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Durch den Kopf gegangen

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“Wenn man zur falschen Zeit, am falschen Ort ist, hat man was zu lernen. Ist man hingegen zur rechten Zeit, am rechten Ort, hat man was zu tun.“

Wenn ich so darüber nachdenke, erntet man in der Regel das, was man gesät hat. Es führt kein Weg daran vorbei. Und Unschuldige, wie sie mir über die Jahre begegnet sind, gibt es auch keine, wenn es um das Klimpern von Rechtstexten zur Bewältigung von „Notsituationen“ ging. Das habe ich bei mir selbst gesehen.

„Jeder erntet das, was er gesät hat.“

Wenn man sich systemgerecht verhält, was mir früher nicht bewusst war, dann verdrängt man fast von Anfang an den fortwährenden Wandel, weil man auch dafür belohnt wird, dies zu übersehen und anderen Menschen Vorrang und Glauben zu schenken, ihnen so Aufmerksamkeit und Macht zu geben – ohne selbst zu wissen, das dies falsch ist – wie auch. Nun kenne ich beide Seiten der Medaille.

Nicht selten glänzen die betroffenen Probanden durch ein bisheriges Leben im Genuss und Systemschutz und für sich Sammelns, Sparens und Festhaltens.

Teilen ist nicht selten ein Fremdwort und wenn, dann nur unter Bedingungen.

Etwas zu erhalten, ist für mich stets eine Freude und wirkt es auch noch so klein, denn alles kommt zu einem zur rechten Zeit. Auf der anderen Seite etwa zu geben, fällt mir leicht. Was machbar ist, ist machbar. Und was nicht da ist, ist einfach nicht da. Und das braucht man auch gar nicht „kriegen“ zu wollen.

„Es kommt immer alles zu einem zurück.“

Dramatisch ist es für jene, die in ihrem bisherigen Leben überall zwar profitiert, aber für nichts die Verantwortung getragen haben, weil sie andere das Tun für sich überließen. Derartige Positionen zeigen in der Regel, dass sie an Dingen arbeiteten, von denen sie selbst praktisch keine Ahnung hatten und so ein eigenes Projekt mit Verantwortung für sie stets eine große psychische wie auch physische Belastung darstellte.

Ein Kollege erstickte in seiner Aufgabe, weil er durch seine eigene mangelnde Selbstsicherheit aus einem Halbtagsprojekt eine Wochen daraus machte. Im sinne eines Unternehmens ist das alles andere als tragbar. Ein Unternehmen ist keine Sozialeinrichtung, wo derjenige, der am wenigsten kann, über das Leben von vielen anderen bestimmt – nicht selten, ohne dies selbst zu erkennen – weil es ja schon immer so war.

Besonders dramatisch wird es, wenn ersichtlich ist, dass er sich nur an seine Aufgabe klammert, weil er damit sein Geld „verdient“ und dabei auch erkennbar ist, dass er für die Aufgabe vollkommen ungeeignet ist.

Und wie ich das so sehe, geht es vielen so: Sie machen irgendetwas, haben dadurch so etwas wie Geld (Gelt, Geltung) lassen jedoch das Dazulernen dadurch vermissen, dass sie sich selbst nicht betrachten um ihre eigentliche Berufung zu erkennen und nachzugehen.

In einem anderen Unternehmen brach die Macherstruktur weg, da diese ihr eigenes Unternehmen gründeten. Das leben entwicht aus dem Unternehmen und der Geschäftsführer tat alles daran, das Unternehmen mit anderen Probanden weiter am Laufen halten zu wollen.

Wenn mich jetzt jemand fragen würde, ob ich rückblickend alles so nochmals tun würde, kann ich dies nur mit einem „Ja“ beantworten. Wer in meinem Handel etwas Kriminelles erkennen mag, tut gut daran, mal über den Tellerrand zu schauen, denn es geht um etwas ganz anderes.

Neulich rief mich ein Mann von der Rentenversicherung an: Er müsste mir unbedingt etwas per Post zusenden, es ginge um meine Rente. Ich sagte ihm, dass es keine Adresse gibt (was ja auch stimmt) und ich mit der BRD abgeschlossen habe. Das Geld könne er behalten und ich habe daran kein Interesse.

Das Leben ist ein Wagnis und eines der Gefährlichsten.

Denn wer würde schon freiwillig auf die Idee kommen und in einer Polizeistation eine Rechtsaufklärung durchführen?

Es lohnt sich gegen das System zu erheben, nicht jedoch nur gegen Einzelne. Es gilt aufzuzeigen, dass im System selbst System steckt: durch die vielen Verstöße, die darauf hinweisen, dass es nur eine Illusion ist, der man sich belohnt hingab.