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Von Bedingungen, Verhalten, Gewohnheiten und Konventionen, Teil 1: Die Familie

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Die vordringliche Außenorientierung des Individuums ist entstanden durch die natürliche, materiell-existentielle Situation zur Erhaltung des eigenen Körpers und der Abhängigkeit im Außen zur Mutter. Auf der anderen Seite liegt auch natürliches, geistiges Defizit vor: im Wissen sowie im Verhalten.

Durch eine Übertragung (der Systemkernbedingung) wird die Beziehung „vertraglich“ besiegelt und so von Generation zu Generation weitergegeben: „Du bist solange gut, solange mir dies gefällt.“

Dieser Vorgang geschieht in der Regel unbewusst, weil auch die Vorstellung besteht, dass man ja „artig“ sein soll. Durch den Vertrag wird ebenfalls der Kontrollmechanismus – repräsentiert durch die Handlungsmuster Belohnung und Bestrafung – mitgeschaffen.

Da das Beschäftigen mit sich selbst in der Regel als „egoistisch“ stigmatisiert abgetan wird, unterlässt man dies – zumindest im Außen. Die eigentliche Befreiung des Menschen beginnt mit dem Tage der Geburt.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Geboren schon – bis die Erziehung durch Gleichschaltung und Anpassung des neuen Individuums an die gesellschaftlichen Konventionen einsetzt.

Denn von Natur aus ist man darauf ausgelegt, durch Selbsterfahrung, Selbsterkenntnis und Selbstreflektion sich selbst zu entwickeln und so Selbstvertrauen und vernunftvolles Handeln zu entwickeln. Doch wird dies im Sinne durch: Der andere bestimmt, was für einen selbst gut sein soll und damit auch, welche Erfahrungen derjenige selbst macht, bestimmt.

Dass hier der Urmechanismus gesellschaftlicher Degeneration zu finden ist – sicht- und spürbar durch den Verfall von Moral, Sitten und Werten – mag hier lediglich angerissen sein – auch der damit verbundene notwendige Umdeutungsprozess bisherige Vorstellungen darüber.

Wir wollen, dass ihr es mal besser habt“, i.V.m. „Du bist nur solange gut, wie mir das gefällt“, sind die beiden Kernbedingungen für den Verfall.

Hinzukommt, dass durch die Fremdbestimung entstehende Hierarchie und damit verbundene Kontrollmechanismen sich zu erhalten versucht, da man ja eine solche Konstellation aus der Vergangenheit her gewohnt ist. Das war ja schon immer so.

Auf der anderen Seite, weil man ja nur will, dass es die Kinder mal „besser“ haben, will man ja nur „das Beste“. Denn der junge Mensch ist in der Regel, wenn er diese Welt betritt unvernünftig, also im einseitigen Empfangen – sowohl körperlich, wie auch geistig – unterwegs.

Das „besser“ wird also aus dem System heraus an die Bedingungen des Systems zu seiner Erhaltung geknüpft – andersdenken wird stigmatisiert und unter Strafe gestellt. Ein hervoragender Ort, um zu sehen, wie weit Menschen wirklich bereit sind zu „gehen“.

Denn Vernunft im System bedeutet lediglich im Sinne „artgerechten Verhaltens“ und nicht in seinem ureigenen Sinne, der intuitiv getriggerte Prozess aus Geben und Empfangen und damit verbundener Entwicklung des Selbstvertrauens.

Hinweis: An dieser Stelle sollte sich jetzt nicht jeder Richter Gedanken machen, auch der Staatsschutz sollte bei diesen Worten alarmiert sein, denn mit der Entwicklung der Vernunft, verschwindet das gesamte klassische System ejglicher externer staatlicher Mechanismen und Funktionen – einschließlich der Verwaltung.
Darüber hinaus umgehe ich durch meine Art und Weise das gewohnte Bild des bewaffneten Staatsfeindes und Wunschterroristen, der sowieso nur ein Systemteilnehmer wäre, da er nach den Denk- und Verhaltensmustern des Systems agiert.

Dass man sich also beim „Besten“ selbst etwas vormacht, wird in der Regel verdrängt. Die schöne Welt mit rosa Vereinsbrille, die man sich dann auch nicht mehr abnehmen lassen mag. Und alles soll ja weiterhin so „schön“ bleiben.

Alles andere kann nicht gut sein, denn ruft es in einem ja ein Gefühl des Unbehagens hervor. Und damit man sich selbst nicht damit beschäftigt, vor allem dann nicht, wenn doch mal ein „Problem“ auftaucht, lässt man diese „Probleme“ gerne von anderen aus der Welt schaffen. Das nennt man auch „nutzen“ oder „brauchen“.

Zudem werden intern entsprechende Regeln geschaffen, welche die Notwendigkeit einer möglichen Anpassung durch neue Erkenntnisse und damit verbundene Veränderung aushebeln sollen. Denn schaffen andere Informationen und andere Sichtweisen eine gewisse „Unruhe“, und das könnte ja unangenehm sein sowohl für die Schützlinge wie auch ihrer Kontrolleure.

Eine statisch-heile Welt und so auch eine selbst geschaffene Illusion. Doch was ist „das Beste“ und vor allem für wen?

Familiäre Regeln sind gewöhnlich: Entzug der Liebe, Ausgrenzung, Bestrafung, Belohnung für artiggerechtes Verhalten, Fluchtverhalten, Schauer- und Gruselmärchen, Gewalt als letztes Mittel der Unterdrückung.

Die kollektive Außenkonditionierung sorgt dafür, dass es wichtiger ist, wie man in der Gesellschaft erscheint und mit welchen Statussymbolen man sich umgibt.

Sicher kann man das Ganze noch weiter audehnen, aber die Gedanken sind dazu gedacht auch mal selbst weiterzudenken.

engl. familiar = vertraut, gewohnt