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Den „Zeitgeist“ treffen

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Heute kam dieses Wort auf, dem ich bisher keine sonderliche Bedeutung zugeordnete hatte. Erst neulich hat ein Bekannter diesen Begriff wieder einmal benutzt.
Im Kern spiegelt „Zeitgeist“ die Summe aller aktuell wahrgenommen Entwicklungszustände und Eindrücke einer Gesellschaft wider.

Wenn ich weiter darüber nachdenke und mir so die Themen bei mir anschaue, findet sich in den Beiträgen der Zeitgeist wieder. Doch mag ich es nicht einfach dabei belassen wollen, mich ständig mit dem „was aktuell passiert“ nur zufrieden zu geben und wer daran Schuld ist oder wer sonst irgendwelche „Fisimatenten“ anstellt – oder dass das „Volk“ bald „verschwindet“. Das gleiche Schema mit den „sintflutartigen Flüchtlingsfällen“ z. B., scheint auch in Frankreich stattzufinden, hat dort ein Bürgermeister von sich gegeben. Das hat ihn dann wohl auch 2000 „Flocken“ gekostet.

Fast scheinen die Deutschen auch ausgestorben zu sein oder sie verstecken sich wohl schon im Keller oder in nächstbesten Kneipenecke. Ich mag jetzt mal ernst bleiben.

Mich wundert sehr, dass man sich noch immer mit den Themen von gestern beschäftigt und sich mit Greinen und Jammern bereits am Ende seiner Handlungen sieht oder, wenn es darum geht, Verdrängungsveranstaltungen (eigentlich: Demonstrationen) durchzuführen, um „die Politik“ immer noch zum Umdenken bewegen zu wollen.
Dabei muss das Umdenken nur(!) bei den Akteuren beginnen. Jedoch ist der Mehrheit die Macht des eigenen Umdenkprozesses und dem damit verbundenen Ausweg aus der Klagekrise nicht bewusst. Zu sehr heftet man sich an die Vorstellung, man sei nur dann im Außen stark, wenn man „Masse bildet“ oder der nächsten Partei hinterherrennt, der man seine Stimme zur Versenkung in der Wahlurne aushändigt. Wie Popp schon sagt: „Wir brauchen eine richtige Bewegung!“

Eine Bewegung, die jedoch nicht auf die Straße geht. Das braucht man überhaupt gar nicht. Denn es würde sowieso das kommen, was die aufrührerische Mehrheit ablehnt. Prinzip der Resonanz durch die beibehaltenen Verhaltensmuster und weil man sich nicht in die Lage versetzt, von der gewohnten Verdrängungshaltung in den eigentlichen(!) Umdenkprozess zu gelangen. Ich rede jetzt nicht von der breiten schlafenden Masse. Es geht darum aus der fortwährenden Problemorientierung zu gelangen, weil man sich da nur im Kreise dreht oder vereinzelt schon lange „ausgedreht“ hat.

Das mag hart klingen und dafür verachtet mich sicher so mancher. Ob es besser wäre, lieber wohlgeformte Worthülsen in den Raum werfen?

Ich war mal in Herne und traf eine Gruppe sehr motivierter Aufklärungsakteure. Die hatten soviel Angst, dass der BND etwas davon erfahren würde, dass sie noch nicht einmal die E-Mails hergegeben haben.

Wie der Verfassungsschutz das schon einige Mal richtig angedeutet hat: die „Reichsbürger-Szene“ ist unorganisiert. Tja, daran hapert es tatsächlich. Und wo sich niemand organisieren will, weil er eine Unterwanderung befürchtet, suhlt man sich lieber im Misstrauen. Oder man macht Flyer, die dann heimlich an Gleichgesinnte verteilt werden und wer keinen hat… angstvoller Blick nach links und rechts… der wird dann erschossen.

„Parole?“ „Der Löwe schläft noch!“

Selbiges gilt für das Thema Demonstrationen: Beschäftigungstherapie, gewürzt mit euphorischer Ernüchterung – doch mag jeder seine wohlverdiente Erfahrung selbst machen. „Die Politik“ lebt davon, dass ihr die Unsäglichkeiten zugetragen werden, damit sie diese dann „löst“… nach der nächsten Bundestags- oder Landtagswahl oder wenn es zum Strukutrerhalt opportun erscheint. Und was nicht gefällt, dafür ist keine Zeit, wird unter den tisch gekehrt oder man zeigt sich schwerhörig.

Bei allem Respekt. Es geht darum alles von Grund auf neu zu machen, da hilft es nicht des Kleinsten, sich an alten Konventionen und deren Methoden und Werkzeuge (Recht, Geld, Politik etc.) prinzipiell festhalten zu wollen. Kaum jemand hat erkannt, dass uns die Aufgabe der schrittweisen Neugestaltung zugedacht ist – jedoch nicht auf Basis der alten Ordnung.

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011

Es macht Sinn sich zusammenfinden, um sich über die erkannten Sachverhalte auszutauschen, um aus den unterschiedlichen Erkenntnissen ein größeres Bild zu entwickeln. An dieser Stelle habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass so mancher angesprochener, selbsternannter Fürsprecher für seine „Schützlinge“ befand, dass dies ja noch nicht so weit seien. Wo ist denn da die Selbstbestimmung (Souveränität)? Geht es nur darum, Machtpositionen erhalten zu wollen?

Es geht jedoch nicht um Machtpositionen, denn diese hätte ich bspw. in der Vergangenheit bereits haben können – falls jemand meint, dies in meinem Denken und Handeln erkennen zu wollen. Ein Tipp: Es wäre nur der Versuch einer Projektion seiner eigenen Verhaltensmuster.

„Problemorientierung -> Umentscheidung -> Lösungsorientierung -> sehr hoch angesetzte Zieldefinition (abstrakte Ebene) -> disziplinierte Lösungsweggestaltung“

„Disziplinierte Lösungsweggestaltung“ beruht nicht auf üblichen Verdrängungskonzepten, wo jemand „weg“ muss und dann durch einen anderen „gewählten Experten“ ersetzt wird.

Das hat damals sogar der AfD-Mann erkannt, nachdem man sich vor ein paar Jahren mit den unterschiedlichen Gruppierungsvertretern zusammengesetzt hatte. Die Lösung findet sich nicht darin, dass prinzipiell Gleiche lediglich mit anderen Gesichtern zu besetzen.

Die Aufgabe besteht darin, über die Grenze gesamtgesellschaftlich geschaffener Konventionen hinauszugehen und von dort zunächst erst einmal zu schauen –  außerhalb gewohnter Polarisierung, Beschuldigung, Verdrängung und Problemorientierung.

Musikalische Untermalung: „Teenager Mutant Ninja Turtles“