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Warum ich gerne ein Spinner bin

Lesezeit: ca. 7 Minuten

(v1.1) Ich hatte heute einen Dialog mit einem Kollegen. Er verfolgt im Netz so manches Gespräch über meine „Einstellungen“. Ungeachtet, dass es sich wohl um Projektionen handeln mag, dachte ich mal darüber nach, was Menschen bewegt, andere ausgrenzen zu wollen oder welche Mechanismen dazu führen.

Die Bezeichnung „Spinner“ nehme ich als ein Lob dankend gerne an. Und damit dies noch klarer herauskommt, habe ich einige Ereignisse aus meinem Leben zusammengetragen, die das noch zusätzlich bestätigen.

Mit drei Jahren habe ich alle Schnitzel angebissen, weil meine Mutter gesagt hatte, ich bekäme das Schnitzel, was ich angebissen habe. Meinen ersten Kontakt mit der Polizei hatte ich im selben Jahr, als ich aus dem Personalausweis meiner Mutter das Bild „entwendet“ hatte.

Mit zehn Jahren entwickelte ich aus löslichem Kaffee und Kakao ein neues Getränkepulver. Meine Mutter sagte, das bräuchte man nicht. Ein paar Monate später kam „Nescao“ von Nestle® im Fernsehen.

Mit zwölf Jahren konstruierte ich aus Fäden, Klebstoff, Musterklammern und Karton die Funktion einer synchron geführten Vorrichtung nach. Zuvor sagte man mir, dass ich dies sowieso nicht hinbekäme.

Mit 18/19 Jahren sah ich in einer Spätsendung etwas über „Computergrafik und 3D-Animation“. „Das ist es“, sagte ich mir. Als ich meinem Umfeld und meinen damaligen Kollegen davon berichtete, sagten sie: „Das braucht kein Mensch.“

Mit 23 Jahren kaufte ich einen Computer und begann 3D-Animationen zu entwickeln.

4 Jahre später besuchte ich die Fachschule für Technik und entwickelte in diesen zwei Jahren 3D-Animationen, interaktive Präsentationen und Vorträge. Nebenbei entwickelte ich mir eine Vorrichtung, um Landkarten in ein 3D-Programm einzudigitalisieren.

In einer Physikklausur verwendete ich zur Berechnung des Rutschwinkels an der „schiefen Ebene“ eine Formel aus der Technischen Mechanik (µ0= tan(ro0)).
Zunächst bekam ich eine „Vier“ mit der Begründung, dass die Formel Unsinn sei.  Als ich den Lehrer darauf hinwies, seinen Kollegen nach der Formel zu fragen, erhielt ich eine Woche später eine „Eins“ mit der Begründung des Lehrers: „Ich bin seit fast 40 Jahren Physiklehrer. Die Formel kannte ich noch nicht.“

Mit 28 Jahren beobachtete ich jemanden in der Werkstatt, der per Hand eine Oberfläche mit Diamantschleifpaste polierte. Ich hatte den spontanen Gedanken einer Art „Spülvorrichtung“ mit unterschiedlich viskosen und farbigen Pasten mit unterschiedlichen Diamantkorngrößen. Jener sagte, dass das Blödsinn sei. Einige Monate drückte mir derselbe ein Fachmagazin in die Hand, was genau über eine solche Maschine berichtete.

In einem Vorstellungsgespräch im folgenden Jahr fragte man mich, was ich denn so als Hobby mache. „Ich entwickle 3D-Schriftsätze für Logoanimationen.“ Man schaute. „Und wie würden Sie beim Kunden unsere Displays präsentieren?“ „Nun da die Möglichkeit besteht, die CAD-Daten auch in 3D nachzubauen und man die Aufdrucke als Texturen verwenden kann, genügt es dem Kunden die ersten Entwürfe mit einen farbigen Thermotransferausdruck im Gespräch zu zeigen.“ „Spinner brauchen wir keine“, war dann später die Antwort.

Mit 30 Jahren optimierte ich einen zweitägigen Fertigungsprozess, so dass er in zweieinhalb Stunden abgeschlossen werden konnte. Zu einem späteren Zeitpunkt empfahl ich den gewohnt aufwendigen Modellbau durch entsprechende Materialproben in Kombination mit 3D-Bildern zu ergänzen und langfristig zu ersetzen.

1996/97 betrat ich die Welt der Neuen Medien und in 2001/2 entwickelten wir in einer kleinen Gemeinschaft (Vermessung, 3D, Audio und Programmierung) eine interaktive 3D-Welt, um eine Dorfkern-Erneuerung einem interessierten Publikum zu präsentieren.

2005 begann ich mich mit dem Thema „Wirtschaft und Organisation“ zu beschäftigen, nachdem ich das Dokument „Ganzheitliche Neuorientierung ökonomischer Systeme“ von Schubäus gelesen hatte und ihn später selbst kennenlernte – ein heute wie damals aktuelles Thema.

2006 machte ich mit einer rückwirkenden Gesetzesänderung Bekanntschaft, die alsdann das Konto plünderte und so entwickelte sich langsam das Interesse für die Gesetze und der sich damit verbundenen Machtstruktur hinter dem Recht.

In 2010 bot man für das Schubäus Modell 5,3 Mio. Euro, um eine weltweite Akquisition an den Börsen durchzuführen, um zwischen 100 und 200 Mio. US-Dollar „einzusammeln“. Ich lehnte diese Vorgehensweise ab.

In 2011 erhielten wir eine Anfrage aus Indien, um die Versorgungskette zwischen 500 Mio. Farmern und 1,3 Mrd. Verbraucher neu zu ordnen.

In 2013 kamen zwei Faktoren zusammen, die dazu führten, dass ich damit begann das System schrittweise zu hinterfragen. Da war der Hinweis meiner Bekannten Marita, dass man stets bei sich beginnen muss und der Spruch, der bereits ein halbes Jahr an der Tafel hing: „Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“

In 2014 traf ich einen ehemaligen Staatsanwalt aus Ungarn, zudem ist er Theologe, Philosoph und jüdischen Glaubens. Wir tauschten uns über meinen Vortrag „Hinüber in die Neue Zeit“ aus.
Er lachte und sagte: „Na, da hast Du ja fast alles herausbekommen, was es herauszubekommen gibt.“ Als ich ihm den Ausweg aus der Gesamtsituation schilderte, schaut er mich wieder an und sagte: „Na, dann haben die aber ganz schön Angst vor dir.“ „Das müssen sie aber nicht. Es kommt sowieso.“

Das sind nur einige Beispiele, warum Gedanken machen sich „lohnt“ und das es nicht genügt, sich nur im Selben zu bewegen. Dies im Glauben, etwas „anders“ machen zu wollen. Den Rest kennt so mancher ja aus meinen Beiträgen.

Klar, bin ich anders. Und das ist auch gut so. Denn sonst wäre ich wie alle. Zumindest mag ich mich an dieser Stelle bei allen herzlichst bedanken, denn auf diese Weise erfahre ich, wer ich selbst bin.

„Das Problem besteht nicht darin, dass ich ein Spinner bin, sondern dass zu viele einfach keine sind.“