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Eine Frage der Bedrohung

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(v1.1*) Wenn Sie der Meinung sind und sich von irgendjemandem oder irgendetwas bedroht fühlen, ist dies lediglich Ihr „Ich“, was sich bedroht fühlt, gleich wie sehr Sie das anders zu sehen meinen. Das sind nur anerzogene Gewohnheiten.

Fühlt sich jemand bedroht, fühlt er sich ermutigt, der Sache Einhalt zu gebieten, Kampf und Widerstand sind angesagt, doch in der Regel wird er irgendwo hinrennen, um sich gegen die Bedrohung schützen zu lassen.

Das Verhalten, sich zu schützen, beruht im Übrigen auf der ersten Bestrafung in Ihrem Leben, wo Sie gegen die Regeln einer Autorität verstoßen haben, weil Sie deren Vorstellung nicht entsprochen haben, während Sie vorher noch dabei waren, sich durch eigene Erfahrungen entwickeln zu wollen – natürliche, selbstbestimmte Entwicklung.

Doch darum ging und geht es solange nicht, wie sich an die „herrschende Ordnung“ gehalten wird, wo Unvernunft und Gewissenlosigkeit als gesellschaftlich „normal“ erachtet, jedoch das Tun dem genauen Gegenteil entspricht und deshalb so ziemlich alles Beobachtete („da draußen“) als düster erachtet wird, meint man sich zumindest durch die eigenen vier Wände davor schützen zu können – und so alles „außen vor“ zu sein scheint. Jedoch ist das eine Illusion und nur die durch Verdrängung entstandene „Ruhe vor dem nächsten Sturm“.

Während gerne von „Frieden“ gesprochen wird, von dem kaum jemand, der mir bis heute begegnet ist, wirklich weiß wo er zu finden und zu erleben ist, handelt es sich bei einem „Friedensvertrag“ lediglich um eine aufwändig gestaltete und gut abheftbare Dokumentation, um weiter nur „die alte Nummer schieben“ zu wollen, in der lediglich nur „die Ruhe vor den anderen“ geregelt wird.

„Ja, DU, DU bist ja schon tausend Jahre in der Zukunft“ (Anmerkung: Auch das ist nur ein Verdrängungskonzept.), muss ich mir dann des Öfteren anhören.

Ich kann Sie an dieser Stelle beunruhigen: Dort, wo echter Frieden existiert, bedarf es weder Raum noch Zeit. Die Singularität in der sich der Frieden entfaltet, existiert parallel zur Expansion und zunehmenden Kompliziertheit. Diese geschaffen durch das „Ich“, was sich durch mengenmäßige Anhäufung und Ansammlung nur dahinter zu verstecken versucht.

Entschuldigen Sie, wenn ich nebenbei über die mir zugeordneten Stigmata „Reichsbürger“ und „Terrorist“ nur schmunzeln mag, die – lediglich nur der Erschaffung eines Feindbildes dienen sollen – doch nur wie „alte Kamelle“ daherkommen. So am Rande.

Vermutlich sind Raum und Zeit auch nur Verdrängungskonzepte oder werden als solche gerne genutzt, um das eigene Infragestellen des Systems (also der eigenen Denk- und Verhaltensweisen, „alte Ordnung“) und damit einhergehendes Umdenken, auf „eines Tages in weiter Zukunft“, auf „irgendwann“ und „irgendwo“ geschoben werden kann.
Dies, während man der festen Absicht unterwegs ist, mit den Werkzeugen der alten Ordnung versucht, etwas erreichen zu wollen.

Das mag natürlich jeder selbst entscheiden, wie lange er dem Tamtam Zeit einräumt. Er soll sich bitte nachher nicht darüber beschweren, wenn es zu nichts geführt hat – vielleicht versucht er ja nur den Glauben an Eigentum oder seinen Besitz „retten“ zu wollen oder er „muss“ ja „Geld verdienen“, weil sein „Ich“ ihm sagt, was er glauben darf.

Aus der „ersten Bestrafung“ entstand das Verhalten, sich gegen mögliche – nach Veränderung riechende Informationen zu schützen (Verdrängungskonzept), damit man nicht noch einmal bestraft wird – vor allem dann nicht, wenn man anerzogen etwas zu verlieren hat. Die Lüge ist dabei ebenfalls ein Mittel, um Veränderungen „aushebeln“ zu wollen.

Sich weiter fremdbestimmt „brav und artgerecht“ zu Verhalten, gewährleistet die Teilnahme am Geldsystem, dass man sich etwas „kauft“ (Eigentum, Besitz, Hab und Gut), damit es einem anschließend „gehört“ (ob nun jemand oder etwas), sind von einer Autorität gebilligte Privilegien. Niemandem gehört etwas.

Der Mensch, er sich zur Welt bringt, gehört nicht seinen Eltern, denn es ist ein Geschenk des Lebens an sich selbst. Es lohnt sich also darüber vorzudenken, ob man weiter nur geld- und geltungssüchtige Obrigkeitshörige/Fremdbestimmte „erzieht“ oder sich endlich davon verabschiedet.

(Anmerkung: Wer immer noch der Meinung ist, es wäre die Gesellschaft, der „Staat“ oder die Schule, die Obrigkeitshörige hervorbringt, sei hiermit enttäuscht. In der Familie werden jene erst „zurechtgestutzt“ und alle nachgelagerten Institutionen, vertiefen das nur, bis hinten ein sich nach Geld und Anerkennung sehnender Schmock herauskommt.)

„Die anderen sind noch nicht soweit“, ist letztlich nur eine Ausrede, um sich weiter davor drücken zu wollen – nicht selten, um den eigenen Geschäften mit der hörigen Hörerschaft weiter nachgehen zu wollen, während die nur allzu gerne hört, was sie zu verstehen bereit ist.

„Der Hörer hört gerne seine Meinung von jenen, die er dazu auserkoren hat, sie ihm erzählen zu dürfen.“

„Ich bin noch nicht soweit.“ „Natürlich nicht. Niemand wird das je sein.“ Dialog aus „Dr. Strange“, 2016

Wer im Vorangegangen eine kommunistische Haltung „herauszuschmecken“ meint (zum Zwecke der Etablierung eines möglichen Feindbildes), sei hiermit beunruhigt, dass alle Ideologien an Bedeutung verlieren, wenn sie lediglich auf dem Fundament einer hierarchischen Ordnung und einhergehender Fremdbestimmung stattfinden – also für sich gesehen, vollkommen „Banane“ sind.

Mit der o. g. Bestrafung etablierte sich auch der verdreht gelernte Umgang mit der Angst: Aus dem Signal für fehlende Informationen zu einer gegebenen Situation wurde ein Warnsignal: Achtung, mögliches Dazulernen und mögliche Bestrafung im Anmarsch.

Der Mensch selbst kann sich nicht bedroht fühlen, denn bewegt der sich im Rahmen des Lebens, während das sich „Ich“ stets im Rahmen des von ihm erzeugten Systems bewegt, was in der Regel als „normal“ erachtet wird.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D., Revolver, 2005

Das „verletzte Ich“ hat sich zur Aufgabe gemacht, sich solange wie möglich nicht entwickeln zu wollen, weil es sich letztlich von seiner eigenen Existenz verabschieden muss, die nur deswegen so existiert, weil der Mensch nur einmal bestraft wurde und sich dies als Erinnerung im „Ich“ abgespeichert und später daraus die entsprechenden Denk- und Verhaltensweisen entstanden sind und so aus natürlicher Entwicklung, künstliche Verdrängung wird. Das war es dann in der Regel.

Die letzte Barriere des „Ichs“ ist sein Mensch, der glaubt er sei es, während es versucht den Feind in allem erkennen zu wollen, um seine eigene Existenz weiter aufrechterhalten zu wollen.

Was sich im Wandel verändert, ist nicht der Mensch, sondern sein „Ich“ und seine von ihm geschaffene Märchenstunde, indem es versucht(e), eine nahezu perfekte Simulation des Lebens zu entwickeln.

Der Mensch hat die Begabung und die Aufgabe, die verschüttet gegangene Oberhand über sich selbst wieder zurückzugewinnen. Er schafft sich durch die Umsetzung so ein neues Umfeld.

P.S. Die Würde des Menschen ist unantastbar, deshalb braucht sie auch nicht geschützt zu werden, was geschützt werden möchte ist das „Ich“, welches gleichzeitig der Behälter für die Denk- und Verhaltensweisen verkörpert – und Grundlage der alten Ordnung ist.