Wenn man das meiste für ernst nimmt,…

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(v1.35) … ist man vermutlich gern gesehen, weil man sich in all die vielen  „lebhaften“ Diskussionen einreiht, wo die „heißen Themen“ wie Zutaten eines Rezeptes gehandhabt werden, um am Ende zu einem mehrgängigen Gericht zu gelangen, mit dem Titel: „Sie wollen Deutschland vernichten – der schwarze Mann geht um und holt sich seine Opfer.“ Doch wer will schon hören, dass eine derartige Sichtweise lediglich die eines Opfers ist?

Wenn das für Sie neuerdings rassistisch klingt, dann bewegen Sie sich unwissentlich nur im gesellschaftlich als „alternativlos“ und deswegen für „ernst“ gehaltenen Rollenspiel. Das ist vollkommen „normal“. Denn das sorgt dafür, dass alles auch so aussichtslos und deprimierend erscheint, während die Arien aus Klagen, Jammern und sich beschweren dabei lauter werden.

„Ja, ich weiß. Ich bin lärmfähig.“

Das klingt aber böse. Stimmt. Und wissen Sie auch warum? Weil es absichtlich zum Spiel gehört. Man darf sich dem Klagen und Jammern nicht annehmen, gleich wie laut es erklingt, oder welche Themen dazu verwendet werden, um das Klagen auch noch zu rechtfertigen. Denn wenn man das tut, dann schnappt die Aufmerksamkeitsfalle zu.

Und wissen Sie warum? Weil ich es von meiner eigenen Kindheit selbst her so kenne.

Die Politik ist schon lange nicht mehr auf dem Trip, um für all jene in der Rolle der Untertanen etwas tun zu wollen.
Das Verhalten der Politik zielt nurmehr darauf ab, damit Sie alle selbst wieder mit dem Denken anfangen, was über übliches Klagen, Jammern sich beschweren und akustischem Dagegensein, möglicherweise gebündelt mit absoluter Entschlossenheit… einmal mehr nur andere wählen zu wollen, die dann für die „angesammelten Einzelnen“ die Aufgabe des Denkens wieder übernehmen sollen. Wählen als Verdrängungskonzept?

Bei dem ganzen Spektakel ist irgendwie das mit dem fehlend geltenden Bundeswahlgesetz gänzlich aus dem Fokus geraten. Damit hat sich nicht nur die willenlose Unterwerfung der Massen offenbart. Und für alle die Demonstrieren, Protestieren oder „Spazierengehen“:

„Demos bringen nichts. Damit verschleiern wir nur unser Nichtstun.“ „Samantha“, Utopia, 2020

Akteure, die man bei dem ganzen Tamtam zu kritisieren meint, zieht man nicht „den Teppich unter den Füßen“ weg, indem man ihnen und der Sache auch noch Aufmerksamkeit gibt, sondern indem man das System, auf dem alles fußt, konsequent infrage stellt.

Dabei reicht es nicht, nur mit dem Finger auf die vermeintlich Schuldigen zu zeigen, etwas entsprechendes abzusondern, und damit habe sich dann der geistig-politische Vorfall bereits erledigt.

Heute erhielt ich eine größere Anzahl an Dokumenten, die sich jedoch nur im üblichen Rahmen der Kritik bewegten oder gewohnt zu üblicher Kritik an den Polit-Darstellern und ihren Errungenschaften aufrufen sollen – also ein übliches Anstimmen zum Klageliedchen.

Wer da noch mit der Einstellung unterwegs ist, man müsse endlich Mehrheiten bilden, hat „den Groschen noch nicht fallen hören“.

Zwar musste ich mir in der Vergangenheit öfters anhören, dass ich ja „nur“ allein sei, jedoch jene, die dies zu bemerken meinten, und man allein ja „Nichts“ sei, entwickelte sich bei mir die Einsicht, wenn viel Nichts zusammenkommt, dann kann das letztlich ja auch nichts sein.

Der gewohnte Akteur, der im Haben und mehr des Selben erzogen wurde, tut sich schwer zu erkennen, dass er und seinesgleichen an einem System teilnehmen – was Mensch und Natur angeht – nur ein Ziel verfolgt.
Und jene im Haben erzogenen Akteure wiegen sich dabei im Recht, die ihnen zugestandenen Privilegien und „Grundrechte“ und ihre damit verbundenen Ansprüche zu verteidigen.

Man sieht, man kennt es wirklich nicht anders.

Ein vor langer Zeit stattgefundener Dialog zwischen zwei Aufklärern: „Wenn ihr nur wieder BRD 2.0 machen wollt, dann mache ich mit meiner Aufklärung gleich weiter.“ „Ja, und du bist dann der erste, denn wir dann gleich verhaften.“ (Anmerkung: Gut, dass sich derartige Erscheinungen von selbst regeln.)

Sklaverei ist heute kein Akt, wo man jemanden unterwirft. Nein, man gesteht jemandem etwas zu, gewöhnt ihn daran, damit man ihn später über ein mögliches Wegnehmen des Zugestandenen beherrschen kann. Am Ende hat sich Jacob, der seinen Vater täuschte, um an das Erbe zu gelangen, nur selbst getäuscht.
Jacob, Etikett für das „Ich“ des Menschen und dieses wiederum Etikett für die Denk- und Verhaltensmuster des Menschen.

Hat man das System der alten Ordnung verstanden und durch den Prozess seiner Infragestellung das verschüttet gegangene Gegenstück wieder zu Tage gehoben, so verliert alles seine Ernsthaftigkeit wie auch die bisher geglaubte Alternativlosigkeit. Vielleicht versteht der eine oder andere, warum ich die Situationen nicht mehr für ernst nehmen kann.

Denn letztlich gehört niemandem etwas, noch jemand, noch gehört jemandem das Leben selbst. Nichts hat wirklich einen Wert, außer das Leben selbst, was man bis zuletzt auf Händen tragen sollte, statt es gewohnt mit Füßen zu treten.

Das Leben „gehört“ sich nur selbst, und der Mensch, der sich vor der Infragestellung des Systems der alten Ordnung für seine Person, sein „Ich“, seine Denk- und Verhaltensmuster hielt, wird durch die Infragestellung wieder zu einem Teil des Lebens selbst, überwindet so seine geschaffene Fiktion von Existenz wie auch die damit verbunden gewohnte Angst vor ihrem möglichen Verlust.

Nachtrag: Man braucht auch keine Bedenken zu haben, von der Masse ausgegrenzt zu werden, da diese sich durch ihre Denk- und Verhaltensmustern bereits selbst vom Leben selbst abgrenzt.

Unglaubwürdige Reklame: Da nennt einer sein Unternehmen tatsächlich „Schornsteintechnik“, wirbt aber selbst nur mit einem einzigen Schornstein auf dem Dach.