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Ein Finanzamt bekommt Post

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Zunächst einmal herzlichste Grüße.

Ich bin echt beeindruckt, wie sehr doch die Automatisierung vorangeschritten ist, wenn es darum geht als „Finanzamt“, als was kein Amt ist, sondern nur so heißt und als Abstraktum agiert, mir  Mensch ein Schreiben zukommen lässt, was ja gar nicht unterschrieben ist und dadurch Fristen überhaupt keine gültigen, rechtlichen Auswirkungen haben, nebst darin formulierten, rechtlichen Aussagen an sich. Das geht dann ja wohl voll in die Hose.

Ein „Finanzamt“, ein Abstraktum, dass sich durch Technik vollautomatisch in der Welt der Menschen zum Ausdruck bringt.

Das ist so, weil es keine Menschen gibt, die für ihr Handeln und das Geschriebene, durch eine Unterschrift bereit sind, Verantwortung zu tragen.

Selbst wenn man den Hauptverantwortlichen anschreiben würde, würde dieser die Verantwortung nur wieder an den Mitarbeiter abschieben. Eine lustige Beschäftigungstherapie – noch.

Die AO ist zwar die Bibel, doch zunehmend glauben immer mehr Steuerzahler weniger an ihre Gültigkeit – außer jene, die für ihren Glauben daran bezahlt werden. Böse Sache, echt böse Sache.

Schauen Sie das EGAO, so ein Gesetz, was vor einer Ordnung existieren muss, und das haben wir in der Schule in der 9. Klasse gelernt, benötigt vier Geltungsbereiche: einen sachlichen, einen persönlichen, einen zeitlichen und einen räumlichen.

Wo kämen wir denn hin, wenn Gesetze das nicht haben, vor allem wenn es um den räumlichen Geltungsbereich geht, da wüsste man ja gar nicht in welchem Staatsgebiet das Gesetz anzuwenden sei.

Ja und wo ist denn das liebe Staatsgebiet im EGAO oder gar in der AO selbst? Und wie sieht es denn nebenbei mit dem Inkrafttreten an sich aus, meinen Damen, meine Herren. Das schreit förmlich alles nach Beweismitteln, die Sie zunächst bitte vorbringen.

Wenn ich dann noch sehe, dass mit Steuern Kriege und Völkermorde finanziert werden, mein Gott, da ist es doch so was von klar, dass das nicht gefördert wird.

Wenigstens waren die Steuern laut Elster bis Januar 2015 noch Schenkungen, aber seit dem sieht es echt noch übeler aus. Warum sollte ich also etwas verschenken? Sind dies für Sie Gründe genug, meine Damen, meine Herren?

Ich weise Ihr Schreiben hiermit ausdrücklich zurück.

Ihnen bleibt also nur der übliche Weg der gesetzlosen Plünderung.

Liebe Grüße

P.S. Es ist sinnvoll, das Stigma des Querulanten auf den Akten noch etwas größer zu machen. Sie verwenden, glaube ich, ja einen Totenkopf.

Hinweis für alle, die darauf hoffen, dass ein Stück Papier Löcher in die Wand machen kann. Nein, dies ist nicht der Fall.

Auf der anderen Seite gibt es einen Kollegen, der mit seinem Korb voller Rechnungen zum „Finanzamt“ gegangen ist und gesagt hat, dass er keinen Steuerberater hat und das nicht kann. Dann wurde kurz telefoniert und ab da, zahlte er keine Steuern mehr.