Von der Betrachtung des Egos, seiner Konditionierung und was noch so dahintersteckt

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Einen heftigen Transformationsprozess hinter mir habend aus Köln zurück, kamen auf der Rückfahrt einige spontane Gedanken, welche nicht nur mit meiner eigenen Entwicklung in Zusammenhang stehen.
Vielmehr kristallisierte sich ein Muster heraus, welches maßgeblich durch das konditionierte Individuum auf die Gesellschaft und ihr gesamtgesellschaftliches Denken, Handeln, Wirken und Entwickeln als Ganzes beeinflusst.

Erwähnend, dass mich die Frage nach dem was das Ego im Ureigentlichen ist, bereits eine Weile aus systemischer Sicht beschäftigt. Denn manifestieren sich auf der Systemebene konditionierter Denk- und Verhaltensmuster die Ursachen, deren Auswirkungen in die von uns wahrgenommenen Unzulänglichkeiten münden.
Verbunden mit dem Thema der – nennen wir es provokant „Massenmanipulation“ – die sich in den Gedanken von Selbstversklavung, Selbstausbeutung, Verdrängung von Verantwortung, Menschwerdung und der Selbstbefreiung nahtlos einreiht – einschließlich einer gewollten Konditionierung der gesellschaftliche Zustände aus Profitsicht*, diese weiterhin aufrechterhalten zu wollen.

Sichtlich jedoch unwirksam werdend. Paradigmenwechsel.

Die Kernfunktion des Egos fiel mir auf, als ich über Babys und Kinder nachdachte. Wie sie diese Welt betreten und zu Beginn von ihrem Umfeld abhängig sind. Sei es durch Liebe, Geborgenheit, Vertrauen, Nahrung, Wohnung, also Gewährleistung der Lebensgrundlagen – bis zum Heranwachsen, sie dann eine gewisse Selbständigkeit durch erlernen und ausbilden von Fähigkeiten entwickeln.

Die Kernfunktion des Systems „Ego“ ist ein Überlebensmodus, inklusive seiner Mechanismen, stets darauf bedacht, dass die für den Körper notwendige Energie „ausgelotet“ und in geeigneter Menge „in Reichweite“ gehalten wird. Babys und kleine Kinder signalisieren ihre Bedürfnisse, wenn ein Bedarf besteht. Was folgt ist eine Bedürfnisbefriedung, nach dem Bedarf-Deckungsprinzip (Es klingt sehr trocken. Die soll auch so sein. Denn emotionalisierte Betrachtung und Triggerung gehört zur klassichen Konditionierung dazu.).

Da sich Umfelder in der Regel verändern, gilt es sich diesen Veränderungen durch lernen anzupassen. Hinweisend darauf dass der Mensch, bevor er zur Schule geht, bereits ganzheitlich, also in Zusammenhängen und Wechselwirkungen denken kann, bzw. bestrebt dazu ist. Gekennzeichnet durch die Frage nach dem „Warum ist das so?“ (Hinweisend, dass monokausale Betrachtung ebenfalls zur konventionell-traditionellen Konditionierung gehört.).

Nach dem Durchlaufen der klassischen Schule, ist dem Menschen jedoch durch eine einseitig linkslastige Ausbildung seines Gehirns das ganzheitliche Denken gewollt konditioniert aberzogen worden und der Kopf zudem mit unzusammenhängenden, ausschließlich dem Systemerhalt (man möge sich aktuelles vor Augen führen) dienenden Weisheiten gefüllt.
Bei Prüfungen wurde ebenfalls auf den Mechanismus des überleben Wollens zurückgegriffen, indem der Mensch das als „Gut erachtete“ repetitiv wiedergibt und er so nur „weiterkommt“. Einer geistigen Peitsche gleich.

Daraus entwickelt sich auch das merkwürdige Gefühl, welches sich als permanent oder im Hintergrund schwelend einstellt, was wir als „Angst“ kennen. Die klassische Vorstellung von Angst, ausschließlich darauf ausgelegt, das System Mensch an seinem natürlichen Entwicklungsprozess hindern zu wollen – was sichtlich unwirksam geworden ist, schaut man sich die Vielzahl der Kinder an, die sich den verfallenden Systemregeln nicht mehr unterwerfen wollen.

Unsere Systeme sind grundsätzlich auf Mangel ausgelegt und dadurch wird der Überlebensmechanismus stets aktiv gehalten, die Systemteilnehmer durch stetige Veränderungen und ein hergehender Anpassung im Modus der Anpassung gehalten. Das Hamsterrad – stetige Flucht in der runden Karriereleiter.
Dies bereits geschehend durch konditioniertes Verhalten der Eltern übertragend auf die Kinder, manifestiert in den Bildungsstätten.

Im Kern werden die Menschen momentan noch daran gehindert, wirklich erwachsen zu werden. Sind es aktuell Kinder, die Kinder zur Welt bringen. Kinder im ständigen Überlebensmodus.

Gut, dass ein Wandel stattfindet.

Das aktuelle System hat jedoch einen Schwachpunkt. Basiert das Wahrgenommene auf einer einzigen Ursache: der Verschiebung der Verantwortung durch das Individuum – der eigentliche, gesellschaftliche und friedliche Ausweg.

Euch allen eine wunderbare Zeit im Wandel.

* Zu diesem Begriff gilt es noch eine Ausführung dazu zu formulieren. Ist erkennbar, dass der Entwicklungsprozess dieses Systems über mehrere 1000 Jahre stattgefunden hat, indem zuerst das Göttliche durch Verschibung der Verantwortung ins Außen konditioniert, im späteren durch Geld ersetzt wurde, mit der Frage behaftet, warum es Kaufleute gibt (an die Tempelreinigung erinnernd) und warum der Mensch sich darüber endlich bewusst wird, diesen Prozess durch sein eigenes Handeln stoppen und umkehren zu können.

Verweisender: Addendum: “Von der Betrachtung des Egos…”