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Wofür die Aufklärerszene im Kern da ist

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(V1.2) Sichtlich ist alles einer Entwicklung unterworfen und so entwickelte sich über lange Zeit eine Gemeinschaft, der man dann zugeordnet wurde, wenn man dem hiesigen System keine üblichen Aufwartungen mehr machte, weil man dahinter gekommen war, dass mit der ganzen Thematik an sich etwas nicht stimmte.

Je nach dem man, wie man innerlich gefestigt war (sich nicht selten als Weltopfer verstand), begann man sich selbst zu bewegen. Gewohnt suchte man nach „Gleichgesinnten“, mit denen man eine Weile agierte.

Doch alsbald stellte sich auch dieses „Tun“ nur als Beschäftigungstherapie heraus.

Und je mehr man sich damit auseinandersetzte, stellte sich zunehmend ein fader Geschmack ein und die ernüchternde Erkenntnis, dass bspw. ein Rechtssystem nichts mit Gerechtigkeit zu tun hat, weil Fremde über andere befinden, was gerecht sein soll.

Nicht selten versuchte man sich über mehrere Themen hinweg (in der Regel noch die Geschichte und auch die weltweite Rechtssituation) ein Bild mit Blick auf eine Lösung manchen zu wollen.
Doch auch dies erwies sich unter gewohnten Betrachtungsweisen als eine Art „Pudding“, in dem man versuchte „Knochen“ finden zu wollen.

Und so verblichen so manche leuchtenden Gestalten der Aufklärerszene nach langer Zeit. Sie kamen und sie siegten nicht.

Zwar versuchte man sich durch das Wechseln der Themen in den nicht miteinander wirkenden Gruppen, diesen Zustand vor sich herschieben, indem man noch intensiver besagten Themen auf den Grund zu gehen versuchte.

Irgendwann stellte sich bei mir der Gedanke ein, wenn dass alles nicht so recht funktioniert, musste es einen anderen Weg geben.
So war es sehr hilfreich, während die einen sich an einem Thema verlustierten, andere bereits ausreichend Erfahrungen darin gesammelt hatten.
So sparte ich mir zumindest viel Zeit, während andere den Ergebnissen wiederum nicht zu trauen schienen und gerne versuchten, „das Rad neu erfinden“ zu wollen.

So wurde das natürlich nichts, während zwar Zusammenarbeit propagiert wurde, jedoch das genaue Gegenteil stattfand.

Hinzukam, wenn ein Thema vom Sinn und Bedeutung her verstanden war, wurde es uninteressant, jemanden darüber anhören zu wollen, der sich damit intensiv auseinandersetzte und noch in der Vorstellung war „endlich die Lösung in Händen zu halten“.

Ich wurde immer mal gefragt, wie ich denn ein Thema „durch“ haben könne. Anfangs war mir das auch nicht so richtig klar, wie ich es formulieren sollte.

Erst später, als ich erkannte, dass „Gut und Böse“ nur Erfindungen (des „Ichs“) sind, um eine Trennung zu verursachen, die den Lern- und Entwicklungsprozess (nahezu) aushebelt, bekam „ein Thema durch haben“ erst seine eigentliche Bedeutung:

„Ein Thema durch zu haben“ erkennt man daran, dass Bedeutung und Existenzursache seines Vorhandenseins erkannt wurde, einschließlich seiner in ihm ruhenden Prinzipien und nicht nur seine mengenmäßige und detailfreudige Erfassung, was nur zur Dauerbeschäftigung führt. Das Prinzip wirkt „hinter“ den Inhalten, die es erzeugt.
Schuldzuweisungen (im Grunde genommen Verdrängungskonzepte an sich) sind im Rahmen einer Entwicklung unangebracht, es sei denn zu ihrer Infragestellung.
Aus diesem Grund „verschwinden“ auch so viele oder kommen nicht weiter.

Sinn und Bedeutung zu verleihen, ist eine im Menschen ruhende Eigenschaft, die sich aus der Beobachtungen der Realität als Wechselwirkung zwischen Materie und Geist ergibt.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet 2.0

Ich habe extra den Ausdruck „verleihen“ verwandt, da dies eine Veränderung der eigenen Sichtweise auf die Dinge ermöglicht.

Aus dieser Perspektive zeichnet sich ein erstes Verlassen gewohnter Denk- und Verhaltensmuster ab, die sonst durch die in der Kindheit auferlegte Bestrafung für eigenständige Entwicklung unterbleibt.

Besagte Denk- und Verhaltensmuster erzeugen eben jenes System, mit dessen sicht- und spürbaren Auswirkungen sich die Mehrheit mehr oder weniger herumschlägt, während sie selbst übersieht, dass sie von ihren Denk- und Verhaltensmuster beeinflusst ist – halt so zu sein, wie sie ist.

„Ich kann ja nicht anders.“ „Du meinst sicher, du willst nicht anders.“

Apropos „Willen“, man sollte ihn gegen sich selbst richten, statt gegen andere. Denn es geht darum „Herr“ über sich selbst zu werden, statt „Herr“ über andere.

Dabei kommt den „Scheinwilligen“ die beste Täuschung „zu Gute“, dass sie denken, sie seien diese Denk- und Verhaltensmuster – also das „Ich“, als der Container für eben diese.

Diese Denk- und Verhaltensmuster sind unter anderem: „So tun, als ob“, Kampf, Flucht, Widerstand, Ignorieren, Aus- und Abgrenzen, Ermächtigen, Unterwerfen, objektive Haltung, Schuldzuweisung und dies getoppt mit einer Feindbildprojektion gegen alle gerichtet, die nicht diesen Denk- und Verhaltensmuster (Regelwerken) entsprechen.

„Die Menschen sind noch gut. Wir kämpfen, wir töten, wir hintergehen einander. Aber wir können uns ändern. Wir können es besser machen. Das werden wir, das müssen wir.“ Bruce Wayne, Batman vs. Superman: Dawn of Justice

Selbst das Kino weist darauf hin.

Doch lieber aalt man sich noch in der Beibehaltung, da man sich in einer unabhängig-objektiven Haltung zu bewegen glaubt, die nichts anderes ist, als nur eine Schutzfunktion, was auch für so manch „spirituellen Beobachter“ zutreffen mag.

Es wird sich zu wenig mit jenen Denk- und Verhaltensmuster auseinandergesetzt, die erst diese Welt erzeugen, während sich mehrheitlich „lieber“ mit den Symptomen des Systems auseinandergesetzt wird.

Jenes „System“, was eben jene Denk- und Verhaltensmuster sind.

An dieser Stelle verbindet sich das Geistige mit dem Täglichen, was der Aussage aus der jüdischen Gemeinde Fulda entspricht: „Das alte System ist dazu gedacht, das Geiste ins Tägliche zu bringen.“

Der Mensch mit seinem „Ich“, das „Ich“ als sein Programmbehälter, den er dann ändern kann, wenn er erkennt, dass er ein „Ich“ hat und nicht sein „Ich“ ist, siehe: „Esau-Segen“

Schaue dir alles an und sammle das „Gute“.
Nun könnte man darüber lamentieren, was denn „das Gute“ sei. Das ist im Grunde all jenes, was einen wachsen und entwickeln lässt, was sich als Entwicklung hin zum Leben zum Ausdruck bringt, statt eine fortgeführte Abkehr durch Anhäufung von Unsäglichkeiten.

Doch auch diese Unsäglichkeiten tragen in sich das „Gute“. Denn irgendwann sind sie soo reichlich vorhanden, so dass aus ihrer Quantität eine neue Qualität hervortritt. Das ist jener Moment, wenn das Gesammelte in sich zusammenfällt.

Der Gewohnte wird nur daran scheitern, da er sich dem übergeordneten Lern-, Lebens- und Entwicklungsprozess durch Verteidigung gegen Veränderung seines „Ichs“ zu entziehen versucht. Er scheitert nicht, weil andere daran „schuld“ sind, sondern er scheitert an sich selbst.

Das zu erkennen erfordert die Reaktivierung der Selbstreflektion, als wesentliches Mittel zur eigenen Entwicklung und im Sinne des Ganzen, die in der Regel durch reichlich Verdrängungskonzepte überlagert ist.
Davon sind einige oben aufgeführt.

Gelangt man dann noch zur Erkenntnis, dass das übliche Rechtsspielchen auf einer Fiktion beruht, in der der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt unterwegs ist, allgemein bekannt als „natürliche Person“. Wird es richtig spannend, da er sich so innerhalb des positiven Rechts bewegt

Es macht also wenig Sinn, sich weiter nur innerhalb der Fiktion zu bewegen, wenn von Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit (in ihren eigentlichen Bedeutungen) gesprochen wird.
Dies alles sind Eigenschaften eines Menschen, die er nicht einfach bei anderen fordern kann, sondern selbst in sich zu entwickeln hat, wenn er diese zu erleben gedenkt.

Das überpositive Recht, das Vernunftsrecht, das Naturrecht sind im Kern ein und dieselbe Nummer.

Innerhalb des positiven Rechts, bewegt sich der Mensch in der Regel in gesellschaftlich tolerierter Fremdbestimmung seiner natürlichen Person durch Betreuer und Vorgesetzte, dies weil er seine gesellschaftlich tolerierte Unvernunft auslebt, die durch ein ebenso anerkanntes „so tun, als ob“ als Vernunft „verkauft“ wird.

Also kann sich der Mensch – in der festen Absicht sich befreien zu wollen – nur aus sich selbst heraus durch Entwicklung seiner Vernunft aus dem System sozusagen „gebären“, da so seine Betreuer überflüssig werden.
Aus diesem Pfad begegnet ihm zunehmend das, was innerhalb des gewohnten Systems simuliert, mehr oder weniger schlecht simuliert wird: das Leben selbst.

Das Leben selbst zeigt sich durch Bedingungslosigkeit. Alles ist ein Geschenk, manchmal als Belohnung und manchmal zum Lernen und sich entwickeln.

Was der Mensch also zu tun hat?

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen; sie ist zudem Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit.“

Sich am Leben selbst orientieren, was will man mehr? Die sich entfaltende Vernunft ist ein sich entwickelnder Selbstregelmechanismus, der der betreuten Unvernunft durch Fremdbestimmung gegenübersteht.

Die Hinweise ergeben sich aus dem ersten Gebot, wobei man sich da keinen alten Mann vorstellen braucht, der sich als Herrscher hervortut, sondern das Leben selbst.

„Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“ Bibel

„Allah ist uns näher, als unsere Halsschlagader.“ Qu’ran

Der erste Paragraph des BGB der, wenn man beide Rechtssysteme (positives und überpositives) vor Augen hat, dem Menschen die Entscheidung lässt. Denn es wird nur von „Rechtsfähigkeit“ gesprochen nicht worin diese stattfindet.

„Die Rechtsfähigkeit des Menschen beginnt mit der Vollendung der Geburt.“

Im Weiteren der erste Artikel des „Grundgesetzes“: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, also braucht sie nicht geschützt zu werden. Das braucht nur das „verletzte Ich“, was sich durch „Scheinwürde“ zum Ausdruck bringt.

“ Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Als wesentlicher Hinweis dient der erste Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, dessen Verletzung bereits durch die mehrheitliche Erziehung unter künstlicher Fortführung der Fremdbestimmung („Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“) stattfindet.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Den jeweils nachfolgenden Rest, kann man sich ersparen, da es dort nur um all jene geht, die es bis dato noch nicht kapiert haben.

Was die Verletzung der Menschenrechte betrifft, sollte sich also niemand wundern, wenn er nur das erntet, was er gesät hat.
Denn es geht bei allem um die Entwicklung des Menschen und des Bewusstseins an sich.

Dem systemtreuen Vordringlichkeitsmaterialisten wird das natürlich nicht schmecken und er wird seine Bereitschaft individuell-gesellschaftlicher Entfaltung (der Vernunft) seinen Dienst durch Unterlassen zum Ausdruck bringen und sich nicht selten Zähne knirschend zurückziehen und vor sich herumbrühten.

So herrscht also sehr viel Entwicklungspotential in der Riege der Aufklärer, die sich das übliche „Reichsbürger-Gesülze“ und damit verbundene Recht(s)fertigung getrost ersparen können, da es darum geht, ins überpositive Recht zu gelangen, was im Übrigen gleichwertig mit dem positiven ist!

Denn es ist vollkommen gleich, in welcher gewohnten Rechtssoße sich bewegt wird, solange sie sich im positiven Rechtsrahmen bewegt, was in der Regel damit endet, wer nun denn „der wahre gerechte Vorgesetzte, Betreuer und Fremdbestimmer“ sein soll.

Da gibt’s auch kein: „Ja, aber… die anderen…“

„Das Leben ist immer für einen da. Nur das „Ich“ macht sich sorgen, dass es sich verändern könnte.“

P.S. Da war jetzt alles drin: Recht, Gesetz, Geschichte, Philosophie, Realität, Metaebene, Mensch, Welt und das als Glaube deklarierte. Jetzt habe ich Hunger.