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Mal wieder: Hinüber in die Neue Zeit

Lesezeit: ca. 11 Minuten

„Das Leben kann nur in der Rückschau verstanden werden, muss aber in der Vorschau gelebt werden.“ Stanley Milgram, Experimenter

Gewohntes „Verstehen“ orientiert sich daran – vereinfacht ausgedrückt – dass es irgendwo ein paar „Böse“ gab oder gibt und man diese nur(!) gegen „Gute“ – besser: gegen „Gerechte“ zu ersetzen braucht, und damit habe sich dann der Fall erledigt.

Nicht selten sehen sich die „Ersetzer“ als „gerecht“ Handelnde, was gleichzeitig auch eine gegenteilige Sichtweise (auf der anderen Seite) erzeugt.

Komischerweise führt die Austauschhandlung über eine schleichende Erosion immer wieder zur Ernüchterung. Der Grund, warum „Revolutionen“ deshalb auch so heißen: engl. to revolve = im Kreise drehend.

Das liegt daran, dass man sich im Grunde genommen nur selbst überlistet hat und die „Lösung“ wohl doch nicht „einfach“ in einem Austausch getan war.

So wie dies auch gerne in der „Szene“ angedacht ist, ein „nicht handlungsfähiges Deutsches Reich“ gegen eine unrechtmäßige BRD austauschen zu wollen, während das System (der alten Ordnung) – in(!) dem sich beide Institutionen bewegen – unbetrachtet bleibt!

Man kommt also nicht umhin, das Wesen(!) des Alten zu verstehen, seine Prinzipien, seine Regelwerke, die es zum System machen – auf dem sich gewohntes Denken und Handeln aufbaut.

„Als System (altgr. σύστημα sýstēma, ‚aus mehreren Einzelteilen zusammengesetztes Ganzes‘) wird allgemein eine Gesamtheit von Elementen bezeichnet, die miteinander verbunden sind und dadurch als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können, als strukturierte systematische Ganzheit.“ Wikipedia

Ein System arbeitet nicht nur nach Regelwerken, es ist seine Regelwerke, nach diesen alles „funktioniert“. Die alte Ordnung ist dazu gedacht, die individuell-gesellschaftliche Entwicklung nahezu aushebeln zu wollen, um so durch Fremdbestimmung und Verwaltung, die Entwicklung aus der Unvernunft (der Unmündigkeit) heraus, weiter durch „ach so notwendige Betreuung“ („Wir müssen die Bürger schützen!“) unterbinden zu wollen.

Ein „Staat“ ist dabei nur eine Institution innerhalb des Systems der alten Ordnung und nicht das System selbst. Wo also befindet sich das „System der alten Ordnung“?

Ich schreibe extra „alte Ordnung“, weil es auch eine „neue Ordnung“ bereits gibt – besser: schon immer gegeben hat, die sich durch – ich formuliere es mal so – „unbesetzte“ Regelwerke zum Ausdruck bringt.

Geht man also davon aus, dass der Mensch als „bewusst“ Handelnder unterwegs ist, so ist er auch für das, was er erlebt verantwortlich. Er ist auch für jene Ergebnisse verantwortlich, die aus seinem „unbewussten“ Handeln heraus entstanden sind.

Ein Grund mehr, sich in seinem menschlich-persönlichen Wesen zu entwickeln und nicht nur im gesellschaftlich tolerierten, persönlich-beruflichen Sinne. Letzteres hat nur eine Reduktion auf Arbeiten und Geld verdienen, um so „dazu zu gehören“, zur Folge.

Einem Dazugehören, was im Wesentlichen eine als weisungsgebundener Untergebener (Sklave und Fremdbestimmter) belohnte Tätigkeit mit sich bringt.

Sich vordringlich damit auf äußere, künstlich geschaffene „Werte“ zu stützen hat zur Folge, dass man in der Vorstellung unterwegs ist, etwas oder jemand gehöre einem (Man könne es ja schließlich kaufen) und dadurch fremdbestimmbar ist – alles anerzogene Vorstellungen/Konventionen. Dazu gehören Geld, Eigentum, Besitz, Hab und Gut.

Und was einem gehört, kann einem auch wieder genommen werden. Somit ist es kein Recht, was einem zugestanden wird, sondern nur Privilegien, die bei „Nichtentsprechung“ (weil man nicht brav, artig und gehorsam war) wieder entzogen werden können – natürlich willkürlich-opportun mit vorgeschobener, meist dehnbarer Rechtsbegründung und Verweis auf irgendwelche Verträge.

„Mein Haus, mein Auto, mein Boot.“ Werbung der Sparkassen, 1995

Vertragsrecht dient im System der alten Ordnung – als künstliche Überlagerung der natürlichen Regelwerke – um unnatürliche Zusammenhänge herzustellen, die in der Natur nicht existieren.

Was ich bspw. bisher so an Verfassungen gelesen habe, waren im Grunde genommen nur Verträge zur Legitimation der Fremdbestimmung. Aus diesem Grunde kann man alles was nach Fremdbestimmung und damit verbundener Organisationsformen „riecht“, getrost unter „wie es nicht funktioniert“ verbuchen.

Das erklärt auch gewohnte Systemmechanismen, wo der „Betreute“ durch Steuern und Abgaben seine Betreuung selbst finanziert – so wie er mit dem Rundfunkbeitrag seine eigene „Dummheit“ und mit den Zinsen aus einem aus der Luft geschaffenen Dar-Lehensvertrages, das Leben des Bankers finanziert.

Da helfen auch keine Gesetze, die sich in der Regel nur mit der Behandlung der Auswirkungen beschäftigen und die Ursachen unbehandelt lässt (Im Kern ist dies die gesellschaftlich tolerierte Unvernunft, die als „Vernunft“ betitelt wird und damit die Existenz der Betreuer hervorruft). Erkannt, was die wesentliche Aufgabe ist?

Um es kurz und schmerzvoll auszudrücken: Der Mensch lebt in keinem Staat, wo über ihn – durch andere Menschen – fremdbestimmt wird. Der sich entwickelnde Mensch überwindet diese Fremdbestimmung und lässt das Alte als Erinnerung hinter sich.

„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40

Die Infragestellung von Schutz, Entwicklung verhindernder Betreuung, Staat und seine künstlichen Gesetze, führen den Menschen aus dem System der alten Ordnung – nicht deren weitere Nutzung oder Inanspruchnahme.

Die Vorstellung, jemand oder etwas gehöre einem, erzeugt auch das Gegenteil, die Vorstellung, dass einem etwas „genommen“ werden kann.

„Wer nimmt (im Sinne von als Besitz oder Eigentum), dem sei genommen. Doch wer gibt, dem sei gegeben.“

An diesem Punkt sieht man recht nett, dass „Philosophie“ wohl doch einen direkten Einfluss auf das tägliche Handeln hat.

„Meine Herren, sie sollen nicht denken, sondern nur mitdenken.“

Die übliche Beschäftigung mit der Geschichte (auf der Suche nach noch mehr Details, um die letzte Wahrheit finden zu wollen) und dem Recht (im Kern nur eine Anhäufung von Regelwerken, die sich um die Auswirkungen(!) gesellschaftlich tolerierter Unvernunft Gedanken machen oder welche nun die „richtigen“ sind und „gelten“ sollen), ist dabei nur ein Bewegen innerhalb(!) des Systems.

Die Beschäftigung mit Informationen ist stets an die Frage geknüpft, wie kann ich mich durch sie entwickeln und welche Handlungsmuster kann ich selbst daraus ableiten?

Sammeln ohne diese entsprechenden Entwicklungsfragen(!), ist nur ein Sammeln und Herunterbeten und ständiges Verfeinern, ohne tatsächliche Entwicklung.

Man kommt also nicht umhin, sich auch mit der menschlichen Psyche auseinanderzusetzen, um das System zu verstehen und zu überwinden – vorausgesetzt, man hat vor etwas Fundamentales (bei sich und somit auch im Außen) zu bewerkstelligen.

Ein „Deutsches Reich“ verliert dabei, gleichfalls wie die BRD und im weiteren Erkennen auch jeder andere „künstlich geschaffene, staatliche Affenstall der Betreuung“ an Bedeutung.

Die eigene Entschlossenheit die bisherigen Dinge schrittweise und konsequent in Frage zu stellen, ist die eigentliche Aufgabe und wird nicht mit gewohnter Verdrängung (Kampf, Widerstand, Flucht, Schuldzuweisung &c.) der „Peiniger“ bewerkstelligt!

Denn gerade diese Verhalten ist eines jener Regeln, die typisch für das System der alten Ordnung ist und damit auch die Antwort, wo das „System der alten Ordnung“ zu finden ist. Im Menschen selbst. Und nur er kann bei sich etwas ändern, damit sich etwas ändert!

Aus diesem Grund, kann und braucht man auch niemanden zu überzeugen.
Jene, die dies noch nicht erkannt haben, beschäftigen sich mitunter in der Schaffung einer „neuen Heimat“, nicht selten einem Rechtsstaat mit „gültigen“ Gesetzen und einer Regierung aus „gerechten Vorgesetzten“.

Alleine deshalb macht es schon keinen Sinn sich über die „Gültigkeit“ von Verfassungen und Gesetzen zu streiten. Denn Streit ist lediglich ein Zeichen dafür, dass auf beiden Seiten nicht weit genug gedacht wurde oder wird.

Hinweis: „Nur Gierige brauchen eine Re-Gierung.“

Was die „Gültigkeit“ betrifft, sind vom Menschen (künstlich) geschaffene Regelwerke höchstens „geltend“, wobei „geltend“ („gilt“) der Hinweis auf das Vorhandensein einer (Rechts)Fiktion ist und somit auch jene „Personen“, die sie entwickeln, jene die sie anwenden und jene, die sie durchsetzen. Es sind alle Rollen, die belohnt gespielt werden.

Alles was unter dem Aspekt der Fremdbestimmung läuft, muss „durchgesetzt“ werden – anders bei den Naturgesetzen, die sind selbstregelnd.

Beim Menschen wäre dies die entwickelte Vernunft und Gewissen.

Das Grundprinzip der Fremdbestimmung ist die Vorstellung zu wissen, was für andere „richtig“ sein soll – wobei Sachorientierung meist durch persönliche Befindlichkeiten überlagert ist – untermauert durch die irrige, jedoch kollektiv als „normal“ angesehene Vorstellung, etwas oder jemand gehöre einem.

Erkennbar, dass die Aufklärerszene diesen Prozess offensichtlich und öffentlich vor sich hat – oder vielleicht auch nicht.