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Ins Eingemachte gehen – über den Umdenkprozess an sich, Teil 1

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Wer einmal die Hand in den Schoß des Systems legt, also beginnt seine Autorität und damit beauftragten Verfechter in Frage zu stellen, wird in der Regel und je nach Auswirkung mit allerlei „Gegenmaßnahmen“ bepflastert.
Das soll ihn dazu bewegen, dass er seinen „Frevel“ erkennt und irgendwann reumütig in die Reihen der Ordnung zurückkehrt und sich unter seinen Vertretern untertänig einfügt.

Ist der Bogen allerdings überspannt, setzt sich die Infragestellung munter fort und die Fürsten schicken ihre belohnt-gläubigen Häscher und Malträtierer vor, die „vor Ort“ für die notwendige „Ordnung“ sorgen sollen.

Das Recht und seine Gesetze dienen hier nur als Vorwand (Ausrede), (belohnter Glaube = artig sein, systemgerechtes Verhalten), um listig lustig willkürlich (Opportunverhalten) agieren zu können.
Im eigentlichen Sinne sehen die Vertreter der Macht nur ihre eigene Funktion in Gefahr: Betreuung und damit verbundene Annehmlichkeiten des Lebens und ihren Versprechen, die sie einst ihren Wählern (Gläubigen) gegeben haben.

„Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg.“

All dem begegnet man in der Regel dann zunächst mit Widerstand auf der gleichen Ebene, vor allem dann, wenn es sich in einer regelrechten Flut präsentiert, z.B. Recht mit Recht. Und wie wir ja wissen, gestaltet es sich ziemlich müßig, irgendwo „Recht“ zu bekommen, wenn die „Rechtsinhaber“ gleichzeitig auch die Machthaber sind.

So setzt man seine Beschäftigung innerhalb des Systems mit Selbigem fort und irgendwann gelangt man an den Punkt (so ging es mir zumindest), wo das Aufzeigen der eigentlichen Rechtssituation, im Kern das Negieren, also widersprechen, nur noch in einer reinen Beschäftigungstherapie mündet.
Jedoch die Situation aufzeigt, dass so einiges mehr im Argen ist und es – wenn man den mentalen Ausgang erkennt – es zunächst um kollektive Verantwortungslosigkeit geht und einen Wesenzug des Systems darstellt.

Zunächst macht es keinen Sinn, andere zur Verantwortung zwingen zu wollen, was lediglich einer Verschiebung der eigenen Verantwortung bedeutet und dieser Verschiebungsimpuls den „alten Laden“ so nur am Laufen hält. Eine liebe Bekannte sagte damals in einem Telefonat: Man müsse zunächst bei sich beginnen.

An diesem Punkt angekommen, stellte ich mir 2013 einfach die Frage – nachdem ich mich etwas mehr mit der Verantwortung beschäftigt hatte, was passieren würde und welche Art von System entstünde, wenn schrittweise Verantwortung für das eigene Erleben und Getane getragen werden würde.
Ich spreche extra von „bewusst getragen“ werden würde. Denn im Kern ist nach wie vor jeder für sein Handeln verantwortlich – auch für die unangenehmen Erlebnisse.
Die Wahl anderer schafft nur die Illusion eines verantwortungsfreien Lebens mit „gerechten Vorgesetzten“.
Verantwortungslosigkeit bedeutet auch Würdelosigkeit – aber man kann sich ja umentscheiden und einen neuen Weg beschreiten.

Und da man ja den Verstand bekanntlich auch für eine Simulation nutzen kann, trug ich Schritt für Schritt einige Gedanken zusammen, die zu einem System führen, dessen Kernzustand die bewusste Verantwortung (ich bin) ist – also von „keiner Verantwortung“, hin zur „Verantwortung“.

Zu mir mag ich sagen: Als ich in die Schule kam, hatte ich Mengenlehre und viel später – kurz vor der Technikerschule – beschäftigte ich mich mit C-Programmierung, wo „Wahr“ und „Falsch“, „Ja“, „Nein“ sowie die Operatoren „Nicht“, „Und“, „Oder“ eine tragende Rolle spielen, wenn es um automatisierte Entscheidungsfindung geht – stark vereinfacht ausgedrückt.

Im Falle „keine Verantwortung oder „doch Verantwortung“, haben wir es zunächst um eine das Individuum betreffende Entscheidung zu tun. Denn Fremdbestimmung bedeutet für das Individuum keine eigene Souveränität.

Da diese Entscheidung und das Individuum jedoch nicht für sich alleine stehen, sondern im Zusammenhang mit dem größeren Ganzen, führt die Entscheidung zu einer Invertierung in der kleinsten Einheit (Binär von NULL auf EINS) und ist gefühlt erst einmal nicht zu bemerken. Es bedarf der Disziplin, an sich selbst zu arbeiten und das nennt man: „den Weg gehen“. aus diesem Grunde liefert das System ja auch reichlich Ablenkung und lässt den Einzelnen über seine Konditionierungen im Dunkeln.

Wenn man weiß, wie der Mensch – besser: seine Konditionierungen „funktionieren“, ist es ein leichtes Macht über ihn zu erlangen. Dieser Blog dient dazu, diese Mechanismen für jeden offen zu legen.

Bei einem technischen System führt eine kleine Veränderung (Invertierung von Null auf Eins oder umgekehrt) zu einer möglichen und sofortigen Gesamtveränderung im Programmverhalten des Systems.

Der Mensch verfügt ebenfalls über Programmierungen (Konditionierungen), darin sind ebenfalls „Wahr“ und „Falsch“, „Ja“, „Nein“ sowie „Nicht“, „Und“, „Oder“ zu finden.
Eine schlagartige Gesamtveränderung würde sich auf seine Wahrnehmung, sein Denken und Handeln auswirken, was zu einem Systemzusammenbruch führen würde, da seine Wahrnehmung nicht mehr mit der Realität konform ginge.
Ich hoffe jetzt ist auch klar, warum es kein von jetzt auf gleich in vollem Umfange geben sollte.

Dass sich der gewohnt Konditionierte nicht vorstellen kann, dass es auch anders sein kann, liegt im Falle der alten Ordnung daran, da er sich in einer (Welt)Anschauung bewegt, die ihn nur das glauben lässt, was er mit seinen Sinnen auch erfassen kann. René Descartes war einer der Vertreter, die die Welt in Dinge und Teile, getrennt von der Welt des Glaubens vertrat.
Dabei ist alles – sowohl das Materielle wie auch das Immaterielle – eine Frage des Glaubens. Denn Glauben heißt lediglich „annehmen“. Aus diesem Grund kann man Ungläugigkeit auch als Mittel der Verdrängung sehen.
Innerhalb der sich zuspitzenden Situation eine recht heiße Angelegenheit, erzeugt er durch Verdrängung selbst den Druck, den er in sich wahrnimmt. Irgendwann steht er vor der Entscheidung: Er denkt um, oder sein psychisches System kollabiert.

Wer zur Invertierung noch ein Vorher-Nachher-Beispiel mag: In der alten Schulmedizin werden die „Symptome“ behandelt und dem Betroffenen als „Krankheiten“ präsentiert.
Was umgekehrt bedeutet, sich mit den Ursachen zu beschäftigen und diese zu erkennen und zu lösen, die zu diesen Symptomen führen und wahrgenommene „Krankheiten“ lediglich Signale oder bereits einen Heilungsprozess darstellen – vereinfacht dargestellt.

Siehe zum Beispiel „Schnupfen“: So hat man die Schnauze voll, es herrschte eine Überlastung. Oder das bekannte Thema „Angst“. Hierzu das sich offenbarende Ärzteblatt.

Ein anderes Beispiel: Die Feindstaatenklausel der UN-Charta. Wir sind der „Feind“. Was ist ein Feind? In der Regel jemand, der mit seiner Denk- und Handlungsweise gegen eine übliche (herrschende) Ordnung verstößt.

„Die herrschende Meinung ist, die Meinung der Herrschenden – Masse.“

Bei „Feind“ handelt es sich jedoch nur um eine Projektion in Form einer Schuldzuweisung. Projektion meint, ich erkenne etwas im anderen, was ich selber in mir trage, was ich jedoch selbst bei mir nicht sehen und schon gar nicht ändern will.
Eine Nichtannahme, also Ablehnung (oh, eine Wortnegierung, jedoch keine Bedeutungsnegierung) führt zum üblichen Handlungsdurcheinander und der Bestätigung, dass beide nicht weit genug denken.

Betrachtet man jedoch das Ganze, so entschließen sich die „anderen“ solange zum alten System (Beibehaltung der alten Ordnung) bis der eigentliche(!) Umdenkprozess hier in Deutschland stattfindet, siehe beispielsweise „Die wahre Aufgaben der Deutschen“.
Somit heißt es nicht zu Kämpfen mit dem üblichen Verlieren oder Gewinnen im Kopf, sondern durch Überwindung des Systems (schrittweises Umdenken) die kollektiv-geistige Sackgasse zu verlassen und dabei auf jeden Fall(!) zu gewinnen.

Wenn also jemand behauptet, man könne mit dem Begriff „nicht“ nichts anfangen, habe ich dies wohl eindringlich widerlegt. Sicher kann es das Gehirn nicht, denn das Gehirn ist nur das Medium.

„Wenn es nicht Dienstag ist, kann es jeder andere Tag sein.“

Im „EU-Recht“ bin ich nicht der „Halter des Fahrzeugs“ und im „BRD-Recht“ gelte ich nicht als „Eigentümer des Fahrzeugs“, also bin ich alles andere. Das wiederum ist zunächst(!) undefiniert und irgendwann stellt sich heraus, dass man nur der Nutzer ist. „Nutzer“ konnte ich rechtlich nicht definiert finden, was den Schluss zulässt, dass nur der gewohnte Glaube dafür zu zahlen und auf der anderen Seite die Gewohntheit, man könne dafür auch etwas verlangen (Kfz-Steuer) existiert. Glauben heißt annehmen (Vertrag).

Wenn man sich daranmacht, die vielen Sachverhalte aus Sicht der „Gewohnheiten“ zu prüfen, wird man irgendwann feststellen, dass das gesellschaftliche Komfortsofa nur aus Gewohnheiten besteht.

„Die herrschende Meinung ist, die Meinung der Herrschenden – Masse.“

Gewohnheiten, die sich gerade in einem Paradigmenwechsel auflösen.