Wie sag’ ich’s nur?

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(v1.1) „Den Begriff „Mindestgeschwindigkeit“ gibt es in der Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht. Dort steht nur, dass auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen nur Fahrzeuge fahren dürfen, die bauartbedingt schneller als 60 km/h fahren können.“ Google

Unter der Verantwortung des Menschen schuf er sich auf Basis seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster unbewusst ein System, was ihn sich schleichend hat vom Leben abwenden lassen.

Was ihm blieb, war eine halbwegs erträgliche Existenz, die sich unter anderem durch immer mehr Komplexität, Fremdbestimmung, dem Drang nach Schutz und Sicherheit und äußerem Wachstum zum Ausdruck bringt. Ein System entsteht aus den gewohnten Denk- und Verhaltensmustern. Man kann sogar sagen, sie sind das System. An diesem Punkt ist erkennbar, dass „die Welt“ auch nicht unabhängig vom Beobachter existiert.

Das alles befördert durch die üblichen Konventionen und Wertvorstellungen, so dass man darüber den gewohnten Denker bequem „an der langen Leine halten“ kann (Anmerkung: Oder sagt man schon „konnte“?). Das nennt sich dann üblicherweise „Freizügigkeit“ oder „Freiheiten“, die beide nur allzu gern mit „Freiheit“ verwechselt werden.

„Einer von uns!“

Wann so ein System bewusst zeitlich seinen Anfang nimmt, scheint nicht wirklich abschätzbar. Jedoch liegen seine Grundzüge in der Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung wohl weit zurück.
Davon ausgehend, wenn man sich in der Wildnis nicht entsprechend verhielt, war das so schon recht kurze Leben nochmals um einiges kürzer. So am Rande.

Treffen sich zwei Neandertaler, sagt der eine: „Gestern war alles besser.“ Der andere schaut ihn an: „Was ist denn „gestern“?“

Als das Rad erfunden wurde, ging so manches um einiges schneller von der Hand und so kam das ganze Spektakel mehr und mehr in Bewegung.
Wenn es bereits damals ein Patentamt gegeben hätte – so mal für alle, die den Hals nicht vollkriegen.

Ein System zu schaffen, wo die Gier (Anmerkung: Gier, eine der sieben Todsünden, als sichtbares Verhalten der Unvernunft und Gewissenlosigkeit) der vielen, der Gier der Wenigen gegenübersteht, wo man sich mehr oder weniger heimlich die Schuld für alle Unsäglichkeiten zuweist, nur weil keiner nachzugeben bereit ist, funktioniert dies solange, bis eine Systemgrenze signifikant überschritten wird.

Jedoch im zunehmenden Wahn des Menschen, auf der Suche nach was auch immer, sollte sich jeder „Newcomer“ – mit den gleichen „Rechten“ ausgestattet – irgendwie darin wiederfinden – gleichgeschaltet durch Konventionen und Wertvorstellungen, mit ihren einhergehenden Vor- und Nachteilen.

Es ist ein unterschied, ob man sich in der Dualität bewegt und gewohnt handelt, oder ob man sie beobachtet und danach entsprechend handelt.

Während sich seit längerem der „Schwarze Peter“ zugeschoben wird, wer denn da für „alles“ die Schuld tragen soll: die Unternehmen, der „Staat“, die Eliten, die Regierung (Anmerkung: „Nur Gierige brauchen eine Re-Gierung.“), die Kirche, der Kindergarten, die Gesellschaft, der Weihnachtsmann, Putin, die Chinesen – wer oder was auch immer – übersah man irgendwie die gewohnte Institution namens „Familie“ (engl. familiar = gewohnt), wo der „Systemschrecken“ in der Regel seinen Anfang nimmt und das neugeborene Leben, unter den Fittichen der Konventionen – besser: unter den Fittichen des gewohnten Glaubenssatzes „Gehorsamsbereitschaft und Entsprechung“ erzogen wird.

So reicht die Spanne von der „Begleitung ins Leben“, über „wohlwollende Betreuung“ bis „brutale Unterwerfung“, hin zum „Ernst des Lebens“.
Die Mehrheit erzieht ihre Nachkommenschaft zur „freiwilligen“ Unterwerfung und darf sich dann nicht wundern, wenn ihr so geschieht.

Was für die meisten wie eine „Einmal-Programmierung“ erscheint, ist jedoch über eine selbst auferlegte, eigenständige Umkonditionierung sozusagen wieder „rückabwickelbar“.
Gewohnte Verhalten sind dabei durch den verdreht gelernten Umgang mit der Angst sozusagen „gedeckelt“. Mitunter durch Angst als Schutzfunktion gegen die Angst vor der Angst.

Man muss sich nur auf die Trägheit der Masse verlassen, die alles unhinterfragt mitmacht – bis jemand den gesellschaftlichen Selbst-Schwindel aufdeckt und die holde Trautheit des „öffentlichen Friedens“ – aus „wohlwollenden“ Regenten und ihren „belohnungstreuen“ und fleißigen Untergebenen – maßgeblich gestört wird.
Dies, indem man das bestehende System infrage stellt, was nicht bedeutet, nur das eine Hamsterrad „Staat“ gegen ein anderes Hamsterrad „Reich“ auszutauschen, was nur zu einem Konflikt führen würde, wo die eine Fiktion versucht die andere Fiktion zu verdrängen.

Denn sind Staaten grundsätzlich nur Fiktionen, wie die Gläubigen, die sich für ihre Person (die Rolle des Staatsangehörigen) halten, die dazu notwendig ist. Die Fiktion, die glaubt, sie sei „echt“ – mal ungeachtet, dass „Staaten“ heute nur noch als internationale Unternehmen tätig sind.

„Obwohl an der First Avenue so viele Flaggen wehen, gibt es heute keine Nationen mehr. Nur noch Unternehmen… internationale Unternehmen. Da sind wir. So funktioniert die Welt.“ „Kuman-Kuman“, Die Dolmetscherin, 2005

Das kann man nicht lösen, indem man die einen hungern und die anderen am liebsten an der Straßenlaterne aufknüpfen würde.
Das ist alte Denke, die typisch für Schuldzuweisungssüchtige ist, die in ihrem Leben keinen anderen Modus (Verdrängungskonzepte) kennengelernt haben.

Das ist keine Verurteilung, lediglich eine Feststellung und Hinweis für all jene, die seit längerem darüber brühten, wo denn der Ausgang aus der Nummer sei.
Das auf Krawall gebürstete „Ich“ sucht gerne einen Grund, sich und seine Verdrängungskonzepte, unter dem Aspekt der Feindbildprojektion, zur Schau stellen zu wollen.
Es braucht den von ihm erfundenen „Feind“, um seine eigene Existenz im Spiegel der von ihm geschaffenen Realität zu betrachten. Ost und West unterscheiden sich vom Prinzip her nicht.

„Man kann einen Ernstfall auch in einer Lachnummer simulieren.“

Während das gewohnte „Ich“ die von ihm geschaffene Realität für „alternativlos“ und deswegen auch „ernst“ erachtet, zieht sich die Schlinge um seinen Hals immer enger zu.
Für das dabei entstehende Leid, gibt es anderen die Schuld, während es zwar Änderungen (Anmerkung: „woanders“ oder „bei anderen“) fordert, jedoch selbst nicht davon betroffen sein mag.

Während die „Wilden im Urwald“ als primitiv abgetan wurden, findet sich der eigentliche Primitivismus letztlich nicht bei ihnen – um es mal so auszudrücken.

Hauptsache die Masse hat den Eindruck, dass es ihr weiter „gut“ geht… wo stets „die anderen“ die Probleme haben und man selbst für sich die Vorteile zu ernten versucht.

So wie es Unternehmen auch tun, Verluste werden „sozialisiert“, vorher wurde streng darauf geachtet, dass bereits im Einkauf, „der Rubel rollt“. (Anmerkung: Sagt man eigentlich noch „Rubel“?)
Schließlich müsse man ja „Arbeitsplätze“ sichern. So zumindest hieß es mal eine Weile, damit man gut dasteht. (Anmerkung: Oder sagt man schon „dastand“?)

„Erste Regel des Gewerbes: Beschütze deine Anlage.“ Etiquette of the Banker, 1775

Reklame: „…und die Sklaven haben sich bewaffnet.“ „Ich kann das nicht leiden, dieses Wort…das ‚S-Wort‘, das ‚S-Wort‘.“ „Verzeihung. Die gefangenen Arbeiter haben sich bewaffnet.“ „Okay, das ist besser. Das ist viel besser.“ Thor: Ragnarök, 2017

Die heutige Beitragsgrafik ist eine leicht veränderte Version derer von RT-Deutsch. Ich bin weder für noch gegen RT-Deutsch oder für die Menschen, die russisch sprechen und bin für das Leben und stehe so auf meiner Seite – für alle, die gewohnt nur in den beiden Kästchen „Gut oder Böse“ oder „Freund oder Feind“ denken können.

Was seit längerem passiert, geschieht deswegen so, weil es auf der einen Seite so getan und auf der anderen auch so zugelassen wird. Selbst wenn der eine oder andere Akteur anderer Meinung sein mag. Denn die vielen Angesprochenen haben über die Jahre stets gesagt, dass man alleine ja nichts tun könne. Die Illusion, dass viele mit der gleichen Einstellung bewerkstelligen könnten, ist ebenfalls fraglich, vor allem wenn es nur um Verdrängung „der Anderen“ geht.

„Wenn einer alleine nichts bewegen kann, was nutzt es dann, wenn viele zusammenkommen, wo jeder Einzelne davon ja nichts bewegen kann?“

Es nutzt nichts, nur in „Kombattanten“, „Gegnern“, „Gewinnern“ und Verlierern“ zu denken und mit dem Finger auf die vermeintlich Schuldigen zu zeigen, während sich der „Zeiger“ für „gut“ hält, jedoch durch diesen Akt weiter Systemling bleibt.

„Der Terrorist im fremden Land, ist der Held im eigenen.“

Es geht nicht um „Gut oder Böse“, dass ist nur anerzogenes Kinderdenken, um sich damit selbst und gegenseitig unten zu halten. Denn wer nicht gehorcht, gehört nicht dazu und erfährt Ächtung und Aberkennung seiner ihm wohlwollend zugestandenen Privilegien.

Die Angst vor dem Glauben an das „da draußen“ wartende Nichts und damit verbundener Bedeutungslosigkeit, hält die Gläubigen in einem mentalen Gefängnis gemeinsamer Gegnerschaft. Dabei geht es gar nicht um „bedeutend“ oder „bedeutungslos“, sondern um Bedeutung und Änderung der Bedeutung in eine andere.
Schließlich sind es nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Bedeutungen die wir den Dingen verleihen.
Einzig und allein das selbst eingeredete Unvermögen, sich mit diesem Aspekt und damit verbundener Kraft (die im Menschen ruht) auseinanderzusetzen, lässt die Akteure an einer Haltestelle verweilen, wartend auf den Bus, dessen Fahrer sie selbst sind.

Natürlich ist es einfacher, sich sagen zu lassen, was man am besten zu tun und zu lassen hat, solange man dafür belohnt wird. Es geht jedoch darum wieder selbst zu denken, statt „Pferden“ das Denken zu überlassen, nur weil deren Kopf größer sei. Der Selbstdenker ist der Dorn im Auge eines Anführers, denn der braucht nur welche, die „mitdenken“ und nicht selbst denken.

An dem Punkt kann man jene sofort erkennen, die sich jederzeit bereitwillig einen „Vortänzer“ anschließen, und so wieder ein Konstrukt entsteht, was sich wider der Natur verhält – selbst wenn mit süßen Worten das Gegenteil behauptet wird.

Wer überall Terroristen (Anmerkung: das ist auch nur eine Rolle) zu erkennen meint, sollte sich fragen, ob er nicht selbst den Terroristen zu spielen meint, um damit seine Existenz aufrechterhalten zu wollen. Projektionen.

Hinweis: Der Mensch stirbt nicht, wenn er zunehmend seine Rollen ablegt, gleich was ihm sein „Ich“ zu erzählen versucht oder welche Reichtümer ihm winken, wenn er das Spiel weiterführt.

Dabei ist es ein beachtlicher Unterschied, ob man die Rolle nur spielt oder ob man die Rolle ist. Den Unterschied hat der Mensch selbst zu erkennen. Da nutzt auch noch so viel darüber zu lesen nicht wirklich etwas.

Meist bleibt nur noch der Griff zur Rolle des Hofberichterstatters des Systems der alten Ordnung oder der gemeinsamen, heimlichen und anonymen Treffen unter falscher Themen-Flagge.

Während man den „Finger der Schuld“ auf die Politik richtet, übersieht der gewohnt arbeitende Akteur, dass die Beiträge zu seiner Rente nicht in seine Kasse fließen, sondern damit jene in der Rolle der Rentner bezahlt werden, während er selbst nur „Rentenpunkte“ erhält.
Der „Generationenvertrag“ ist dabei kein juristisch zu verstehender Vertrag, sondern ist lediglich bildlich zu sehen. Warum? Weil man sonst den Akt der Versklavung nachfolgender Generationen durch die vorherigen legitimieren würde – also ein absolutes „No-Go“.

An dem Punkt kann man sich den „Finger der Schuld“ sonst wo hinstecken. Da hilft es auch nicht, noch eine weitere „Rentenlösung“ mit klangvollem Namen aus dem Kohlenkeller holen zu wollen.

Man sieht, eine künstlich geschaffene Existenz, die sichtlichen Raubbau an Mensch und Natur betreibt und das nur, weil die irrige Meinung herrscht, Geld, Arbeit und das was daraus an Produkten und Dienstleistungen hervorgeht, anerzogen(!) etwas wert sei – wiederum alles dazu gedacht, um das bekannte System (die Denk- und Verhaltensmuster) weiter aufrecht halten zu wollen.

Es geht ums eigene Um- und Weiterdenken, wo durch durch Infragestellung des Systems und damit verbundener Denk- und Verhaltensmuster ein maßgeblicher Schritt vollzogen wird. Eines sei gewiss: Es ist nicht einfach nur ein übliches Wochenendseminar oder das Lesen des einen oder anderen Beitrags, und damit habe sich dann der Fall notwendiger Entwicklung bereits erledigt. Das wäre zu einfach gedacht.

„Selbst und ständig.“

Wer meint, er müsse weiter anderen die Schuld für die eigenen Lebensumstände geben, oder zumindest sein Klageliedchen öffentlich (Kommentare und Demonstrationen) vortragen, der übersieht, dass er ein Teil von etwas ist, was er sicher nicht sein wollte, wenn er es nur erkennen könnte.
Klagen, jammern, sich beschweren, krakeelen, mosern, „den Hals aufreißen“, Frust ablassen, verschleiern nur das Nichtstun.

Und die Arbeit an sich selbst kann im Grunde genommen niemand verhindern, außer man selbst.

Nachtrag: Es gibt nichts, was man einfach nur kopieren braucht, es geht ums Kapieren.