Das System, Teil 3: Gewohntes Recht

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(v1.0) Wer trotz Geschwindigkeitsbeschränkung mit dem Auto schon mal zu schnell gefahren ist, wird ggf. eine mehr oder weniger teure Ordnungswidrigkeit begangen haben – Mord, Totschlag, Betrug, Diebstahl, Einbruch, Körperverletzung, Volksverhetzung usw., mal außen vorgelassen.

Ich fragte mal jemanden, der die Rolle des Anwaltes gelernt hatte, ob es sich im Grunde bei Bestrafungen von Straftaten nicht einfach nur um gewohnte Symptombekämpfung handeln würde, was er mir sofort bestätigte. Irgendwann gab es auch mal einen Dialog mit jemandem in der Rolle des POLIZEI®Bediensteten:

„Wissen sie, warum sie in der Funktion als Polizeibediensteter existieren?“ „Nein.“ „Weil sie vorgeschickt werden, um die Auswirkungen gesellschaftlich tolerierter Unvernunft oberflächlich zu kaschieren.“ „Stimmt. Und ich gehe davon aus, dass dies noch eine Weile der Fall sein wird.“ Gespräch mit Selbigem in 2017

Der gewohnte Denker agiert in der Regel im vorgegebenen Rahmen des positiven Rechts, was alle vom Menschen geschaffenen Gesetze in sich vereint. Durch das Anerkennen der Gesetze, erkennt er indirekt auch jene Autoritäten an, die sich diese Gesetze, in der Regel um auftretende Symptome (des Systems) behandeln zu wollen, ausgedacht haben oder ausdenken.

Da Gesetze für gewöhnlich anwendbar sein müssen, bedarf es dazu der Legaldefinitionen von Personen, Dingen, Institutionen usw., auf diese dann die Gesetze angewendet werden können.
Der Ausdruck „natürliche Person“ ist eine solche Legaldefinition, die den Menschen in der Rolle als Rechtssubjekt definiert. „In der Rolle als“ ist hierbei der wesentliche Ausdruck, da der Mensch sich von der Person (Rolle, Hülle, Maske) unterscheidet.
Auch der Ausdruck „Deutscher“ ist dabei auch nur eine Legaldefinition für eine Person.

Schauen Sie spaßeshalber mal nach der Legaldefinition „Fahrzeugführer“ und Sie werden merken, dass etwas nicht stimmt. Oder im Pflichtversicherungsgesetz §1. Lassen Sie ihn mal wirken, und lesen Sie anschließend §2.

Das Ordnungswidrigkeitengesetz verfügt im Gegensatz zu allen anderen über einen räumlichen Geltungsbereich, den man, wenn man ihn genauer durchliest, nicht wirklich auf einer Straße zur Anwendung bringen kann, was die Frage anschließt: Wo gelten eigentlich die Gesetze?

Damit ein Gesetz gilt, benötigt es zunächst einen räumlichen Geltungsbereich, also: Auf welchem Staatsgebiet (Name des Staates) gilt es?
Darüber hinaus benötigt es eines zeitlichen Geltungsbereichs: Ab wann gilt das Gesetz oder von wann bis wann?
Dem kommt ein sachlicher Geltungsbereich hinzu, für welche Sache gilt es (Eigentum, Besitz, Hab und Gut, dass einem etwas, jemand oder gar das Leben gehören würde) und zuletzt bedarf es eines persönlichen Geltungsbereichs: Für welche Personen gilt das Gesetz?

Jetzt habe ich so oft „gilt“ oder „gelten“ geschrieben, dass natürlich die Hintergründe zum Begriff „gilt“ nicht ausgelassen werden dürfen:

„Als Fiktion bezeichnet die Rechtswissenschaft die Anordnung des Gesetzes, tatsächliche oder rechtliche Umstände als gegeben zu behandeln, obwohl sie in Wirklichkeit nicht vorliegen.
Hierbei kann die Fiktion das genaue Gegenteil der tatsächlichen Umstände als rechtlich verbindlich festlegen.
Eine Fiktion kann deshalb im Prozess auch nicht widerlegt oder entkräftet werden, da sie definitionsgemäß vom tatsächlichen Sachverhalt abweicht.
Das Wort „gilt“ ist in Gesetzestexten ein Indiz für das Vorliegen einer Fiktion, sie kann sich aber auch in Legaldefinitionen verbergen.“ Fiktion(Recht), Wikipedia

Es handelt sich also nur um Schabernack, wenn es um individuell-gesellschaftliche Entwicklung gehen soll, wo eine Fiktion nur gegen eine andere getauscht werden würde, wenn anschließend das Personen-/Theaterstück, die Fiktion, also das so tun, als ob“, innerhalb des Systems aus „Untergebenen“ und „Erhabenen“ ungebremst weitergehen würde.

Sie wissen schon, was eine Fiktion ist. Ein Märchen, an was Sie nur deshalb glauben, weil Sie sonst dafür bestraft werden, indem man Ihnen die wohlwollend zugestandenen Privilegien wieder aberkennen würde. Weshalb es jetzt nicht darum geht, seinen „blöden Nachbarn“ mit der Axt „filmreif“ niederzustrecken, um ihn anschließend in kleine essbare Portionen zu verwandeln.

So ein „Staat“ besteht nicht aus Menschen, sondern aus Personen und jenen, die sich für ihre Person halten, was sie zu Gefangenen ihres Geistes und der Fremdbestimmung macht.
So ein Staatsgebiet ist auch nur eine Erfindung des Menschen, da der Boden sich keinen eigenen Namen geben kann und auch die damit im Zusammenhang stehenden Grenzen ebenfalls nicht in der Natur zu finden sind, weshalb man ja auch bei „Land“ von einem politischen Ausdruck spricht. Es sei denn, man spielt die Rolle des Landwirtes – besser: die Rolle des Bauern.

„Grenzen sind die Domäne der Begrenzten.“ „Morpheus“, Matrix Resurrections, 2021

Wenn jemand „in“ Deutschland lebt, so tut er das nur im Kopf – genauer: Er bewegt sich innerhalb eines geistigen Konstruktes, dem System der alten Ordnung – vereinfacht ausgedrückt.
Die Vorstellung, dass sich der Mensch für seine Person hält – in dem Fall für einen „Staatsangehörigen“ oder „Patrioten“, sorgen dafür, dass sein Blick nicht auf das System gerichtet ist, sondern lediglich auf die vielen Darsteller, die geschaffenen Institutionen (wo auch ein Staat dazugehört) und stattfindenden Ereignisse, INNERHALB des Systems – mit seinen Konventionen und Wertvorstellungen.

Personen sind Rollen, die der Mensch lernt oder mitunter bereits beherrscht, und wenn er gewohnt dafür belohnt wird, und im Haben erzogen wurde, wird er zur Person werden und glauben, er sei sie – weil es auch die große Mehrheit so hält, scheint es für ihn „normal“ zu sein.

„Was willst du denn mal werden?“ „Astronaut.“

Wenn Personen nur Rollen, Hüllen oder Masken sind, so handelt sich das ganze Tamtam, was man jeden Tag erlebt, letztlich nur um ein Rollenspiel, ein Bühnenstück, was wegen der anerzogen-geglaubten Alternativlosigkeit als einzige Realität existiert und mitunter bis aufs Blut auch noch verteidigt wird, weil „alles auf dem Spiel steht“ und das „ernst ist“.

„Betrachten Sie den Krieg eher als ein Konzept, nicht als Menschen, die Menschen töten, sondern eher als Unfrieden. Der Tod ist ein Zustand des Körpers, Krieg ein Zustand des Geistes.“ „Father Whiteleather“, Horsemen, 2009

Was sind Personenbezeichnungen im Alltag? Das sind Richter, Rechtspfleger, Politiker, Lehrer, Kindergärtner/in, Kanzler, Polizisten, Reichskanzler, Minister, Präsidenten, Ortsvorsteher, Bürgermeister, Behörden, Papst, Bischof, Pfarrer, Messdiener, Regierungsrat, Ausländer, Vater, Mutter, Kind, Tochter, Sohn, Onkel, Tante, Oma, Opa, Arzt, Bruder, Schwester, Maschinenbauer, Maler, Dachdecker, Moslem, Jude, Inder, Christ, Hindu, Buddhist, Doktor, Professor, Versicherungsvertreter, Dar-Lehensgeber, Dar-Lehensnehmer, Banker, Bauarbeiter, Angestellter, Arbeiter, Abteilungsleiter, „Chef“, Konstrukteur, Chemiker, Deutscher und was es sonst noch so alles gibt.

Institutionen sind bspw. die Familie, der Kindergarten, das Unternehmen, die Bildungseinrichtung, die Kirche, das Krankenhaus, die Gesellschaft, die Ehe, das Parlament, der Kaufmannsladen/das Geschäft, die Banken usw., nicht zu vergessen auch der „Staat“ ist nur eine Institution (auch nur eine Hülle) innerhalb des Systems.

Im Grunde sitzt der Mensch im Kino, in der Rolle des Zuschauers, schaut einen Film, fest davon überzeugt, er sei schließlich „alternativlos real“, während die Darsteller im Film ja „nur“ Schauspieler seien und sich jemand das ganze gefilmte Spektakel nur ausgedacht hat.

„The persons and events in this motion picture are fictitious. Any similarity to actual persons or events is unintentional.
Die Personen und Ereignisse in diesem Spielfilm sind fiktiv. Jegliche Ähnlichkeit mit tatsächlichen Personen oder Ereignissen ist unbeabsichtigt.“

Der Schauspieler an sich, ist auch nur eine Rolle, der zudem in der Lage ist, bewusst eine Rolle zu spielen, während sich der Zuschauer, bewaffnet mit „Popcorn und Cola“, für „echt“ hält.

Um wieder zum positiven Recht zurückzukehren, steht der Rechtsfiktion, also dem vom Menschen geschaffenen positiven Recht, steht diesem das Naturrecht, das überpositive Recht, das Vernunftrecht diametral gegenüber, dem sich der Mensch anschließen kann.

Dazu hat er sich – vereinfacht ausgedrückt – selbst entschlossen in Vernunft und Gewissen zu entwickeln, ebenfalls mit der Erkenntnis, dass ihm weder etwas, noch jemand oder gar das Leben gehört und er auf diese Weise frei wird, weil er in der Tat nichts mehr zu verlieren hat, wo er eine Menge an Personen ablegt, und so dem positiven Recht nicht mehr untersteht, sondern sich mit seiner einst in der Kindheit unterbrochenen Entwicklung, wieder dem Leben zuwendet, während er gleichzeitig die Fiktion als solche erkennt.

Es geht nicht darum, nur deswegen die Fiktion hinter sich zu lassen, während man weiter in der Vorstellung von Eigentum, Besitz und den üblichen Wertvorstellungen verweilt, die es dann nur noch ungebremst zu mehren und zu sichern gilt, unterwegs ist.

Vernunft ist der intuitiv getriggerte Prozess zwischen bedingungslosem Geben und bedingungslosem Empfangen. Sie ist der Hort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Freiheit. Gewissen ist zu spüren, was rechtens ist.“

An diesem Punkt kann man einmal mehr die Fiktion, auch „Täuschung“ genannt, erkennen, wo Frieden nur „Ruhe“ ist und die Waffen etwas weiter hinten im Schrank stehen, wo Gerechtigkeit etwas ist, wenn man gewonnen hat und der andere weniger hat als man selbst, wo ein andere aufgrund künstlicher Gesetze bestraft werden soll und Freiheit mit Freiheiten, Freizügigkeiten, Reisefreiheit und finanzieller Freiheit verwechselt wird. Finanzielle Freiheit ist letztlich nur ein anderer Ausdruck für „Arbeit macht frei“.

Die Täuschung hat jedoch auch einen wesentlichen Sinn, auch wenn man es bis hierhin noch nicht zu erkennen meint.

Abschließend sei noch erwähnt, dass die Sklaverei in einige Gesetzen als verboten deklariert ist. Jedoch im vom Menschen geschaffenen Völkerrecht ist der Begriff „Reparationen“ definiert:

Reparationen (von lateinisch reparare‚ ‚wiederherstellen‘) sind ein Begriff aus dem Völkerrecht und bezeichnen Entschädigungen, die ein Staat nach einer Niederlage im Krieg an den oder die Sieger entrichten muss. Reparationen können in Geld geleistet werden, in Sachlieferungen oder in Arbeitsleistungen. In Frage kommen dabei Demontagen, Enteignungen von Auslandsvermögen, Beschlagnahme von Patenten und Entnahmen aus der laufenden Produktion. Der Begriff wurde nach dem Ersten Weltkrieg eingeführt.“ Wikipedia

Wer sich also das Recht nimmt, was er nicht wirklich hat, sondern sich nur selbst erdacht und gegeben hat und IN ein Land (politisch) einfällt und die dortige Streitmacht unterworfen wird und die Machthaber, kann das dortige „Volk“ unterwerfen, weshalb im Völkerrecht die Sklaverei legitimiert, also gesetzlich erlaubt wird.

Das System, Teil 4: Gewohnte Wertvorstellungen