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Konservatives – oder: Wie man den Denkprozess wieder in Gang setzt

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Konserven sind in der Regel geschlossene Gefäße, wo etwas über längere Zeit hinweg haltbar gemacht und aufbewahrt wird. So etwa kann man sich auch den gewohnt konditionierten Geist vorstellen, der sich durch eine einzige Bedingung von seiner Entwicklung nahezu abgekoppelt und fortan im eigenen Fleischsaft (Sülze) bewegt (Die entsprechende „Bedingung“ heißt Angst und wurde aus „systemerhaltenden Gründen“ verdreht(!) konditioniert: Bestrafung für eigenständiges, sich entwickeln wollen -> Gestern = Bekannt = Vereinbart = Sicherheit).

„Das Sinnesorgan Angst, zuständig für die Signalisierung noch unklarer Bedrohungen, ist zwar unangenehm, jedoch vital notwendig und daher kerngesund; nur am falschen Umgang mit Angst (zum Beispiel Abwehr, Verdrängung) kann man erkranken…“ Deutsches Ärzteblatt, 2002, Nr.10, S.451, Punkt 11, a).

Das ist der Schlüssel, raus aus dem gewohnten Kopfknast der Matrix oder weiter verdreht: der gefühlte Zustand einer Apokalypse und damit verbundener, gewohnter Denk- und Verhaltensmuster.

Klassische Politik beruht auf der Wahrung des Gestern, was man ihr allerdings auch nicht vorwerfen kann, da der Wähler den programmierten Bedarf nach Gestern in sich trägt und aus den Reihen seines gleichen jene erwählt, die seinen „Vorstellungen“ entsprechen. Es war ja schon immer so.

„Gestern war alles besser.“ „Das trifft sich gut. Dann muss es vorgestern ja noch besser gewesen sein.“

Aus diesem Grund lässt sich der Wandel an zwei wesentlichen miteinander verwobenen Gegensätzen beobachten: Hält das geistige Konstrukt eines dem Lebensprozess abgewandten Fühlens, „Denkens“ und Handelns dem Wandel weiter stand oder dreht sich das Ganze zunehmend in Richtung Angliederung an den Lebensprozess und seinen Prinzipien und damit verbundenen Auswirkungen (und der Notwendigkeit des Umdenkens)?

Das Denken ist absichtlich in Anführungsstrichen gesetzt, da es sich im Alten vordringlich nur um ein Verdrängen mit entsprechenden Konzepten (Feindbildprojektion, Schuldzuweisung, Kampf, Widerstand, Lügen, flucht usw.) handelt, dem ankonditionierten Verhalten rückwärtsgewandter Lebensweise – hervorgegangen aus einer Bestrafung für eigenständiges Denken und sich entwickeln wollen, ohne die Kontrolle der Autorität. Kann man das nicht oft genug wiederholen.

Es hat nichts Anrüchiges an sich, das Gestern und somit die Autorität vergöttern zu wollen, da das Ganze lediglich dazu dient, zu erkennen, wie es nicht funktioniert. Das ist doch auch mal eine Erkenntnis, im Sinne des Baumes der Erkenntnis

In diesem Wandel geht es ausdrücklich darum, die Denk- und Verhaltensmuster der rückwärtsgewandten Lebensweise zu überwinden – im besten Fall eine Art selbstforcierte, geistige Entwicklung und Geburt. Und wenn man genau hinschaut, auch eine fremdforcierte, wenn das Komfortsofa langsam abgebrannt wird.

An diesem Punkt kann man all jene treffen, die am Tor der/dieser einen Entscheidung, greinend, zeternd, jammernd, klagend und sich beschwerend auf- und abtigern – alles traktierend, sich mit allem möglichen Kram beschäftigend, während die Entscheidung weiter vor sich hergeschoben wird.

Das geht am Ende so weit, dass durch wahrgenommenen, zunehmenden Druck nicht mehr von Freiwilligkeit gesprochen werden könnte (ja, nicht „kann“), wenn der wahrgenommene Druck nicht durch das Festhalten an den bisherigen Denk- und Verhaltensmustern vom Träger selbst erzeugt werden würde. Der Wandel findet in jedem Fall statt – ob mit angepassten oder nicht angepassten Denk- und Verhaltensmuster.

Soviel zum Thema „Umdenken“. Aber sicher gibt es noch viele weitere Nebenschauplätze, mit denen sich auf jeden Fall zuerst mal beschäftigt werden „muß“ und sich die Suche nicht selten auf „gefährliche Erbsen und Möhrchen“ konzentriert. Jedenfalls braucht man dazu keine Waffen oder sonstige Gewalt.

Also? Denkprozess wieder in Gang setzen, denn Kampf, Widerstand, Flucht, ausgrenzen verbunden mit einem schicken Feindbild, sind alles nur Verhalten der Verdrängung.

Wenn man sich Lernen und Entwickeln als oberste Maxime hinter die Löffel schreibt, verliert der „Feind“ seine klassische Bedeutung.

Anmerkung am Rande: Erst neulich schickte mir jemand ein paar Bilder zu, die sich mit der rechtlichen Seite des „Reichsbürgers“ beschäftigten und auf meinen Blog Einzug halten sollten. Es bestünde so etwas wie eine ordnungsgemäße Aufklärungspflicht – so sinngemäß.
Wer meinen Blog liest und davon nicht nur ein oder zwei Überschriften, wird erkennen, dass ich die meisten gewohnten Themen „durch“ habe.

Das liegt einfach daran, dass es um Entwicklung des Menschen raus(!) aus dem System geht, statt nur um den Austausch von Rechtfertigungsinhalten und Hamsterrädern.