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Aufhänger: Wir sind gegen die Enteignung der Wohnungsbaugesellschaften

Lesezeit: ca. 3 Minuten

(v1.1*) Gerade erreichte mich eine E-Mail der CDU, mit folgender Einleitung:

„Die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum ist aktuell eine große Herausforderung. Deshalb begrüßen wir Debatten über Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf das Thema Wohnen und Wohnungsbau. Enteignungen der Wohnungsbaugesellschaften lehnen wir hingegen entschieden ab! Solche und andere linksideologischen Ideen gefährden die Investitionsbereitschaft von Unternehmern und verschärfen das Problem somit noch.“

So mag zunächst die Frage erlaubt sein: Wenn es sich hier um linksideolische Ideen handelt, von welcher richtungsideologischen Warte aus, wird diese Meinung gebildet?

Was die auffällige Entschlossenheit im Text anbelangt, dazu der Text von einem Wahlplakat aus dem Jahre 1999, von eben der gleichen Partei:

„Was kostet uns der EURO?
a) Muß Deutschland für die Schulden anderer Länder aufkommen?

Ein ganz klares Nein! Der Maastrichter Vertrag verbietet ausdrücklich, daß die Europäische Union oder die anderen EU-Partner für die Schulden eines Mitgliedstaates haften. Mit den Stabilitätskriterien des Vertrags und dem Stabilitätspakt wird von vornherein sichergestellt, daß die Nettoneuverschuldung auf unter 3% des Bruttoinlandsprodukts begrenzt wird. Die Euro-Teilnehmerstaaten werden daher auf Dauer ohne Probleme ihren Schuldendienst leisten können. Eine Überschuldung eines Euro-Teilnehmerstaats kann daher von vornherein ausgeschlossen werden.“

Als wir im damaligen Büro auf einer Veranstaltung der CDU mit eben diesem Plakat aufgetaucht sind, sagte der damalige Landtagspräsident im Beisein seiner Kollegen, dass es sich um eine Fälschung handele.

Für den erpichten Sucher: Die Aufgabe ist hierbei nicht einfach nur zu erkennen, dass es nach Märchenstunde riecht, um alsdann nach den Schuldigen zu suchen. Es geht darum, das System an sich in Frage zu stellen.
Das bedeutet für die Reichs-, Rechts- und Geschichtsaufklärer auch, sich von so ihren liebgewonnenen Reichs-, Rechts- und Geschichtsrestrückständen zu verabschieden.

P.S. Danke für die E-Mail der CDU, die auf ihre eigentümliche Art und Weise hilft, das System in seinem Sein, seiner Form und Wesen in Frage zu stellen.

Nachtrag: Es macht die Sache leichter, wenn man erkennt, dass Eigentum und Besitz lediglich erdacht wurden, um den Menschen in einer durch sich selbst versklavenden Haltung zu bewahren, während man ihn im Glauben lässt, ihm gehöre etwas oder gar jemand, um dadurch ein Mittel der Manipulation zur Hand zu haben.

Soviel als Eingabe in die Debatte: „Wohnen und Wohnungsbau“, verbunden mit dem fiktivem Hinweis eines Kaufmanns: „Im Schweiße Deines Angesichts, sollst Du mein Brot verdienen.“