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Das Opferverhalten

Lesezeit: ca. 22 Minuten

Wie der regelmäßige Leser meines Blogs weiß, beschäftige ich mich seit geraumer Zeit mit dem „System“ an sich, seinen damit verbundenen Prinzipien sowie den menschlichen Konditionierungen, die im Kern das System „verkörpern“ – sich in System fördernden Denk- und Handlungsmustern widerspiegeln.
„Woanders“ in Form „Schuldiger“ nach einer „Endlösung“ suchen und dort etwas „verändern“ zu wollen, ist somit aussichtslos und führt in der Regel nur zu den üblichen Erscheinungen wie „Verwürfnissen“, „Misstrauen“, „Gegeneinander“, „Krieg“ und damit verbundenem Feedback: „Man bekommt immer alles zurück, was man aussendet.“

Als mir klar wurde, dass es in der Tat um mehr geht, als nur um „Recht“, „Gegenwehr“ und einer darin enthaltenen „endgültigen“ Argumentationskette und Lösung, war die Zeit im Büro für „Menschenrechte“ zu Ende.

Im Kern ging es dort meist um Erhaltung und Verteidigung der eigenen Strukturen und des Besitzstandes und weniger um Bewusstwerdung. Es geht nur um Gewohntes aufrechterhalten zu wollen.
Das mag hart klingen, wenn man jedoch erkennt, dass Besitzstandschaffung und -erhaltung ein Grundprinzip des alten Systems ist, ist auch erkennbar, warum Betroffene so handeln. Sie kennen es nicht anders – bis sie umdenken oder mit dem System im Kampf untergehen, also alles „verlieren“.

Wer innerhalb einer Hierarchie an Geld und Besitz hängt, wird den Zinseszins als einseitigen „Gegner“ erleben.

Ich stellte fest, dass das Rechtssystem nur dazu gedacht ist/war, Macht- und Befehlsstrukturen (Hierarchien) erhalten zu wollen. Und wie wir alle mittlerweile erkennen, sieht man wie „wirksam“ es ist, wenn man es selbst anzuwenden versucht – zusätzlich auf Blaise Pascal verweisend.
Vor allem dann, wenn man erkennt, dass Rechtsgrundlagen nicht mehr gültig sind und fortan Willkür, Machtgebaren und Gewalt schürende Erhaltungsaktionismus auf beiden Seiten die Köpfe beherrschen. Täter/Opfer und Opfer/Täter geben sich die Hand und mit einem überzeugten: „Du bist schuld.“ Eine geschlossene Anstalt auf mentaler Ebene: Opfer, die andere für Täter halten.

„Gewalt ist das Werkzeug der Unwissenden.“

Es geht auf einer solchen Ebene ausschließlich um Erhaltung von Lebensgrundlagen und damit verbundenen Strukturen auf beiden Seiten, die auf einem System beruhen, was sich zum Ende abschafft und die involvierten Parteien veranlasst, sich in einen Krieg in jedweder Ausprägung stürzen zu wollen, statt das Ganze GRUNDSÄTZLICH zu hinterfragen.

Ein von Menschen selbst geschaffenes System, was sich am Ende selbst abschafft. Und mit ihnen jene, die sich durch zunehmendes „Gegeneinander“ auszeichnen oder umdenken.
Das System dient hierbei nur als „Lern“-Spiegel, was aufgrund des konditionierten Verhaltens in der Kindheit, jedoch auf Ablehnung und damit verbundenem Kampf trifft.
Und hier kommt auch die Angst ins Spiel. Angst vor dem einzigen Ausweg, den man sich seit der Kindheit durch einen „bedingten Vertrag“ selbst verstellt hat und am Leben hält, um bedingte Liebe, Aufmerksamkeit und Zugehörigkeit zu erfahren oder zu geben. Das ist ein Vertrag mit sich selbst.
Es geht um das eigene in Frage stellen seiner Prinzipien, auf denen letztlich mehrheitliche Lebensgrundlagen durch Schaffung rein äußerer Abhängigkeiten durch hierarchische Strukturen bisher beruhten, beruhend auf süß geflüsterten Worten, was für andere richtig und gut sein soll.

Der über Generationen weitergegebene bedingte Vertrag erstanden aus: „Solange Du Deine Füße unter meinen Tisch stellst…“ oder auf „eine subtile Art des Liebesentzuges“, sind die beiden Kernverhalten, die das alte System erstehen lassen.

Der einhergehende Mangel an Liebe macht aus allen potentielle Nehmer, Sammler und Horter mit rein materieller Ausrichtung.
Man erkennt, dass die beiden Prinzipien „Empfangen“ (das Weibliche) und „Geben“ (Das Männliche) in keinem harmonischen Einklang stehen, dass die Mehrheit der Menschen vordringlich „empfangend“ geprägt ist.

Und da die Mehrheit so ausgerichtet ist, bleibt im Kern nur ein einziger Weg: der zur Selbstliebe – die nichts mit Egoismus zu tun hat. Das ist nur ein konditioniertes Argument von jenen, um Abhängigkeiten im Außen weiter aufrechterhalten zu wollen.

„Du bist ein Egoist und machst nur Dein Ding.“ „Ja, dann mach’ doch mit.“

Vertragspartner sein, heißt nach den Regeln des Systems spielen
Wenn wir das (alte) System betrachten, haben wir es im Kern mit zwei „Vertragspartnern“ zu tun. Das sind jene, die andere „beauftragen“ in ihrem Sinne zu handeln und jene die diese Aufgabe übernehmen soll(t)en.
Die einen fortan in gelebter, selbst auferlegter Unverantwortlichkeit und Unvernunft (Siehe: Gier und die anderen Todsünden), die anderen Verantwortung und Vernunft vortäuschend. „Veränderungen“ sind in einer solchen Konstellation nur mit Macht, Druck, Zwang nach dem Prinzip „Belohnung und Bestrafung“ umzusetzen.

Die Krux: Beide erhoffen sich durch diese arbeitsteilige Handlung einen (dauerhaften) Vorteil. Die einen werden fortan jedoch durch Belohnung und Bestrafung „reguliert“ und die anderen erfreuen sich an der Aufgabe des „Regulators“.

Eigenverantwortung, Vernunft und Bewusstwerdung bedeutet das Ende der Gier und der „Re-Gierenden“.

Da der Zinseszins, der als „Selbsthaltung“ wieder in das System zurückfließt und auf jedem Konto seine „Berechtigung“ sucht, wird an dieser Stelle klar, dass es sich um eine (ein Glück) „zeitbegrenzte“ Selbsthaltung und zunehmende Selbstausbeutung handelt, gefolgt von zunehmendem Tricksen, Täuschen, Lug und Trug, nutzen und sich ausnutzen lassen – um des eigenen Vorteils willen.

Denn Zinsen sind stets die „Mehrarbeit“ eines anderen – irgendwo. Und wenn einem bewusst wird, dass Geld aus dem Nichts geschaffen wird und nur der Glaube daran den Vertrag des Systems solange am Laufen hält, bis das System durch „Rückforderung“ von Zinsen und Zinseszinsen zusammenbricht, ziehen sich alle selbst über den Tisch – bei abnehmenden Sitzmöglichkeiten.

Vertrauen wurde, wie die Liebe ebenfalls ins Geld (nach außen) hineinprojiziert. Beides ist solange da, wie es vorhanden ist. Geld als Mittel im Außen, für die fehlende innere Liebe zu sich selbst. Man begegnet sich in bedingungsloser und mündet in bedingter Liebe und Machtgebaren, wenn man in der Unbewusstheit bleibt. Man verkennt einander, dass man sich im nächsten Schritt der Bewusstwerdung befindet.

Jemanden nur nach äußerem Werten zu beurteilen zeigt, dass er nur das im anderen erkennt, was er selbst in sich trägt, dies jedoch verdrängt, es ablehnt, nichts damit zu tun haben will, seinen Besitz „davorstellt“.

Sich beim ungeschriebenen Gesellschaftsvertrag einig sein
Da beide Vertragparteien sich bewusst/unbewusst „einig“ sind, werden natürlich alle Anstrengungen unternommen, um „gegen“ jene, die diesen „Vertrag“ und damit verbundene Ruhe „gefährden“, mit entsprechenden Mitteln „entgegenwirken“ zu wollen.
Zum Ende des Systems wenden auch sie sich jedoch gegen ihre eigenen Vertragspartner, weil zum Erhalt ja andere „geopfert“ werden müssen.
Jene, die hierbei Macht und Gewalt auf ihrer Seite wähnen, versuchen dann das Ruder zu ihren Gunsten noch „herumreißen“ zu wollen. In einem zeitlich begrenzten System sind jedoch beide die Verlierer.

„In einem System der Schuldzuweisungen, vereinbartem Macht/Ohnmacht-Verhältnis und reiner Fokussierung auf Besitzstands- und Machtwahrung gibt es keine Gewinner. Das System schafft sich selbst ab oder die Teilnehmer denken um.“

Die klassischen „Auftraggeber“
Welche Muster sind typisch für das Verhalten, bei jeder Gelegenheit die Verantwortung abzugeben, um andere zu ermächtigen?

Da ist zum einen das sich Beschweren, Leid- und Wehklagen, im Glauben sich dadurch erleichtern zu wollen. „Ich kann ja sowieso nichts machen.“ „Die anderen haben sowieso schon gewonnen.“ „Schaut mal, wie die uns täuschen.“ „Ich bin ein Ar******ch und ein Verlierer.“ „Es ist sowieso alles Sch***e und die anderen sind daran schuld.“ „Wir werden alle leiden und sterben.“ „Schaut mal, wie die anderen daran schuld sind.“ „Schaut mal, was die anderen Böses mit uns machen.“

Alles selbst erschaffene Macht- und Aussichtslosigkeiten, weil die Verantwortung für die Mitgestaltung an den wahrgenommenen Unzulänglichkeiten abgelehnt wird (Der Mensch unabhängig von der Welt und nicht verantwortlich für sein Tun.).

Beginnt man mit dieser Vorstellung „Masse“ bilden zu wollen, werden sich alle nur mit ähnlichen Verhaltensmustern jammernd und greinend wiederfinden. Und wer dieser Vorstellung nicht entspricht, der wird kurzerhand ausgebootet. Ein ganz normaler Vorgang nach dem Prinzip fehlender Resonanz.

Es existieren in den Köpfen Verlustängste, im Kern Angst vor Willkür, Bestrafung und Liebesentzug. Dies aus Angst und Ablehnung vor verändernden Informationen und damit verbundenen Menschen. Das wiederum führt zu Stigmatisierung und Ausgrenzung der „Systemuntreuen“ und beruht auf bewusster Entscheidung zum bedingten Vertrag in der Kindheit mit einem Elternteil.

Im Kern wollte kaum ein Elternteil, dass es seinen Kindern besser geht, sondern dass alles beim Alten bleibt – im Irrglauben, dies sei für alle das „Beste“.

Gilt das Prinzip: „Man sei nur dann gut, wenn man so ist, wie andere das für gut befinden“, kann man sofort erkennen, ob man sich in einer „echten“ oder (sich selbst) täuschten Gemeinschaft bewegt.

Das Verhalten schafft letztlich die gesellschaftlich empfundene Getrenntheit und damit verbundenes Misstrauen, konditioniertes, mangelndes Selbstvertrauen sowie Willensbekundungen und Absichtserklärungen ohne nachfolgende Handlungen. Einhergehende Labilität bei Entscheidungen oder schlichtweg fehlende bewusste eigene Entscheidungen und dazu stehen – also Verantwortung dafür zu tragen.
Starke Schwankung zwischen Vertrauen und Misstrauen sind es, die die Betroffenen selbst in einer Schwebe halten lässt.

Die Schaffung der (Selbst)Täuschung spielt dabei jene Rolle, um jederzeit etwas (zu seinem Vorteil) ändern zu können, statt bei seiner Entscheidung zu stehen, daraus Erkenntnis zu ziehen, um letztlich dazu lernen.
Dieses Verhalten spiegelt die konditionierte Ablehnung der Anpassung an Veränderung wider, als Teil des bedingten Vertrages aus der Kindheit.
Willkürlich erscheint es, weil getroffene Entscheidungen wieder zurückgenommen und neubewertet werden. Dies macht das System zunehmend instabil, die Systemteilnehmer zunehmend in wildem Aktionismus verstrickt. Getriggert wird dies durch den Zinseszins im Geldsystem – der zivilisatorische Gürtel, der „sich“ immer enger schnallt.

Im Kern ist es eine Instabilität durch einen inneren Konflikt, der sich aus Anpassung an Veränderung und Erhaltung des Bestehenden heraus ergibt. Der Akteur befindet sich im Zwiespalt aus notwendiger Veränderung bei gleichzeitiger Erhaltung bei Fehlen des Selbstvertrauens.
Das „überlässt“ man dann gerne anderen oder versucht jene, die einen in eine solche Situation zu bringen scheinen, gleich mit zu „entsorgen“.

Übermäßige Hörigkeit gegenüber „übergeordneten“, besser „vorgesetzten“ Personen, wird durch Geldmittel und auf der anderen Seite dessen Mangels an Geldmitteln aufrechterhalten und standesgerecht präsentiert. Dies kann bei entsprechender Abhängigkeit seitens des Opfers bis zur Selbstaufgabe führen, weil andere ihm oktroyieren, was richtig für ihn sein soll – im Notfall mit Zwang, Erpressung und Bedrohung der Existenz.

Davor gilt es sich dann auch zu schützen, was ebenfalls ein Opferverhalten ist. Einschließlich damit verbundenem Gruppenverhalten der Diskussion, die in der Regel aus Energievergeudung zu nichts führt. Man handelt im Sinne der Erhaltung des geschaffenen Systems, weil man Aufmerksamkeit hinein gibt.
Mit im Boot: die Angst vor Veränderung – letztlich im verzweifelten Versuch, dem Systemverfall (durch den Zinseszins oder willkürlicher Repressalien) entkommen zu wollen.

Dies gilt auch für die Ablenkung, durch reinem Spaß-, Spiel- und Suchtkonsum, um dem Übel des eigentlichen Lern- und Anpassungsprozesses entgehen zu wollen, der mit dem Bewusstwerdungsprozess stattfindet. Man konsumiert Gewohntes aus Angst vor Veränderung aus Angst vor Bestrafung. Verdrängen und ignorieren bis der Arzt kommt – Neurosen und Psychosen.

Sicher würden sich noch weitere Sachverhalte finden, um das konditionierte Opferverhalten als eines der beiden Kernhandlungsprinzipien der heute bestehenden Gesellschaft weiter zu offenbaren.
Eine Gesellschaft, die sich im Prozess des konditionierten Erhaltenwollens zunehmend selbst entfremdet – bis sie – zunächst auf mentaler Ebene – zusammenbricht oder sich weiterentwickelt.

Es soll jedoch einen Ausweg geben. Der erfordert allerdings das Erkennen und Auflösen der „selbst“ konditionierten Neurose, die alles weitestgehend ablehnt, was mit Veränderung zu tun hat. Deshalb wird einem immer das Alte, als etwas Neues verkauft. Das sieht man an den vielen politischen Ideologien, die im Kern immer nur als Hierarchien ausgelegt sind.

An alle, die dies jetzt ablehnen, wenn sie dies hier überhaupt lesen: Das ist die besagte Konditionierung, die gerade gefühlt wird.

„Konventionen sind gesellschaftliche Vereinbarungen und jederzeit hinterfrag- und änderbar.“

Bildung und Entwicklung
Es existiert ein natürlicher Lern- und Entwicklungsprozess, der dem künstlichen „Nürnberger Trichter“ des klassischen Schulsystems diametral (Uwes Lieblingswort) gegenübersteht. Das in der klassischen Schule gelebte Notensystem ist nur ein Mittel der Belohnung und Bestrafung, um System erhaltendes Wissen und damit verbundene Gefühle in die Köpfe zu füllen und um so künstlich eine kollektive Vorstellung erzeugen zu wollen.
Später lebt man in einer vereinbarten Illusion, die jenseits von Natürlichkeit ein begrenztes Dasein fristet. Künstliches Wissen, basierend auf künstlich geschaffen Vorstellungen einer künstlich geschaffenen Weltanschauung.

Verhaltensmuster
So existieren in jedem selbst jene Verhaltensmuster, die zu einem System führen, was man mehr und mehr abzulehnen versucht oder sich hörig, die Realität verdrängend weiter ergibt (und systematisch „krank“ davon wird).
Es ist hier klar erkennbar, dass man mit widernatürlichen Konditionierungen gefüttert wurde, bzw. sich selbst gefüttert hat – im Glauben es sei ja alles so richtig. Man nimmt dies alles an, um ein Teil des Systems zu sein oder nutzt die Erkenntnisse darüber, um sich selbst zu erkennen, sie die Bedeutung umzuwandeln, um zum eigentlichen Weg (zu sich selbst) zu finden.

So ist erkennbar, dass alles eine reine (Selbst)Täuschung ist – und dies ist keine oberflächliche Floskel. Denn es gibt für jeden Einzelnen nur einen Weg.
Denn alles ist von der Bewusstwerdung überlagert und gerade dieser haben der Einzelne und damit die Gesellschaft mehrheitlich entsagt: Fortan nur noch Freude, Spaß und Ablenkung erleben zu wollen, weit ab von Natürlichkeit, Selbstbestimmung, Bewusstwerdung, Vernunft und Verantwortung, jedoch nach dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“.

Geldsystem
So stellt das Geldsystem den Spiegel der globalen Gesellschaft dar. „Schuld“ ist nur ein anderer Begriff für Aufgabe und im Kern hat jeder nur eine.
Zinsen sind die Arbeit anderer und Zinseszinsen sind die Gier von der Gier. Und mit jedem Konto mit Zinsen ist der sichtbare Beweis der Mitverantwortung für alle wahrgenommenen Unzulänglichkeiten. Und mit dem Wissen, dass das Geld aus dem Nichts geschaffen wird, steigert sich diese Absurdität des Glaubens an „das goldene Kalb“. Ein verzweifelter Versuch andere zu finden, die einem das Leben durch ihre Arbeiten versüßen.

Strukturen in denen wir leben
So wie versucht wird, mit längst überholten Verhaltensmustern Strukturen aus Macht und Ohmacht auf gesellschaftlicher Ebene erhalten zu wollen, so schufen wir uns nach denselben Verhaltensmustern materielle Strukturen.
Strukturen, deren Organisation mehr an eine wilde Ansammlung unabhängiger Teile und Fürstentümer und darin hetzender und willkürlich agierender Menschen erinnert, als an lautlos fließende Prozesse, die im Sinn und Zweck der Gesamtaufgabe des Ganzen orientiert sind.
Und so wie wir mehrheitlich gewohnt sind in selbst auferlegter Unbewusstheit Probleme (durch Schuldzuweisung und Symptombekämpfung) „lösen“ zu wollen, schufen wir uns so eine Welt, die immer komplizierter wurde – fernab natürlicher Strukturen. Im Irrglauben fortan ohne die Natur und ihre natürlichen Prinzipien überleben zu können.

Und da mehrheitlich das Wissen fehlt, wie man solche geschaffenen – zunehmend maroden Strukturen wieder in wirksame zurückverwandelt – dreht sich die Mehrheit im selbst geschaffenen Kreis aus konditionierter Ablehnung bei auftretenden jener unkonventionellen Denk- und Verhaltensmuster.

All dies aus Angst vor Veränderung, aus Angst vor Bestrafung, aus Angst davor keine (bedingte) Liebe, keine Aufmerksamkeit und keine Zugehörigkeit (im Außen) zu erleben.

Und der Weg des Einzelnen? Es ist jener zu sich selbst: Zur Eigenverantwortung, Selbstliebe, Selbstvertrauen und der Erkenntnis, dass alles einen Sinn hat, wenn man erkennt, dass es nur um Bewusstwerdung und Zulassen von Neuem geht.

Für den Einzelnen geht es darum, Entscheidungen über Sachverhalte selbst zu treffen und zu den Auswirkungen zu stehen. Selbstbestimmung, statt vordringlicher Fremdbestimmung. Wirksamkeit statt Beschäftigung. Und nun wird auch klar, warum man bei einer Wahl die Stimme abgibt, fortan nichts mehr zu sagen hat und dann niemand mehr auf einen „hört“.

Selbstbestimmung erfordert vom Einzelnen jedoch Vernunft und Erkenntnis über natürliche Zusammenhänge und Wechselwirkungen. Diese sind mit dem Bewusstwerdungsprozess untrennbar verbunden.

Und in Strukturen, in denen man mit anderen im Sinne einer Gesamtaufgabe tätig ist, erfordert dies eine „neutrale“ Lösung im Sinne der Aufgabe.

Wie geht’s nun weiter?
Es kommt, das Neue. Wohl wird es erst dann mehrheitlich vom Einzelnen angenommen, wenn er sich am Abgrund bewegt oder er sich vorher zu einem Wandel entscheidet. Eine Entscheidung wird es in jedem Fall geben.

Anpassung an stattfindende Veränderung beinhaltet stets die Freiwilligkeit im Sinne des Erkennens und Annehmens. Jedoch durch die mehrheitlich konditionierte Neurose – die den eigentlichen Widerstand ausmacht, wird es nur über gefühlten „Druck von außen“ erlebt. Also hilft nur ein Um- und Weiterdenken.

Und um was geht es?
Das alte Weltbild künstlicher Regeln, um über andere „willkürlich“ bestimmen zu wollen oder über sich bestimmen zu lassen, verfällt.
Und die Rückbesinnung zum Natürlichen (zum Ganzen) und allem was darin enthalten ist, von dem sich die Mehrheit bisher abgewandert hat, geschieht über die mentale Neuausrichtung. Die konditionierte Neurose bildet die Vorstellung einer Trennung des Menschen von der Welt.
Wobei es hier auch um den Rückbezug zu den natürlichen, auch kosmischen Regelprinzipien geht – unter anderem in Form der Selbstregelmechanismen, die bisher durch Bedingtheiten überlagert wurden.

Wer in diesen Gedanken nichts „konkretes“ erkennt, trifft den Nagel auf den Kopf, denn er kann nur das erkennen, was er in sich trägt. Es gilt sich damit zu beschäftigen. Wenn man den Prozess der Bewusstwerdung verdrängt, zieht der Zinseszins alles aus der Tasche, bis man erkennt, dass das einzig Wahre nur in ihm selbst zu finden ist.

So ist erkennbar, dass es nicht nur Opfer oder Machthaber gibt, sondern beides durch die konditionierte Trennung in jedem vorhanden ist, was sich erst dann zu einem übergeordneten Ganzen vereinigt, wenn man erkennt, dass man für alles selbst verantwortlich ist, was man wahrnimmt.

Letztlich geht es um Verantwortung – auf eigene Fragen hin auch die Antworten annehmen und damit verbundene Veränderung zulassen.

Über diese Verhaltensmuster bei sich selbst nachzudenken, ist der passende Weg.