Es geht nicht ums Recht…

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…schon lange nicht mehr. Denn wenn sich ihre Verfechter und Gegenverfechter mit der Realität ins Benehmen setzen würden, findet „Recht“ nur dann statt, wenn sich alle daran halten – was letztlich nicht der Fall ist. Es funktioniert auch nur einseitig und dazu braucht es ausführende Gewalt.

Da ist es: Das berühmte Gegeneinander und die Tatsache, dass beide außer Stande sind, die verbindende Überschrift zu erkennen, aus Verlust der eigenen Besitzstände.
An dieser Stelle liefert das „System“ das erste Signal, worum es ihm im Kern geht: Das Erworbene sichern zu wollen.

Was der Mehrheit nicht bewusst ist, dass dieses Verhalten in der Kindheit konditioniert wurde, indem man die Verantwortung an die Eltern abgab und der Lernprozess, hin zur Verantwortung nie wirksam zustande kam und man sich nur im Prinzip „Belohnung und Bestrafung“ bewegt.

Die Betroffenen haben aus dieser Kindheitsursache heraus eine Neurose gebildet, die sie im Glauben lässt, dass man nur mit genug Gegeneinander und Druck zu einer Lösung kommen wird – um es vereinfacht auszudrücken.

Mit dem Erkennen, dass das Rechtssystem eine Finte ist und man sich darauf in dem stattfindenden Paradigmenwechsel, der ausnahmslos alles überlagert, keine Zukunft aufbauen kann, bleibt den Akteuren nur das kollektive Wunschdenken. Und es schleichen sich zunehmend mehr und mehr Fehler ein, im Irrglauben noch eine Lücke oder eine Lösung im „Recht“ finden zu wollen.

Mittlerweile setzen jene, die sich mühevoll eine Hörerschaft aufgebaut haben, das Vertrauen aufs Spiel. Es ist ersichtlich, dass auch dort der Verfall Einzug gehalten hat.

Das eigentliche Verhaltensmuster, seine Besitzstände sichern zu wollen, damit verbunden, das Ganze nur an der festgehaltenen Rechtssystematik festmachen zu wollen, deutet darauf hin, dass auch die letzte Sau schon lange durchs Dorf getrieben wurde.

Doch will ich an dieser Stelle den Hoffnungsschimmer nicht aufgeben, denn bleibt den Akteuren eine wichtige Aufgabe erhalten, die sie langsam mal ernst nehmen sollten:

Statt sich im Hinterzimmer tolle Texte für die Behörden auszudenken, um einen Sieg erreichen zu wollen, denn auch das ist ein Verhalten aus der Neurose heraus, macht es mehr Sinn, dass jeder die Erlebnisse und Unzulänglichkeiten in die Öffentlichkeit bringt, in der Form, dass man es im Internet lesen kann.

Das treibt den Wandel und die Abnabelung vom alten System voran.

Ich weiß, dass es schwer anzunehmen ist, dass man nach so vielen Jahren Beschäftigung mit dem Recht nur eine Erkenntnis daraus entnehmen kann: Wenn trotzdem das getan wird, was mehr und mehr Leute erleben, muss es andere Prinzipien geben, auf denen das System aufbaut.

„Letztlich endet die Suche nach den Schuldigen mit dem Blick in den Spiegel.“