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Geteilt und beherrscht – von bösen Bubinien und Bubanesen

Lesezeit: ca. 13 Minuten

(v1.1) Während sich gewohnt im Sumpf aus „dafür oder dagegen“ bewegt wird, Meinungen durchleuchtet und für gewöhnlich dann in „Freund“ und „Feind“ kategorisiert werden, beruhen „Teilen und Herrschen“ auf einer im Menschen erkennbaren Getrenntheit, die er jedoch nur scheinbar nicht zu überwinden in der Lage ist.

Falls sie nun sagen: „Man erkennt ja nur das im anderen, was man selber in sich trägt“, so stimme ich ihnen zu, denn es gibt darüber hinaus noch etwas, was das Gewohnte gleichzeitig(!) auch überwindet, von den meisten Menschen jedoch nicht erkannt wird oder werden mag, weil sie von ihrem „Ich“ gelenkt sind, was sich möglichst weit von diesem Sachverhalt aufzuhalten gedenkt. Mal so gesagt.

Warum? Weil seine strukturelle Existenz, an der es festzuhalten meint, dadurch gefährdet ist und es gelernt hat, dass eigenständige Veränderung in der Regel bestraft wird, damit der „Status Quo“ und damit verbundene Glaubenssätze erhalten bleiben.

Wer würde sich schon auf den Weg machen, um die Trennung zu überwinden? Und was kommt danach, wenn man diese überwunden hat?
Aus einer Verlustangst oder möglichen Bestrafung heraus, wohl kaum jemand.

(Anmerkung: Dass einem etwas oder jemand gehört, erwächst auch die Möglichkeit seines Verlustes.)

Denn auch an diesem gewohnten Denk- und Verhaltensmuster hängt die gesamte bisherige Existenz, damit verbundene Konventionen, Wertvorstellungen und Glaubenssätze, im Wesentlichen, dass einem etwas oder jemand gehören würde –einschließlich des Lebens.

„Ich bin von Licht und Liebe erfüllt, Arschloch!“ „Reagan’s Mutter“, Inside Job, 2021

Das „Feindbild“ und seine Projektion auf den ersonnenen Gegner werden dazu benötigt, um letztlich nur die eigene Existenz und damit verbundene Handlungen rechtfertigen zu wollen, während der „Feind“ selbst nur ein Konstrukt des eigenen „Ichs“ ist, als der „Feind“ selbst.
Man bekämpft sich letztlich nur selbst, während man im anderen den Gegner zu erkennen meint, der zu beseitigen sei.
An diesem Punkt wird die Verdrehung im System deutlich sichtbar.

Hinweisend: Verbunden mit der Frage, warum für gewöhnlich so gedacht und gehandelt wird, wird dadurch auch der Infragestellungsprozess in Gang gesetzt.

„Durch das Erfinden eines äußeren Feindes erschaffen wir uns gewöhnlich reale Feinde. Und das wird dann zu einer realen Gefahr für das „Ich“, obwohl es auch dessen Schöpfung ist.“ Dr. Peter Fonagy, PH. D., FBA, Revolver, 2005

„Teilen und Herrschen“ sind nur deswegen so einfach, weil die Gesellschaft in sich gespalten forciert aufwächst und je gespaltener sie in sich ist, desto leichter kann man ihr auch „auf der Nase herumtanzen“.

Da nutzt es auch nichts, wenn es zum Demonstrieren auf die Straße geht, da es sich dabei nur um eine Ventilfunktion für das selbst geschaffene Leid handelt, während die Gesellschaft weiter von anerzogener und dafür belohnter Machtlosigkeit ergriffen bleibt, während sie gleichzeitig Änderungen fordert.
Im Glauben an den Wert von Arbeit, mit Zahlen bedrucktem Papier und Zahlenreihen auf dem Konto, geht es später wieder gewohnt an die Arbeit.

„Mich interessiert nicht, wer die Gesetze macht, solange ich das Geld kontrolliere.“ Amschel Meyer Rothschild, 1744 – 1812

Etwas einen Wert zu verleihen, sorgt dafür, dass es auch verlustig werden kann. Mich Wiederholend.

Wenn es bspw. um die „Besicherung“ eines Dar-Lehens geht, wo nicht mitgeschaffene Zinsen oben drauf kommen, die über das Gegebene hinaus auch noch zurückgefordert werden, schnappt die Falle für den gewohnten Denker zu.

„Wen haben wir?“ „Den Weihnachtsmann?“ „Der bringt doch nur Geschenke und er erfüllt keine Wünsche.“ „Der Teufel, der erfüllt Wünsche.“ „Den Satan gab es schon vor der amerikanischen Kultur. Und er erfüllt keine Wünsche. Er macht Geschäfte.“ Dialog „Quincy“ mit „Zack“, Interstate 60, 2002

„Wie heißt es so schön? Am Tun wird man sie erkennen.“

Um es gleich hier zu sagen, es bedarf keines Sprungs ins kalte Wasser, sondern man gestaltet den Übergang selbst, so wie das einige zu behaupten meinen, ohne wirklich einen Gedanken daran verschwendet zu haben. Wenn Sie wissen wollen, wie ich das handhabe, dann steht es Ihnen frei, mich anzurufen.

Durch eine „Wertauferlegung“ macht sich der Mensch unwissentlich selbst zum Sklaven und wählt so seine Herren, für die er dann fleißig tätig ist, während er der Meinung ist, dass ihm später etwas „gehören“ würde, was er dann auch noch vererben kann.
(Anmerkung: Letztlich wird nur die Sklavenrolle weitergegeben.)

„Eigentum verpflichtet… zu Gehorsam.“

„Der Mensch macht sich durch Verschiebung der Verantwortung selbst zum Sklaven und schafft sich so seine Herren, die ihm sagen, was er zu tun hat.“

Die Gesellschaft hält sich dabei unwissend in der Weise unten, indem sie versucht, sich die fehlenden Zinsen gegenseitig abzuluchsen.

Hinweisend: Zahlen und auch Buchstaben sind jedoch nur Symbole, um das Unbegreifbare auf menschliche Größe zu reduzieren, während es in der Natur weder Zahlen noch Buchstaben gibt.

Die fehlenden Zinsen irgendwie erwirtschaften zu wollen funktioniert auch nur, weil man sich einen „Dreck“ für den anderen interessiert, da man ja schließlich „eigene“ Probleme hat, um „sein Reich“ aufrechtzuerhalten. (Anmerkung: Diese Haltung trifft nicht pauschal (auf alle) zu.)

Bei näherer Betrachtung handelt es sich um eine gesellschaftlich anerzogene, fest entschlossene Zusammenarbeit im Gegeneinander.
Diese Form der „Zusammenarbeit“ wird durch „Geld“, als eine Art „Kitt“ zusammengehalten. Mangelnde Menschlichkeit ist darin bereits vorprogrammiert.

Diese „Unmenschlichkeit“ begründet sich auf der vorgezogenen Person, die der Mensch spielt. Ohne dies jedoch zu wissen, steht der Mensch unter der Herrschaft seines gewohnt programmierten „Ichs“, was seine Existenz auf dem Haben (Besitzen, Besitztümern) konstituiert.

„Wo kämen wir hin; wenn alle sagten; wo kämen wir hin; und niemand ginge; um einmal zu schauen; wohin man käme; wenn man ginge.“ Kurt Marti, 1921–2017

Ich muss immer schmunzeln, wenn mit mahnendem Finger auf irgendwelche „Bösen Wichte“ in der Geschichte oder aktuell gezeigt wird, um weiter den gesellschaftlichen Wahn und den anerzogenen Willen, sich nicht zu entwickeln rechtfertigen zu wollen – entstanden aus der gewohnten Dressur des jungen Menschen auf Gehorsamsbereitschaft, Entsprechung. Damit einhergehend, die Abkehr von seiner natürlichen Entwicklung, durch eigene Erfahrungen und damit einhergehender Entfaltung von Vernunft und Gewissen.

Getrenntes überwinden
Die Illusion, man selbst sei ja der „Gute“ und die „Anderen“ die „Bösen“, läuft unter der gewohnten Überschrift: „Gleiches Recht für alle.“

„Der Terrorist im fremden Land, ist der Held im eigenen.“

Jemand, der so denkt, den kann man auch recht schnell beim Schlafittchen packen, um ihn anschließend wohlwollend als „Freund“ oder „Feind“ zu kategorisieren – ob er denn auch „brav“ war oder bestraft werden muss.

Ein Feindbild dient lediglich dazu, die gewohnten Verdrängungskonzepte zu rechtfertigen und dabei gleichzeitig den eigenen Entwicklungsprozess auszuhebeln.

Das „entweder…oder…“, aus dem „Teilen und Herrschen“ hervorgehen, kann man nur durch seine Infragestellung überwinden, wo man letztlich erkennt, dass „entweder…oder“ und darüber hinaus auch das „sowohl…, als auch…“ sogar gleichzeitig existieren und zwar dann, wenn man den eigenen universellen Weg des Entwicklungsprozesses beschreitet.

„Es soll auch gar nicht einfach sein. Hört zu, Leute. anstatt euch zu beklagen, gebt euch selbst die Erlaubnis nicht gut zu sein und geht dann an die Arbeit. Niemand ist gut in etwas, ohne am Anfang erst mal (macht ein Furzgeräusch) darin zu sein.“ „Louis Reed“, The Adam Project, 2022

Eine solche Entwicklung hat fundamentale Auswirkungen, sowohl individuell-kollektiv und darüber hinaus auch auf die bisherige Ordnung aus Untergebenen und ihren „Auserkorenen“, ihren künstlichen Regelwerken, Konventionen, Wertvorstellungen sowie im Wesentlichen die ein System formenden Denk- und Verhaltensmuster.

Mit genug „Vater unser…“ und euphorischen „Hallelujas“ wird das natürlich nichts.

Warum „Gott“ bei den vielen Problemen in der Welt nicht weiterhilft, Menschen verhungern, getötet werden, Ungerechtigkeit, Unvernunft, Gewissensarmut und nur die Billigausgaben von Frieden und Freiheit herrschen, usw.?

Weil der gewohnte Mensch das Leben („Gott“ ist lediglich ein personifizierendes Etikett für das Leben) in sich selbst ablehnt und damit verbundenem Entwicklungsprozess, wo es ihm an nichts mangelt, während er sich lieber seinem „Ich“ und sich vom „wertvollen Wertlosen“ blenden und kaufen lässt.

Wenn man erkennt, dass sich unter anderem durch den Menschen etwas selbst zu verstehen versucht, dann ist auch klar, was zu tun ist.

Und plötzlich erscheint alles, was als „wertig“ oder „notwendig“ erachtet wird, als eine Behinderung. Man braucht einen Ausweis, um zu reisen, denn es gibt Grenzen. Man benötigt Geld, um zu handeln und Gesetze usw.
Im Kern ist man nicht wirklich daran interessiert etwas zu lösen, weil Dauerbeschäftigung ja besser belohnt wird, während die „Nummer“ am besten so weiterlaufen soll wie bisher.

Als die UN in 2015 die Resolution A/RES/70/1 verabschiedete, klang diese für den gewohnten Akteur natürlich erstrebenswert.
Doch in Anbetracht der dafür notwendigen Geldmittel, die a) durch „legitimierten“ Verzicht (durch Abgaben) und Neuverschuldungen (Dar-Lehen) realisiert werden sollten, entpuppt sich das Dokument lediglich als Versuch, mit einem freundlichem Lächeln die Bevölkerung des Planeten unter eine „Regenbogen schillernde Knute“ zu bekommen – plus Zinsen natürlich.

Weder Geld, Grenzen noch künstliches Recht sind dazu geeignet, um das Notwendige zu realisieren, sondern nur ohne.

Der gewohnt im Haben (müssen) konditionierte Denker, wird sich an diesem Punkt schwer tun, das verstehen zu wollen, weil sein „Ich“ darüber bestimmt, was für ihn „gut“,“richtig“ und was etwas „wert“ sein soll.

Der Zweifler, der seine Existenz weiter aufrecht zu erhalten versucht, wird natürlich seine Zweifel anbringen.
Der Unvernünftige, der weiter seine innere Leere mit Besitztümern zu „lindern“ versucht, wird es gewohnt ablehnen, wobei er sich dann auch selbst positioniert und dabei eine einfache und weiterhin „ertragreiche Lösung“ erwartet.

Es darf alles in der Weise anders sein (meint: inhaltlich), während sich prinzipiell jedoch nicht wirklich etwas ändert.
Die Ebene herrschender Prinzipien muss nach Möglichkeit unangetastet bleiben, während die sich daraus ergebende „bunte Welt der Beschäftigung“ einfach noch ein bisschen „bunter“ sein darf.

Jedoch ist sie per se nicht unantastbar, da die Ebene der Prinzipien aus den Denk- und Verhaltensmustern des Menschen hervorgeht, die sein „Ich“ zu schützen versucht, während es ihm verkauft, er sei sein „Ich“.