ueberwindend182
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Warum klassisch-politische Debatten nur dann was bringen…

Lesezeit: ca. 13 Minuten

…wenn es um die Entwicklung der Teilnehmer und nicht um gewohnte Stellungskriege festgefahrener Meinungen sowie Sicherung und Verteidigung erreichter Positionen geht. Und wenn es um Entwicklung geht, lautet der Begriff „Dialog“.

Klassische Politik beruht auf der ambitionierten Vorstellung, nach erfolgten Wahlen und Abstimmungen später so etwas wie Lösungen „für alle“ gestalten zu wollen, während bereits die Wahl eine Illusion ist.
„Lösungen“, die in der Regel auf ideologisch geprägten Widerstand treffen, welche ebenfalls geschaffene Illusionen sind – das Kollektiv formend, anhand „staatlicher Glaubensprinzipien“, welche den gewohnt klerikalen Prinzipien in nichts nachstehen und untereinander zu einer für gewöhnlich ewig andauernden Selbsthaltung und -beschäftigung führen – bis man beginnt das System auf dem alles beruht, in Frage zu stellen.

Ich sage hier absichtlich „gewöhnlich“, denn agieren beide in ihrer gewohnten Bedeutung; zum einen im Sinne der Anbetung der erkorenen „Vorglänzer“ (Anbetung der Obrigkeit und Autorität) und auf der anderen Seite – und das ist von wesentlicher Natur – als gelungene materialisierte Verdrängung der Erkierer, die ihren eigenen Denkapparat weiter schonen mögen.

Denn sie „müssen“ ja schließlich Geld verdienen – wie auch die Karrieristen. Mit Sicherheit gibt es noch weitere Motivationen.
Nicht selten jene, die sich politisch engagieren, um mit einem erfundenen Feind eine bezahlte Dauerablenkung und -beschäftigung zu suchen, während man sich im Hintergrund über die „Gangart“ mit den „Untertanen“ einig ist.

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ „Und was hat es dann mit dem ‚Staatsmonopol‘ auf sich?“

„Wir müssen Masse bilden.“  „Moment, ich muss kurz die Kotze aufwischen.“

An dieser Stelle kann man dem „armen Hund“ in der Rolle des ambitionierten Politikers keine Schuld geben – wäre dies ja nur die übliche Schuldzuweisung, also Verdrängung.
Auf der anderen Seite ist auch erkennbar, dass klassische Politik nur die symbolische Fortführung mütterlicher Betreuung in der Familie darstellt.

Hat man den Zinnober erst einmal durchschaut, ist es im Grunde genommen eine Lachnummer, in dem die Darsteller sich in einer ernsten Rolle versuchen, während sie jedoch vergessen haben, dass es nur ein Spiel, ein Schauspiel ist.

Dies, während es den Erkierern (Wähler) und Erkorenen (Gewählte) dadurch gelungen ist – zumindest eine Weile –  dem natürlichen Lebens-, Lern- und Entwicklungsprozess entkommen zu können, weil das ja schon „immer“ so war.
An dieser Stelle braucht jetzt niemand die gesellschaftlichen und politischen „Errungenschaften“ hervorkramen zu wollen, während das Erreichte nicht selten auf dem Rücken von Menschen unter lebenswidrigen Umständen entstanden ist.

„Auferstanden aus Urinen…“

Global denken, lokal handeln
Das hat nichts damit zu tun, täglich Informationen über andere „Länder“ vorgesetzt zu bekommen, wie schlecht es doch dort ist, damit man zuhause froh ist über das was man haben darf und weiter seinem gewohnten Dingen nachgeht, die jedoch maßgeblich an den weltweiten Geschehnissen beteiligt sind.

Das wiederum zeigt, dass der Mensch als handelndes Glied zwischen Geist und Materie die Aufgabe hat, nicht nur seine nächste Miete zusammenzukratzen, in der Hoffnung, dass Arbeit ihn „frei“ macht, während ihm das unter Bedingung Erhaltene alsbald wieder genommen wird.

„Wer nimmt, dem sei genommen. Wer gibt, dem sei gegeben.“

„Nehmen“ ist eine Überlagerung vom „Empfangen“. Deshalb „flogen“ Adam und Eva aus dem Para-Dies. Deshalb ist Geben (im Form des Schenkens) auch seliger, denn nehmen. Um diese beiden Aspekte dreht sich das Leben des Menschen, es unter Bedingung oder bedingungslos, ob es im Sinn der Erhaltung oder im Sinne der individuell-gesellschaftlicher Entwicklung geschieht.

Das Leben beschenkt sich selbst, indem es sich aus sich selbst heraus gebiert. Lediglich der gewohnt konditionierte Mensch belegt es gewohnt mit Konditionierungen (engl. Conditions, für Bedingungen) und erschuf/erschafft damit ein System, was sich durch Fremdbestimmung und auferlegte Bedingungen vom natürlichen Lebensprozess abwendet.

„Dereinst wird der Heilige, gepriesen sei er, jedem einzelnen Gerechten dreihundertundzehn Welten zum Erbbesitze geben, denn es heisst: daß denen, die mich lieben, Seiendes gebe, und ihre Schatzkammern fülle ich.“

„Der Heilige, gepriesen sei er, fand für Jisrael kein anderes Segen erhaltendes Gefäss, als den Frieden, denn es heisst: der Herr wird seinem Volke Macht geben, der Herr segnet sein Volk mit Frieden.“

Das ist natürlich nicht die übliche Nummer, wo sich die einen als selbsternannte Auserwählte (das ist ja wie bei den selbsternannten Reichsbürgern) erkennen mögen.

Die Israeliten, jene vom Stamme „Israel“, sind all jene, die von Jakob (das „Ich“, der Fersenhalter) abstammten, der einst mit Gott stritt, der auch kein alter Mann mit Bart ist, sondern das Leben selbst. Jakob erhob sich über das Natürliche, das Ganze und wandte sich so vom Leben selbst ab.

Somit hat die „Israelische Eroberung“ bereits vor langer Zeit erfolgreich stattgefunden.

Die „Gottesstreiter“ selbst verkörpern jenes System, was sie am Ende aufzehren wird, solange sie nicht ihr geschaffenes System selbst wieder in Frage stellen.

Das System (Matrix (Gebärmutter), alte Weltordnung oder auch „der alte Bund“, wird verkörpert durch die innere Haltung des Menschen – durch das „Ich“ selbst, was „mit Gott stritt“ – dem Lebensprozess an sich.

Dazu dient der Wandel.

„Is’ doch ma’ was!“

Ja, aber ich muss doch…
Solange der Glaube darauf beruht, das Geld das einzige „Heilmittel“ sei, solange sorgt nicht nur das „Finanzamt“ hübsch dafür, dass hin und wieder „Opfer“ gebracht werden und sich alles weiter auf dem üblich „freizügigen“ Geistesniveau bewegt. (Gefühlter Zwang entsteht in jenen selbst, die sich „leider“ außerstande sehen, diesen zu überwinden und wird durch die eigenen Konditionierungen erzeugt, mit denen man sich für gewöhnlich nicht zu beschäftigen bereit ist.)

Wenn’s ums Geld geht, Sparka…
Das „Finanzamt“ ist im Kern ein Werkzeug der alten Ordnung, um „überschüssige Energien“ für eine mögliche Entwicklung abzuschöpfen, damit in der Masse keine Veränderungen auf mentaler Ebene stattfinden kann, sich diese weiter nur innerhalb des vorgegebenen Materie-Rahmens bewegt und weiter konsumierende Verbraucher bleiben mögen, nicht selten wird diese Rolle auch gerne angenommen.

Wer beschäftigt ist, seine Schäfchen zusammen zu halten, hat keine Zeit zum Nach- besser: Vordenken.

Zumindest bleibt den sich betroffenen Fühlenden ja das Klagen, das Jammern, das  Greinen, das Demonstrieren und sich beschweren – jedoch nur wertlose Mittel, die lediglich als Ventilfunktion für selbst geschaffenes Leid fungieren.

Leid, aus einer selbst geschaffenen Spannung zwischen der Äußerung, „dass sich endlich etwas ändern muss“ und der inneren Haltung, „selbst davon nicht betroffen zu sein“. Das nennt „man auch so tun, als ob“.

„Alles Leid kommt vom Festhalten.“ Dalai Lama

„Falsche Fuffziger.“

„Wer Masse bildet, um zu demonstrieren, findet sich nur unter seinesgleichen wieder.“

Doch wer mag das schon hören wollen? Das ankonditionierte Verhalten der Verdrängung lässt den Menschen erblinden.
Die wenigsten sind dabei bewusst von Rachegelüsten gegen die Menschen – besser: gegen das Leben selbst getragen. Die meisten tun es aus der Gewohnheit heraus.

„Wer Angst hat, verliert.“ „Wer verdrängt, verliert.“

Die meisten laufen nur unbewusst hinter so manchem lächelnden (Ver)Führer hinterher, der ihnen Heil und Segen verspricht, während das Erreichte weit hinter den mündlichen Errungenschaften dahindümpelt.

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011

Wie schaut’s aus?
Im Grunde sind die Erkierer (Wähler) und die Erkorenen beides nur Opfer ihrer eigenen Denk- und Verhaltensmuster, die – wie heißt es so schön – ihr „jüngstes Gericht“ (der Moment, wo man erkennt, was für einen „Käse“ man die ganze  Zeit gemacht hat) noch vor sich haben.

Und so wie es scheint, bewegen sie sich bereits in der Erntezeit des von ihnen in der Vergangenheit gesäten. Es gibt keine Unschuldigen: Jeder „bekommt“ das, was er sich „nimmt“.

Das alles muss auch so sein, denn besteht ja die Aufgabe darin, das System in Frage zu stellen. Wie ich bis jetzt erkannt habe, ist es nicht damit getan, den einen „Klumpatsch“ inhaltlich gegen einen anderen austauschen zu wollen, ein paar Schuldige ans Kreuz zu nageln und bestrafen zu wollen und das war es dann.

„So am Rande: Die Feindbildprojektion sorgt für die Abtrennung des Projizierenden vom Ganzen und verhindert die eigene Entwicklung.“

Wir haben doch…
Die meisten großen „Probleme“ (besser ist: Herausforderungen) unserer Zeit basieren auf nicht selten auf unscheinbaren Ursachen. Doch das würde ja bedeuten, dass man sich mit den tatsächlichen Zusammenhängen beschäftigen müsste, die stets zum Individuum mit seinen Denk- und Verhaltensmustern zurückführen.

Jemandem, der nicht in Zusammenhängen und Wechselwirkungen, sondern in Dingen, Teilen und scheinbar unabhängig voneinander existierenden „Problemen“ (was jedoch nur Symptome des Systems sind) denkt und handelt, kann man keine Zusammenhänge vermitteln, da er immer wieder versuchen wird, die übergreifenden Zusammenhänge zu unterwandern, da sie von ihm ein Umdenken erfordern.

Um das System und seine Mechanismen dahinter zu verstehen, ist der Alltag, wo das Geschehen direkt zu beobachten und in Dialogen zu erfahren ist, das beste „wissenschaftliche“ Umfeld, zur Erkenntnisgewinnung.

Das war ja schon „immer“ so!
Solange Wahlen (in jeglicher Form) stattfinden, ob mit oder ohne Rechtsgrundlagen, ob vom sogenannten Volk ermächtigte „Vertreter“ oder durch Putsch und Revolution andere über die Massen erheben, solange sind „Volk und Vertreter“ Verfechter der alten Ordnung. Da ihr Handeln dies zu Ausdruck bringt und das Handeln von ihren Konditionierungen abhängt.

„Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.“

An dieser Stelle geht es auch nicht darum, die anderen erst überzeugen zu wollen, denn die glauben ja daran und sie glauben auch nur an das, was sie sehen und was sie kennen. Auch das macht sie zu Teilnehmern der alten Ordnung. Denn der Unglaube ist ein weiteres Mittel, um sich gegen Veränderung schützen zu wollen.

„Erkenne dich selbst.“

Was gewöhnliche Politik betrifft, erzeugt jede Form konservativer Haltung, also unter Beibehaltung bisheriger Sicht- und Denkweisen, ein dem natürlichen Lebensprozess abgewandten Simulation des Lebens.

In diesem Moment, verschmilzt die Mehrheit der Aufklärer mit jenen, die sie selbst zu unterwandern versuchen.