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Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 20: die Überlagerung

Lesezeit: ca. 13 Minuten

Wenn von „Land“ gesprochen wird, so sehen sich seine Anhänger nicht selten aufgefordert, sich für jenes einzusetzen.
Dass sie dabei lediglich den Gewohnheiten der alten Ordnung nachgehen, wird in der Regel übersehen. Klar, denn es war ja schon immer so… Deshalb heißt es ja auch: Gewohnheiten.

„Der Baum der Freiheit muß von Zeit zu Zeit mit dem Blut der Patrioten und der Tyrannen begossen werden. Dies ist der Freiheit natürlicher Dünger.“

Das hat ein Thomas Jefferson mal vor längerer Zeit losgelassen.
Heute ist es für mich eher die Fehlleitung der Masse, durch Triggern ihrer klassischen Konditionierungen, um sich für ihren „Großen Bruder“ zu opfern, was nur die Mega-/Meta-Ausgabe aller „Iche mit Erstprogrammierung“ ist.
Eines „Ichs“, was sich im Grunde genommen nur gegen Veränderung zu schützen versucht.

Und das in einem Wandel, der genau dieses Verhalten in Frage stellt. Vielleicht erkennt nun so mancher, wo die „eigentliche Nummer“ abläuft.

Die gewünschte Massebildung hat also schon lange stattgefunden und wendet sich in ihren Denkmustern, „ohne“ es zu wissen, gegen das Leben und seine Regelwerke der Bedingungslosigkeit. Gut, dass man als Mensch die Eigenschaft hat, umdenken zu können.

„Gesellschaftlich tolerierte Unvernunft (vordringliches Empfangen, Haben und Festhalten, gelebt als Vernunft), also eine klassische Eigenschaft des „Ichs“ und darauf basierend die alte Weltordnung, überlagert (im Sinne von: „hält davon ab“) die „natürliche“ Vernunft, basierend auf bedingungsloses Geben und bedingungsloses Empfangen.“

Im Kern recht einfach – wenn man nach einem langen Weg zur „Quelle“ zurückgekehrt ist, in einem wahrlich großen Spektakel.

„Früher bin ich ins Kino gegangen, damit ich mal was Spannendes erleben konnte.
Jedoch ist das, was als Realität bezeichnet wird und die Wirklichkeit, die sie erzeugt, viel spannender als Kino – wenngleich sie auch dort hervorglänzt.“

A Small Step Forward
Es geht im Kern um Entwicklung und nicht um Verdrängung. Verdrängung versucht die Entwicklung zu verhindern. Entwicklung gehört zum Leben, Verdrängung zum klassischen „Ich“.

Entwicklung erfordert die Sachverhalte erst einmal so zu nehmen, wie sie sind, um danach einen dritten Weg zu entwickeln – dies unter Umgehung von „entweder…oder“! Wer teilt verbleibt, das Hilfsmittel um dies zu überwinden, ist Kants „Kategorischer Imperativ“.

Denn niemand muss für die Freiheit sterben. Das ist vollkommener Unfug. Es wird nur gestorben, aufgegeben, gezetert und gejammert, solange man sich an alten Gewohnheiten festhält. Und die ganze Nummer (mit dem System) läuft auch nur solange, wie man an diesen Gewohnheiten festhält.

„Also? Wie sieht es aus, Mr. Anderson?“

„Wohnen Sie noch, oder leben Sie schon?“

Freiheit ist ein sich entfaltender Zustand, sich selbst Schritt für Schritt aus der eigenen Unterjochung, aus seinen eigenen, gewohnten Denk- und Verhaltensmustern herauszuarbeiten und sich so den Regelwerken des Lebens zuzuwenden. Nein. Nicht mit: „Der Stärkere gewinnt.“

Wer Freiheit unter dem gewohnten Deckmantel des Geldes (das angstvolle „Ich“ wird hier gewohnt mit „entweder…oder“ argumentieren wollen) erwartet, wird erkennen, dass es lediglich eine bedingte Freiheit ist, denn: Jener darf das Geld nur nutzen. Es gehört(!) ihm nicht. Also muss er ganz schön artig und hörig sein.

Wenn man sich vom Menschen (im Sinne einer Autorität) abhängig macht, wird man stets der Untergebene bleiben, solange man sich den Belohnungen der Autorität hingibt. Belohnungen, die willkürlich-opportun auch mal ausbleiben oder zunehmend geringer ausfallen – Mittel der Fremdbestimmung.

Diese basiert auf der „ersten Ordnung“: Der Mensch unterjocht durch sein „ich“, weil er an den systemerzeugenden Denk- und Verhaltensmustern festhält und sich so von ihm zugedachten Regelwerk des Lebens abgewandt hat. Und sobald er kann, auch andere unterjocht oder unterworfen wird, solange er an seinen eigenen Konditionierungen festhält.

Deshalb geht es um mehr, als nur „Land“. Es geht um den Menschen selbst und sein Ich – genauer: um die Programmierungen, die sein „Ich“ enthalten, seine Persönlichkeit, seine Person – es ausmachen. Es geht um noch mehr: es geht um das Leben an sich.

„Wahre Veränderung erwächst aus dem Inneren.“

Ist es der Wille des Einzelnen, Freiheit und Gerechtigkeit zu erleben, so liegt es an ihm selbst, diese in sich zu entwickeln und erst dann wird es sich im Außen zeigen. Denn: Am Tun wird man sie erkennen.

„Gerechtigkeit erwächst aus der sich entfaltenden Vernunft des Menschen.“

Gestern sah ich „Thor: Ragnarök“ und wie ich mir den Film (mit 3D-Brille) anschaute, wurde mir klar, dass man manchmal Dinge loszulassen hat, damit etwas Neues Platz finden kann.

Das System (jedes mitwirkende „Ich“ in seiner Erstprogrammierung) und seine Mitstreiter, sind darauf ausgelegt, Scheinzustände zu erzeugen: Illusion von Freiheit, Illusion von Gerechtigkeit und Illusion von Vernunft.
In ihrer wahren Form, sind alle drei Eigenschaft des sich entfaltenden, erstehenden Menschen. Eigenschaften die nicht „woanders gefordert“ werden können, sondern jeder in sich selbst zu entwickeln hat.

„Die wahrgenommene Unfreiheit im Außen ist jene, die man solange in sich trägt, solange man an der Erstprogrammierung (vordringliches Empfangen (nehmen, kriegen, bewahren, festhalten, sichern und Verteidigen), die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft) festzuhalten gedenkt.“

„Staat“ ist lediglich ein Begriff für die Art und Weise, wie sich Menschen zueinander organisieren. Und dort wo Verantwortung abgegeben wird, entsteht die Hierarchie. Und wo die Hierarchie herrscht, existieren Vorgesetzte und belohnte Untergebene – belohnt, den Weissagungen der Autoritär und ihrer Handlanger Glauben zu schenken.

„Drum habe Verstand, Dich Deines eigenen Mutes zu bemächtigen.“

Noch macht sich kaum jemand darüber Gedanken, dass es bei „Staaten“ lediglich um künstliche Konstrukte der Überlagerung (der Besetzung) des Natürlichen an sich handelt. Denn nichts dergleichen gehört irgend jemandem…

„Ja, aber wir müssen doch…“

Die Angst ist dabei eine in Kauf genommene Begleiterscheinung, die sich mit Frust, Zorn und Wut vermischt – auf der Suche nach einer letzten „Massenbildung“ oder Endlösung. Gewohnter Kampf ist jedoch nur der nach außen verschobene „Kampf aus dem Inneren“, um weiter an „alten Zöpfen und Rockschößen“ festhalten zu wollen.

„Besetzt, besetzen, besitzen.“

Kaum jemandem fällt die Symbolkraft auf, mit der eifrig „besetzt“ und verteidigt wird, bewegt sich die „gläubige Gemeinde“ in einer sie selbst widerfahrenden und erzeugenden Besetzung.

Was sie noch davon abhält es erkennen zu wollen, ist die gewohnte Beibehaltung der Projektion (konditioniert durch die Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“, daraus sich ergebende Außenorientierung, Erwartungshaltung, Schuldzuweisung, Feindbilder) als Zentralverhalten eines sich an gewohnte Programmierungen klammernden „Ichs“ (Person).

„Der Mensch steht sich da solange selbst im Wege, solange er denkt, er sei sein „Ich“, während er sich im „Außen“ „unterhalten“ lässt.“

Die wesentliche Frage lautet somit: Entwicklung? Ja oder Nein? Und nicht: Haben oder nicht haben.

„Ja, aber die anderen…“

Wer also will, dass sich „etwas“ ändert, fängt sinnigerweise bei sich selbst an. Denn Besetzung wirkt nur auf Besetzer, die besitzen (für sich haben) wollen.

Es wird erst anders, wenn ein Umdenken stattfindet. Das Bekannte verändert seine Bedeutung und verabschiedet sich auf diese Weise. Das kommt so nicht wieder.

„Das Leben findet immer einen Weg.“

Sicher kann man sich in der nächsten Radioshow mit dem nächsten Problemthema beschäftigen lassen. Doch wie wäre es mal mit der bewussten Entscheidung zur Selbstentwicklung?

Ich, äh…
Das „Ich“ als der „Herr der Überlagerung“, schuf sich ein künstliches System, um das Unbeschreibliche vergessen – besser: verdrängen zu wollen. Hölle ist dabei kein Ort, sondern eine geistig Einstellung, ebenso wie der Himmel.

„Wer nimmt, dem sei genommen. Wer gibt, dem sei gegeben.“

„Feind aller ist jener, der die Aufgabe zum Weiterdenken inne hat.“

Was übersehen – besser: noch gar nicht erkannt wird, dass sich der Mensch an den Prinzipien der Schöpfung orientiert, während er dabei die Täuschung zum Erkennen benötigt, um sich durch beide Weisen selbst entwickeln zu können. Da gibt es also auch kein „entweder…oder…“

„Wer leidenschaftlich kämpft, Widerstand leistet oder flüchtet, vergeudet jene Zeit für seine eigene Entwicklung, da er der Verdrängung nachgeht.“

Dabei geht es nicht darum, die „Täuschung“ einfach als solche zu enttarnen und damit hat sich dann „der geistige Auftrag“ bereits erschöpft. Es geht ums sich entwickeln und das ist auch was ganz anderes, als auswendig lernen und nachbeten. Es nutzt also nichts, die Geschichte nur auswendig aufzusagen, wer, wann, wo mit wem „ins Gras gebissen“ hat, sondern geht es darum das Prinzip hinter der Geschichte zu erkennen und zu verstehen.

„Denken findet hinter dem Horizont gewohnter Verdrängung statt.“

Denn das „Ich“ will ja weiter am Alten, am Gewohnten, am Liebgewonnenen, am Gehassten festhalten. Das muss man sich immer wieder selbst „hinter die Löffel“ schreiben.

„Die üblichen verdächtigenden Verdächtigen. Verdächtig.“

Das ist auch der Punkt, wo nach dem Prinzip „vom mehr des Selben“ irgendwann „der Arsch der Bemühungen“ ab ist, wenn man das eigene dahinter wirkende Verhalten nicht hinterfragt, was einem das ständig wiederholend tun lässt und dann irgendwann „aufgegeben“ wird.

„Hinter dem geistigen Ereignishorizont aus Gewohnheiten und Konventionen wartet eine andere Welt.“

„Will you partake of that last offered cup
Or disappear into the potter’s ground?”
The man comes around, Johnny Cash

Wie gesagt, die Nummer ist noch um einiges größer. Viel Größer.

Was mag der Mensch am Ende seines bisherigen Denkens wohl ersinnen, wenn es mit dem Gewohnten nicht mehr weitergeht?

Ich wünsche jedem die Kraft zu erkennen: Dass das Festhalten am Bisherigen, das eigentliche Untenhalten (auch das Geistige) ist – zum Beispiel, wenn es um das fortlaufende Feststellen an „Problemen“ geht.

P.S. Ich finde es toll, daran mitzuwirken und wahrlich, es ist eine echte Herausforderung. Das ist jedes Mal. Nur dieses Mal ist es… anders.

„Dunkelheit. Die wahrhaftige Dunkelheit, ist nicht das Fehlen des Lichts. Es ist die Überzeugung, dass das Licht nie zurückkehren wird. Aber das Licht kehrt immer wieder zurück. Es zeigt uns Vertrautes, ein Zuhause, Familie und völlig Neues oder längst Übersehenes. Es zeigt uns neue Möglichkeiten und fordert uns heraus, danach zu streben.“ Lois Lane, Justice League

Musikalische Untermalung: