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Warum ich keine E-Mailverteiler mag

Lesezeit: ca. 4 Minuten

Heute erhalte ich zum zweiten Mal die für Opferverkörperer wohlformulierte „Zerberster-Antichristen-Diplom-Bunker-Islam-Christen-Killer-E-Mail“, deren Inhalt mehr als nur einer verstörten Natur entsprungen sein muss.

Früher gab es noch Serienmörder wie „Zodiac“, den „Riverside-Killer“, „Jack the Ripper“ oder den „Doodler“, die sich zur Aufgabe gemacht hatten, Menschen „aus dem Weg räumen“ zu wollen.

Wer es immer noch nicht bemerkt hat: Solange sich die Mehrheit NICHT mit ihren Konditionierungen auseinandersetzt, die sie manipulier- und funktionsfähig hält, bleibt sie nur ein williges Opfer, was an seiner eigenen Angst erstickt. Da schaltet der Verstand ab und es regieren die Emotionen – beflügelt durch andere. Das nennt man auch Unter-Haltung und Selbstvergiftung.

Jede Woche wird eine andere „Opfer-Sau“ durchs Dorf getrieben und die funktionierende Masse läuft wie immer ihren Propheten getreu hinterher, die ihnen einen geistig-hollywoodmäßigen Weltuntergangsgenozid präsentieren, in denen sie bereits jetzt ihre eigenen Körper von Leid und Pein getränkt im Fegefeuer spüren, wie er Blasen schlägt und immer noch will das verdammte Leben einfach nicht aus ihnen weichen.

Erst gestern habe ich mich aus einem Verteiler austragen lassen, weil dieses Gejammer nicht mehr zu ertragen ist. Und heute kam der gleiche Tinnef über eine Weiterleitung.

Euch ist etwas ganz Wertvolles gegeben: das Umdenken. Doch warum macht Ihr nicht Gebrauch davon? Es kann doch nicht sein, dass es nur einige wenige gibt, die das erkannt haben?

Habt Ihr Todessehnsucht und wollt die selbsterwählten Opfer der Neuen Zeit sein? Es hat schon so einen selbstzerstörerischen Charakter. Aber vielleicht hat es ja auch seinen Sinn. Der Genozid, als selbsterfüllende Prophezeiung. Mal ehrlich… so ganz koscher läuft es im Kopf nicht mehr ab. Natürlich mag jeder seine Gedanken und Empfindungen haben. Doch offen gefragt: Wer braucht so etwas?

Schon mal darüber nachgedacht, dass der ganze Text für Menschen geschrieben wurde, die mit einer anerzogenen Opferhaltung aufgewachsen sind? Das will in der Regel keiner hören, weil er ja glaubt, in der Masse, stark zu sein. Das ist aber nicht der Fall, wenn der Einzelne weiterhin das Häschen ist, was Angst vorm bösen Wolf hat – den es selber in sich trägt.

Natürlich könnt Ihr mich dafür hassen, was ich gerade geschrieben habe, aber das ist auch nur eine Projektion. Das Problem ist nicht im Außen, sondern in den Köpfen zu suchen. Und mit der Schaffung der Problem– und Verantwortungsverschiebung wurde sich ein wunderbares Mittel geschaffen, um stets im rechten Moment, sich in die Haltung eines unschuldigen Opfers zu begeben, zu verweilen und der Welt dabei sein weinerliches Gesicht zeigen zu wollen. Sicher mag jeder mal einen solchen Moment haben, aber dauerhaft?

Jenes, was immer mit „Anti-Christ“ bezeichnet wird, ist nicht irgendwo anders. Es sind jene Konditionierungen, die sich durch gesellschaftlich vereinbarte Opfer- und Betreuerverkörperung zeigen.

Um- und Weiterdenken macht Sinn. Die Opferhaltung ist eine Angewohnheit, der man sich auch entledigen kann.