traktiertes
traktiertes

Ein interessanter Aspekt

Lesezeit: ca. 16 Minuten

Da bin ich im Netz unterwegs und stolpere über die Bergpredigt – sogar an zwei unterschiedlichen Tagen.

„Auch ihr könnt nicht gleichzeitig für Gott und das Geld leben“, heißt es darin. Die Aussage ist verständlich, der Grund, warum sich die Mehrheit dem Gelde zugewandt hat und ihm huldigt, sein „Leben“ danach ausrichtet.

Das Geldsystem in seiner jetzigen Form, ist ein Werkzeug der alten Ordnung. Wer sich der Autorität und ihren Regelwerken hingibt, der erhält oder hechelt zumindest von Monat zu Monat hinterher. Das ist mittlerweile so gut am Laufen, dass so mancher sich selbst zum Sklaven seiner eigenen Vorstellungen macht und somit seine Richtigkeit hat. Dass er seinem „Ich“ auf den Leim gegangen ist, will in der Regel kaum jemand hören.

Wenn man „Gott“ und dem „Mammon“ nicht gleichzeitig dienen kann, wie lässt sich das daraus enstehende „Problem“ lösen? Indem man sich andere zu Diensten macht, die die „materiellen Aspekte“ gewährleisten, während man sich als Gutmensch (zumindest im Außen, dem Anschein) hingibt? Vieleicht nur ein Gedanke.

Und das man niemanden mehr mit Gewalt unterwerfen muss, erledigt sich unter Berücksichtigung der mehrheitlich vorhandenen Konditionierungen nahezu „von selbst“.

„Von selbst“ ist hier passend, da die große Mehrheit sich mit ihren eigenen Konditionierungen zu wenig auseinandersetzt, und dadurch als Anhänger des Systems darin fungiert, „funktioniert“ und (unbewusst) weitere Abkömmlinge erzeugt, weil man sich den Programmierungen des „Ichs“ unterwirft (diese im Kern weiter nur unbetrachtet und unhinterfragt lässt).

Dieses „Funktionieren“ bringt sich durch das Prinzip „Mit Gestern auch Morgen noch kraftvoll zubeißen“ (festhalten an Konventionen und Traditionen) zum Ausdruck, statt das Bisherige in Frage zu stellen, sich so langsam nach vorne zu bewegen und aus den bisherigen Denkstrukturen, die das Bisherige erzeugt haben. Selbsterfreiung durch Bedeutungswandel.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“

Dieser Prozess erfordert etwas, was sich nicht jeder leisten mag: Denken und Infragestellen. Denn nicht selten wird man dafür bezahlt und belohnt, gerade das zu unterlassen, weil es gegen die Autorität geht, die für das Denken auserkoren wurde.

Als ich in 2012 in die „Szene“ kam, zeigte sich in der zeitlich fortschreitenden Betrachtung, dass Absichtserklärungen, Willensbekundungen und Bestrebungen alle recht schnell an ihre Grenzen stießen und weitere Schritte regelrecht „wegignoriert“ wurden.
Das ergab sich erst in einer näheren Betrachtung und Vergleichen mit den Erfahrungen anderer, die sich untereinander jedoch ebenfalls abgrenzten. Prinzipiell hat sich daran bis zum heutigen Tage nichts geändert.
Das liegt daran, dass mit dem Verlassen der alten Ordnung, auch mehrheitliches Denken und damit verbundene Vorstellungen und Grundlagen zunehmend unwirksam werden. Das ist das Eigentliche, was ausstirbt.
So war es aufgrund vorherrschenden Misstrauens (projiziertes mangelndes Selbstvertrauen) auch nicht verwunderlich, dass zigmal das gleiche in den unterschiedlichen Strukturen traktiert wurde, stets mit den gleichen Ergebnissen und derselben Erkenntnis, wie sie bereits Blaise Pascal in seinen beiden Zitaten klar und deutlich herausgestellt hat.

Zudem stellte sich heraus, dass Zusammenarbeit unter dem Fokus einer „geschlossenen, statischen Meinungsstruktur“ stattfand, die unter keinen Umständen durchbrochen werden – besser: in den Infragestellungsprozess gelangen durfte, was dem natürlichen Entwicklungsprozess diametral gegenüber steht.

Das Recht ist keine Basis
Letztlich stellt sich heraus, dass das (vom Menschen geschaffene) Recht nur solange „gilt“, solange die einen dafür belohnt werden, es zu oktroyieren, um damit über die Unvernünftigen (die an ihrer Unvernünftigkeit festzuhalten gedenken) zu richten oder jene, die kurz mal zu Unvernünftigen gemacht werden (Machtmissbrauch) und auf der anderen Seites welche an „Gerechtigkeit“ glauben. Denn im Kern ist es die Vernunft, die der Mensch in sich selbst zu entwickeln hat, die ihn auch mit einander entsprechend umgehen lässt. In Parsec lässt sich der Abstand am Besten zwischen „gesellschaftlich tolerierter Unvernunft“ und „Vernunft“ angeben.

Erst die Tage sah ich ein kurzes Video, was mir eine Bekannte zugeschickt hatte. Es genügte bereits die erste Minute, um das damit verbundene Handeln, als eines der alten Ordnung zu enttarnen. Und wieder rennt eine Glaubensgemeinschaft hinterher und lässt sich davon einnehmen. Das muss auch alles so sein, bis jeder es selbst erkannt hat. Denn im Kern muss man sich kein Recht „zurückholen“. Es ist bereits vorhanden. Jedoch sind seine Regelwerke nicht dazu gedacht, sie gegen den Menschen zu richten. Denn die Natur arbeitet mit Selbstregelmechanismen!

So hat sich die Vorstellung von „patriotischer“ Zusammenarbeit bisher als Handeln unter dem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ herausgestellt, der für gewöhnlich in üblichen Beschaffungs- und Sicherungsaktionen von Besitzständen und dem üblichen „in Ruhe gelassen werden wollen“ bereits seine Grenze erreicht. Es herrscht einfach zu viel Verlustangst des „Ichs“ vor Veränderung – Veränderung, die trotzdem kommt.

Patriotismus ist dabei nur ein Verhalten, einen „Großen Bruder“ seinen Respekt zu zollen und sich für ihn einzusetzen, denn schuf der Mensch auf Basis seiner Konditionierungen ein System, wo der „Große Bruder“ einen staatlichen Namen erhält und im Kern das Produkt aller gleichgeschalteten „System-Iche“ ist, unter dem alle dann nach Möglichkeit zu „funktionieren“ haben – mit all seinen Parametern, Methoden und Werkzeugen zur Aufrechterhaltung der Struktur und damit verbundenes Denken. Doch auch solche „Vorstellungen“ regeln sich am Ende von selbst.

Nur das „Ich“ verteidigt und wehrt sich gegen Veränderung und es ist an der Zeit für Veränderungen, während die Welt ein Produkt des „Ichs“ der Menschen ist. Feindbildprojektion sorgt dabei für den gewohnt entsprechenden „Aktionismus“ – für den belohnten, gewohnten Aktionismus oder zu mindest in der Hoffnung einer Belohnung.

Krieg ist dabei der Ausdruck eines „Ichs“, was seine Existenz dadurch zu gewährleisten versucht, indem es andere mit dem stigmatisiert, was es selbst verkörpert und um sein Handeln (Nehmen) rechtfertigen zu wollen, was es auf natürliche Weise nicht bekommen würde (Geschenk), weil jedes klassische „Ich“  die angewohnheit hat zu sammeln, zu stapeln, zu sichern, zu bewahren und zu verteidigen. Denn es könnten ja schlechte Zeiten kommen, weil man „anderen“ ja nicht trauen könne.

„Man erntet immer das, was man sät.“

Sicher mag das alles seine Richtigkeit haben. Kaum jemand erkennt, dass darin die große Chance zu Umdenken zu finden ist. Zeit, mal was anderes zu „säen“.

Gleichzeitig auch die Erkenntnis, dass man sich aus dem Dunstkreis kollektiver Gleichschaltung zurückziehen muss, um den eigenen Denkprozess in Gang zu setzen, was nichts mit aufgeben zu tun hat, selbst wenn der „Rest“ dieser Meinung sein mag.

Warum das Fühlen von Bedeutung ist
Wenn jemand das eine sagt und das andere tut, liegt es daran, dass seine Konditionierungen ihm sein Tun vorgeben und nicht sein Reden darüber. Denn Reden ist nur Reden und dient für gewöhnlich der Kommunikation.
Am besten eignet es sich, wenn man, mit sich selbst „ins Gericht zu gehen“, was somit auch als Werkzeug zur eigenen Umprogrammierung dienlich ist und eine Form des Tuns und Arbeitens an sich selbst ist.

Der Mensch wird sich stets durch sein Tun und damit verbundene Qualität zum Ausdruck bringen – ungeachtet dessen, was er sagt. Und da sich Veränderung im Ergebnis des tuns zum Ausdruck bringt, so ist das Tun aus der Sicht des Alten unter Kontrolle gestellt und so manches Tun entpuppt sich dann dabei auch nur als Ablenkungs- und Beschäftigungstherapie, wo man sich, die Gewohnheit beibehaltend, nicht selten allzu gern draufstürzt.

Das Gefühl im Alltag außen vorzulassen, ermöglicht den „Ichen“ ihre Märchenstunden darzulegen und auszuleben, während ihre verborgenen Absichten in eine andere Richtung steuern. Die Programmierung bestimmt das Handeln des Menschen. Wenn man das Gehörte mit dem Gefühlten in Verbindung bringt, so erkennt man ob etwas echt oder „getürkt“ ist.

Da sich an derartigen Verhaltensmustern allzu gerne festgehalten wird, während man den anderen angrinst und was anderes denkt, ist die zunehmende Auflösung der Privatsphäre ein beachtlicher Schritt, diesem Spiel ein Ende zu bereiten.
Als eine Eigenschaft der alten Ordnung existiert das Wort „privat“ und damit verbundene innere Einstellung und äußere Meinung – nicht selten diametral, was auf Dauer zu den allgemein wahrgenommen psychischen Symptomen führt.
Wenn es um den „Verlust der Privatsphäre“ geht, wird sich stets nur das Opfer beklagen, weil so seine kopierten Kochrezepte anderen zugänglich werden oder noch schlimmer, dass so manches Brimborium doch nur eine Show war. Der Mann hinter dem Vorhang aus der „Zauberer von Oz“ ist das „Ich“ im Menschen selbst. Und am Ende geht die Hose runter.

Das sind so Momente, wo es ganz ruhig wird, weil an der Stelle jeder mit sich selbst ins Gericht zu gehen hat, was man auch „das jüngste Gericht“ nennen kann.

Authentizität wo Gefühltes und Gesagtes im Einklang sind, was nebenbei auch wirksames Gestalten ermöglicht.

Vor ca. zehn bis fünfzehn Jahren sagte einmal jemand, dass 60% der Deutschen berufsfremd eingesetzt sind.

„Was sagt ein Maschinenbautechniker ohne Job zu einem Maschinenbautechniker mit Job? Eine Currywurst, bitte.“

Das alles macht es notwendig, dass man sich selbst mit seinen Konditionierungen auseinandergesetzt hat bzw. diesen bewusst ist/wird.

Nicht selten kommt dann die Erkenntnis, dass man nur ein Opfer seiner eigenen Konditionierungen, des „Ichs“ ist/war.

„Das Opferverhalten ist eine Eigenschaft, sich gegen „alles“ zu Wehr setzen zu wollen, während man gegen die eigenen Verhaltensmuster, die das Szenario erst erzeugen, „machtlos“ erscheint.“

Die bei der Wehr stattfindende Feindbildprojektion in ihren verschiedenen Variationen, ist die nach außen wirkende Abgrenzung auf menschlicher Ebene, erzeugt durch das „Ich“, was sich gegen Veränderungen grundsätzlicher Art zu „schützen“ versucht.

Mit dem zunehmenden Ende der Feindbildprojektion verschwinden auch die Akteure, die man selbst erzeugt hat. An dieser Stelle zeigt sich auch die wahre Kraft, die von jedem ausgeht, wenn er Feinde erzeugen kann, kann auch anderes erzeugen. Nur das Opfer klagt, dass es nicht könne, weil es glaubt sein „Ich“ zu sein.

Nicht selten sind mir Menschen mit dem Argument begegnet: „So, jetzt stelle ich mir ein Haus vor und das ist dann meins. So. Und wo isses jetzt?“

Die Familie als Umschmelztiegel
In der Kindheit: „Was hier in der Familie gesprochen wird, geht niemanden etwas an, denn die anderen sind schlecht, böse und wollen uns nur betrügen.“ Dass diese Nummer in der Mehrheit der Familie passiert (ist) zeigt, wie isoliert gedacht und gehandelt wird.

Das gewohnte Opfer würde sich ein Leben lang an einer derartigen Situation ergötzen und seinen Eltern Schuld zuweisen. Es wäre nur von einfachem Geist und würde nur seinen gesitgen Stillstand widerspiegeln.

Man muss wirklich alle Vorstellungen über Bord werfen und Gewohntes in Frage stellen, sonst wird das mit dem Neuen nichts. Und gut, dass es zunächst eine reine Kopfsache mit Erkenntnissen ist.

Es macht Sinn diese niederzuschreiben. Auf diese Weise erschafft man sich selbst ein Fundament.

Dass der Aspekt der Psychologie über den gewohnten Staats-, Rechts-, und Reichstamtam hinausgeht, wird noch zu sehr außer Acht gelassen, weil man sich zu sehr auf „Wissensderivate“, also Ableitungen (wie das Recht) stürzt, um damit „etwas erreichen“ zu wollen, sich nicht selten damit begnügt, Probleme von allen Seiten zu betrachten und sich darüber auf unterschiedlichste Weise zu äußern.

Ein „Problem“ – besser: „Phänomen des Systems“ (Symptom) benötigt man dahingehend, um daraus verbundene Zusammenhänge herzuleiten und so seiner Ursache auf den Grund zu gehen und aufzulösen, die nicht immer dort zu finden ist, wo man sie allzu gerne schnell erblicken mag.

Ich hebe das extra mal hervor: Auch das gewohnte „Problem-Lösungskonzept“ leitet sich vom Verdrängungsverhalten des „Ichs“ ab („…muss weg!“) und führt so zu äußerst kurzsichtigen Aktionismen und nebenbei einer Zunahme der Komplexität in den geschaffenen Strukturen, die sich dann wieder entsprechend auf „Natur und Mensch“ auswirken.

Der Menschen scheitert letztlich durch sein Festhalten an seiner eigene Unvernunft.

„Weil die anderen so sind, muss ich auch so sein.“

Das Interessante dabei ist, das der ursächliche Aspekt, die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft zwar bekannt ist, jedoch darüber geschwiegen wird, weil damit die gewohnt belohnte Existenz gefährdet wäre, deren Belohnung am Ende immer dünner wird und die Aktionismen immer schräger, um an das Scheingut zu gelangen.

Noch zu sehr ist man in klassischen Mustern unterwegs, während gleichzeitig auf das Neue gehofft wird, was sich unter seinem bunten Mäntelchen nur als das Gewohnte erweisen soll. Das wird jedoch nicht geschehen.

Spricht man so manchen auf das Neue an und beginnt darüber zu reden, ist die Vielfalt der Ausreden nicht selten recht groß. Ausreden des „Ichs“, was laut nach Veränderungen ruft, während es hofft, dass der „Kelch der Veränderung“ an ihm unberührt vorbeigeht.