Man hüte sich vor…

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(v1.3) … den Dingen, an denen man mit den eigenen(!) Händen nichts bewirken kann, dass sie fortan die eigenen Gedanken beherrschen. Vor geraumer Zeit hatte ich mal einen Beitrag über die vielen täglichen Informationen geschrieben, die einem meist mit räumlichen oder zeitlichen Abstand verbunden, dargebracht werden, wo man selbst gar keinen direkten Einfluss nehmen und etwas tun kann.

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Dinge geschehen. Punkt. Es sind die Bedeutungen, die der Mensch ihn verleiht und diese sind wiederum von den Denk- und Verhaltensmuster beeinflusst.

Es sind lediglich die Bedeutungen die man den Geschehnissen verleiht und die sind wiederum abhängig von den in einem wirkenden Denk- und Verhaltensmustern und der damit verbundenen Rolle im Rollenspiel.

Dem Gewohnten wird gezeigt, dass er sowieso nichts machen kann, was ihn – gegenüber sich selbst – jedoch auch machtlos erscheinen lässt. Eine Art „Endstadium“ seiner bisherigen, systembedingten Entwicklung aus Opferrolle und gesammelten Leides.
Dass er das alles dennoch selbst zu verantworten hat, ist ihm mitunter nicht bewusst, da er davon ausgeht, dass andere daran Schuld sind, für seine Lebenssituation. Und damit schnappt die eigene Falle vor seiner Nase zu – und dies fremdbestimmt durch seine eigenen Denk- und Verhaltensmuster.

Wenn es um gezeigtes Leid geht, fühlt sich der gewohnte Denker mitunter dazu aufgerufen, und zeigt sich von seiner besten Seite, indem er sich mit dem „Unrat“ auflädt – genauer: aufladen lässt, um später das gewohnte „Liedchen“ anzustimmen.

Irgendwann ist das Maß selbstgeschaffenen Leides voll und es bedarf eines Ventils, den so erzeugten inneren Druck zu entlasten. Feuer frei für: Klagen, Jammern, Beschweren, Greinen, Auskotzen, Gewalt, Zerstörungswut usw.
Der Feind ist recht schnell ausgemacht und „ab geht die Post“. Auf diese Weise ist man damit beschäftigt, immer wieder zurück in den Kreisverkehr zu gelangen – mehr aber auch nicht.
Dass „die Anderen“ erstmal „weg“ müssen, um dann „das Andere“ zu machen, ist dabei nur eine Illusion, denn es geht darum – trotz aller wideren Umstände – sich trotzdem über sich selbst zu erheben. Genau das ist die Aufgabe, selbst wenn es unmöglich erscheint. Wie das geht?

Zumindest nicht von jetzt auf gleich. Das ist nur Wunschdenken. Es geht Schritt für Schritt, indem man einen kleinen Erfolg für sich nach dem anderen schafft und nicht einfach beim nächsten Fehltritt aufgibt. Das nennt sich eigene Erfahrungen machen.
Dort wo der größte Widerstand erscheint, behält man ihn erst einmal im Auge. Wer voll im Feindbild-Modus unterwegs ist, werde er sich erst einmal darüber klar, wo der „Feind“ wirklich zu finden ist, und nicht, wo er gerne erkannt werden mag.

Es geht darum, wieder die eigene geistige Entwicklung entschlossen in die Hand zu nehmen. Wer natürlich weiter tatenlos, sich auf künstlich hochgetakteten Nebenschauplätzen austoben oder das übliche Klageliedchen anstimmen mag, auf entsprechende „Gerechtigkeit“ oder gar einen kleinen „Erlöser“, „Führer“ hofft… oder auch zwei oder drei… der darf angespannt weiterträumen.

Denn wer noch einen „Führer“ oder gar einen „Messias“ benötigt, jemand der über das Leben anderer bestimmt, der einem „die Kohlen aus dem Feuer holt“, der einen vom Boden aufhebt, die Tränen trocknet und mit sanfter Stimme spricht: „Ab morgen musst Du aber wieder brav arbeiten, Geld verdienen und es wieder ausgeben gehen und weiter Deine Steuern zahlen und Deinem Bischof den Ring küssen“, der hat nicht wirklich verstanden, worum es hier bei allem geht.
Doch weiß er in dem Moment genau, welche Rolle er wirklich eingenommen hat. Und:

„Wer sich wie ein Opfer benimmt, darf sich nicht wundern, wenn er wie eines behandelt wird.“

Es geht nicht darum, dass die anderen erst „weg“ müssen, sondern Du Dich über Deine Opferrolle erhebst und solange läuft die „Nummer“ nur für Dich allein – in Deinem Kopf.

Neulich haben sich welche lauthals über die Politik beschwert und ich sagte: „Ich weiß nicht, warum Ihr Euch überhauptnoch beschwert. Merkel ist doch endlich weg.“

Es ist ein Irrglaube, einen Einzelnen für schwach zu halten, da man ja nur gemeinsam stark sei. Derartige Zusammenkünfte bieten Führungsgeilen, gewaltbereiten Dummköpfen, feigen Drückebergern und Mitläufern nur eine Plattform, um „ihr Ding zu machen“, meist im Glanz eines ehrenhaft erscheinenden Themas.

Nebenbei: Und wenn es um das Klima geht, der Mensch ist über seine gewohnten Denk- und Verhaltensmuster mit dem Klima untrennbar verbunden. Durch diesen Umstand ist er auch in der Lage selbst etwas zu tun.

Das was das System zusammenhält, sind die nach wie vor wirkenden Denk- und Verhaltensmuster sowie damit verbundene Wertvorstellungen. Sicht- und spürbare Veränderungen gehen jedoch durch eine veränderte Haltung, Sichtweisen usw. von jedem selbst aus. Es geht es im wesentlichen darum, das Verhalten der Gehorsamsbereitschaft, der Entsprechung und die Anbetung irgendwelcher Autoritäten hinter sich zu bringen.

Wer also gewohnt verdrängt, nichts hören will, während er gleichzeitig auf „Erlösung“ wartet und häufig auch noch klagende Worte dafür findet, weil ja alles so „alternativlos“ und „ernst“ erscheint, darf sich nicht wundern, warum es nicht da „ist“.

Jener läuft in der irrigen Annahme herum, dass er unabhängig/isoliert von der Welt existiert. Objektivität, die es nicht wirklich gibt.
(Anmerkung: Zumindest kann man von Sachlichkeit sprechen, indem man bspw. in Texten oder Dialogen die gewohnten Adjektive weglässt.)

Es gibt so viele in der Rolle der Mitläufer – Profiteure, die getarnt und gesichtslos durchs Leben gehen. Wie heißt es so schön? Am Tun wird man sie erkennen…

„Alle Menschen sterben… doch nur wenige Menschen leben.“

Und so werden Informationen veröffentlicht, die einzig und allein dazu gedacht sind, um den „Status Quo“ des Systems (die gewohnten Denk- und Verhaltensmuster) weiter aufrechterhalten, während die Akteure, also jene, die die Informationen veröffentlichen und jene, welche sie „genießen“ einmal mehr nur als Systemteilnehmer in gewohnter Opferrolle unterwegs sind – möglicherweise sogar auf ein „gemeinsames stark sein“ hoffen.
Zum Glück bedarf es ja immer einer Mehrheit, die sich jedoch, im Falle der Feigheit vor dem „eigenen, inneren Feind“, irgendwie nicht einstellen mag.

Das Gestern wird zunehmend zu einer Erinnerung, wo gelernt wurde, wie es im Grunde nicht funktioniert, weil man sich vom Leben abgewandt hat und davon ausging, dass das wohlwollend (Vor)Gegebene bereits alles sei.

Und dennoch war/ist es notwendig, um wieder selbst den Weg zurückzufinden, wofür jenen wiederum der Dank gehört.

„Ihr Daseinszweck ist es nicht zu herrschen, sondern das Verursachen von Leid und Schmerz und Tod. So ist es gewesen, so ist es jetzt noch, und so wird es immer sein. Und alles nur, damit andere ihretwegen über sich hinauswachsen können.“ „Mobius M. Mobius“ zu „Loki“, Loki, 2021

Da kommt gerade der Gedanke, dass es im Grunde nur EINE wirkliche Wahl gibt, ob man weiter nur die Rolle (Maske, Hülle, Person) sein mag oder ein Mensch, der bewusst eine Rolle spielt oder diese und jene nicht mehr zu spielen bereit ist.

„Es ist ein beachtlicher Unterschied, ob man eine Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist.“

Auch der gelernte Schauspieler mag vielleicht wissen, dass er auch nur eine Rolle spielt, selbst wenn er sich für einen Schauspieler hält, wie auch die vielen anderen Rollen, von denen man ihm vermutlich nichts erzählt hat.

Wer natürlich weiter die Opferrolle mit all ihren Unsäglichkeiten traktieren mag und herumjorrt, dass sich ja nichts tun würde, darf sich nicht wundern, wenn dem tatsächlich so ist.

„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Mahatma Gandhi

Es ist die innere Haltung, die darüber bestimmt, emotionalisiert und geblendet von Wut und Zorn, was nur den Fokus verschwimmen lässt, nicht selten in der Vorstellung, man sei ja damit wenigstens nicht alleine. Ich kenne das von weit früher.
Das nutzt alles nichts und auch nicht in Form vom mehr des Selben. Gleichzeitig steckt darin auch eine Entscheidung: Man lässt sich, „bewaffnet“ mit gewohnter Haltung weiter von Unsäglichkeiten „zutexten“ oder: sammelt und häuft sie noch selbst an, oder: man trifft eine Entscheidung. Der Weg ergibt sich dann von selbst.

Dabei geht es nicht einfach darum, das gelesene Ungemach gewohnt zu verdrängen, sondern auf eine andere Art und Weise damit um zugehen, statt emotionalisiert mitzuschwimmen, um so irgendwie – von reichlich Unsäglichkeiten ferngelenkt – „dazuzugehören“.

Wenn man nur dann dazugehört, wenn man einen „Gelben Schein“ hat, sich im „Team“ gekonnt über die „auserkorenen Bösen“ reichlich zu echauffieren weiß oder die Notwendigkeit besteht, sich längst überholten Meinungen und Vorstellungen anschließen zu müssen, da man sonst beim BND arbeiten würde, so verzichte ich wohlwollend auf jede Teilnahme.

Wenn Sie – wer immer das nun lesen mag – also der Meinung sind, es muss sich endlich was tun, dann beginnen Sie einfach damit, sich mit dem System auseinanderzusetzen und wie Sie mit ihm verknüpft sind. Sie werden auch viel über sich selbst erfahren, was noch nicht einmal, drei Schiffe, eine Atemmaske wegen dünner Luft oder eine Rakete benötigt, um etwas „Neues“ zu entdecken. Das ist der eigentliche „Great Reset“, den Sie selbst in der Hand halten.

„Try everything.“ Shakira

Wissen Sie, das System der alten Ordnung dient dazu, um sich wieder selbst zu entwickeln. Die Furcht, die man verspürt, ist nur die des eigenen „Ichs“, was einem erzählt, dass das ja alles gefährlich sei und man sich hüten müsste.

„Es gibt nichts zu fürchten, außer der Furcht.“ „Scarecrow“, Batman Begins, 2005

Und wissen Sie warum, weil es ihm – durch ihren Entschluss und dem damit verbunden Weg – nämlich an seine Tarnung und den Kragen geht.

Doch besteht darin ein wesentlicher Unterschied:

„Neo, genau wie ich, wirst du irgendwann einsehen, dass es ein Unterschied ist, ob man den Weg nur kennt oder ob man ihn beschreitet.“ „Morpheus“, The Matrix, 1999

„Als Pole von „Gut“ und „Böse“ bot man den Menschen zwei Konzepte an: Egoismus und Altruismus. Unter Egoismus verstand man, andere für das eigene Wohlergehen zu opfern. Unter Altruismus sich selbst für andere zu opfern. Dies fesselte die Menschen unumkehrbar an andere Menschen und ließ ihnen nichts als eine Wahl des Schmerzes. Eigener Schmerz, der zum Wohle anderer ertragen werden muss, oder aber der Schmerz, der fürs eigene Wohl anderen zugefügt wird. Als man schließlich hinzufügte, dass der Mensch Freude an Selbstaufopferung finden soll, schnappte die Falle zu.“ Howards Roarks’ Verteidigungsrede, Ayn Rand’s „Der ewige Quell“

„Wer hat Angst? Ja, wer hat Angst? Woo, woo, woo. Ja, wer hat Angst?“ „Dr. Peter Venkman“, Ghostbusters, 1985

Reklame: „Demos bringen nichts. Damit verschleiern wir nur unser Nichtstun… Wir demonstrieren gegen die Agrarpolitik, nachdem halb Afrika verhungert ist. Wir rationieren das Wasser, nachdem das Grundwasser knapp wird, wir reden über den Klimawandel, nachdem die Welt in Flammen steht.“ „Samantha“, Utopia, 2020

Musikalische Untermalung: