besetzt
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Es ist kaum auszuhalten. Seit zwei Tagen bin ich hier schon am Aufwischen und Trockenlegen. Es muss gestern bereits in der Früh begonnen haben, als ich noch schlief. Das Besatzungsstatut ist vollständig ausgelaufen. Seit dem bin ich nur noch damit beschäftigt, die Auswirkungen im Griff halten zu wollen.

Gestern Nachmittag hat dann auch die UN angrufen und einen Hilfskonvoi vorbeigeschickt. Drei Blauhelme kamen gestern um 0:900 bereits im Zielgebiet an und haben den Flur zum Treppenhaus gesichert. Die Bundesregierung hat in einer inoffiziellen Email sofort Hilfe in Form von fünf Sandsäcken zugesagt, die vom Sprecher des Außenministeriums heute morgen um 0:600 persönlich angeliefert und gestapelt wurden.

„Ein Land in Aufbruchstimmung. Endlich.“ So sagte er und schüttelte mir im Blitzgewitter der zwanzig Pressefotografen eifrig die Hand.

Später kamen dann auch drei Reichsbürger mit ihren Geburtsurkunden in Händen, um den Ort mit althochdeutschen Gebeten zu huldigen, errichteten eine Fahne und sangen mit Tränen in den Augen das Lied von Ernst Busch: „Ami go home“.
Einige Abgesandte der Preußen betraten dann am späten Nachmittag das Szenario und begannen sofort mit der Reorganisation, während die noch anwesenden Amerikaner ihre Fahne einholten.

Ich habe mich zwischendurch ins Bett gelegt.

Ich weiß ja nicht, wie es dem einen oder anderen jetzt geht, aber… das muss man erst einmal verkraften.

Ich frage mich immer, wer sich so etwas ausdenkt. Aber wie gesagt, jeder hat es selbst in der Hand, wenn er selbst genug Willenskraft und Mut an den Tag legt.

Davon hängt es nämlich alles ab und geht über das Gewohnte weit hinaus. Es genügt nicht, nur genug Masse bilden zu wollen, wenn die Inhalte letztlich nur konventioneller Art sind.