Finanztanz auf schwankendem Boden

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Es muss gesagt sein, dass der Fokus auf Geldmittel, zur Belebung einer Wirtschaft, nur mit weiteren Extremauswüchsen verbunden ist, den Verfall nicht verhindert. Zum einen fehlen nach wie vor zeitgemäße Regelprinzipien, zum anderen – und das ist von wesentlicher Natur – global funktionelle ökonomische Strukturen, verbunden mit adäquaten Ausbildungsmustern.
Das klingt so leicht daher gesagt , sind es auch nur „Überschriften“. Doch existieren auch Inhalte. Nur müssen diese auch angenommen werden, will man mehrheitlich, dass sich etwas ändert, anstatt sich immer nur im Kreis zu drehen. Die Frage: „Ob Henne oder Ei“ kann dahingehend beantwortet werden, dass es sich um Entwicklung und nicht wie üblich, als wechselseitige, monokausale Abhängigkeit ausgelegt wird; falls man auf Geldmittel, als „Schmiermittel“ für altersschwache ökonomische Systemstrukturen zu sprechen kommen mag.

Die Strukturen, von der die Mehrheit aller heute profitieren, sind rein die Werte schaffenden. Alle anderen sind nachgelagerter Natur, einschließlich finanzorientierter und anderer künstlich geschaffener Strukturen.

Krisen und deren Auswüchse sind Symptome Werte schaffender Basisstrukturen. Symptome, mit denen man sich heute mehrheitlich auseinandersetzt, mit allen Mitteln bekämpft. Und dies, weil das Verständnis für Zusammenhänge in dynamischen Systemen fehlt, man weiter versucht durch Druck, Gegendruck und Lockmitteln die überdauerten Systeme zum „Leben“ zu bringen. Und jeder denkt, es müsste so sein.

Auch wenn aus allen Richtungen von Wachstum gesprochen wird, muss man sich stets mit der Frage auseinandersetzen: Auf welche Kosten geschieht dies und wie lange wird es halten? Die schönen Seiten zu propagieren, um so eine Sogwirkung in der Mehrheit zu erzielen, ist in Zeiten schwindendem Systemvertrauens keine nachhaltige Lösung. Künstlich Euphorie zu erzeugen, ist nicht von langer Dauer.

Vielmehr muss man sich mit der Frage beschäftigen: Warum ist dies alles so? Und nicht gleich versuchen das erst beste Problem, was einem ins Gesicht schlägt, nach der Hammermethode „lösen“ zu wollen. Lieber mal einen Schritt zurücktreten und sich mit den Zusammenhängen vertraut machen.

An dieser Stelle wird klar, dass mit vorhandenem Wissen keine Lösungen mehr geschaffen werden können, befinden sich Akteure und Betroffene in einer Sackgasse, basiert mehrheitlich vorhandene Wahrnehmung auf symptomorientiertem Denken und Handeln.

Evtl. „Lösungen“ werden nur die Systemträgheit, durch zunehmende Verkomplizierung weiter fördern und Geld allein ist schon lange nicht mehr die Lösung.

Wir müssen uns von Erb- und Altlasten verabschieden. Erst zeitgemäße Organisationsstrukturen in den ökonomischen Systemen wird uns eine neue Basis sein gebündelte mit zeitgemäßen Ausbildungsmustern. Alles andere ist Augenwischerei, Selbstillusion und Wunschdenken.