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Begriffe und ihre Bedeutung – Teil 24: die Entwicklung

Lesezeit: ca. 18 Minuten

Die Tage erhielt ich einen Anruf, der sich unter anderem mit „Antje-Sophia“ beschäftigte und nebenbei auch die Thematik der „Stammtische“ streifte.
Worauf ich sagte, dass hier in Fulda eine Zeit lang Aufklärungstreffen stattgefunden haben.
Mir fällt dabei immer wieder auf, dass sich heute immer noch zu sehr mit dem Recht und nicht mit dem „System“ an sich beschäftigt wird – also lieber mit den Inhalten, die sich aus den Grundfesten des Systems heraus erst ergeben.
Dabei wird versucht mit Hilfe der Methoden und Werkzeuge, die das System zur Verfügung stellt, diesem damit „ein Schnippchen schlagen“ zu wollen.

Es handelt sich dabei um eine Erscheinungsform gewohnten Lernens, ohne wirklich ein Lernen zu sein.
In der Regel erhöht sich bei jenen einfach nur die Informationsdichte und damit verbunden auch die selbst geschaffene Aussichtslosigkeit.
Lernen bedeutet darüber hinaus, aus einem Thema das jeweils dahinterliegende und die Informationen erzeugende Prinzip zu erkennen, zu verstehen und nicht nur ein normgerechtes Wiedergeben von Inhalten für ein mengengebundenes Gegenargumentieren.

Im oben genannten Telefonat kam auch das Thema „Zusammenarbeit“ zur Sprache und warum diese irgendwie nicht funktionieren will. Das gleiche Thema wie vor kurzem bei einem anderen Treffen.
Das Argument, warum Zusammenarbeit im Kern so nicht funktioniert, wollen aus der eigenen Beobachtung und Erfahrung heraus diejenigen am wenigsten wissen, die über die mangelnde Zusammenarbeit klagen. Der Grund, warum sich die Szene im Kreise dreht oder sogar regressiv verhält.
Der größtmögliche Irrtum ist dabei zu glauben, dass es genügt, sich nur genug mit der Vergangenheit beschäftigt zu haben. Weit gefehlt.

„Gestern war alles besser.“ „Dann muss es ja vorgestern noch besser gewesen sein.“

Mittlerweile haben wir 2017 und ich erhalte Anrufe, die sich mit Themen aus dem Jahre 2012 beschäftigen und für jene natürlich von brandheißer Bedeutung sind.
Ich erkenne dabei, dass jeder in der Tat seinen eigenen Weg hat und wünsche mir, dass keiner aufgibt (Also: im Kern sich selbst aufgibt. Es gibt keine anderen Schuldigen. Denn das ist nur eine Projektion, um so selbst nicht weiterdenken zu wollen.) und auch Impulse zum Weiterdenken(!) annimmt und nicht nur Impulse zum Bestätigten des bisherigen. Das ist der wesentliche Unterschied zwischen Entwicklung und Verbleib.

Die geistige Entwicklung ist in diesem Wandel nicht damit abgeschlossen, nur eine Reichsordnung oder eine nette Verfassung anzustreben, die anderen als Täuscher zu entlarven, jene aus ihrem „Laden“ zu werfen oder ein wildes Rechtsgemurkse als Beschäftigungsallheilmittel vom Zaun zu brechen und damit hätte sich der Fall bereits erledigt, wenn man nur anständig genug „Druck“ macht. Weit gefehlt.

Es geht um die Verfassung des Menschen selbst, die er sich selbst gibt – nicht um ein Stück Papier, wo was Nettes – völkerrechtlich formuliert – draufsteht.

„Kreisverkehr entsteht immer dann, wenn der oberste Knoten menschlicher Entwicklung NICHT angepeilt wird. Und der oberste Knoten heißt auch nicht „Staat“ oder sonst was von Gestern. Das mit dem Gestern, mag ja beim Essen funktionieren – jedoch nicht, wenn es um den Wandel geht.“

Und dass es vor allem um die Überwindung der Konventionen, Methoden und Werkzeuge der alten Ordnung geht, scheint kaum jemand zu bemerken oder sich gar über die damit verbundenen Auswirkungen im Klaren zu sein. In der Regel beherrschen Schreckensszenarien die Köpfe und es wird sich wild fuchtelnd im Ringelrein bewegt. Und mir ist klar geworden, wer im Kampfmodus unterwegs ist, der lehnt alles, was nicht seinen Vorstellungen entspricht ab.
Der innere Kampf ins außen projiziert, als Hilfsmittel, sich gegen Veränderungen zur Wehr zu setzen.

Das ist die klassische Selbsthaltung und der verbleib in den eigenen nicht selten auch „Leidensreihen“, die Zusammenarbeit verhindert und damit keine Zusammenarbeit möglich ist, werden nur Informationen akzeptiert, die für ordentlich Kampfstimmung sorgen. Die Betroffenen, durch mangelnde Selbstreflektion nicht in der Lage, den eigentlichen Aspekt hin zum ersten Schritt zu wirklicher Veränderung zu erkennen.

Dazu fällt mir auch das Gleichnis der Tempelreinigung ein, die im Kern darauf hinweist, sich auf seinem Entwicklungsprozess von Heil versprechenden Geschäftsmodellen fernzuhalten, die auf Kampf, Widerstand und Beschäftigung, mit dem Hintergrund der Sicherungen, Wahrung und Verteidigung von Besitz, Hab und Gut basieren – also dem Festhalten am Bisherigen.

Wer viel gesammelt hat, hat natürlich auch viel zu verlieren, somit herrschen auch Verlustängste und es wird traktiert. Im Alten findet sich keine Erlösung für dieses Verhalten, um das Bisherige irgendwie rechtfertigen zu wollen, denn ist ist so Teil jenes Systems – was sich in einem Auflösungsprozess bewegt. Es gibt nur einen wirklichen Ausgang, alles andere sind nur Fluchtperspektiven.

„Whoever is unjust let him be unjust still
Whoever is righteous let him be righteous still
Whoever is filthy let him be filthy still“
The Man comes Around, Johnny Cash

Wie gesagt: Das höre ich mir alles mittlerweile ganz gelassen an. Mehrheitliche Gespräche haben gezeigt, dass jene in der Hoffnung sind, eine „Endlösung“ mit Hilfe des Gewohntem erreichen zu wollen und mittlerweile kommen die Themen jobrotierend am Telefon oder im persönlichen Gespräch vorbei. Ich lausche, gebe einige Hinweise, dass die Nummer um einiges größer ist und dann ziehen sie wieder von dannen. Man sieht deutlich, wie sehr sich der Mensch selbst nichts wert ist. Anders kann ich das nicht mehr beschreiben.

Ich sage dies hier aus gutem Grund: Es macht Sinn, erst einen neutralen Gesamtüberblick(!) zu gewinnen, statt „von unten“ hoch zu schauen (wobei die nächsten Schuldigen schnell ausgemacht werden und damit hätte sich der geistige Vorfall). Es geht um die Entscheidung zu menschlicher Entwicklung und nicht um ihren Verbleib im Bisherigen (siehe: Epiktet 2.0). Und erst dann lassen sich Handlungsgrundlagen und Lösungswege entwickeln – besser: überhaupt erst erkennen.

Gewohntes Arbeiten mit „Systembordmitteln“ reicht nicht aus und nur der Infragestellungsprozess der einen Bedeutungswandel ermöglicht, stellt ein wirksames Mittel in Richtung Lösungen dar.

„Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen, die wir den Dingen verleihen.“ Epiktet 2.0

Erst neulich schrieb jemand in den Kommentaren, dass er was „Wichtiges zur Lösung für alle“ hätte, worauf ich ihm sagte, wenn es so wichtig ist, wie er schildert, dann wird es sich schnell herumsprechen. Es herrscht bis jetzt Stille. Es ging um das gewohnte Rechtsthema mit den üblichen Bestrebungen, nach Rechtsstaatlichkeit, Papierkram und so weiter – alles Dinge mit gestriger  Bedeutung.

Das „Neue Morgen“ funktioniert jedoch anders. In der Regel will die Mehrheit ein Gestern, was ihnen als Morgen „verkauft“ wird. Das macht die Wahl von Parteien obsolete, damit einhergehend die Ideologien, die in der Regel nur aufgesetzt sind, während sich mit Luftthemen der Tag bezahlt vertrieben wird.

Unter Beschäftigung verstehen sich all jene Handlungen, die zu keiner wirklichen Entwicklung beitragen und dies auch nur dann, wenn man sie als solche enttarnt.

„Arbeiten Sie etwas Sinnvolles oder sich Sie noch beschäftigt? Wohnen Sie noch oder leben Sie schon?“

Ich mag die Dinge, die ich tue und es besteht auch nicht die Not eins Muss. Und wissen Sie warum? Ich vertraue dem Leben selbst.
Denn ein „Muss“ ist nur ein Zwang aus dem eigenen „Ich“ heraus, was sich in den alten Mustern bewegt, was es nicht selten gleichzeitig hasst, jedoch durch sein Projizieren und seine ihm in der Kindheit auferlegte und nun daran festhaltende Unbewusstheit selbst erzeugt

Es ist erscheint mittlerweile schon als langweilig, wenn ein „Gepriesener“ um die Ecke kommt und dann was von Reich, „wir müssen kämpfen“, „die anderen müssen weg“, Rechtsstaatlichkeit und „gültigen Gesetzen“ usw. erzählt. Wenn man den sinn dahinter erkannt und verstanden hat, mag das ab heute wegbleiben.

Um es ganz klar auszudrücken: Das Alte vergeht und damit auch jenes Denken, was am Alten festhält. Es erzeugt. Das einzige was hilft, um „bei der Stange zu bleiben“, ist das Um- und Weiterdenken – wenn jemand weiterzumachen gewillt ist.

Erst neulich beobachtete ich einen Monolog, der das Alte damit bestätigte, da die Dinge ja auch alle so sind und es wurde mit Geschehnissen des Gestern bewiesen, um letztlich am Alten festhalten zu wollen. Was das Denken an sich angeht, unterliegt es keiner ideologischen oder religiösen Grundlage. Mehr sind dies selbst nur Hilfskrücken, um die Sinnhaftigkeit des Denkens, Handelns und damit verbundener Gewohnheit zu einer aufrechten Haltung verschaffen zu wollen.

„Die Re-Gierung trägt jetzt Schuhe mit Absätzen nach vorne.“ „Warum das denn?“ „Damit wieder der Eindruck entsteht, dass es wieder aufwärts geht.“

„Ja, aber das Alte muss doch erst weg…“ „Hinter dieser Aussage verbirgt sich nur das übliche Verdrängungsverhalten.“

Die ganze Thematik ist für jeden greifbarer, wenn er sich stets vor Augen hält, dass jeder eine geistig-individuell-gesellschaftliche Entwicklung nachholt, die aus dem System heraus bisher verhindert wurde. Und um es ganz klar zu formulieren: Die meisten haben sich selbst(!) dazu entschieden, auf der Verhinderung zu beharren!

„Klagen und Jammern sind Ausdrucksformen, um etwas herbeisehnen zu wollen, ohne es wirklich zu wollen.“

„Will you partake of that last offered cup
Or disappear into the potter’s ground?“
The Man Comes Around, Johnny Cash

Der Wandel geht soweit, dass gewohntes Rechtssystem, Geldsystem, Ideologien, klassische Politik und dieses ganze Staatsgedönse soweit an Bedeutung verlieren, dass sie nur noch als Erinnerung fungieren werden – als altfinale Erkenntnis, wie die letzten 100.000 Jahren so NICHT funktioniert hat.

Mittlerweile begegnet mir das eine oder andere Gespräch mehr in Form einer zurückliegenden und dunklen Erinnerung mit den gleichen Darstellern, gleichen Rollen, gleichen Inhalten und Argumenten und Reklamen.

„Zur Freiheit bedarf es des Mutes. Doch wisse: Es gibt kein Mitnehmen, nur ein Mitkommen.“

Denn nach vorne schauen, bedeutet auch, das Alte in Frage zu stellen und daraus zu lernen und nicht es immer nur wiederzugeben, wie eine hängende Schallplatte. Was den meisten fehlt, ist das Vertrauen zum Leben selbst, während sie sich hinter Gewissheiten, Beweisen und Sicherheit zu verbarrikadieren versuchen, mit der Einstellung: „Es ist halt so“, „Ich muss mich ja schützen“ und: „Ich kann ja sowieso nichts machen“.

Wenn jene erkennen könnten, dass sie dabei nur ihrem „Ich“ auf den Leim gehen, was sich über sie stellt, während sie gleichzeitig klagend und jammernd an ihm festhalten…

„Einem Fisch kann man nicht erzählen, dass er im Wasser schwimmt. Das muss er schon selbst wissen wollen.“

Themeninhalte und dabei entstehende Muster (Wiederholungen) ermöglichen einen Rückschluss auf dahinter wirkende Prinzipien, ide über die gewohnte Schuldzuweisung hinausgehen.
Bei der Entwicklung geht es im Kern nicht nur darum an den gewohnten Bedeutungen festzuhalten, in der zunehmend mit Druck belasteten Vorstellung, etwas anderes zu erwarten. Das ist der eigentlich Wahnsinn.
Das ist vom Prinzip her so, als wolle man einer Gemüsesuppe durch Rühren einen anderen Geschmack verleihen, während man nach jenen ruft, die für den Scheißgeschmack verantwortlich sein sollen.

In diesem Wandel spielt es keine Geige, welche Religion, welche erstrebte Position oder gar welche Dicke des Bankkontos, welcher Staat, welches Recht oder was auch immer dabei hochgehalten wird. Am Ende bekommt jeder das, was er sich „nimmt“. Es sei denn, er entscheidet sich um.

Am Rande: Man kann seine „Feinde“ in der Tat lieben, da sie einem etwas ermöglichen, was unter gewohnter Sicht unmöglich erscheint: die eigene Entwicklung. An diesem Punkt danke ich allen, die mir dies ermöglichen.

Es geht in diesem Wandel lediglich um den Menschen und seine Konditionierungen an sich, die das Alte System erzeug(t)en und sein Um- und Weiterdenken, wenn er sich selbst dazu entschließen mag. Okay, für die einen geht es um Versklavung und wer sich wie ein Sklave verhält, wird auch wie einer behandelt. irgendwer muss ja die ganze Arbeit machen… (Für alle, die es noch nicht verstanden haben, denen ich zwei Dinge von Herzen wünsche, dass sie den wirklichen Frieden in sich erlebt haben.), siehe: „Raumschiff Enterprise“

Noch immer wird zuviel mit den Methoden und Werkzeugen des Alten versucht, traktiert und sich beschäftigt, jenes, was unter „System“ verstanden wird „bekämpfen“ zu wollen, was seinen Ursprung jedoch im Inneren des „Kämpfers“ selbst hat, was wiederum allzu gerne „übersehen“ wird (im Dialog beobachtet).

Eine damit verbundene Handlungsweise ist – sehr oft beobachtet – erfahrungsgemäß zum Scheitern verurteilt. Jedoch mag wohl jeder diese Erfahrung selbst machen.
Schade ist dabei nur, wenn jene diesen Siedepunkt erreicht haben, sie dann nicht die „richtigen“ Fragen stellen, während sie sich weiter mit Inhalten auseinandersetzen und „das System“ (und dabei das eigene, das System erzeugende „Ich“) dahinter dabei außer Acht lassen.
Die wesentliche Nummer geht also über gewohnte „Feindbilder“ von Eliten, Jesuiten, Christen, Bilderberger, Juden, Muslime, Reiche, Arme, Russen, Zionisten, Nordkoreaner, Alliierte, Freimauer und was sonst noch so hervorgekramt wird, hinaus.
Sie sind alle Opfer ihrer eigenen Konditionierungen und haben sich vom Leben selbst abgewandt und eine Hölle geschaffen, die sie nur durch das „Tor der (eigenen) Infragestellung“ verlassen können.

Matthäus 7, 3- 5
„Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen! – und siehe, in deinem Auge steckt ein Balken! Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!“

Die Aufgabe des „unfertigen“ Menschen:

Mose 1, 39,40
„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“

Zu lernen wie es NICHT funktioniert, ist im Grunde der erste Baustein, um überhaupt lösungsorientiert darüber vordenken zu können. Die Menschheit steht tatsächlich vor einer Neuen Zeit, ihr ist nur noch nicht klar, worauf diese sich aufbaut, ebenso wenig, wie den „staatlichen Einrichtungen“ nicht bewusst ist, dass sie nur noch Unternehmen sind – ohne eigene Wertschöpfung!

So am Rande: Das mich ggf. kaum noch jemand versteht, liegt daran, während sich die Blogs und Gruppen im Netz rotierend mit den Themen auseinandersetzen, ohne bereits gemachte Erfahrungen untereinander auszutauschen und sich so Zeit für die eigentliche Entwicklung zu machen.
Auf diese Weise lerne ich aus den Erfahrungen der anderen und habe so genug Freiraum für mich – entsprechende Erkenntnisse stehen dann im Blog.

Es entsteht dabei eine andere Art von Lerngeschwindigkeit und so Zeit genug, um ein Fundament zu erstellen, was sich über das reine Ansammeln von Informationen als gewohnte Argumentationsmasse hinausgeht.

So am Rande: Wer kein Vertrauen zum Leben hat, sucht vergeblich nach Sicherheit in einem vom Menschen geschaffenen System, was lediglich opportun-willkürliche Sicherheit kennt.