demodemo
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Fulda – Meine Stadt

Lesezeit: ca. 10 Minuten

(v1.2) Wie das alles immer so zusammenkommt. Vor einiger Zeit half jemand einem Bekannten ein paar Sachen zu programmieren. Dieser stellte sich als linksgesinnigt dar. Als ein Bekannter von mir mal anrief und den Zinnober über ein Owi erzählte – ich hatte das Telefon laut gestellt, dauert es geschlagene dreißig Sekunden, bis der Linksgesinnigte sich in einem lauten Dialog mit meinem Bekannten befand.
Ich beobachtete das sich entwickelnde Spektakel mit wachsendem Interesse, weil auf beiden Seiten die Argumentationen gewohnt polarisiert – gespickt mit viel Halbwissen – vom Stapel gelassen wurden.

Ich konnte so genug unmittelbare Informationen und die sich offenbarende Feindbildprojektion und Verteidigung auf der anderen Seite in Erfahrung bringen. Als dann genug war, beendete ich auf diplomatische Art und Weise den recht lauten Dialog.

Später tauchte der „Linksgesinnigte“ im Büro auf und entschuldigte sich für das Stattgefundene.
„Alles in Ordnung. Es geht hier nicht um Links oder Rechts. Das sind nur Nebenschauplätze.“ Er selbst kenne gewaltbereite Nazis persönlich. Ich sagte ihm: „Die werden eher vom Verfassungsschutz sein.“
„Es geht bei allem darum, das System in Frage zu stellen.“ Ich legte ihm einige Gedanken zum System selbst nahe; er schaute wortlos und verstand die Gedanken sofort. Ab da nie wieder ein Wort über Rechts und Links.

Für mich sind Ideologien nur ein Werkzeug um die Menschen voneinander zu trennen, um Fürstentümer der Betreuung zu entwickeln, um sich über andere zu erheben, indem man hinter vorgehaltener Hand behauptet man müsse die Unvernünftigen und Gewissenlosen ja betreuen.
Während man genau die Entwicklung dieser beiden menschlichen Eigenschaften außen vorzulassen versucht.
Künstliche Trennung, um wichtige Erkenntnisse auf allen Seiten der Beteiligten verhindern zu wollen, die zu einem größeren Verständnis für das Ganze führen.

In 2012 war es wohl, hatte ich – über Facebook – einen gemeinsamen Dialog mit einem Menschen aus Syrien. Es war eine Freude, wie sich in diesem Austausch etwas entwickelte und über drei vier Disziplinen hinausging. Es herrschte Verständnis für das größere gemeinsame Ganze – weit ab von üblicher Religionspropaganda und rechthaberischem Gezänk.

Ich denke, es wird viel gesät um aggressiv motivierte Akteure „bei Laune halten“ zu wollen. Ist es nicht eher an der Zeit, sich über die Dinge hinaus zu entfalten – gemeinsam über das Bisherige hinaus?

Heute fand in Fulda eine „Rechts-Links-Veranstaltung“ statt – also kollektive Realunterhaltung der Massen unter dem Fokus einfachster Vorstellung von „Gut und Böse“. Ich muss zugeben, ein Bekannter hatte vorher schon gesagt, dass er hingehen wolle. Er übt sich im „links“ sein wollen.

Ich war noch zu sehr mit an einem nun diesem nachfolgenden Beitrag beschäftigt, da stolpert ein weiterer Bekannter rein und sagte, auch er wolle auf die Demo. Er hatte sich dort verabredet.
Ein Grund mal vor die Tür zu kommen und ein Bratwürstchen in der Innenstadt essen.
Doch an welchen Sperren wir auch auftauchten (und dummes Zeug erzählten), war kein Durchkommen möglich. Das mal zu beobachten, wäre doch echt spannend. Also nicht, wenn die sich gegenseitig aufs Ohr hauen. Das ist Kiki.

Selbst als wir vorgaben, selbst auf Demo zu wollen, um doch nur ein Bratwürstchen zu ergattern, gelangten wir nicht in die Innenstadt. Nach fünf sechs Absperrungen und der Frage, ob wir uns da drin ein Bratwürstchen holen können, empfahl einer der Polizeibediensteten einen anderen „Wurstbräter“ anzusteuern. Doch der war schon am abbauen. Und so gab es nur ein lauwarmes Frikadellen-Brötchen. Na, wenigstens etwas.

Also sind wir wieder ein bisschen herumgedackelt und ich meinte zu meinem Bekannten, dass es doch ein Knaller wäre, wenn ich mal so eine „Antifa-Fahne“ mal schwenken würde, während er davon ein Foto macht.

Damit wäre aus der ernsthaften Veranstaltung am nächsten Tag sofort eine Lachnummer geworden. Die anderen hätten das ja erst ein paar Tage später mitbekommen: Fremd ernannter Terrorist und mit „Reichsbürger“ Stigmatisierter schwenkt „Antifa-Fahne“. Wir haben uns den Ast gelacht. 😀

Als Linkshänder fiel ich unter den vielen Linken nicht auf. Wir hatten uns direkt bei den linken Beobachtern hingestellt und über alles gefrotzelt und einen gegrinst.

Offensichtlich machte sich die Polizei da mehr Gedanken um das antifaschistische Gewusel.

Wenn alle begreifen würden, dass sowohl die Linken, die vermeintlich Rechten wie auch die Polizei innerhalb eines faschistischen, dem Leben abgekehrten Systems unterwegs sind, kann man getrost sagen, dass bis heute niemand wirklich etwas dazugelernt hat.

Den gewohnt sich links Verhaltenden war eine hohe Gewaltbereitschaft anzumerken, während der später gut abgeschirmte Fackelzug des III. Weges sich als musikalisch untermalter Schweigemarsch entpuppte, der von der Hassbilder projizierenden Antifa-Gemeinde durch lautes Gebaren, Brüllen und Instrumente spielen übertönt werden sollte.

Um es klar auszudrücken: „Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden – und ihren Gegnern.“

Es war jedoch hoch interessant, wie das alles so vor sich hin- und herwaberte. Demonstrationen haben dabei nur den Rang, angestauten Frust gegen einen erkorenen Feind entladen zu wollen.

Durch das gewohnte Handeln der links-ideologisch motivierten Teilnehmer zeigte sich klar der fehlende Bezug zu Vernunft und Gewissen und damit auch die Tatsache in mehrheitlich fremdbestimmenden Strukturen aufgewachsen zu sein, die sich die Feindbildprojektion als ein Lebens- und Leitmotiv für ihr Handeln zurechtgelegt haben – sich also vom gewohnten Denker nicht wesentlich unterscheiden.

Jemand der „Nazis raus“ ruft, während er auf dem Plakat schreibt: „Hass ist Krass, Liebe ist krasser“, hat zum einen die Liebe noch nicht erlebt und nebenbei auch seine Selbstreflektion verlegt.

Ein Feindbild ist dazu gedacht, die eigenen Denk- und Verhaltensweisen der Verdrängung rechtfertigen zu wollen. Dabei kommt der Entwicklungsprozess sprichwörtlich „unter die Räder“. Was bleibt ist das Aufsagen auswendig gelernter Wortgeflechte.

Die Verdrängung überlagert anerzogen den natürlichen Prozess der Selbstentwicklung, während man sich innerhalb der ideologisch gleichgeschalteten Gruppe gegenseitig zu indoktrinieren und „an der Kandare“ zu halten versucht. Willkommen in der Waschmaschine.

In einem natürlich stattfindenden Entwicklungsprozess aus Denken, Handeln und Selbstreflektieren über das Erfahrene, entfalten sich in der Regel Vernunft und Gewissen. Erfahrungen erzeugen zunehmend ein festeres Persönlichkeitsfundament und auch den Willen sich entwickeln zu wollen.

Durch Fremdbestimmung und damit verbundener Aufrechterhaltung der beiden noch zu entwickelnden menschlichen Eigenschaften (Vernunft und Gewissen), findet jedoch kaum Entwicklung statt.

„Wissen sie, warum sie in der Funktion als Polizeibediensteter existieren?“ „Nein.“ „Weil sie vorgeschickt werden, um die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich zu kaschieren.“ „Stimmt. Und ich gehe davon aus, dass dies noch lange der Fall sein wird.“ Gespräch mit Selbigem in 2017

Das Verhalten der Feindbildprojektion ist auf einer Demonstration ein klares Indiz einer gewohnt systemorientierten, klassischen Erziehung, die sich im Regelfall auch durch Gewaltbereitschaft zum Ausdruck bringen kann. Ich kann also an Sie – lieber Leser – nur appellieren, das Gewohnte tiefgreifend zu hinterfragen.

„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden – und ihren Gegnern.“

Demonstrationen sind lediglich Ventilfunktionen für selbst geschaffenes Leid, für was man einem Gegner die Schuld gibt.
Das Leid entsteht, wenn laut gefordert wird, dass sich etwas ändern soll, während insgeheim gehofft wird, selbst nicht davon betroffen zu sein – ein Verdrängungskonzept.

Wenn Gewalt das Werkzeug der Unwissenden ist, dann blieb die Werkzeugkiste heute ein Glück zu.

Wenn das der Führer gewusst hätte…

Nachtrag: Prima, dass es die Antifa gibt, hinter der man sich verstecken kann, während diese nur in der Lage ist, ihre ideologischen „Urtriebe“ ausleben zu können und man sich die Hände selbst nicht schmutzig machen braucht. Das liebe ich an der klassischen Politik: „Wir stehen alle hinter euch,… wenn die Kugeln kommen.“