ergebendes
ergebendes

Es wird das erlebt, woran geglaubt* wird

Lesezeit: ca. 15 Minuten

(V1.2) Zwischen alter und neuer Ordnung befindet sich scheinbar eine Art Membran, deren Durchlässigkeit von der Konsequenz getragenen Entscheidung des Individuums abhängt, ob es sich von den alten Denk- und Verhaltensmustern, welche die alte Ordnung erzeugen, tatsächlich zu verabschieden gedenkt.

Einfacher: Wer in die Neue Zeit will, kommt nicht darum herum, seine Denk- und Verhaltensmuster in Frage zu stellen, da diese jenes System verkörpern, dessen Erscheinungsformen nur allzu gern im Außen als „objektiv“ wahrgenommen – nicht selten sogar bekämpft werden.

„Wer kämpft hat, verloren – wer aufgibt auch.“

Die Entfaltung der Vernunft ist die wesentliche Aufgabe des Menschen, die sich bisher (im Alten) durch eine „So tun, als ob-Vernunft“ – einer gesellschaftlich tolerierten Unvernunft – zum Ausdruck bringt.
Denn Unvernunft macht Betreuungs- und Treuhandsysteme, wie klassische Staaten, „notwendig“.

Zeit, dass der Mensch sich aufmacht, in sich mal tiefer zu graben, statt wie ein Don Quichotte gegen Riesen zu kämpfen, die letztlich nur Windmühlen sind.

Das im klassischen Menschen wirkende „Ich“ unternimmt als „Behälter“ dieser Unvernunft alles Erdenkliche, um diesen Zustand durch einfallsreiche Themen wie auch Beschäftigung mit Unsäglichkeiten aufrechterhalten zu wollen.

Der Unterschied, ob ein Mensch manipuliert „funktioniert“ oder nicht, liegt einzig und allein nur daran, ob er sich auf den Weg macht, diese seine Denk- und Verhaltensmuster in Frage zu stellen, die ihn manipulierfähig sein lassen.

„Ich bin nicht manipulierbar“, wäre unter dem Aspekt, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster noch nicht einmal in Augenschein genommen zu haben, mehr nur ein Verdrängungsargument, was nicht selten von einer eingenommenen, kämpferischen Haltung begleitet ist.

Das Abstruse dabei ist, dass sich das „Ich“ durch sich selbst (seine ihn selbst ausmachenden Denk- und Verhaltensmuster, Methoden und Werkzeuge) zu verteidigen versucht.

„Das Problem ist, dass sich das „Ich“ dort versteckt, wo man es zuletzt erwartet. Nämlich in sich selbst.“ Dr. Peter Fonagy,  Ph. D., FBA

Selbst Raum und Zeit missbraucht es als praktische Verdrängungskonzepte.
„Es muss sich endlich etwas verändern.“ In der Regel am besten bei anderen oder woanders (Raum).
Und wenn gar nichts mehr geht, der Raum keinen Ausweg (durch Flucht) mehr bietet, bleibt immer noch die in weiter Zukunft (Zeit) projizierte Zielvorstellung.

Nicht selten zieht das „Ich“ den Menschen lieber mit in den Untergang, als sich ändern zu wollen.
Zwar kann man den betroffenen Menschen darauf hinweisen, doch er wird nur sich – besser seinem Zustand glauben, was nur ein Ausdruck des Unglaubens (an das Leben) selbst ist und Mittel der Verdrängung.

Der Mensch ist also solange hilflos, solange er sich der Täuschung unterwirft, er sei sein „Ich“. Das meint im Gleichnis von Esau und Jakob, wenn Esau (der Mensch) seinem Bruder (sein „Ich“) wieder auf „Augenhöhe“ begegnet.

Ich muss zugeben, das klingt dann einfach, wenn man es in sich erkannt hat, weil man sich dem Wandel – besser: seinem eigenen Wandelprozess stellt.

Es gibt keine anderen „Bösen“, die einem davon abhalten kann oder den es erst zu „beseitigen“ ist oder erst mögliche Umfelder geschaffen werden müssen.
„Die Bösen“ sind lediglich Feindbildprojektion aus dem „Ich“ des Menschen selbst. Geschaffen, um so die eigene, besser: die Ich-Existenz“ rechtfertigen und von der eigenen Entwicklung ablenken zu wollen.

Die Frage aller Fragen lautet also: Entwicklung oder weiter mit Widerstand gegen Entwicklung?

„Ja, aber die anderen…“

„Ja, aber ich muss doch…“

Begegnet sich eine Gruppe Feindbilder projizierender Akteure, so ist der Kampf, als mehr oder weniger gut gelerntes Verdrängungskonzept, nicht selten der scheinbar einzige Ausweg.

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „Ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D.

Der schmale Pfad in die Neue Zeit ist durch gewohntes „so tun, als ob“, lautstarkem sich so geben oder möglichst viel davon reden zu wollen, nicht begehbar.

Das „so tun, als ob“ ist ein Wesenszug der alten Ordnung, getragen von den darin geltenden (geglaubten) durch Denk- und Verhaltensmuster geschaffenen Regelwerke und Ausdruck der Selbsttäuschung!!!

Das sich daraus ergebende System in(!) dem die Probanden dann leben, ist jedoch nur eine Simulation des Lebensprozesses selbst – eine Abkehr.

Da hilft auch kein herbeigesehnter Staat aus der Vergangenheit, der dann alles wieder „zum Guten führen“ soll, denn er würde nur das Gestern wieder verkörpern, während sich der Mensch weiter hinter dieser Fiktion zu verbergen versucht – im Kern seine Denk- und Verhaltensmuster schützend.

Die Simulation von Leben zeigt sich im Kern durch auferlegte Bedingungen, die sich unter anderem auch durch „Ja, aber ich muss doch…“ sowie „wenn,…dann…-Horrorszenarien“, „du bist solange gut, solange mir das gefällt…“ zum Ausdruck bringt – dies mit eingebauter Möglichkeit der Bestrafung und erleiden einer Opferrolle.

Das prinzipielle Verhalten, was die alte Ordnung („Ich“, Matrix, alter Bund) erzeugt, zeigt sich durch auf bedingtes Geben und bedingtes Empfangen – ein Zeichen herrschender Unvernunft.

Es ist im Kern das vom „Ich“ als Vorstellung projizierte Szenario, nichts zu bekommen und so möglicherweise ein Leben des Dahinvegetierens und zunehmenden Verlustes möglicherweise zu erleben.
Diese Vorstellung beim Betroffenen entkräften zu wollen, diese Zeit kann man sich ersparen: Er hält an dieser Vorstellung fest, da sie Existenzgrundlage seines täglichen Kampfes, um die beiden Mangelgüter „Geld und Arbeit“ darstellt.

Wo also beginnen?

Das Geschenk ist Ausdruck des Lebens selbst, während eine Waffe das Gegenteil verkörpert. Etwas sich also gegen das Leben wendet.
Das Leben selbst bringt sich durch Bedingungslosigkeit zum Ausdruck.
Der gewohnte bezahlt seine Steuern, womit Kriege finanziert werden und Leben künstlich beendet wird. Was wird also für das Leben selbst getan?

Was dem Ausweg lediglich im Wege steht, dass der Mensch es auf eine andere Weise das Leben erfährt, findet sich einzig und allein in seinen Denk- und Verhaltensmustern wieder und seiner Bereitschaft sich dauerhaft zu öffnen.

„Wer gibt, dem sei gegeben.“

Es ist nicht der Mensch, der sich im Sinne der Gewährleistung einer sonst gefährdeten Existenz, vor diesen Gedanken scheut, sondern das „Ich“ vor seiner Veränderung.

„Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis daß du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.“ 1. Mose 19

Ein gar trefflicher Hinweis an den ungläubigen Materialisten, der nur das glaubt, was er sieht und alles ablehnt, was seinen Regelwerken zuwider läuft. So wird er selbst zu dem, wofür er steht – nicht selten wogegen er kämpft. Willkommen in der selbstgeschaffenen Hölle!

Wer an dieser Stelle gedenkt, er müsse für seine Freiheit kämpfen oder sie mit Geld und Gold aufwiegen und Verteidigen, bewegt sich Lichtjahre von dem entfernt, was Freiheit im Grunde genommen ist und wo sie „zuhause“ ist.

Innerhalb der gewohnten Ordnung herrscht lediglich Freizügigkeit oder bedingt gewährte Freiheiten, jedoch keine Freiheit. Fremdbestimmung lässt keine Freiheit zu. Es gibt ja auch keine „Gesundheiten“. Freizügigkeit beinhaltet eine Abhängigkeit zur Autorität und der dafür überlassenen Besitzrechte (rote Linsen) an die Materie.

Wer sich entschließt Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden, statt Freizügigkeit, gerechte Vorgesetzte und Friedensverträge erfahren zu wollen, mag sich vor Augen führen, dass es niemandem auf diesem oder einem anderen Planeten gibt, der Eigentümer oder Besitzer von irgendetwas ist.
Denn „Mein“ und „Dein“ sind ebenfalls vom „Ich“ der ersten Ordnung (welches sich durch bedingtes Geben und bedingtes Empfangen zum Ausdruck bringt und damit haben, besitzen, bewahren, verteidigen) geschaffene Illusionen der Abgrenzung.

Deshalb will es nichts geschenkt, weil es das Nehmen oder das Klagen, Jammern, Arbeiten und Erbitten um zu bekommen, gewohnt ist.

Das Geschenk widerspricht seinen Denk- und Verhaltensmustern und erinnert es stets daran, dass es sich selbst nicht so verhält und an sich selbst so erinnert wird.

Es geht also darum, dass bisherige System in seiner Gänze in Frage zu stellen und nicht nur an seinen Symptomen herumzulaborieren oder den nächsten Sandkasten am Sandstrand hinzustellen, um alsdann wieder eine Flagge hissen zu wollen.

Das trifft auch auf gewohnte „Reichsambitionen“ zu, die sich mit in das „ewig Gestrige“ (ebenso wie der andere Klumpatsch) einreihen, was im Kern mit den dahinterliegenden Denk- und Verhaltensmustern gemeint ist, an denen so mancher festzuhalten gedenkt, während jedoch lautstark (am Stammtisch und Parlamenten) Änderungen „fordert“ werden.

„Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.“

„Ewig gestrig“ bringt sich durch eine konservative Haltung zum Ausdruck, wo es im ewigen Wettbewerb darum geht, wer wohl „das beste Gestern“ an die gestrig Gläubigen zu verkaufen vermag. Darauf ein dreifaches Hoch auf die klassische Politik und ihre ambitionierten Volksvertreter.

Die alte Ordnung ist auch dazu geschaffen, Themen zu offerieren, mit denen sich ewig beschäftigt werden kann, ohne dass deren tatsächliche Ziele jemals erreicht werden, da sie sich in der Polarisation, Trennung, sammeln von Dingen und Teilen und noch mehr Details von Details zum Ausdruck bringen.

Das Vorhandensein von Gegensätzen gibt stets Anlass, die darüberliegende, die Gegensätze verbindende Überschrift zu finden – also die praktische Anwendung des Kategorischen Imperativs.

Die konsequente Infragestellung umfasst auch das Rechtssystem (positives Recht) selbst, welches in seinen Grundfesten auf Fremdbestimmung und oberflächlicher Kaschierung gesellschaftlich tolerierter Unvernunft basiert. Ein inhaltlicher Austausch von Gesetzen macht indessen keinen wirklichen Sinn und bietet nur Grundlage von Gezänk, Rechthabereien und Grabenkriegen.

Im Wesentlichen handelt es sich um einen individuell-gesellschaftlichen Wandel, der bereits in vollem Gange ist, wo kein „so tun, als ob“ in die Neue Zeit – besser: in die Neue Welt führt.

Die Welt ist die Summe aller wahrgenommenen Phänomene bei der Beobachtung der Wirklichkeit und anschließender Sinngebung des Beobachteten wie auch Gestaltung der Materie.

Es liegt am Menschen selbst, ob er nur betreuter und bevormundeter Beobachter und „im Auftrag“ Handelnder ist oder sich zum vernunft- und verantwortungsvollen Gestalter entwickelt – was der Aussage: „Am Tun wird man sie erkennen“, eine fundamentale Bedeutung verleiht.

Der Wandel betrifft im Wesentlichen „das System“ selbst und nicht nur der inhaltliche Austauschen seiner geschaffenen Institutionen mit ihren Verfechtern.

Jenes System, was durch die Denk- und Verhaltensmuster des – ich sage es mal so – klassischen Individuums mit seinen Existenzängsten (was nur die Existenzängste seines „Ichs“ sind) zum Ausdruck bringt.

Solange wird der Mensch unter diesem seinem(!) Joch seiner „Muster“ leben. Es sei denn er entschließt sich, sich ändern zu wollen.
Es betrifft letztlich den Menschen selbst, ob er sich zum Leben wendet oder weiter klagend und jammernd in seiner von seinem „Ich“ geschaffenen Simulation hockt und hofft, dass ein anderer kommt, um ihn zu retten.

„Wehe all jenen, die verkünden, es gäbe Lösungen, die im Kern mit Rache, Vergeltung, Bestrafung, Geld, Besitz, Hab und Gut zu tun haben. Denn sie ernten nur das, was sie säen.“

„Wer nimmt, dem sei genommen. Jedoch wer gibt, dem sei gegeben.“

So wie so mancher an die Simulation glaubt, an der man festzuhalten gedenkt, während ihm nicht selten wohlklingende, spirituelle Worte aus dem Munde entfleuchen, so erlebt jeder all das, was er in seinem „Ich“ mit sich herumschleppt, selbst wenn er noch so beteuert, dass es nicht so ist. Er kennt sein „Ich“ nur nicht.

Einem „Ich“, was dem Menschen vortäuscht er, der Mensch zu sein, um sich auf diese Weise vor Veränderung schützen zu wollen.

*Glauben ist jener Mechanismus, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster bewahren und notfalls mit allen Mitteln verteidigen zu wollen oder man sich für immer verändert. Letztlich ist alles nur ein Glauben. Und Wissen…?

„Glauben heißt: nicht wissen!“ „Das klingt spätestens dann komisch, wenn man es mit: „Ich weiß, dass ich nichts weiß“, in Verbindung bringt.“

Man kann natürlich auch die Hände in den Schoß legen, weil ja alles sowieso nur eine Illusion ist. Ich denke, dass ist die größte Ausrede, um sich vorm Tun (Umkonditionieren) zu drücken oder das beste Verdrängungsargument, wenn „die ganze Scheiße“ nicht funktioniert hat, dafür Verantwortung zu tragen.

P.S. Wie lautet die Erkenntnis am Ende der alten Ordnung? Man lernte lediglich, wie es NICHT funktioniert.

Musikalische Untermalung: