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Voran, voran?!

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Dass die ganze Posse mit der BRD nur ein Einstiegsthema zur Aufwirbelung gewohnter deutscher Gemütlichkeit und Traditionen darstellt, führt der Weg zumeist in die nächstgelegene Vergangenheit deutscher Geschichte.

Dies mit der Vorstellung, dort wenigstens eine rechtsstaatliche Gerechtigkeit wiedererlangen und argumentieren zu wollen, wie dies z. B. ein Bekannter in einer Steuerberaterprüfung gemacht hat und dann natürlich auch durchfiel.
Der Rechtsinvolvierte kennt ja das übliche Brimborium mit der ganzen Klimperei von Texten.

Funktioniert dies nicht, so versucht man sich als Nächstes in der Erschaffung eigen- oder neustaatlicher Rechtsstaatlichkeit, immer noch in der Vorstellung, es genüge „nur“ dieser Schritt seiner „Durchsetzung“.
Man bewegt sich gewohnt in der Vorstellung, man müsse unbedingt ein Stück Papier in Händen halten, was das Handeln rechtfertigt und die „Gegenseite“ das schriftlich Niedergelegte ja auch akzeptieren müsse. Doch weit gefehlt.

„Äh, wie?“

So bleibt es zunächst unverständlich, wenn Behörden gar nicht darauf reagieren oder das rückwirkende Handeln eher willkürlicher „Natur“ ist. Denn man merkt, plötzlich, dass das Erkannte niemand anderen zu interessieren scheint.
Diese Phänomen ist jedoch nicht nur auf Behörden beschränkt.

Ein Kollege hat nahezu jede Woche einmal darüber diskutieren wollen, warum „die Anderen“ nicht „einfach“ aufhören. Die Antwort war immer dieselbe: „Weil sie damit ihre Lebensgrundlagen durch belohnte Hörigkeit gewährleisten!“

Komischerweise blieb dies irgendwie nicht in seinem Gehirnkasten hängen, so dass sich das Ganze immer mal wieder wiederholte. Als er dann irgendwann noch sagte: Es sei „vernünftig“, viel Geld auf dem Konto zu haben, wurde mir klar, dass „das System“ etwas ganz anderes ist. Der gewohnte Lernprozess ist in der Regel auf einmal Gelerntes ausgelegt, was dann gebetsmühlenartig wiedergegeben wird. Weiterdenken nicht selten ausgeschlossen.

Seitdem beschäftige ich mich lieber, wie ein Mensch „funktioniert“, als welche Gesetze und Verträge er herunterzubeten weiß, um seinen rechtmäßigen Platz in einem verfallenden System weiter behaupten bzw. verteidigen zu wollen. So reicht es auch nicht aus, nur genug Widerstand an den Tag zu legen.

Für so manchen ist es schwer zu verstehen, dass es sich hier in der Regel nur um eine mentale Selbstumkonditionierung handelt. Doch da sich die große Mehrheit noch in der konditionierten Außenorientierung bewegt, „muss“ man ja gegen „die Anderen“ vorgehen.

Zwang ist etwas, was aus dem „Ich“ heraus wirkt und der Mensch mehr nur das Opfer dieser Denk- und Verhaltensmuster ist.

Als mir auffiel, dass es im System zur Verhaltensgrundausstattung gehört, keine Verantwortung tragen zu wollen, prüfte ich das in vielen Bereichen nach und schaute, wo ich auch selbst Verantwortung abgab.
Ab da ließ das bunte Rechtstreiben zunehmend nach und die vielen Diskussionen darüber welches Gesetze und Verfassung denn nun „gültig“ seien, verstummten ebenfalls. Zumindest für mich. Ich hatte bis auf einmal nie eine weitere gelesen. Papier ist bekanntermaßen geduldig, heißt es.

Und wenn ich einen Zettel mit mir herumschleppen muss, um irgendwo dazuzugehören…na, dann… Gleiches gilt für die Anerkennung der damit verbundenen Autoritäten.

In dem Moment, wenn man sich auf den Weg seiner eigenen Entwicklung begibt, bleiben andere zwangsläufig zurück. Man kann ihnen Hinweise geben, sie jedoch nicht „mitnehmen“, denn es würde der autonomen Willensbildung jener widersprechen. Jene können nur selbstentscheidend mitkommen wollen oder auch nicht.

Recht und seine Verfechter (gleich woher sie auch herbeiströmten) verloren auf ganzer Ebene nach und nach an Bedeutung. Bestätigt wurde das durch Informationen, wie zum Beispiel die beiden Zitate von Blaise Pascal. Ab da konnte ich dem Recht keine Solidität und Basis einer Gesellschaft mehr abgewinnen – gleich welcher Art es herangetragen wurde.
Wenn man sich einmal dazu entschieden hat, der von Menschen geschaffen Regelwerke den Rücken zuzukehren, hilft auch keine noch so findige Argumentationskette mehr, diesen nochmal künstliches Leben einhauchen zu wollen. Es es sei denn, man findet ab und zu Freude daran.

Das Rechtsystem ist ein Systemwerkzeug und erlangt seine Daseinsberechtigung durch die symptomartige Kaschierung der Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft.
Die Unvernunft leitet sich wiederum aus der Beibehaltung des vordringlichen Empfangens (und seiner Überlagerung dem Nehmen) ab, die durch die auferlegte Bedingung: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt“ im „Ich“ als Verhaltensmuster implementiert wird.
Gedeckelt wird dieses Verhaltensmuster, indem man für den Versuch der „natürlichen“ Änderung seiner eigenen Verhaltensmuster bestraft wird!

„Klappe zu, Affe tot!“

Mehr und mehr wurde mir klar, dass ich weder BRD noch irgendetwas ähnliches wollte, denn es ging einfach nicht weit genug, weil es sich einfach nur durch das übliche „Gegeneinander“ zum Ausdruck bringt, verbunden mit gewohnter Zugehörigkeitsformel: „Willst du nicht mein Bruder sein…“ (Die letztlich nur eine Ableitung der o. g. Anfangsbedingung darstellt.)

In 2014 brach ich dann auch die letzte Brücke ab: Kein Hartz IV mehr. In 2016 rief mich jemand von der Rentenversicherung an. Ich sagte ihm, er könne das Geld behalten.

Ich will es so zum Ausdruck bringen: Die einen versprechen Geldmitteln, wenn man ihre Autorität glaubt und die anderen versprechen einem kein Geld, wenn man an ihre Autorität glaubt. Ich hoffe, jeder hat das jetzt verstanden.
Solange auch Bedingungen für eine Gruppenzugehörigkeit erfüllt werden müssen, solange ist das uninteressant und orientiert sich lediglich am Alten. Zudem ist es nichts anderes als „das Zeichen des Tieres“, ohne das man nicht kaufen oder verkaufen kann.
Wer jetzt noch vollmundig von „souveränem Staat“ spricht, mag mal näher nachdenken. Tipp: Konventionen sind dazu da, um überwunden zu werden. Darum geht es auch in diesem Wandel und noch viel mehr.

Die alte Ordnung ist dazu gedacht, dass man lernt, wie es nicht funktioniert, und man sich des eigenen Verstandes bemächtig, weil das gewohnt konditionierte „Ich“ nur Unfug zustande bringt – einfach formuliert. Und genau das gilt es zu erkennen.

„Wenn man erkennt, dass Quarktaschen beim Bäcker A einem nicht zuträglich sind, dann nutzt es wenig, Quarktaschen beim Bäcker B zu kaufen.“

Man sieht mittlerweile, dass sogar „Mehrheiten“ kein Garant mehr für das Bestehen von Gedankenmodellen sind, wenn der Kern der Modelle nicht funktioniert, weil er von „Bedingungen“ förmlich durchwachsen ist.
Eine Bedingung ist z. B., Zusammenhänge unterschiedlicher Meinungen unterbinden zu wollen, die zu einem größeren Verständnis über das Ganze und so zu einer möglicherweise veränderten Sichtweise führen. Ein Thema des „Ichs“ und nicht nur der Eliten: Unterteilen und herrschen.
Das alte System repräsentiert im Großen nur das Kleine und dient so als Spiegel.

So manches funktioniert nicht, weil es nicht weit genug gedacht ist, meist nur auf gewohnte Systemregelwerke sowie traditionell-konventionelle Denk- und Verhaltensmuster aufbaut.

Mehrheitliches Bestreben im System dient in der Regel dazu, die das System erzeugenden Denk- und Verhaltensmuster und Prinzipen (ursächlich abgelegt im „Ich“ des Individuums) beibehalten zu wollen – während man im Außen „Veränderungen“ fordert – fehlende Authentizität.
Da man mit so einem Verhalten natürlich nicht viel bewirken kann, denn wirksames Tun ist der Garant für die Authentizität der inneren Einstellung – schickt man andere gerne vor, befiehlt Ihnen, gibt Anweisungen, spannt sie vor den Karren.
Abgerundet wird das Ganze, indem man jenen noch vermittelt, dass sie für ihre Handlungen selbst keine Verantwortungen tragen müssen.

Da rutscht das „Milgram-Experiment“ doch auf einmal in den Fokus.

Solange sich der Mensch nicht mit sich selbst beschäftigt, wozu das „Außen“ als nicht funktionierend dient, solange herrscht das „Ich“ über sein Denken und Handeln, solange funktioniert er danach und ist durch seine vordringliche Außenorientierung überaus manipulierfähig. Gesellt sich zur Manipulierfähigkeit noch eine Feindbildprojektion (u.a. durch Schuldzuweisung) hinzu, hält das „Ich“ den Mensch von seiner eigenen Entwicklung ab.

Aber vielleicht reicht es ja, nur jemanden anderen zu erwählen, der diesem Treiben Einhalt gebietet, ein Gesetz verabschiedet, was dann vor Ort gleich durchgesetzt wird.

Na, klingelt’s?