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Es ist mal wieder alles gesagt

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(v1.1) Erst vor kurzem trat jemand auf mich zu und meinte, dass im Grunde genommen alles gesagt sei. Gesagt in dem Sinne, dass alle Puzzleteile im Umgang mit der Neuen Zeit vorhanden sind.
Doch macht es ein Ablassen von bisherigen und liebgewonnenen Gewohnheiten erforderlich. Der immer schmaler werdende Weg entpuppt sich dabei als Filter von dieser Gewohnheiten, üblichen Vorstellungen, Vorgehensweisen, Konventionen und Traditionen.

Man kann diese Puzzleteile allerdings erst dann erkennen, wenn man beginnt, sich selbst und damit das System zu hinterfragen. Denn sie sind mit den „alten Teilen“ vermischt und nicht selten von ihnen überdeckt.

Wer sich also selbst nicht hinterfragt, wird immer die gleichen Teile nehmen – nicht selten die des Alten, nicht selten ist es nur Problemorientierung und damit verbundene Versuche inhaltlich-geschichtlicher Richtigstellung oder Verfeinerung, was jedoch nicht ausreichend ist – bis er auch dies selbst erkennt.

Geschichte ist lediglich dazu gedacht, anhand bisher auftretender Muster auf die menschlichen Verhaltensmuster zurückzuschließen, was wiederum zum System(!) führt aus(!) denen sich die geschichtlichen Inhalte heraus ergeben und in(!) dem der Mensch lebt.

Bisher wird zwar überall kritisiert, bedauert und beklagt jedoch zu wenig in Frage gestellt, wohl in der Hoffnung, dass das Alte wiederkommt. Dies wird es jedoch nicht – höchstens als Erinnerung, wie – und was von größerer Bedeutung ist – warum es nicht funktioniert hat.

Wer gewohnt jedoch nur das will, was er will, wobei er nicht weiß, was ihn so reagieren lässt, wird das Neue nicht erkennen, selbst wenn er davorsteht. Er wird sich stets das nehmen, was seinen Denk- und Verhaltensmustern (also das was ihn beeinflusst) entspricht.

„Man bekommt immer das, was man sich nimmt.“

Es verändert sich zunehmend
Seit einigen Tagen ist Stille eingekehrt und das Schreiben an einem Beitrag entpuppte sich mehr als Gezerre. Habe es dann auch gelassen. Warum ständig darauf aufmerksam machen, dass es über die meisten Themen und gewohnten Sichtweisen hinausgeht?

Weil es den Einzelnen selbst betrifft und es keine pauschale Massenlösung im gewohnten Sinne gibt, wo man schnell mal irgendwo was unterschreibt, sich angehörig gibt oder es eben mal kopieren kann und dann ist alles wieder hübsch beim Alten. Die Entscheidung liegt beim Einzelnen.

Ich bin auch der Überzeugung, dass es so etwas wie eine Übergangslösung, wo Friedensverträge unterschrieben und wieder auferstandene Staaten mit Verfassungen ins Leben rufen zu wollen, nicht mehr geben wird. Weil sie in der Regel nur den gewohnten Vorstellungen entsprechen, die dem System entsprungen sind.

Genauso wenig trifft das auf die Unterdrückung eines Volkes zu, was im Grunde genommen nicht weiß, dass seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster es sich unterdrücken lassen.

Wer sich in der Vorstellung bewegt, die Politik sei an allem schuld, hat noch nicht erkannt, dass nahezu alle vom Menschen geschaffenen Strukturen ein schleichende Verkünstlichung erfahren haben.
Diese beginnt bereits mit der „Familie“ und ihren gewohnten „Erziehungsmaßnahmen“ (ebenfalls unhinterfragte Handlungsweisen), die Grundlagen für jenes System liefern, mit dessen sicht- und spürbaren Unsäglichkeiten sich dann kämpferisch, unterwerfend oder zumindest beklagend auseinandergesetzt wird.

„Es war ja schon immer so.“

Im Grunde genommen läuft alles auf eine einzige individuell-kollektive Entscheidung hinaus, die von größerer Bedeutung ist, als sich bloß über das sich Anbahnende nur klagend zu äußern oder am Speicher schon mal das Alte wieder hervorzukramen.

Jemand sagte einmal zu mir: „Die Mehrheit wird sich dann dem Neuen zuwenden, wenn sie mehr Angst vor Alten, als vorm Neuen hat.“ Er hat wohl recht behalten.

Gestern hielt ich den Focus Nr. 36 vom 29.August 2018 in der Hand. Der Artikel ist von Dirk Müller „Wenn die Erde bebt…“. Dort werden die offensichtlichen Aspekte aus Sicht der alten Ordnung und das, was auf die Masse zurollt, zusammengefasst.
Das alles, was bisher als „Verschwörungstheorien“ abgetan wurde, wird hier klar dargestellt: Scheindemokratie, Machtzirkel, Plutokratie, Plünderung, das Schweigen der Medien, totale Kontrolle, Überwachungsstaat, Völkerwanderung, Euro-Krise usw.

Dachte jemand, dass die alte Scheinnummer bis in alle Ewigkeit weitergeht – während zwar „gefordert“ wird, dass sich etwas ändert, jedoch das eigene Handeln weiter gerechtfertigt werden soll?

Selbst wenn sich der Einzelne isoliert vom Rest erkennen mag, sind die in ihm wirkenden – meist unbetrachteten – „Programme“ mit der der Masse jedoch identisch, lediglich die äußere Repräsentation und Ausprägung sind unterschiedlich.

Und genau diese Programme lässt sie individuell-kollektiv agieren, was sich mitunter durch gewohnten Gruppenzwang zum Ausdruck bringt, verbunden mit den globalen Erscheinungsformen.

„Ja, aber ich muss doch…“

Das zumindest für den gewohnten Betrachter Üble dabei ist, dass ohne ein über den Tellerrand hinauszuschauen, nur die fortwährende Problembetrachtung übrig bleibt und es keine Lösung gibt, da gewohntes Tun, was ja alle meinen zu tun müssen, genau dort hinführt, wovor gleichzeitig gewarnt wird.

Erkannt, dass es wenig nutzt, Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit oder Menschenrechte „woanders“ oder von „anderen“ zu fordern, während man ja weiter „arbeiten“ und „Geld verdienen muss“ oder sein Hab und Gut mit Sorgen beschwert gefährdet sieht?

Selbst die Vorstellung, einem „gehöre“ etwas oder jemand, ist eine kollektiv vereinbarte Illusion. Das erkennt man allerdings erst, wenn man die Zusammenhänge erkennt, warum dies so ist.
Zusammenhänge, die vom klassischen „ich“ nur allzu gerne geleugnet werden, weil es sich zur Aufgabe gemacht hat, sich nicht verändern und vielleicht auch lieber sterben zu wollen. Das macht den Wandel so brisant, weil es darum geht, dass niemand unter die Räder kommt. Es sei denn, er entschließt sich selbst dazu. Er ist für sein eigene Entscheidungen und Handlungen verantwortlich. Die Illusion liegt darin, dass andere dies sein sollen.

Dies, während der Mensch denkt, er sei sein „Ich“ – und diese die größte Täuschung ist, aus dem er sich ein System schuf, wo die belohnte Aufrechterhaltung und Verteidigung seines gewohnten Zustandes die oberste Priorität einnimmt.

Nahezu alle von ihm geschaffenen Methoden (Belohnung und Bestrafung), Werkzeuge (Politik, Rechtssystem, Geldsystem &c.) und damit verbundene Strukturen und Institutionen (Familie, Kindergarten, Staat, Unternehmen) sind darauf ausgelegt. Wer in der Rechtsaufklärung unterwegs ist weiß, dass so gut wie nichts mehr dem entspricht, als wofür es sich selbst – der Sicherung der eigenen Existenz wegen – hält. Es liegt bereits umfängliche Entstattlichung vor.

Dass es sich um eine rein mentale Angelegenheit handelt, führt zwangsläufig zur Verabschiedung von der Vorstellung, andere wieder einmal als Hauptverantwortliche, Schuldige und Bösewichte auswählen zu wollen. Hitler ist tot, wer mag heute mal wieder dafür herhalten?

„Bösewichte, böse Wichte.“

Was so als „Eliten“ fiktiv kategorisiert wird, unterscheidet sich von der Masse nur dadurch, weil jene wissen, wie die Masse funktioniert, während die Masse selbst nicht wissen will, wie sie funktioniert. Denn schließlich muss sie ja „arbeiten“ und „Geld verdienen“.
Dass es in diesem ganzen Gewusel welche gibt, die sich im Hintergrund die Taschen vollmachen, ist nur eine Erscheinungsform des Systems als „Vernunft“ zwar verkaufter jedoch gelebter Unvernunft selbst.

Auch hier herrscht die irrige Vorstellung, dass Geld Macht bedeutet und es darum geht Sicherheit, Eigentum, Besitz, Hab und Gut mehren zu wollen, was im Kern genauso auf einer Fiktion beruht, wie das Recht und allem, was davon abgeleitet ist. Genau wie jene, die meinen es haben zu müssen. Es geht jedoch nicht um Geld haben oder nicht, sondern um die Art und Weise wie es zu einem gelangt.

Das eigentliche „Verbrechen“ geschieht im Kern nicht gegen den Menschen und seines selbst, sondern in einer nahezu 100% ausgeprägten, gesellschaftlichen Denk- und Handlungsweise, mit der sich vom natürlichen Lebensprozess abgewendet wurde – also gegen das Leben selbst.

Die alte Ordnung entpuppt sich nicht einfach als „unmenschlich“, wo es darum geht, einen „besonders Schuldigen“ finden und dafür verantwortlich machen zu wollen, denn sie wurde ja vom Menschen selbst geschaffen. Sie ist wider die Natur.
Gut, dass es nur die Denk- und Verhaltensmuster des Menschen sind und nicht der Mensch selbst.

Er hat dies bis jetzt nur noch nicht bemerkt oder bemerken wollen, weil er viel zu sehr damit beschäftigt ist, dem System selbst gerecht zu werden, während er nicht weiß, was das System ist.

Dass das System nicht BRD, FED oder sonst wie heißt, worin(!) beide nur Instrumente sind, darüber macht sich kaum jemand Gedanken.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Gerade die Unterdrückung dieser Begabungen durch die gesellschaftlich gewohnte „Erziehung“, ist bereits der Grundstein kollektiver Verfehlung. Doch wie heißt es so schön? Man lernt ja aus Fehlern. Irgendwann.

Dass der Deutsche eine echte „fette“ Aufgabe auf dem Tisch hat, ist ihm jedoch nicht bewusst, während die einen ja „Geld verdienen müssen und funktionieren“, bemühen sich einige „Angewachte“ um die Wiedererstehung vom Vorgestern, was sich in „Ruheverträgen“, Staaten, gewohnten Rechtsempfindungen, Machwerken und üblichen Geschäftsmodellen widerspiegelt.

Mir kommt es so vor, als ob das alles ganz leise verklingt – zusammen mit BRD, Behörden und dem ganzen Anhängsel, was dem Gelde hinterherläuft, weil es sich „gezwungen“ fühlt, während man „künstliche Feindbilder“ schafft, um das eigene Handeln weiter rechtfertigen zu wollen. „Räuber und Gen-Darm“ sind im Kern nie zu Ende gegangen. Es wurden lediglich die Rollen umbenannt oder gewechselt.

Der Glaube an Geld, Zinsen und Zinseszinsen war der krönende Abschluss des Menschen der alten Ordnung – wie auch seiner eigenen Unterdrückung.

Die ganze Nummer ist eine rein mentale Angelegenheit, beeinflusst von jenen Konditionierungen, die bestimmen was gefühlt, gedacht und getan wird. Der Mensch hat die Kraft dies in sich selbst zu ändern, um so aus seiner zivilisatorischen Opferrolle zu gelangen.

An dieser Stelle wächst der Mensch, wenn er erkennt, wie er selbst funktioniert, was ihn so funktionieren lässt und gleichzeitig welche Kraft er besitzt, sich selbst ändern zu können – oder ob er anderen wieder die Schuld gibt, sich auf diese Weise selbst unterwirft und so zum Opfer macht.

Ein Opfer, was Schutz und Sicherheit (durch Abgrenzung), Verteidigung, Betreuung, Mitleid und Aufmerksamkeit benötigt, während es, um diese Haltung weiter innehaben zu können, jene Feindbilder und Feinde schafft, die diesen Zustand möglicherweise gefährden.
In der Tat geht die „Gewalt“ vom Volke aus. Vielleicht steht Gewalt (was nur ein Werkzeug der Unwissenden ist) nur für seine Gewohnheiten.

An diesem Punkt entpuppt sich die selbst erfüllende Prophezeiung, wo das „lautstark Geforderte“ letztlich doch zu einer Realität wird, der sich die Forderer gleichzeitig zu entziehen versuchen, während sie nur Probleme zu erkennen in der Lage sind.

Bei allem was geschieht: Voraussetzung dass sich überhaupt etwas ändert, macht es erforderlich, sich vom „so tun, als ob“ zu verabschieden. Und davon gibt es jede Menge.

P.S. Das Schöne daran, es ist wirklich nur ein Spiel. Doch wurde das nahezu kollektiv vergessen.

Nachtrag: Und wissen Sie was das Beste ist? Wenn man erkennt, dass niemandem im Grunde genommen etwas gehört, kann einem auch nichts weggenommen werden. Und ab da ist das klassische Spiel zu Ende.