entwickelnd17
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Steinzeit, Wendezeit, Mahlzeit

Lesezeit: ca. 16 Minuten

Die Sache mit Robert Stein bringt so einige Unruhe in die Aufklärer-Szene. Auf der einen Seite finden sich jene, die sein Tun verurteilen und auf der anderen jene, die das Verhalten von ihm befürworten und verteidigen. Also der übliche Stellungskrieg. Die eine haben die Vorstellung, wie eandere zu sein haben.

In dem Zusammenhang wird gerne von „System“ gesprochen, wobei auffällig ist, dass sich immer noch zu wenige Gedanken machen, was „das System“ eigentlich ist. In der Regel schauen sie auf die sichtbaren Ergebnisse. Doch ist es nicht damit getan, es mit Geldsystem oder sonst etwas mal schnell abzutun.

Das wiederum führt dazu, dass sich die „Gemeinde der Aufklärer“ im Kreise der Beschäftigung dreht, selbst zerlegt und letztlich an den eigenen Konditionierungen noch ihre Grenzen findet. Das klingt zwar hart, doch wie soll ich es anders ausdrücken?

Meinungen hin oder her, bewegen sich in der Regel – wie die sogenannten Systemkritiker – innerhalb des Systems, was sich durch einige, offensichtliche Verhalten erkennen lässt, z.B. wie das Verurteilen, Polarisieren, widerstand, Kampf und Problemorientierung usw.

„Erst muss das Alte weg, bevor wir was Neues machen können.“ (Kommentar: „Das ist Unfug.“)

Das gepriesene Alternativmedienvorbild führt zu einer Ent-Täuschung und die Steilvorlage dafür entsteht dort, wo eine Täuschung stattgefunden hat – in der Regel eine Selbsttäuschung durch eine Erwartung (Vor-Stellung).

„Wussten Sie, dass die erste Täuschung, die Sie erfahren die ist, dass Sie glauben, Sie seien Ihr „Ich“?“

So verliert man sich im Allgemeinen lieber gern in Grabenkämpfen, statt sie zu überwinden. Dazu ist es jedoch notwendig, „das System“ zu verstehen. Erst gestern hat wieder jemand bewiesen, dass er sich nicht mit dem „System“ beschäftigt hat, sondern nur mit den Ergebnissen, den misslungenen Konstrukten in der Materie – ohne jedoch die gewohnte Organisationsform zu kritisieren, denn die ist „unsichtbar“.

Bevor man sich also darüber auskotzt, wer für oder gegen irgendein Handeln argumentiert, macht es Sinn, dass er sich zunächst damit beschäftigt, was „das System“ ist!

Denn „das System“ ist ein bisschen mehr, als nur ZDF, ARD, BRD, DDR, Deutsches Reich, Gemeinden, Chemtrails oder Geldsystem – oder was es sonst noch so an schönen Beschäftigungsthemen gibt.

„Das System erzeugt sich aus den Programmierungen des „Ichs“ des Einzelnen. Das Außen ist dabei nur ein Ergebnis erfolgter Handlung und deren Beobachtung, beeinflusst(!) durch die Programmierungen und geht auch über die gewohnte Materiebetrachtung hinaus – vereinfacht ausgedrückt.“

Somit auch der Hinweis, wo Veränderung im eigentlich Sinne beginnt: beim Beobachter durch (s)einen Infragestellungs- und Umdenkprozess. Als inneres Ergebnis erhält man zwei, die alte sowie die neue Sichtweise. Mit: „Ich weiß, ich weiß…“, „Ja, ja…“ oder: „Einmal Seminar besuchen bitte“, ist das natürlich nicht getan.

Vorher hatte man nur eine „programmierte“ Sichtweise zur Verfügung, die sich mit beschweren, klagen, jammern, Schuldigzuweisung und vordringlicher Problemorientierung beschäftigte.

Womit es die Mehrheit zu tun hat, ist ihr eigenes „Ich“, was sich mit Hilfe der „Verdrängung“ versucht, vor Veränderungen zu schützen, unter anderem durch die Feindbildprojektion.

„Ich will die Schweine hängen sehen!“ „Für gewöhnlich erntet jedoch man das, was man gesät hat.“

Man benötigt beide Sichtweisen, um zwischen Dingen, die funktionieren (werden) und Dingen die nicht funktionieren (werden) durch einen mentalen Überlagerungsprozess zu differenzieren. Es klingt sehr abstrakt, jedoch basiert die Neue Welt(Anschauung) auf Methoden und Werkzeugen, die der Mensch der alten Ordnung erst zu erlernen hat. Und Lernen ist in der Regel nicht so sein Ding, wenn es um die eigene(!) Umkonditionierung geht.
Eine Umkonditionierung, die über ein Ansammeln loser Inhalte hinausgeht.

Inhaltlich die Geschichte herunterzubeten, ist ja ganz nett. Zu wissen, dass sich Geschichte „wiederholt“ ist auch ganz prima. Doch es gilt zu beantworten, warum(!) sich Geschichte wiederholt, das führt zu einem Erkenntnisprozess und dann findet man sich auf der Prinzipebene wieder. Jedoch bitte nicht mit dem Argument kommen: „Die anderen wollen uns nur versklaven.“ Das ist zu einfach gedacht.
Der Einzige der sich versklavt ist jener, der das von sich gibt, weil er so seinem „Ich“ damit auf den Leim geht.

Um es auf den Punkt zu bringen
Das Alte vergeht nicht, wenn man seine „Lügen“ ständig als solche enttarnt und propagiert, man erhält es damit nur. Das Alte vergeht nicht, wenn man darüber klagt oder gar versucht mit den Methoden und Werkzeugen des Alten „etwas Neues“ aufbauen zu wollen.

An dieser Stelle wird, bzw. ist es für gewöhnlich recht still, da man sich doch gerne an Staat, Recht, Gesetz und Politik festklammert – in der Regel nur mit einem anderen Etikett versehen – und das hört dann die gläubige Masse ja nicht so gerne. Und mir fallen dann immer die pampigen Fragen auf: „Ja, wie soll es denn anders sein?“

In der Frage ist bereits die Bereitschaft zur Verteidigung erkennbar und man kann sich die Antwort sparen und lässt diejenigen stehen.

„Wenn dir jemand dumm kommt, dann lass‘ ihn auch dumm gehen.“ Heinz Becker

Eine derartige Frage zeigt für gewöhnlich, dass auch eine recht schnelle Antwort erwartet wird, die dann auch von einfacher Natur sein soll.
Wer sich jedoch noch nie mit dem System und seinen Regelwerken beschäftigt hat, wird mit einer „einfachen“ Antwort – in Form von wenig und einfach verständlich – nichts anfangen können.

„Englisch lernt man auch nicht dadurch, indem man es vorher nur übersetzt, damit der Deutsche es versteht.“

„Wahrheit ist das, was funktioniert“, sagte einst Ernst von Glasersfeld

Das System hat es im Kern bei der Mehrheit recht einfach, weil der Willen zur Veränderung recht selten gegen sich selbst gerichtet ist. Auf diese Weise verweilt der Großteil – auch in der Aufklärerszene  – noch im Kopfknast. Dies ohne zu wissen, dass sie dem „Großen Bruder“ ihre Ehrerbietung erweisen. Die Schlafenden kennen es nicht anders und ein Teil will es auch nichts davon wissen.

Im Grunde genommen wäre es ein mühsames Geschäft, wenn da nicht etwas wirken würde, was einen – zumindest mir geht es so – weiter voranträgt.

Veränderung muss sichtbar sein, dann wird sie gern geglaubt
Gern wird Verfall auf die Materie bezogen, bzw. reduziert. Auf diese Weise enttarnt sich der weitere Kopfknast. Deshalb findet sich das System ja auf der mentalen Ebene und im Außen sind nur die entsprechenden Ergebnisse zu erkennen.

Und ich muss immer wieder feststellen: Es wird zu wenig über „das System“ nachgedacht, sondern noch zuviel über seine Werkzeuge und aus dem System heraus erzeugten Inhalte und wie man sich schützen und wehren kann. Das ist ungefähr so, als ob man sich selbst ins Gesicht schlägt, während das Gegenüber dafür verantwortlich sein soll.

Und kaum jemand versteht, was ich damit sagen mag, weil die meisten in einer künstlichen Welt(Anschauung) unterwegs sind, die sich (durch ihr „Ich“) gegen(!) den alles umgebenden Lebensprozess stellt.

Und so gestalten sich viele Blogs als Auffangbecken von Unsäglichkeiten, wo man sich kollektiv eine Horrornachricht nach der anderen reinschiebt, was gleichzeitig dafür sorgt, dass alle gut selbstbeschäftigt und abgelenkt sind.

Der schmale Pfad aus dem System führt über jene Themen, mit denen sich kaum beschäftigt wird, mit Themen, die den Menschen an sich in seinem Denken und Verhalten ausmachen. Doch lieber fordert(!) man die Menschenrechte ein.

„Wie kann man denn Würde, Brüderlichkeit, Vernunft und Gewissen einfordern?“

Und solange nur das gern gehört wird, was alle gerne hören wollen, dreht sich die „Wahrheitsbewegung“ im Kreise ihrer Systemkonditionierungen.

Als ich die Tage von „German Thinktanks“ und einem Zusammenfinden sprach, war dies ernst gemeint.

„Man bewirkt niemals eine Veränderung, indem man das Bestehende bekämpft. Um etwas zu verändern, schafft man neue Dinge oder geht andere Wege, die das Alte überflüssig machen.“ Buckminster Fuller

Solange das Thema „Denk- und Verhaltensmuster“ unbetrachtet bleibt, solange bleibt die Mehrheit gefangen in eben ihren Denk- und Verhaltensmustern.

Was Robert Stein getan hat, geht im Kern nur Robert Stein etwas an. Das mit dem Geld kann ich sehr gut verstehen, denn es ist sehr auffällig, wie viele doch nach dem Neuen rufen, jedoch schnell verstummen, wenn es darum geht, andere diese Forschungs- und Entdeckungsarbeit zu ermöglichen.

Wenn also jemand fragt, was kann er denn schon verändern, damit es vorangeht, dann ist es bedingungsloses Geben. Ich denke, das kann jeder.

Zwei Gesichter
In den letzten Jahren habe ich mit eigenen bekannten Persönlichkeiten aus der Aufklärer-Szene gesprochen, zwar befürworteten sie das damals Erkannte, jedoch nach außen propagierten sie wieder nur das Gewohnte oder jene, die tolle Lösungen haben, jedoch nicht wissen, wie man es praktisch umsetzt. Denn nicht alles, was man sich als Ziel erwählt hat, wird auch dort umgesetzt, wo man es zu sehen wünscht.

Auf der einen Seite ist das Neue gewünscht, auf der anderen Seite sind jene nur in ihren Gewohnheiten „verwohnhaftet“, weil sie so Aufmerksamkeit von ihren Gläubigen erhalten.

Konditionierte Verhinderungen
Misstrauen ist ein lästiges Begleitphänomen der alten Ordnung, was auf einer Projektion des mangelnden Selbstvertrauens beruht. Unglaube hat nichts „Religiöses“ an sich, sondern ist nur ein konditioniertes Verhalten, sich mit etwas Neuem beschäftigen zu wollen. „Das glaube ich nicht“, ist der gewohnte Satz des Ungläubigen.

„Der Hörer hört gerne seine Meinung von jenen, die seine Meinung vertreten.“

So entstehen Meinungsmehrheiten nach den Regeln des Systems, mit der Denke des Systems – mit dem Ziel der Erhaltung und geistiger Konvervierung. Zudem bedeutet es nicht, dass die Meinungen zu etwas Neuem führen. Da bin ich mittlerweile sehr entspannt, da für gewöhnlich „Neues“ ausgegrenzt wird.

„Mit dem Wissen aus dem die Probleme entstanden sind, kann man keine Lösungen entwickeln.“ A. Einstein

Das kann derjenige natürlich nicht erkennen, da er es ja mit seiner gewohnten Programmierung betrachtet, an der er für gewöhnlich auch festhält, während er „woanders“ Lösungen und Veränderungen erwartet und hofft, positiv davon profitieren zu wollen – oder „Lösungen“, die sich in seinem gewohnten Wahrnehmungshorizont abspielen.

In dem Moment (habe ich oft genug beobachtet), wenn der Zuhörer mit dem „Neuen“ in Berührung kommt, zeigt sich für gewöhnlich ein Reaktionsverhalten, was darauf hinweist, dass er nichts mit dem Neuen zu tun haben will – sich nicht selten windet, wie eine Schlange. Man sieht, wie sehr er durch seine Konditionierungen (Ich-Programmierungen) „unterjocht“ wird und so „funktioniert“.

Wer den Esau-Segen kennt, bei dem sollte es nun wie Schuppen von den Augen fallen.

Auf der anderen Seite zeigt sich auch: Man kann niemanden mitnehmen oder überzeugen. man muss „sein Ding machen“. Andere kommen hinzu oder auch nicht. Das nennt man autonome Willensbildung.

Der Mensch muss selbst erkennen wollen, dass er das Opfer seiner eigenen Konditionierungen war/ist, die zu jenem System führen, was er nicht selten (im Außen) ablehnt.

Wer sich schnelle Antworten erhofft, vergisst den damit verbundenen eigenen Prozess, das Erkannte zu verinnerlichen, weil es eben mal schnell mit „Ja, ja…“ und „Ich weiß, ich weiß…“ abzutun, nicht getan ist.

Der Verfallsprozess betrifft in der Regel nur das Alte und damit verbundenes Denken. In der Regel dümpelt es dann noch eine Weile vor sich hin, bis es dann irgendwann heißt: „Das hat so kein Zweck.“

Am längsten braucht es zu dieser Erkenntnis, solange viele ihre Energie an etwas hängen, was letztlich jedoch nur das Alte verkörpert. Das regelt sich für gewöhnlich mit der Zeit auch von selbst.

Da gestaltet sich auch Zusammenarbeit an sich schwierig, wenn die Teilnehmer sich auf ein meist geschlossenes Thema (in der Regel Werkzeuge oder Methoden des Systems, um damit „etwas erreichen“ zu wollen). Solange man etwas aus dem Alten nutzt, statt seine grundsätzliche Existenz in Frage zu stellen, führt das immer wieder zu Beschäftigung nach dem Prinzip: „vom mehr des Selben“ mit dem Ergebnis: „Es hat wohl nicht geklappt.“

„Es gilt erst einmal ein Bewusstsein des Missstandes zu schaffen. Jetzt nicht gleich zu fragen: „Gib doch die Antwort.“
Ein Dutschke will keine Antwort geben. Das wäre genau die manipulative Antwort, die, ich nicht zu geben bereit bin.
Denn was soll es bedeuten, als Einzelner Antworten zu geben, wenn die gesamtgesellschaftliche Bewusstlosigkeit bestehen bleibt. Die muss durchbrochen werden, dann können Antworten gegeben werden…“
Rudi Dutschke

Beitragsbild: Gescannter Ausschnitt einer Grundplatte (Raft), Druckverfahren: FDM, Düse: 0,4mm, Material: PLA, Temparatur: 200°

Nebenbei: „§25 AufenthG – Gesetz über den Aufenthalt, die Erwerbstätigkeit und die Integration von Ausländern im Bundesgebiet“. Müsste das nicht „auf“ dem Bundesgebiet heißen?