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Was hat Freiheit mit Schubäus’ Modell zu tun?

Lesezeit: ca. 7 Minuten

In Anbetracht, dass ein möglicher Dialog in diesem Zusammenhang einmal stattfinden könnte und ich mir gerne den Part ständiger Erklärungen erspare, seien nachfolgende Gedanken verfasst.

„Freiheit in ihrem eigentlichen Sinn, ist das Abhandensein jeglicher Fremdbevormundung. An ihre Stelle tritt eigenverantwortliches und vernunftvolles Fühlen, Denken und Handeln des Einzelnen.“

Der mehrheitlich unausgebildete Umgang mit der Vernunft beruht auf einem von Generation zu Generation (unbewusst) weitergegebenen, das aktuelle System nährenden Umstand einseitiger Konditionierung im Haben und Empfangen. Alle gesellschaftlichen Methoden und Werkzeuge sind darauf abgestimmt (z.B. Steuern, Gesetze, Moral).

Die erste Beziehung zwischen Menschen entsteht in der Regel zwischen Mutter und Kind. Diese zunächst bestehende und lebensnotwendige Abhängigkeit (im Außen) wird durch den Vertrag: „Du bist solange gut, wie mir das gefällt“ aufrechterhalten. Aus diesem „Vertrag“ bildet sich ein Verhalten einseitiger Konditionierung im Haben durch Übertragung und (unbewusster, konkludenter) Annahme. Und immer „haben wollen“ ist „natürlich“ unvernünftig und muss weiter „betreut“ werden.

„Ich weiß, was für dich gut und richtig ist“.

Vernunft, als natürlich getriggerter Prozess zwischen Geben und Empfangen blieb bis zum heutigen Tage mangels mehrheitlich mangelnder Selbsterfahrung und damit verbundenen, mangelnden Selbstvertrauen bei den meisten Menschen unausgewogen.

Die konditionierte Suche im Außen sorgt hierbei nicht nur für die Aufrechterhaltung dieses Umstandes und die nötige Manipulationsfähigkeit, sondern nebenbei auch für die Verdrehung von Selbstreflektion zur Projektion, um Umstand mangelnden Selbstvertrauens wiederum im Außen als Misstrauen verkaufen zu wollen.
Mit diesem Wissen ist man in die Lage versetzt weniger bewusste Menschen durch Oktroyieren (Projektion und Übertragung) von Misstrauen „beherrschen“ zu können.

Manipulationsfähigkeit und Hörigkeit sind in der Regel Bestandteil gesellschaftlichen Zusammenwirkens und ihre Einhaltung Garant für artgerechtes Verhalten in der Gruppe. „Vorgesetze“ befinden über das, was für einen gut und richtig sein soll.

„Und wer nicht spurt…“

„Wünschen dürft ihr euch alles – aber wir entscheiden.“

In einem klassischen Unternehmen finden wir in der Regel die Hierarchie als geläufige Organisationsform. Und da wir es hier mit Menschen zu tun haben, sondern eine gemeinsame Aufgabe im Vordergrund steht, „menschelt“ es in der Regel.

Hinweis: Ein Unternehmen sollte jedoch nicht nur eine reine Ansammlung von Menschen, Maschinen, Abläufen und Ergebnissen sein. Denn was man „gewohnt“ unter Organisation versteht, ist keine. Vielmehr ist es in seinem möglichen Bestfall ein hochwirksames, dynamisches, hierarchiefreies „Gebilde“ aus ineinander verwobenen Funktions-, Kommunikations-, Informations- und Prozesstrukturen. So am Rande.

Und da die Mehrheit „Probleme“ überall dort lösen mag, wo sie ihr sicht- und (unangenehm) spürbar in Erscheinung treten, „amüsiert“ man sich kollektiv bei der Bekämpfung von Symptomen, statt der Ursachen.

Dies, weil man nicht lernte in Zusammenhängen und Wechselwirkungen zu Fühlen, zu Denken und intuitiv zu handeln.

Und so transformiert sich so manches Unternehmen selbst in einen maroden Zustand, der immer mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen zur Erhaltung auf sich zieht, während die eigentliche Aufgabe zunehmend vernachlässigt wird. Dies mit nur einem Ausgang.

*„Die Gesellschaft gewährleistet durch arbeitsteilige Wertschöpfung (Ökonomie) ihre Lebensgrundlagen, durch (normalerweise) sinn- und vernunftvollen (ökologischen) Umgang mit den natürlichen Ressourcen (Natur). Durch die Aufrechterhaltung der Hierarchie entartet die „Sinnhaftigkeit“ zur Absurdität über die Zeit.“

Effizienz ist nicht der geeignete Ausdruck, um die Lebensfähigkeit und Wirksamkeit eines Unternehmens beschreiben zu wollen. Hingegen ist es Suffizienz.

„Suffizienz ist der Zustand bei der Energieaufnahme eines Systems (Organs) zur Selbsterhaltung bei gleichzeitiger Erfüllung der jeweiligen Systemaufgabe*.“

In einer Hierarchie finden sich aufgrund von Misstrauen, einhergehender Kontrolle und Bestimmen über andere immer mehr Akteure, die sich von den eigentlichen wertschöpfenden (Energie machen) Strukturen entfernt haben. Diese gilt es an den Wertschöpfungsprozessen wieder anzugliedern.

Notwendige Vorgesetzenentscheidungen und sich aus dem „Dienstweg“ ergebenden Verzögerungen lassen sich bspw. durch Implementierung von Selbstregelmechanismen unter anderem auf der Kommunikation- und Informationsebene auflösen – vereinfacht ausgedrückt.

Da ein Unternehmen immer individuell zu betrachten ist, ist auch der Weg stets ein individueller, was auch „Standardlösungen“ hiermit zur Gänze in Frage stellt.

Die Wertschöpfer selbst sind in ihrem Aufgabenumfang (Verantwortung, Befugnisse und Zuständigkeiten) eigenverantwortlich tätig und haben keine Vorgesetzten mehr.

Ergebnisse:

  • Verlade-Produktivität eines Möbel-Großhändlers wurde von 480m³ in zwei Schichten, auf 1.420m³ in einer Schicht gesteigert.
  • Küchenhersteller verzichtete nach Neuordnung auf den Bau eines zweiten Versandlagers, sechs geplante Neueinstellungen zur Bewältigung der Bestellflut wurden gegenstandslos. Vorhandenes Versandlager wurde halbiert. Einsatz: 50.000 DM, Erfolgsbilanz: 650.000 DM.
  • Output einer Werft wurde um 100%, auf 18.000 BRT gesteigert – bei gleicher Mitarbeiterzahl. Krönender Abschluss: Neubau des Forschungsschiffes „Meteor“ und weltweit eingeführtem Sektionsbau im Schiffsbau.
  • Energieversorger senkte Kosten nach 4 Jahren um 10.000.000 DM p. a.
  • Durchlaufzeit von Auftragserfassung bis zum Ausdruck der Arbeits- und Bereitstellungspapiere reduzierte sich in einem Textilunternehmen von 268 auf 38 Minuten.
  • Im Bergbau wurde durch ganzheitliche Vorgehensweise, die Zeit zur Instandhaltung von Treppen von 20 Mannstunden auf sechs Mannstunden optimiert.

Nach dem Schubäus Modell neu geordnete Strukturen sind zusätzlich gekennzeichnet durch:

  • fließende und effiziente Unternehmensprozesse,
  • gesteigerte Produktivität und Wirtschaftlichkeit,
  • angepasste Funktionsstrukturen für mehr Flexibilität,
  • Anpassung an künftige Anforderungen und Umfeldveränderungen,
  • mehr Handlungsfreiräume,
  • Kundenzufriedenheit und hohe Termintreue,
  • verantwortungsvolle und motivierte Mitarbeiter, im Sinne ihres Könnens und Fähigkeiten, im Sinne der Teil- und Gesamtaufgabe
  • und eine für alle akzeptable Unternehmenskultur.