Weder…

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(v1.1) … ist – klassisch – Vergangenheit Zukunft, noch Zukunft Vergangenheit – höchstens dann, wenn weiter im gewohnten Denken, Handeln und den üblichen Wertvorstellungen fortgefahren wird. Doch wie erkennbar ist, wird sich seit einiger Zeit systemisch im Kreise gedreht, statt notwendigerweise infrage gestellt.

Die Politik gibt mittlerweile ihr Bestes, dass sich jene in den Rollen der „Bürger“ vielleicht doch mal die Frage stellen, ob dass alles noch so sein braucht, wie man es bisher zu praktizieren meinte.

Früher wurde gern von „der Ausbeutung der Arbeiterklasse“ gesprochen und so manche Partei machte sich dafür stark.
Doch wer genauer hinschaut erkennt, dass der anerzogene Glaube an den Wert von Arbeit und Geld im wesentlichen dafür Rechnung trägt, warum das ganze Brimborium überhaupt so stattfinden kann – vollkommen gleich, wie weit sich so mancher „für das „Ganze zu opfern“ bereit ist.

Über die Jahrhunderte wurde das gewohnte Herrschaftssystem aus Erhabenen und Untergebenen zur Genüge „traktiert“. Das konnte auch nur deswegen solange funktionieren, weil sich der gewohnte Denker (jener, der in der Familie zu Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung „dressiert“ wurde) recht schnell mit oberflächlichen Bezeichnungen und Augenwischereien für prinzipiell ein und das Selbe abspeisen ließ und lässt.

„Freiheiten und Freizügigkeiten sind keine Freiheit. Ruhe vor anderen zu haben, ist kein Frieden und Gerechtigkeit ist nicht jener Zustand, wo man gegenüber einem anderen „gewonnen“ hat.“

Soll das für den auf Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung getrimmten Untertanen genügen, während er gelernt glaubt, es handele sich tatsächliche um eine Demokratie – mal ungeachtet, dass er sich seit längerem schon in einem Unternehmen bewegt – was sich „Staat“ nennt und noch nicht einmal einer ist.

Vor geraumer Zeit habe ich noch ein Verdrängungskonzept entdeckt: man kann sich auch dumm stellen, um sich so vor Informationen zu „schützen“.

Dass „Mehrheit“ für Richtigkeit stehen würde, ist ein gewollter Irrglaube, um so mögliche Veränderungen im Kleinen „vorbehandeln“ zu wollen.

„Schließlich haben wir eine Demokratie und da bestimmt immer noch die Mehrheit.“ „Ach so. Eine Mehrheit wählt sich wenige, die dann darüber bestimmen, was für viele „gut und richtig“ sein soll.“

Letztlich kommt man der Märchenstunde – hochtrabend mit „Fiktion“ bezeichnet – doch immer wieder auf die Schliche, während sich der gewohnte Denker durch den üblichen Etikettenschwindel „über den Tisch ziehen“ lässt, wenn nach einen „Shutdown“ einmal mehr der alte Wein in neuen Schläuchen angepriesen wird.

Während man den Arbeiter früher sozusagen noch mit der Peitsche zur Arbeit trieb, gestand man ihm über die späteren Jahre wenigstens eine Krankenversicherung und eine Rente zu. Gewerkschaften und das Wahlrecht nicht zu vergessen.
Letzteres sorgt dafür, dass man zumindest wählen durfte, wem man die Verantwortung für das eigene Leben in die Hand drückte, um später Betreuer vor sich zu haben, die dann vom „Schutz der Bevölkerung“ sprachen.
Gut, dass das Bundeswahlrecht seit längerem unheilbar ungültig ist. Da zieht sich die Bevölkerung nur noch aus Gewohnheit selbst „über den Tisch“.

„Im Laufe der Jahrhunderte wurden den Sklaven immer mehr Rechte zugestanden. Nach dem Gesetz hat jeder Sklave das Recht auf ärztliche Versorgung und auf eine Altersrente aus der Staatskasse. Am Ende haben sie sich damit zufrieden gegeben.“
„Wirklich faszinierend. Sklaverei wird zu einer Art Institution, mit zugesicherter medizinischer Fürsorge und sogar Altersbezügen.“ Raumschiff Enterprise, 1968

Das Rentensystem ist so aufgebaut, dass sich seine gewohnten Nutzer an zukünftigen Generationen zu schaffen machen, indem es diese zur Deckungen der aktuellen Renten heranzieht. Die einbehaltenen Beiträge dienen dazu, die aktuellen Rentenbezüge zu decken, während der Arbeitende durch „Rentenpunkte“ lediglich eine Anwartschaft erwirbt, die erst mit Eintritt ins Rentenalter, realisiert wird.

Der „Generationenvertrag“ ist jedoch nur bildlich und nicht juristisch zu verstehen. Ein Anspruch kann deshalb auch nicht eingeklagt werden. Warum? Weil man sonst die Versklavung nachfolgender Generationen rechtlich legitimieren würde.

Seit geraumer Zeit wird die „Rentenkasse“ durch Zuschüsse aus der Umsatzsteuer von über 100 Mrd. Euro gestützt, was die Vermutung aufwirft, dass die Bevölkerung an sich überaltert ist. So nebenbei.

Gleich was man versuchen mag, um Geldmittel zu vermehren: Geld vermehrt sich ausschließlich durch sein Investieren… plus zu erwartenden Zinsen. Und wo ist dies der Fall? Bei Unternehmen direkt oder privat bei Menschen, die arbeiten gehen. Die Schlange frisst sich sozusagen selbst auf.

Nur weil man dem gewohnten Denker beim Arbeiten nicht mehr mit der Peitsche kommt, sondern seit langem seinen anerzogenen Glauben zu nutzen weiß, dass irgendetwas einen Wert hätte und ihm jenes möglicherweise auch noch „gehören“ würde, was man ihm „wohlwollend“ zugesteht, kann man ihn recht einfach „an der Nase herumführen“, wenn er dies unter „seinesgleichen“ nicht bereits selbst macht.

„Du darfst gerne daran glauben, dass dir etwas oder jemand gehören würde… solange du dafür auch eine Nutzungsgebühr bezahlst.“

Was hier und da politisch als „zukunftsgewandte Wirtschaftspolitik“ zu verstehen ist, kann man sich spätestens nach dem Lesen einiger Beiträge auf diesem Blog ziemlich gut vorstellen, hat man dann nicht nur die Kernmechanismen des Systems der alten Ordnung verstanden, sondern auch, welche Rolle die des „unschuldigen Opfers der Umstände“ dabei spielt.

Es geht also nicht einfach darum, dass die oder die an allem Schuld sind, sondern dass zwei Gruppen in gegensätzlicher Eintracht – über den Glauben an den Wert von Arbeit und „Geld“ ein System aufrechterhalten, was sich im Grunde gegen sie selbst und die Natur wendet und es im rechten Zeitpunkt nur darum geht, sich möglichst mit Vorteilen bepackt, „vom Acker“ zu machen. Wenn man jedoch nicht nach diesen Regeln spielt und erkennt, dass nichts den Wert hat, den ihm der Mensch verleiht, dann ist die Nummer vorbei.

Die einen wollen weiter ein Pöstchen haben und die anderen gegen „Geld“ arbeiten gehen. Das ist das, was die alte Ordnung im Sichtbaren wesentlich ausmacht – neben den sicht- und spürbaren Auswirkungen.

Für den gewohnten Denker ist es nicht leicht zu akzeptieren, „worin“ er sich bewegt, weil er es a) mit bloßen Augen nicht sehen kann und ihm so b) der notwendige Vergleich fehlt.

Der gewohnte versteht (noch) nicht, dass sich die wesentliche Angelegenheit bei ihm – anerzogen – im Kopf abspielt, während er der Meinung ist, sich vordringlich nur um die sich ihm präsentierende Außendarstellung in irgendeiner Weise kümmern zu müssen.

Die Angst vor unangenehmen Konsequenzen und Realitäten, lässt ihn sich dabei selbst klein halten, brav und artig, weshalb sein Beitrag mitunter nur auf Klagen, Jammern und Beschweren beruht und er gewohnt zu seinen „Vertretern“ geht, die “es“ dann „regeln“ sollen.

Dass das Spiel aus Erhabenen und Untergebenen funktioniert, liegt lediglich daran, dass die Erhabenen wissen, nach welchen „Regeln“ die Unterworfenen – besser: die sich freiwillig Unterwerfenden „funktionieren“, während die Unterworfenen nicht wissen wollen, wie sie „funktionieren“.

Die recht nüchterne Tatsache, dass man doch nicht so schlau war, wie man bisher dachte, ist dabei ein wesentlicher Faktor, den Moment des „jüngsten Gerichts“ noch etwas vor sich herschieben zu wollen.

„Der Einzelne steht wie gelähmt vor einer Verschwörungstheorie, die so monströs ist, dass er sie einfach nicht fassen kann.“ J. Edgar Hoover, Leiter des FBI und Freimaurer

Das alles soll auch so sein. Denn wie sonst könnte man durch die Infragestellung des gegebenen Systems und seiner Kernmechanismen, jene alternative Realität wieder zu entdecken, die sich nur durch reichlich Ablenkung hat übersehen lassen.

Vernunft ist die sanfte Gewalt, die allem, und selbst der Gewalt, Grenze und Maß setzt.“ Karl Jaspers (Anmerkung: „Danke Rolf“)

Nachtrag: Wenn in der Aufklärerszene manchmal von „Enteignung“ gesprochen wird, so geht es nur darum die Gläubigen über die Verlustangst weiter unten zu halten, während sich jene auch schon mit dem Hinweis auf die Abschaffung des Bargeldes zufrieden geben, um alsdann ihr gemeinsames Klageliedchen anzustimmen.

Nachtrag 2: Der Film „Dr Strange in the Multiverse of Madness“ setzt sich unter anderem mit den gewohnten Handlungsmustern, Konsequenzen und Auswirkungen des besitzen wollen auseinander.