observer18
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Ein wahrlich interessanter Vorfall

Lesezeit: ca. 7 Minuten

Eine liebe Bekannte, der ich davon berichtete, bat mich daraufhin, dieses Geschehnis so weit ich mich noch daran erinnern kann, in jedem Fall niederzuschreiben. Es ist schon eine Weile her.

An jenem Morgen war es ziemlich warm und ich stand bei einem Bekannten im Büro. Es ging ein bisschen um Unternehmensentwicklung. Die rot-orange lackierten Jalousien waren bis auf eine heruntergelassen.

Diese ließ einen schmalen Blick auf den Hof zu, der bereits von der Sonne reichlich traktiert wurde, während einige Parkplätze von silbernen und weißen Autos belegt waren.

Als ich hinausblickte, fuhr die Wortmarke „POLIZEI“ vor. Ich ging davon aus, dass es um meine (abhanden gekommene Person ging, weil ich mich für das System im Ausnahmezustand bewege (offiziell ohne „Staatsangehörigkeit“, überpositives Recht) und man mir vor langer Zeit die letzten drei Briefe persönlich überreichte.

So ging ich die Treppe runter und stellte mich an die offene Tür. Einer der „Bläulichen“ stieg aus und kam auf mich zu.
Es stellte sich schnell heraus, dass es doch nicht um meine (abhanden gekommene) Person ging, sondern um eine andere.

Diese hatte wohl Informationen bei der „Wortmarke“ angefragt und konnte ihm, obwohl der Briefkasten sichtbar an der Wand hing, vom Postboten nicht zugestellt werden.

„Hier ist der Briefkasten und da steht auch der Name drauf. Muss man nur einwerfen“, sagte ich. Der Polizeibedienstete: „Das verstehe ich nicht. Da steht doch der Name dran.“ „Wahrscheinlich ist es ein neuer Briefträger und der hat es übersehen.“

Es folgte ein Dialogvakuum.

Der Polizeibedienstete schaute mich an und ich sagte: „Ich bin hier der Mann ohne Staatsangehörigkeit“.

Er schaute mich an und fragte, wie das denn ginge. Ich sagte, dass ich in diesem Zustand bereits seit 2012 bin und sich daran auch nichts mehr geändert hat.

Dann wäre ich ja kein Deutscher, sagte er und ich entgegnete: „Sie hören mich doch deutsch sprechen.“

So erklärte ich ihm, dass mit dem Wegfall der „deutschen Staatsangehörigkeit“ niemand mehr für mich zuständig ist, und ich mich dadurch seit längerer Zeit im überpositiven Recht bewege.

Er meinte tatsächlich, dass keine Staatsangehörigkeit zu haben, ja seine Vorteile hat. Doch so richtig schien er nicht mit dem Thema „Recht“ vertraut zu sein.

„Ich habe neulich mit einem ihrer Kollegen gesprochen und ihn gefragt, warum er in der Funktion als Polizeibediensteter überhaupt existiert.“

Er schaute mich an und ich sagte: „Weil Sie die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich behandeln. Die Leute sollen weiter in der Unvernunft gehalten werden, damit Sie (als Polizeibedienstete) immer schön beschäftigt sind.“

So fragte ich ihn auch, ob er wisse, was die „natürliche Person“ sei. Er schaute mich an und ich erklärte ihm, dass die „natürliche Person“ der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt ist.

Er sagte: „Dann bin ich ja ein Rechtssubjekt.“ „Da haben Sie recht.“ „Ich bin ein Mensch, der keiner staatlichen Betreuung mehr unterliegt.“

Sein Kollege stieg aus dem Auto und kam auf uns zu. Sein Kollege sagte dabei zu ihm: „Komm’ mal her, hier kann man was lernen.“

Dieser schwitzte bei der herrschenden Hitze merklich. So fragte ich beide, ob sie etwas zu trinken wollten. Der eine meinte, dass ein Bier jetzt gut wäre. „Dann würde ich Sie aber blasen lassen“, entgegnete ich. Und so kamen wir nun mit drei Mann ins Gespräch.

Auch dem Zweiten sagte ich, dass ich keine „deutsche Staatsangehörigkeit“ mehr besitze.

Dieser entgegnete: „Ach, sie haben keinen Personalausweis mehr.“ (Er wusste offensichtlich nicht, dass der Personalausweis nur eine Vermutung auf eine Staatsangehörigkeit zum Ausdruck bringt.)

„Nein, ich habe kein „Deutsch“ mehr“, betonte ich. „Wie haben Sie denn das geschafft?“ „Ich habe im Kern nichts gemacht. Dieser Zustand ist bereits seit 2012 so. Irgendjemand hat den Status bei mir von sich aus geändert.“

(Der Zustand wurde in 2018 durch zwei der überbrachten Schreiben des Unternehmens „Amtsgericht“ unbewusst bestätigt.)

„Die letzten Schreiben wurden mir per Polizei persönlich zugestellt – einmal in „blau“ und einmal in „schwarz“.“ Beide schauten sich nur an.

So ging es ein bisschen hin und her, bis der eine sich am Kopf kratzte und sagte, dass er das nicht verstehe. Ich schaute ihn an und er sagte, darauf: „Wir werden ja immer vorgeschickt, weil wir nichts wissen.“ Ich sah ihn an und sagte lächelnd: „Ja, das weiß ich. Es macht immer Sinn, den Kopf zu benutzen.“

„Das ganze Thema habe ich aber in meinem Blog stehen.“ „Sie haben einen Blog? Wo ganz viele schreiben?“ „Nein, ich alleine.“ „Alleine? Wie geht das denn?“ „So wie sie mit der „SIG Sauer“ umgehen können, so kann ich mit Internetseiten umgehen. Ich habe Mediengestalter gelernt. 3D, Internet, Drucksachen. Halt das ganze Medienzeuge.“ „Ach so.“

So gab ich im Moment der Ruhe mehr von mir preis: „Eigentlich müssten Sie mich ja kennen.“ „Wie heißen Sie noch mal?“ „Alexander Berg.“ „Berg… da war doch mal was mit „Reichsbürger“.“

„Ja, aber das mit „Reichsbürger“ ist Scheiße. Man muss(!) aber durch diesen Sumpf durch, um danach das System an sich in Frage zu stellen. Darum geht es im Kern.“ Was jenem nun sichtlich zu weit ging.

Beide schauten und der eine sagte nach kurzer Pause: „Wir wollen jetzt zum Mittag. Es gibt was Warmes.“ „Warmes, bei der Hitze? Da müsste es doch eher was Kaltes geben.“

Wir verabschiedeten einander Hände schüttelnd und sie gingen wieder, während ich im „Party-Hirsch-T-shirt“, kurzen Hosen und meinen weißen Schlappen wieder zurückging.

So im Nachgang fällt mir gerade noch die Frage ein, warum ich auf einer Terrorliste geführt werde. Terror hat doch etwas mit Gewalt zu tun.