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Das Prinzip „vom mehr des Selben“ als ultimativer Motivationsmechanismus in einer eigentlich Zinseszins (Gier nach der Gier) beflügelten Welt sich gegenseitigen Aufpuschens.

„Wir brauchen mehr Absatz!“, schreit dabei der Kaufmann, welcher seine Zinsfelle bereits wegschwimmen ahnt und nun mit der Aufgabe übernommener Verantwortung über „Gut und Richtig“ zum Wohle seiner Beschäftigten zu entscheiden hat.

„Heute schon das gemacht, was mir gefällt?“ „Nö.“ „Du faules Schwein!“

„Wir brauchen mehr Wachstum…“, sagt der Krebs.

Und wer hier nicht mitwirkt, wird alsbald entsorgt, da er sich entgegengesetzt der gesellschaftlichen Uniformitäten zu entwickeln versucht.

„Der Nichtsnutz, der sich zu nichts nutzen lässt.“

„All das ist nur für dich und dein Wohl gedacht, weil du Gehorsamkeit als Konvention in deinen Verhaltensmustern etabliert hältst“, flüsterend der Vorgesetze seinem hörigen Günstling, damit dieser sich weiter nutzen lässt und dabei auf ein befreiendes Wort hofft.“

„Hoffnung ist ein Selbstversprechen, was sich in Zukunft erfüllen könnte – ohne selbst dafür etwas zu tun.“

„Wie gut, dass es das Internet gibt, sonst würde ab und zu ein Scheiterhaufen vor der gaffend hetzenden Menge brennen – befeuert durch die herrschende Meinung…“

Einem Gehorsam, dem man sich nicht widersetzen sollte, um so nach wie vor ein „Mitglied“ der Gemeinde Gleichgesinnter sein zu dürfen, zumal man dafür auch noch belohnt wird. Zeit zum Umdenken.

„Ja, aber wir warten noch auf die anderen…“

„Das hast du ganz toll gemacht.“ „Das klingt dann wie der Versuch einer Ermächtigung, wenn das Gesagte mit dem Gefühlten nicht übereinstimmt.“

Gehorsam, selbst gelebt von den sich Unterwerfenden, mit der Erwartung nach einem „Führer, Erlöser und Befreier“ schreiend, dem sie die notwendige Macht erteilen, um in ihrem Sinne das „Ganze“ zu bereinigen – „im Auftrag“ sich dabei die Hände reibend zu richten über andere.

„Ja, aber die anderen haben mich doch beauftragt…“

„Das Volk wählt sich stets seine Schlächter selbst…“

„Richte nicht, auf das du nicht selbst gerichtet wirst.“

Und jetzt sind auch noch die Ausländer da.

„Die Ausländer nehmen uns die Arbeit weg.“ „Ach so, sie haben nicht gelernt außer Haß und Gewalt nach außen zu projizieren. Was im Kern nicht anderes ist, als dass sich selbst vorenthaltende Selbstwertgefühl, weil man ihnen als Kind gesagt hat, wenn sie das tun, ein Egoist sind?“

„Im Schweiße Deines Angesichts sollst du dein Brot verdienen.“ „Ja, du aber auch.“

„Na? Heute schon selbst gedacht oder noch beim Heulen im Wolfsrudel mit eingestimmt?“

„Die Täuschung ist ein kollektiv vereinbartes Regelwerk, einer sich im Wandel bereits selbst abschaffenden Gesellschaft – wenn sie weiter daran festzuhalten gedenkt.“

Am auffälligsten tritt jene Täuschung tritt zu Tage, wo opportunes Verhalten und Reden angesagt ist, um irgendwie in irgendeinem Spiel mitmischen zu wollen.

„Und wo machst du mit?“ „Ich bin für mich. Wo sollte ich auch mitmachen, wenn ich von den eigenen Dinge selbst überzeugt bin, die mich ausfüllen? Andere haben wiederum ihre eigenen Aufgaben, die dann funktionieren werden, wenn sie selbst davon überzeugt sind.“

„Wir müssen etwas tun.“ „Nee, nur du.“