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Über die Reichsbürger und noch viel weiter…

Lesezeit: ca. 6 Minuten

Durch das Stigma „Reichsbürger“ versucht man nochmals Front gegen die eigenen Leute machen zu wollen. Wenn man erkennt, dass klassisch-rechtlich alle sowieso „Reichsbürger“ sind, regelt sich das wohl irgendwie von selbst – mit nur einem Ausgang – solange man sich ausschließlich auf das damit verbundene Rechts-Tamtam konzentriert.

Also die Begründung für 82 Millionen „Reichsbürger“ findet sich in den Veränderungen die seit der Einführung des Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz (RuStaG von 22.07.1913) in §1 stattgefunden haben, die in 1934 von einer Bundesstaatsangehörigkeit zu einer „deutschen Staatsangehörigkeit“ (Reichsangehörigkeit) umgemodelt worden ist und durch die BRD (Rechtsnachfolgerin des 3. Reichs laut ZDF-Nachrichten vom 03.02.2012) weitergeführt wird/wurde – also eine Art „Null-Nummer“.

„Du bist doch ein Reichsbürger!“ „Du doch auch!“ „Nein, ich bin kein Reichsbürger! Du Nazischwein!“ (usw.)

Je unbewusster die Akteure sind, um so mehr wird aus hohler Argumentation, hohle Gewalt. Mal etwas zum darauf herumdenken. Die Angst vor „Reichsbürgern“ist groß. Das kann ich gut verstehen, denn die machen wenigstens etwas beim Thema „Gerichtsvollzieher“, die seit 01.08.2012 als private One-Man-Show-Inkassounternehmen unterwegs sind.

Die Stigmatisierung als „Reichsbürger“ und damit verbundene Ausgrenzung, hat auffällig natürlich auch noch einen anderen Hintergrund, das schrumpfende System spart sich sonst notwendige Geldmittel und die Ausgrenzung sorgt für „mentale Systemreinheit“.

Wer offiziell oder inoffiziell zum „Reichsbürger“ gemacht wurde, braucht nur einen Blick in den Geldbeutel zu werfen. Jeder, der sich gegen das System stellt, „fliegt“. Ich war sogar im hessischen Fernsehen – ohne schwarzen Balken. Ich denke – besser: Ich weiß, da schwitzen einige – so am Rande, wie man mir das mal gesteckt hat.

Nachdem ich einige Jahre die Rechtsaufklärer-Szene und ihre vielen Gruppierungen selbst ein Teil davon war und viel verfolgt habe, bin ich irgendwann zur Erkenntnis gekommen, dass eine „Lösung“ sich keinesfalls auf einer Rechtsebene „tummeln“ wird – selbst wenn die Mehrheit dafür sein mag – denn das wäre schlichtweg zu einfach.

Es ist lediglich der erste – jedoch wesentliche – Schritt, um die Unsäglichkeiten zu erkennen. Sich ausschließlich daran festzuklammern, hat so manchen sich aus dem Thema verabschiedet lassen und ist in die reine Beobachtung gegangen. Denn bei allem Patriotismus: Es gibt wichtigere Aspekte.

Denn erkennbar wurden alle Staaten in Unternehmen umgewandelt, was Helmut Schmidt im nachfolgenden Video (ab 1:22 min) bestätigt.

„…Tatsächlich aber, sind die europäischen Völker ihrer Staaten, ihrer nationalen Volkswirtschaften… sind alle Unternehmen…“

Lasse man nun folgenden Gedanken zu und gehe davon aus, dass die Ökonomie die gesellschaftliche Basis auf der materiellen Ebene darstellt, führt die „Verunternehmung“ von einst staatlichen und rein verwaltenden Strukturen zu einem grundsätzlichen Umbau auf fundamentaler Ebene.

Dies lässt wiederum den Rückschluss zu, dass insgesamt derartige Strukturen stark ausgedünnt und abgeschafft werden, da sie im Kern am Wertschöpfungsprozess keinen Anteil haben und wertschöpfende Strukturen zunehmend parasitär aussaugen.
Wenn sich dabei einige – ich nenne sie mal „Reichsbürger“ – auf das nicht Vorhandensein von Verträgen stützten, um entsprechende Zahlungen nicht leisten zu wollen, führt dies natürlich zu weiteren Engpässen in der Verwaltung.
Wer die zur Handlung notwendigen Rechtsgrundlagen prüft, wird erkennen, dass andere Mechanismen greifen, siehe Hausdurchsuchungen und Kontoplünderungen ohne Rechtsgrundlagen.

So am Rande: Wer bitte schön, kann sich vorstellen, dass man nach einer Abwicklung dieser wertschöpfungsfreien Strukturen, wieder an deren Errichtung glaubt?

„Die Gesellschaft gewährleistet durch arbeitsteilige Wertschöpfung (Ökonomie) ihre Lebensgrundlagen, durch (normalerweise) sinn- und vernunftvollen (ökologisch) Umgang mit den natürlichen Ressourcen (Natur).“

Da die Mehrheit in der Regel ein Unternehmen nicht ihr Eigen nennt, sondern Strukturen (wie Unternehmen und deren Leistungen und Produkte) lediglich nutzt, ist es nicht verwunderlich, dass kaum jemand weiß, was eine wirksame Organisation für ein Unternehmen, wie auch die Teilnehmer und so etwas wie eine größere Gemeinschaft – nennen wir es mal Nation – wirklich bedeutet.

Wenn man erkennt, dass die Mehrheit der Kriege einen ökonomischen wie auch einen, die Konventionen (Gesetzmäßigkeiten zur Erhaltung der alten Ordnung) erhaltenden Hintergrund haben, dann geht es aus gewohnter(!) ökonomischer Sicht darum, mit fremden Ressourcen und fremder Wertschöpfungsfähigkeit die heimischen Strukturen aufrecht zu erhalten. Was das Recht wert ist, sieht man bei Pascal.

Was also würde ein Friedenvertrag bringen, wenn dieser dem kollektiv-weltweiten Handlungsgebaren gegenübersteht, an dem jeder noch irgendwie teilnimmt?
Und wenn ich mir hier so manche „Nation“ anschaue, dann ist „fünf nach zwölf“ noch „gut“ geprahlt.

Mal was zum Durchdenken, wenn man auf der nächsten National- oder verfassungsgebenden Versammlung das Wort „Friedensvertrag“ in den Mund nimmt. Man braucht eine Lösung, wo alle(!) mit im Boot sind – auch jene, die uns die ganze Zeit „auf dem Kopf herumtanzen“.

Quelle 3D-Modell: Archive3d.net, gerendert mit 3dsmax 7.5 und Mental Ray