schmetterlinge
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…muss weg!

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Wer glaubt, mit einem „der, die oder das muss weg“ bereits den Schlüssel zur Lösung gefunden zu haben und dabei die Vorstellung entwickelt hat, dies nur mit genug Druck erzwingen zu wollen, bewegt sich nach wie vor in jenen Denk- und Verhaltensmustern, die das System erzeugen, was er gleichzeitig ablehnt. Sich von BRD in Richtung DR zu bewegen, geht dabei nicht weit genug, wenn von „Systemveränderung“ gesprochen wird.

Denn handelt es sich bei „der, die oder das muss weg“ prinzipiell um ein sprachlich formuliertes Abbild der eigenen konditionierten Verdrängung durch Symptombekämpfung. So mancher Blog und darin befindliche Kommentare orientieren sich an diesem Muster, wo jene durch Verdrängung des wahrgenommenen Problems selbst zum Teil dessen werden.

Ich kann also so manche „Zensuraktionen“ im Internet gut verstehen. Reine Problembetrachtung und Verdrängung tragen nicht zur Lösung bei, solange man sich an dieses Verhalten klammert.

Verdrängung beruht auf einer Bedingung, dass man früher für gewöhnlich für „fremde“ Informationen bestraft wurde und sich auf der anderen Seite „die rosa Vereinsbrille einer heilen Kinderwelt“ aufsetzte, um so sich unangenehm Anfühlendes oder weitere Unsäglichkeiten „vom Halse halten“ zu wollen: Die einfache Welt der hier lebenden „Guten“ und der woanders lebenden „Bösen“ – eine Welt betrachtet mit Kinderaugen.

Und da ja niemand der Böse sein möchte, ist die Welt doch auch ganz prima geworden.

Und wenn die rosa Brille nicht mehr ausreicht, dann sucht man sich einfach eine Aufräumkolonne, die man vorschickt und das „Problem“ eben mal regelt. Das nennt man dann schützen, sichern, bewahren, verteidigen &c.

Sichtlich gelangt man zu einer neuen Sichtweise, wo man die gelernte Bedeutung und innere Beziehung zwischen „Gut und Böse“, also Zuträglichem und Abträglichem in Frage stellt und ihm eine neue Bedeutung zuordnet. Dies erfordert einen Erkenntnisprozess, der durch einfaches „Copy and Paste“ eben mal nicht zu bewältigen ist oder man sich gewohnt blindlings darauf verlässt, dass andere schon das „richtige“ tun werden.