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Die entstellte Globalisierung

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Eine zunehmende Front bildet sich gegen die stattfindende Globalisierung – verständlich. Dabei ist „Globalisierung“ an sich nichts Negatives.

Polarisiert wird das ganze Szenario lediglich, weil es unter der Federführung der Programmierungen und Verhaltensmuster eines alttestamentarischen Ichs stattzufinden versucht – letztlich mit nur einem Ausgang.

Das Wesen der alten Ordnung wird durch die hierarchische Ordnung repräsentiert, die ebenfalls aus den „Ich-Programmierungen“ heraus entsteht und seine Existenz auf der Abkehr vom natürlichen Lernprozess, bestrebt einen Bewusstseinswandel und damit verbundener Infragestellung des Bestehenden umgehen zu wollen.

Die Ursache dafür liegt wohl in weiter Vergangenheit und wann es tatsächlich das erste Mal passiert ist, kann man spekulieren – vielleicht sind es 100.000 Jahre her, als sich ein Mensch aufmachte, über einen anderen „herrschen“ zu wollen, ohne dass ihm dies zunächst selbst bewusst war.

Das „Beherrschungsmuster“ wird in der Regel, weil es biologisch nicht anders geht, von der Mutter auf das Kind übertragen. Denn sie bringt alle Kinder zur Welt.

Somit hat die alte Ordnung auch den passenden Begriff „Matrix“ verdient.

In ihrer Hand liegt es, ob das junge Leben in einer sich entfaltenden Selbstbestimmung heranwächst oder als gewohnt unterwürfiger und dafür belohnter (belehnter) Obrigkeitshöriger heranwächst. So einfach ist die Nummer.

Wen wundert es dann, wenn man das Gesäte am Ende erntet.

Die Ursache für die Abkehr von der natürlichen Entwicklung des Menschen findet ihre Ursache in der künstlichen Fortführung der zunächst natürlichen Fremdbestimmung durch die Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“

Damit einhergehend die beiden Methoden „Belohnung und Bestrafung“, für fremdbestimmtes und artgerechtes Verhalten. Belohnung in der Annahme und Bestätigung der Autorität und ihrer Regeln, Werke und Wissen und Bestrafung bei eigener, geistiger (der eigentlichen und natürlichen) Entwicklung.

Bestrafung für systemfremde Informationen sorgt beim „Betroffenen“ für ein Verhalten, was in seinem Entwicklungsverlauf aus der Angst heraus, systemfremde (außerhalb gewohnter Denkmuster) Informationen abgelehnt (Ab-Lehnung) werden,  entstanden aus einer zunächst natürlichen Selbsterhaltung.

Das ist die Ursache für den als zäh empfundenen Entwicklungsprozess. Das gestaltet auch den Lernprozess insgesamt schwierig und somit auch die Aufgabe, ein Umfeld natürlicher Entwicklung und Entfaltung zu ermöglichen.

Ist dies erkannt, fallen alle alten Muster der eigenen Konditionierungen (Manifestierte, geistige Abgrenzungen) zunehmend zum Opfer. Das sind auch bereits die einzigen Opfer, die es zu opfern gilt.

Der selbstbestimmte Mensch gebiert sich aus sich aus seiner selbstgeschaffenen Hülle konditionierter, geistiger Abgrenzung heraus selbst.

Wasser wird zu Wein.

Auswirkungen
Natürlich ist dies erst der Neuanfang eines Menschwerdungsprozesses und so mancher bewegt sich noch in den alten Mustern, auf der Suche nach Schuldigen und Verantwortlichen.

Dabei tragen beide – sowohl die „Herrschenden“ wie auch die Beherrschten wie auch jeder, der dabei bisher bewusst oder unbewusst daran mitwirkte oder es unterließ für alles Geschehene die Mitverantwortung.

Das wiederum bedeutet, dass so etwas wie eine „objektive Haltung“ oder „Objektivität“ nur eine Erfindung des „Ichs“ selbst ist, um sich sowohl aus den Geschehnissen wie auch aus dem natürlichen Entwicklungsprozess herausdividieren zu wollen. Der Mensch ist die Welt, die er schafft.

Die Herausforderung ist dabei, das man aus der Nummer nicht so einfach herauskommt, indem man die „Verantwortlichen“ nach den gewohnten Handlungsmustern der Bestrafung zur Verantwortung zieht. Denn das führt nur zum Alten.

Der Erkenntnis aus der Geschichte lautet dabei: Sie wiederholt sich solange, solange an den konditionierten Denk- und Verhaltensmustern, die sie erzeugen, festgehalten wird.

Das System was sich der Mensch schafft, ist stets die Repräsentation seiner eigenen Denk- und Verhaltensmuster. Dahingehend trägt er für alles die Verantwortung: Was er „sät“ ist stets das, was er erntet. Was er in sich trägt ist das, was er im „Außen“ wahrnimmt.

Das Alte muss aus diesem Grunde nicht in der Weise „untergehen“ wie dies so manche von Angst erfüllt behaupten.

Wenn die „Welt untergeht“, ist dies lediglich ein rein mentaler Akt.

„Was? Morgen geht die Welt unter? Verdammt, ich muss noch einkaufen!“

Es wird also immer so etwas wie ein „System“ geben. Wie es sich gestaltet und auf ihn rückwirkt, liegt beim Menschen selbst.

Das System beinhaltet wiederum die Regeln, über die Art und Weise, wie das, was wir als Wirklichkeit beobachten, als „Realität“ interpretieren.

Die Annäherung an die Wirklichkeit nennt man Bewusstwerdung oder einfach: den natürlichen Lernprozess.

Strukturelle Auswirkung und Umgang mit der Natur
Geistige Entfaltung hat stets auch Auswirkungen auf die in Wechselwirkung stehende Umgebung, ob dies das familiäre Umfeld oder darüber hinaus betrifft.

So schuf sich der Mensch auf der Basis geistiger „Gewohnheit“ ökonomische Wirkfelder, um so seiner materiellen Natur entsprechen zu wollen. Dass er dabei seinem „Ich“ sozusagen „auf den Leim gegangen“ ist, führte dazu, dass er sich durch technologische Entwicklungen immer weiter von einer Art „Natürlichkeit“ entfernte.

Während er, im Sinne kollektiv vereinbarter Unvernunft, die natürlichen Ressourcen sich zueigen machen versuchte und mehr und mehr selbst entfremdete – entmenschlichte. Dies aus Sicht gewohnt polarisierter Beobachtung heraus (gerade bei mir erkannt).

Im Sinne der Bewusstwerdung aus Sicht des Lebens, ist es notwendig mindestens zwei Zustände wahrzunehmen, um überhaupt von etwas wie Wahrnehmung (in Form von Veränderungszuständen) an sich sprechen zu wollen. Denn das wie es nicht funktioniert, dient dazu darüber nachzudenken, wie es funktioniert und dazwischen finden sich die Konditionierungen des „Ichs“ (Nennen wir es mal so.).

Die Art wie der Mensch wahrnimmt, bestimmt über die Art, wie er denkt und handelt und umgekehrt.

„Wahrheit ist das, was funktioniert.“ Ernst von Glasersfeld

Eine sich entwickelnde Selbstbestimmung (die sich aus der Infragestellung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster (Ich-Programmierungen) heraus ergibt, führt zur Infragestellung der bisher geschaffenen geistigen Strukturen (in Form der Hierarchie und ihrer sie erhaltenden Methoden (Belohnung und Bestrafung) und Werkzeuge („Gewalt“, Recht- und Geldsystem) und damit verbundene Wirksamkeit ökonomischer Strukturen (Umgang mit Materie).

Wenn da neben bei von „künstlicher Intelligenz“ gesprochen wird, findet sich diese bereits im Menschen selbst wieder.

Wenn er beabsichtigt zu den Sternen reisen zu wollen, wird dies erst geschehen, wenn er nicht mehr das Bedürfnis hat, einen Planeten verlassen zu wollen, der sich unter seinen Konditionierungen erschöpft hat – weil er sich selbst wieder entdeckt hat.

Das hat er drauf. Denn er hat eine Programmierung und ist nicht die Programmierung. Er Mensch erhebt sich in sich selbst.

Strukturell entfremdete sich der Mensch durch die Schaffung einer zunehmend kompliziert anmutenden Welt der Technik und Strukturen, im eigentlichen Sinne, um sich das Leben zu erleichtern.

Das klingt paradox – denn weniger ist mehr. Nicht im Form einfachen Weglassens, sondern in Form wirksamen Gestaltens, was im eigentliche Sinne das Organisieren ausmacht.

Um sich nicht zu ändern, täuscht das „Ich“ seine Willensbekundungen und Absichtserklärungen der Veränderung im Außen vor, während es in seinem Handeln und damit verbundenen sichtbaren Ergebnissen verbleibt.

Und der Grund, warum es sehr ruhig in der Szene der „Veränderer“ geworden ist, weil sich herausstellt, dass eine gefühlte Wirksamkeit von Ergebnissen sich erst dann einstellen wird, wenn es aus dem Inneren heraus authentisch ist und man erkennt, dass so etwas wie eine „Verfassung“ lediglich einer inneren Zustandsveränderung bedarf.

Ein Verweilen in der Problembetrachtung und damit verbundener Beweihräucherung auf noch so unterschiedliche Arten und Weisen, ist dabei lediglich eine Handlung, im eigentlichen Sinne an den alten Dingen (Denk- und Verhaltensmustern) festhalten zu wollen.

Dabei wird im Alten nur gezeigt, wie es nicht funktioniert und einmal mehr der Aufruf, mal richtig weit voraus zu denken.

An dieser Stelle findet die eigentliche Entscheidung statt.

Musikalische Untermalung: The Martian, 2015