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Wie man alle Ausländer abschafft

Lesezeit: ca. 12 Minuten

(v1.5, korrigiert) Seit Monaten quillt es aus jeder Ecke, hier und da finden Demonstrationen statt. Man verreißt sich das Maul, linke und rechte Soße wird in die bereits brodelnde Küche gekippt und man wirft sich großzügig Unfähigkeit, Absicht, Verrat, Nationalismus und Rassismus an den Kopf. Das Land wird mit Fremden aufgefüllt.

Es wird von Umvolkung gesprochen, ja sogar von Völkermord. Raub, Messerstechereien, Vergewaltigung und Mord beherrschen die Meinung machenden Medien und die Mehrheit der kritischen Köpfe.

So rücken Kritiker zusammen, um dem eigenen „Land“ weiter Leben einzuhauchen, während andere damit beschäftigt sind, das Leben aus diesem „Land“ förmlich „herausprügeln“ zu wollen. So scheint es zumindest. gilt jetzt auch sehr dramatisch.

„Wer überall Feinde erkennt, wird deren Handeln auch überall zu kritisieren wissen.“

Die Feindbildprojektion vernebelt ganz gemütlich die Köpfe der Teilnehmer, in diesem Gerangel aus Grenzen und Nichtgrenzen, aus Flüchtlingen, Schmarotzern und Parasiten, Schaumschlägern, Großmäulern und Profilierern. Das usige Volk wird aufgrund seiner ankonditionierten Manipulierfähigkeit zum  Werkzeug linker, rechter, regierender und gleichgültiger Ambitionen.

„Linke und Rechte sind Handlanger der Mitte.“ Aus einem Kommentar auf der TAZ, 2014

Hörensagen zu Folge, sammelt die Antifa bereits Informationen über alle AfD-Interessierten. Es wird von Fotografieren, Recherche und Sammlung personenbezogener Daten gesprochen, während Recht und Gesetz dabei ignoriert werden. Es folgt die wirtschaftliche Ächtung der Erkannten.

Es wird von allen Seiten polarisiert, mit harten Bandagen gekämpft und Widerstand geleistet – bis der Arzt kommt. (Anmerkung: Was im Wesentlichen nur Verdrängungskonzepte sind. Schmunzel. ).

Der von der UN verordnete Migrationspakt, als zentrale Herausforderung für Mensch und Staat?!

Für den sensiblen Betrachter (ich wollte erst „das betrachtende Sensibelchen“ schreiben) stellt sich das alles zunehmend als Belastung dar, die sich zwischen festfahrenden Fronten weiter aufschaukelt. Bisherige „Lösungen“ verpufften. Und weiter wird das „Land“ mit Ausländern geflutet.

Innerhalb gewohnter Denk- und Handlungsbarrieren mag das alles richtig erscheinen, sowohl die eine, wie auch die andere Seite offenbaren ihrer Argumente, die für sich gesehen alle einleuchtend erscheinen.

„Ausländer rein, Rheinländer raus.“

Auch in diesem Thema, wie in so vielen anderen, bieten sich dem gewohnten Beobachter nur seine drei Optionen, zwischen denen er zu wählen meint.

Entweder er ist für die Weiterführung der Migration und sieht mit an, wie sein „Land“ langsam untergehen, er enthält sich der Stimme und lässt geschehen, was geschieht oder er ist gegen weitere Aktionen und muss sich fortan als Nationalist, Nazi oder Rassist bezeichnen lassen.

„Refugee welcome.“ „Refugee go home“. „It’s me equal.“

Insgesamt eine recht dünne Auswahl an Möglichkeiten, innerhalb vorgegebener, konventionell-traditioneller Systemsichtweisen.

„Der Hörer hört gerne seine Meinung von jenen, die er dazu auserkoren hat, sie ihm erzählen zu dürfen.“

Was das „Vorschicken der Gladiatoren“ angeht: Bei Wahlen werden lediglich farbliche Umverteilungen vorgenommen: aus rot, roter, grün, schwarz, gelb, blau und was sonst noch. In der Regel basiert dieses Handeln auf einer Politik der Bewahrung und Sicherung – konservativ. Jetzt mal sehr einfach gedacht. Das darf ja auch mal sein.

Da der Wähler das Denken für sich noch nicht entdeckt hat, ändert sich im Grunde genommen nicht wirklich etwas für ihn – zumindest hat er für sein Gewissen etwas gemacht – ein Kreuzchen. „So tun, als ob“ sorgt dafür, das zumindest aus dem Mund die Forderung nach Veränderung entweicht.

Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass noch eine weitere, eine vierte, eine grundlegende Möglichkeit besteht, nämlich das Ganze an sich in Frage zu stellen. Ob da wohl jemand darauf kommt?

Land (politisch) ist eine durch Überlagerung künstliche Abgrenzung und Besetzung von Boden zu anderen so entstehenden Ländern, deren Ursache auf einem Aus- und Abgrenzungsverhalten, im Grunde genommen auf einem Verdrängungsverhalten beruht, um sich gegen Veränderung schützen zu wollen, was man dann mit „Sicherheit“ umschreibt.

Da Trennung und Abgrenzung nur auf gewohnten, jedoch nie in Frage gestellten Konditionierungen (die auch für alle wahrgenommenen Unsäglichkeiten verantwortlich sind) beruhen, Grenzen also geschaffene Fiktionen sind in(!) denen künstliche geschaffene Gesetze gelten, macht es mehr Sinn, die künstlichen Grenzen (auch die im Geiste) „über Bord zu werfen“ und so wieder zu natürlichen Grenzen, durch Sprachen und Kulturen zurückzukehren.

Die Bereitschaft zur Entwicklung vorausgesetzt. Es bedarf lediglich der Offenheit für Neues, statt gewohntem Festhalten und Verteidigen des (ewig) Gestrigen. Die Toten als Argument vorschieben zu wollen, ist lediglich eine Instrumentalisierungen zur Rechtfertigung.
Schon mal darüber vorgedacht, dass nun die Zeit ist, für die Jahrhunderte der Unterdrückung fremder Völker endlich mal Verantwortung zu übernehmen?

Beim Begriff „die ewig Gestrigen“ braucht sich die klassische Politik jetzt nicht auf das „Podest der Gerechten“ zu heben, sie ist genauso davon betroffen wie jene, die sie gerne als „Reichsbürger“, „Rechte“, Nazis“ oder sonst was bezeichnet, um für den nächsten Wahlkampf genug „Feindbildfutter“ vorhalten zu können. Es sind alles Fiktionen.

Das Konservative verliert an Bedeutung im Rahmen seiner Erkenntnis: „Als man noch lernte, wie es nicht funktioniert.“

Die Rolle des „Ausländers“ existiert im Kontext der Abgrenzung, was man als „Land“ bezeichnet und ist nur eine Fiktion, die des Glaubens willen zu einer „Realität“ aufgebauscht wird. Die Illusion ist hierbei nicht die Materie, die man sieht, sondern die Vorstellung, in der die Mehrheit lebt – oder in etwas, was sie als „Leben“ definiert.

Weitere Fiktionen sind Eigentum, Besitz, Hab und Gut, die man mit Geld „kaufen“ kann und beziehen sich in der Regel auf eine Sache oder einen Menschen. Aus diesem Blickwinkel ist es mehr denn je die Aufgabe, sich einen Um- und Weiterdenken zu öffnen.

„Nur der Unvernünftige hat Angst, dass er von einem Unvernünftigen etwas weggenommen bekommt, während beiden letztlich nichts gehört.“

„Die natürliche Person ist der Mensch in der Rolle als Rechtssubjekt.“

In weiteren Rollen bewegen Ihnen heute: „der Bürger“, „der Politiker“, „der Richter“, „der Polizist“, „der Minister“, „der Kanzler“, „der Soldat“ usw.

Am Ende entpuppt sich alles als ein Spiel, bei dem vergessen wurde, dass es nur eines ist – selbst die Feinde sind erfunden, um die eigene Rolle rechtfertigen zu wollen – nicht selten belohnt.
Dies, weil der Entwicklungsprozess des gewöhnlichen Menschen dann systemgerecht abgeschlossen ist, wenn der Glaube an das Geld und die Art und Weise es zu erlangen verinnerlicht wurde.

Auf einem Planeten wie die Erde, zeigt sich das Leben durch seine Formen und Artenvielfalt. Lediglich der Mensch meint das eine oder andere für sich haben, abteilen und beherrschen zu wollen – während sein Denken und Handeln von seinen unbetrachteten Denk- und Verhaltensmustern beeinflusst wird, welche das System verkörpern in(!) dem er lebt und damit die Unsäglichkeiten in der Welt selbst erzeugt, während er vom Gegenteil spricht.

Es geht also um eine rein geistige Haltung, die eine Hinterfragung und Offenbarung jener Denk- und Verhaltensmuster erforderlich machen, wenn der Mensch wirklich will, dass es anders wird und es nicht nur bei üblichen Lippenbekenntnissen bleibt. Es kommt alles sowieso wie es kommt. Besser ist sich anzupassen oder – selbst entschlossen – untergehen zu wollen.

Das Leben selbst hat nur eine Bedingungen: Wer mitmacht, ist dabei.

Klassische Politik wird daran nichts ändern, wurde sie ja dazu auserkoren, das Bestehende zu erhalten, zu schützen, zu sichern und notfalls gegen innere und äußere Feinde zu verteidigen. (Da hammerse wieder!) An dieser Stelle sollte es klingeln, warum seit längerer Zeit politische Bemühungen nicht mehr in diese Richtung gehen und so manche plötzlich ihre Machtstrukturen auszubauen versuchen (die im Hintergrund bisher davon profitierten).

Eine Runde im Karussell
Wenn ich zurückschaue, sind klassische Konzepte nur darauf ausgelegt, die einen Inhalte gegen andere Inhalte auszutauschen (austäuschen), während das dahinterliegende Konzept das gleiche bleibt. Das nennt sich dann vollmundig „Revolution“ (engl. to revolve = sich im Kreise drehend).

An diesem Punkt angelangt, stellte sich das „Reichs-Thema“ genauso als alte Klamotten dar, wie die aktuellen. Sie haben nur eine Zukunft: als Erinnerung und Mahnung, wie es nicht funktioniert hat.

„Ich bin T’Challa, Sohn von König T’chaka. Ich bin der souveräne Herrscher des Landes Wakanda. Und zum ersten Mal in unserer Geschichte, werden wir unser Wissen teilen und unsere Ressourcen mit der restlichen Welt. Wakanda wird nicht länger aus dem Schatten heraus zusehen. Das können wir nicht. Das dürfen wir nicht. Wir werden als gutes Beispiel vorangehen, als Beispiel dafür, wie wir uns als Brüder und Schwestern auf dieser Erde gegenseitig behandeln sollten.
Heute mehr als je zuvor, bedrohen Missverständnisse und Vorurteile unsere kostbare Existenz. Dabei kennen wir alle die Wahrheit. Es verbindet uns viel mehr, als uns trennt.
In Zeiten der Krise bauen die Weisen Brücken, während die Narren Mauern errichten. Wir müssen einen Weg finden, gegenseitig auf uns Acht zu geben. So, als wären wir ein einziges Volk.“ T’Challa, Black Panther, 2018

Wie gesagt: Es lohnt sich wirklich über die gewohnten Grenzen hinauszudenken. Denn Ausländer gibt es nur, wenn es Länder gibt. Ansonsten gibt es nur Menschen.

Musikalische Untermalung:

P.S. So mancher behauptet, ich sei tausend Jahre in der Zukunft. Im Umkehrschluss hieße das, er sei tausend Jahre in der Vergangenheit. Jedoch geht es hier nicht nur um ihn oder mich.