Kartesianische Einflüsse im Hochschulwesen

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(Aus: „Als Descartes sein „Weltbild“ modellierte, ahnte er nichts über die verheerenden Folgen“, K.H. Schubäus)

Bei jeder Diplomarbeit die ich als Freund oder aus fachspezifisch nahe liegenden Gründen begleitete, überraschten mich immer wieder Blauäugigkeit und Oberflächlichkeit, mit der Prüflinge ihre gewählten Themen absolvierten.

Auffällig auch der Frust mit dem heute Absolventen ihre Ausbildungsmuster charakterisieren.

Angesichts rasch fortschreitender Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft, fordern Studenten mehr Nähe zum aktuellen Geschehen, statt stures pauken zusammenhangloser Theorien. Sie wünschen sich weit mehr Praxisorientierung, Denken in Prozessen und Zusammenhängen.

Nur wer soll zeitgemäß erforderliche Denkmuster vermitteln, wenn unser Denken und Handeln seit Jahrhunderten vom „Dogma kartesianischen Irrlehren“ geprägt, keine anderen Lehrmuster zulässt. Solange werden unsere Ausbildungsmuster selbst auf hohem Niveau in längst überholter, wirklichkeitsfremder Monotonie verlaufen. Ein Student der Wirtschaftsinformatik dazu: „…und das ist noch sehr vornehm ausgedrückt“.