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Symptome, Symptome, Symptome

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Die Gedanken dieses Beitrags richten sich an alle, die vielleicht schon das Gefühl in sich entdeckt haben, dass irgendetwas nicht stimmt, dass gewohntes Betrachten und Beklagen stattfindender Sachverhalte zu nichts zu führt – ebenso wenig wie gewohntes Demonstrieren oder „Spazierengehen“ (was im Kern beides nur kollektives Beklagen ist).

Es nutzt insgesamt wenig, sich unter dem Aspekt gemeinsamen Leides und dessen „Luftmachung“ zusammenzufinden, da zwingend erst einmal erkannt, verstanden und verinnerlicht werden muss, dass man mehrheitlich als gehorsames Opfer erzogen wurden, dem man das einzige nicht vermittelt hat, was wirklich zu Veränderung führt: die eigene natürlich-geistige Entwicklung.

Wer meint, darum könne man sich erst nachher kümmern, nachdem die „Probleme“ und „Schurken“ beseitigt sind, hat noch nicht verstanden, dass auch sein Handeln und damit verbundene Überzeugung lediglich Sprösslinge seines anerzogenen Verdrängungsverhaltens ist. Ein Verdrängungsverhalten, was gesellschaftlich als „normal“ angesehen wird, was jedoch nicht dadurch tolerierbar wird, nur weil es eine Mehrheit so macht.

„Im Alten ist Mehrheit kein Garant für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“

Ich halte von diesen Konzepten nichts (es sei denn um sie zu hinterfragen), weil kein wirkliches Fundament vorhanden ist, was dies alles rechtfertigen würde – weil bisher nur etwas geschaffen wurde, was sich im Kern durch eine Abkehr vom Leben selbst zum Ausdruck bringt.

Die meisten Konzepte bewegen sich nur innerhalb gewohnter Denk- und Handlungsweisen und so wird sich nicht selten im Klein-in-Klein verlaufen und dann darüber gestritten, welches der nach gestern gerichteten Konzepte nun das „richtige“ sei.
An diesem Punkt unterscheiden sich diese prinzipiell(!) nicht von den Vorstellungen, die sie damit zu „beseitigen“ versuchen.

Aus diesem Grunde kann man sich auch das übliche Links-Rechts oder sonstiges polit-ideologische Gepimper in dem Moment ersparen, wenn man erkannt hat, dass man sich bisher nur mit Symptomen und der Suche nach Schuldigen (Verdrängungskonzept) und Verantwortlichen beschäftigt hat.

Dieses Verhalten ist auf jene anerzogenen Verhalten zurückzuführen, die ebenfalls für jenes System verantwortlich sind, mit dessen sicht- und spürbaren Auswirkungen(!) (Symptome, Phänomene) sich so mancher heroisch-kämpferisch wie ein „Don Quijot“ auseinandersetzt.

Der Weg des Menschen kann unter diesen Umständen nur einer sein, der ihn immer wieder an den Anfang zurückführt und solange zurückführt, bis er das Prinzip des Weges erkannt hat und sich nicht nur mit den Stolpersteinen beschäftigt – die ihm andere in den Weg gelegt haben sollen.

„Neo, genau wie ich, wirst du irgendwann einsehen, dass es ein Unterschied ist, ob man den Weg nur kennt oder ob man ihn beschreitet.“ Matrix, 1999

Die Frage an die Aufklärung lautet: Reichen Beschäftigung mit Unsäglichkeiten und nur „so tun, als ob“ aus, damit sich etwas ändert?

P.S. Eines ist sicher: Das Übliche aus dem das Debakel entstanden ist, hilft jedenfalls nicht weiter.