Brief an die hessische Kultusministerin

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Sehr geehrte Kultusministerin, verehrte Frau Henzler,

ich begrüße den Schritt zu mehr Selbstständigkeit im Bildungssystem. Es stellt einen ersten Schritt zu mehr Selbstverantwortung dar. Ein weiterer Schritt muss sein, sich aus der gewohnten „Fachlehre“ schrittweise zu verabschieden und in ein konsequent interdisziplinäres Ausbildungsmuster überzugehen.

Denn es zeigt sich, dass repetitiv gelerntes Wissen in der praktischen Anwendung nur noch eine geringe Wirksamkeit und noch mehr Informationen bringen nichts.

Es geht darum das Erkennen, verstehen und gestalten von Zusammenhängen zu vermitteln. Dies wird bis heute unterlassen. Noch immer denkt der Mensch,  weil er es so gelernt hat, er habe es mit unabhängig voneinander existierenden Problemen zu tun.

Doch in Wirklichkeit bewegen wir uns in einem dynamischen System, wo alles miteinander in Beziehung und Wechselwirkung steht.

Der Mensch lernt, Probleme überall dort lösen zu wollen, wo sie sensuell in Erscheinung treten. Durch dieses Verhaltensmuster der Bedarfsdeckung, schuf er sich schrittweise die Komplexität in den Systemen, die ihm nun um die Ohren zu fliegen drohen.

Anfänglich funktionelle Strukturen degenerierten so zu altersschwachen Pflegefällen. All dies soll dann mit erheblichen Geldmitteln aufrechterhalten werden, was ja mittlerweile ein Problem darstellt. Und jeder denkt, das ist die Normalität.

Der Mensch lernt, damit er später für sich und die Gesellschaft eine Aufgabe übernimmt, sinnvoller Weise geschieht dies in einem ökonomischen Umfeld. Mit dem oben genannten Bedarfsdeckungsprinzip trägt er jedoch nur zu weiterer Ineffizienz in den Systemen bei.

Jetzt ist erkennbar, dass gelerntes nur eine Zeit wirksam ist, wird ein gewisser Grad an Komplexität überschritten, gelten andere Regelprinzipien.

Was auch noch ein Manko darstellt ist die zeitgemäße Anpassung der Lehrinhalte an globale Marktanforderungen. Da reicht es nicht aus, noch mehr zu lehren, sondern das Richtige und Wirksame.

Grüße aus Pilgerzell
Alexander Berg
Kommunikation
Das Schubäus Modell