Glaubenssätze

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Heute einige Gedanken, warum es Sinn macht, Glaubensätze näher zu beleuchten, ihre Auswirkungen zu hinterfragen und ggf. davon loszulassen. Was bedeutet „glauben“ im Kern? Ganz einfach. Es bedeutet „annehmen, integrieren und leben“.

Alles was wir von uns geben sind Glaubenssätze. Floskeln, die wir irgendwann mal im Leben hörten und ohne uns darüber bewusst zu sein, zu den unseren machten – ohne zu ahnen, was sie in uns ausrichten. Funktionierten sie ja in früheren Jahren. Auch bei jenen, von denen man sie kopierte – vergessend, dass sie irgendwann im Rahmen einer Veränderung nicht mehr wirksam sind.

Gedanken und Sprache sind mächtig. Wer das Leben als Kampf sieht, darf sich nicht wundern, wenn er es auch als Kampf erlebt. Wer an Mangel glaubt, darf sich nicht wundern, wenn er ihn erlebt. Wer Angst hat, dass er etwas verliert, verliert es. Wer sich als Sklave sieht, wird wie einer behandelt. Wer andere ermächtigt, z.B. Schuld zuweist, macht sich selbst ohnmächtig. Wer „Schweine hängen sehen“ mag, darf sich nicht wundern, wenn ihm ein scharfer Wind entgegen bläst.

Das Prinzip dazu heißt: Man zieht immer das an, was man ins sich trägt. Das nennt man im Übrigen auch Wahrnehmung: Man nimmt das wahr, was man für wahr hält.

So ist jeder stattfindende Kampf stets einer mit sich selbst, also der Versuch sich selbst einer stattfindenden Veränderung widersetzen zu wollen.

„Wer kämpft, gleicht einem Fisch, der das Wasser ablehnt.“

Wer an dieser Stelle zweifeln mag, sei dies berechtigt, ist es ja auch ein Signal seines Wahrnehmungsprozesses, dass etwas nicht mit seinen konditionierten Vorstellungen übereinstimmt – gewohnt die Verantwortung zu verschieben.

Wenn der Zustand stattfindender Zweifel in täglicher Wahrnehmung überhand nimmt, ist es an der Zeit, sich seiner Glaubenssätze bewusst zu werden, sichtlich dann, wenn sie nicht mehr wirksam sind und lediglich nur noch der „Kopfbelustigung“ und „Selbstbeweihräucherung“ dienen.

Interessant wird es dann, wenn man sich heimlich bereits eingesteht, dass es schon anders ist und man trotzdem im Umfeld die alte Sauce herumposaunt, in der langsam sterbenden Hoffnung, irgendwann kehrt alles zum Alten zurück und man mit „Gleichgesinnten“ dabei nicht so alleine ist.

An dieser Stelle erwähnend, dass es einem selbst überlassen bleibt, wie er dies seinem Umfeld darbringt, stellt sich heraus, dass seine eigentlichen Beweggründe nicht mit den kommunizierten übereinstimmen. Man nennt dies auch Selbsttäuschung und ist, abgesehen von der Krone der Täuschung, auch ein Weg der Erkenntnis – spätestens dann, wenn die selbstgeschaffene Realität sich alsbald auflöst.

Veränderungen und Anpassung fängt im eigenen Kopf an – und damit auch die Möglichkeit, seine bestehenden Glaubenssätze zu hinterfragen, davon abzulassen und sich neuen zuzuwenden.

Dazu bedarf es im ersten Schritt der Selbstverantwortung. Und da ist es wieder, das alte Thema: Verantwortung ist das Annehmen des Feedbacks, von dem was man ausgesendet hat. Also das anzunehmen, was man selbst ausgesendet hat.

Solange man „woanders“ nach Lösungen und Schuldigen schaut, solange wird sich die Situation nicht verändern und man trägt auch keine Verantwortung, solange man es von jemanden schriftlich haben will, ebenfalls.

Merkend, dass Angst die Betroffenen am Weiterdenken hindert; ein weiteres konditioniertes Muster.

„Wenn Du Frieden in der Welt sehen willst, finde ihn in Dir und sende Frieden aus.“

„Wenn Du Liebe willst, so liebe zuerst Dich. Dann kannst Du die Liebe in der Welt erleben.“

Somit gibt es für den Einzelnen nur einen Weg, den Weg zu sich selbst.