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Über das Klagen und Jammern hinaus

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Während sich die Systemberichterstatter noch damit begnügen, jeden Tag nur das Beobachtete aufschreiben zu wollen, entgeht ihnen in jedem Moment die Möglichkeit, selbst die Initiative für sich zu ergreifen.

Ach so, Sie meinen: Dort wo das „Problem“ auftaucht, müsse dieses auch „beseitigt“ werden? Da kann ich Sie beunruhigen: Diese Vorstellung beruht nur auf einem Verdrängungsverhalten, was in der Gesellschaft als „normal“ erachtet wird. Die Beschäftigung mit Symptomen hält dabei den fiktionalen Systemapparat am Laufen.

Irgendwann macht es Sinn, sich zu sagen: „Moment, das sind ja nur  Symptome“, selbst wenn man erst mal nicht gleich weiß, was das im Detail für das Beobachtete und einen selbst bedeutet.

Symptome sind nur sich- und spürbare Erscheinungsformen (Phänomene) eines beobachteten Systems. Diese werden gerne – unter dem Aspekt mehrheitlich wirkender Verdrängung – als „Probleme“ bezeichnet.

Als „Problem“ werden all jene Phänomene deklariert, deren „Lösung“ man gerne anderen überlässt, während gehofft wird, dass das Ergebnis den eigenen Vorstellungen entspricht – besser: mit den vorhandenen Konditionierungen im Einklang ist.

Wer sich also entschließt „Probleme“ wirklich lösen zu wollen, empfiehlt es sich, das Ganze stets als „Herausforderung“ zu handhaben. Gewohnte Problemorientierung, Kampf und der Versuch (gegen die ja so Bösen) gewinnen zu wollen, sorgt irgendwann dafür, dass man nur frustriert ist oder mehr.

Man gewinnt nur, wenn man über das System und seine Mechanismen hinausdenkt, weil das System selbst auch nur auf der mentalen Ebene abläuft!!!

Der Eintrittspunkt in die Analyse des Systems findet sich an der Stelle, wo man die gewohnten Verhalten der Schuldzuweisung, der Suche nach Verantwortlichen und die übliche Feindbildprojektion unterlässt (was wiederum eine Selbstbeobachtung notwendig macht) und diese Entscheidung beibehält und sich bei auftreten immer wieder daran erinnert.
Irgendwann fallen diese gewohnten Verhalten weg und man hat sich zumindest an dieser Stelle selbst umkonditioniert. Nur auf diese Weise findet der Ablöseprozess aus dem System statt.

An dieser Stelle trennt sich auch die „Spreu vom Weizen“, da ein „so tun, als ob“ keine (Rechts)Wirksamkeit entfaltet. Da hilft weder Klagen, noch Jammern oder demonstrieren, was eh’ nur Ventilfunktionen für das selbstgeschaffene Leid sind, was sich zwischen lautstarker Forderung, dass sich etwas ändern muss, während insgeheim gehofft wird, selbst nicht betroffen zu sein, aufspannt.

Das Szenario im Außen macht es notwendig sich zunächst dauerhaft(!) darüber im Klaren sein, dass das jeweils Beobachtete stets nur ein Symptom (des Systems) ist, was in der Regel nicht dort „gelöst“ wird, wo es sicht- und spürbar in Erscheinung tritt.
Das übliche Bekämpfen von Symptomen ist hierbei nur der Hinweis auf das Vorliegen eines Verdrängungskonzeptes, was innerhalb der Ordnung im Tun zu immer weiterer Komplexität führt, die irgendwann die Grenze der Stabilität (zwischen Energieaufwand zu Strukturerhaltung und Energieaufwand zur Erfüllung der Aufgabe des geschaffenen Systems) verlässt und das Geschaffene wegen struktureller Insuffizienz kollabiert.

Es macht wirklich(!) Sinn, sich vorher der Ursachen gewohnter Schuldzuweisung und Feindbildprojektion im Klaren zu sein, da diese sonst den Erkenntnis-  und Lösungsprozess außer Kraft setzen und nur zum üblichen Hickhack führen.

„Merkel muss weg“, ist somit keine wirkliche Lösung, sondern nur Ausdruck gesellschaftlich normierter Verdrängung. Demonstrieren ist dabei nur ein Abbild eines sich kollektiven Beschwerens.

„Wer sich beschwert, erleichtert sich jedoch nicht.“

Man sieht hier ganz deutlich, das man der Masse keine wirklich wirksamen Instrumente zur Verfügung gestellt hat und genau diesen Weg hat sie nun vor sich, diese zu entwickeln. Wer nun meint, man könne ja eine Partei gründen und in die Politik gehen, wird den Groschen etwas später fallen hören, siehe Akt der Selbstauflösung durch das seit 25.07.2012 ungültige Wahlgesetz.

Es wird nur noch aus Gewohnheit gewählt und die Wählenden geben dabei selbst ihre Verantwortung und Würde an der Wahlurne ab und überlassen anderen die Denksportaufgabe, die sich jedoch nur dahingehend erstreckt, das Bisherige verwalten und betreuen zu wollen.
Manch sogenannter „Reichsbürger“ hat in 2017 die AfD gewählt und sich damit selbst ad absurdum geführt, da er noch vor ein paar Jahren die Ungültigkeit des Wahlgesetzes lauthals propagierte.

„So tun, als ob“, ist ein Verhalten der alten Weltordnung. Die Schauspieler machen es vor.“

Entwicklung von Lösungen macht immer eine fachübergreifende Ist-Zustandsbetrachtung und spätere davon abgeleitete Vorgehensweise in der Umsetzung notwendig. Die Lösung entsteht zunächst grob und verfeinert sich während des Tuns und ist stets beeinflusst von den Denk- und Verhaltensmustern. Wie wichtig doch die Hinterfragung der eigenen Denk- und Verhaltensmuster ist.

Wer sich bis jetzt mit seinen eigenen Programmierungen nicht auseinandergesetzt hat, der wird sich bei beim Versuch einer Lösungsentwicklung nur im Kreise drehen. Vielleicht gefällt ihm die Fahrt mit dem Karussell ja auch.

Wer sich nun stur nur an irgendwelche Regelwerke als alleinige Lösungswerkzeuge klammert, wird mehr oder weniger schnell zur Erkenntnis gelangen, dass eine Disziplin allein nicht ausreicht, um an eine wirksame(!) Lösung denken zu wollen.

Dabei ist es notwendig auch die gewohnten Disziplinen zu hinterfragen, die in der Regel auf den Konzepten des Systems beruhen, siehe: das positive Recht als offensichtliche Fiktion, mit seinen natürlichen und juristischen Personen und so künstlich geschaffenen Betreuungseinrichtungen und Staaten mit ihren wertschöpfungsfreien Betreuern.

An diesem Punkt offenbart sich der gewohnte Akt der Entwicklung mit Hilfe der Materie, als belohntes Geschäftsmodell im fremdbestimmten Kreisverkehr.

Um das System und die Ursache seiner Existenz zu erkennen, zu verstehen und zu verinnerlichen, geht dies über den gewohnten Rahmen des positiven Rechts und seiner weiteren Nutzung durch inhaltlichen Austausch der Gesetze hinaus, siehe: Tröge & Schweine

Warum das System an sich in Frage stellen?

„Weil die Fische, die sich nur über das schmutzige Wasser beschweren, selten ihrer eigenes Arschloch sehen.“

Es nutzt wenig bis nichts, nur innerhalb und unter Anwendung gewohnter Institutionen, Werkzeuge und Methoden eine grundsätzliche Veränderung bewirken zu wollen. Das ist ungefähr so wirksam, wie mit einem Löffel Gemüsesuppe umrühren zu wollen, um dadurch ihren Geschmack zu verändern.

Innerhalb des Systems, ohne zu wissen was das System ist und nach welchen Regelwerken es arbeitet „dagegen“ vorgehen zu wollen, macht nur dann Sinn, wenn man anhand der Vorgehensweisen das Feedback auswertet, um zunehmend ein Bild vom System zu erlangen.

„Die Programmierung des Menschen beeinflusst seine Wahrnehmung, sein Fühlen, sein Denken, seine Entscheidungen und sein Handeln und wird so zum Bestandteil seiner geschaffenen Ergebnisse.“

Es erweist sich als vorteilhaft eine theologische, eine philosophische sowie psychologische Haltung mit in die Systemanalyse einzubeziehen – neben der Thematik des positiven und damit auch überpositiven Rechts.

Die Geschichte ist bspw. eine hervorragende Datenbank, deren immer wieder auftauchende Muster einen Rückschluss auf das menschliche Verhalten lassen, da das System von diesen Verhalten erzeugt wird, bzw. diese verkörpert.

„Möchtest Du wissen, was genau sie ist? Die Matrix ist allgegenwärtig. Sie umgibt uns. Selbst hier sie, in diesem Zimmer. Du siehst sie, wenn du aus dem Fenster guckst oder den Fernseher anmachst. Du kannst sie spüren, wenn du zur Arbeit gehst oder in die Kirche und wenn du deine Steuern zahlst. Es ist eine Scheinwelt, die man dir vorgaukelt, um dich von der Wahrheit abzulenken.“ Morpheus, The Matrix

Wie gesagt: Alles was der Mensch traktiert, wird von einen Denk- und Verhaltensmustern gelenkt und erzeugt – vor allem das System selbst, dessen Spiegelbild sich in der beobachteten Materie zeigt.

Andersdenken ist nicht einfach der Akt nur gegen etwas sein zu wollen, sondern ein System in seinen Grundfesten zu hinterfragen, was einen Selbsterkennungsprozess unabdingbar mit einschließt.

Es nützt auch nichts, erst einmal alle wesentlichen Werke berühmter Verfasser hinter sich zu bringen, um dann eine wissenschaftlich tragbare Aussage zu treffen, da die bekannten Verfasser nicht selten aus der Sicht des Systems verfasst haben und so nur zur weiteren Überlagerung der eigen Denk- und Verhaltensmuster beitragen.

Es bedarf ein gutes Pfund Beobachtungs- und Kombinationsgabe, Intuition, innere Ruhe, Aufgeschlossenheit, Selbstvertrauen und Menschenverstand.

Zur Systembetrachtung, dem besseren Begriff für „Systemanalyse“, bedarf es einer inneren Motivation und  Selbstdisziplin, den Dingen und Sachverhalten auf den Grund gehen zu wollen. Der Willen also gegen sich selbst gerichtet, was unablässig zur eigenen Entwicklung führt.