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Wie sieht’s aktuell aus?

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(v1.2) Über das zu schreiben, was in der Ukraine geschieht, wäre mir bei so vielen vorliegenden Informationen und Sichtweisen zum einen zu müßig, und zum anderen scheint in einem solchen Szenario alles an Information erlaubt, da der unbeteiligte Beobachter (Zuschauer) und auch „Gegner“ von der eigenen Situation nur ein schemenhaftes Bild haben darf. Wie auch immer.

Derartige Szenarien sind typisch sicht- und spürbare Phänomene des Systems der alten Ordnung, solange sich nicht mit den Ursachen auseinandergesetzt wird, die nicht auf der üblichen insystemisch-taktischen und -strategischen Ebene zu finden sind, sondern auf der psychologisch-menschlichen – in den Denk- und Verhaltensmustern.
Und auf einmal unterscheiden sich die vermeintlichen Gegner in ihrem Wesen nicht mehr voneinander.

In den ersten Tagen des Ukraine-Szenarios hatte ich ein Telefonat mit einer Frau, deren Kinder IN der Ukraine zu Hause sind. Sie erzählte mir von den Bandera, die auf die eigene Bevölkerung schießen.
Ein anderer hatte direkten Kontakt IN die Ukraine, und dieser bestätigte alles, was da so von den Russen so „getrieben“ wird.
Andere wiederum sammelten sofort alles, an Informationen in den Medien, um ein entsprechendes Feindbild aufzubauen: „Putin, der Aggressor“. Von der anderen Seite wiederum zeigte man Selenskyj als den „Bösen Wicht“.
Wem sollte man also glauben? Allein diese Frage führt bereits in die verkehrte Richtung, da sie stets zum „entweder…oder“ führt und damit zum üblichen Kreisverkehr. Also, was soll das bringen? Nichts?

Doch! Denn es geht darum, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu betrachten und infrage zu stellen, warum man selbst so reagiert!
Das wäre zumindest ein Anfang für all jene, die der Meinung sind, man müsse endlich etwas tun – bei vorhanden gemeinsamen Gegeneinander.
Doch lieber übt man sich im gewohnten „Aufplustern“. Woher sollte man es denn auch anders wissen?

So manche nutzen Konflikte, um indirekt dem eigenen, angestauten Leid, im Rahmen gewohnter und anerzogener Selbstunterwerfung und Machtlosigkeit „Luft zu verschaffen“, indem man die beobachteten Umstände, dem vermeintlichen „Feind“ mitunter lautstark „in die Schuhe zu schieben“ versucht.

Aus üblicher Sicht mag dies alles beunruhigend wirken. Aus Sicht global gesellschaftlich notwendiger Entwicklung und Infragestellung der bisherigen Bedeutungshoheit des Systems der alten Ordnung, einschließlich der Bedeutung des Erreichten, erscheint es jedoch sinnvoll.
Von der klassischen Politik, kann nur das Gegenteil kommen, damit jene, die sie gewohnt zu erwählen bereit sind, um selbst nicht denken zu müssen, mit dem Um- und Weiterdenken beginnen.

Die Politik wird der eigenen Bevölkerung diese Tatsachen nicht über das Staatsfernsehen „verabreichen“, denn dann wäre die Katastrophe um einiges größer, und man würde die Schuld nur wieder „bei den anderen“ suchen.

Nebenbei bemerkt: Der gewohnte Denker übersieht, dass es sich bei einen Wandel um eine Übergangsphase handelt, den er auf seine Art und Weise mitgestaltet.
Das, was er bekommt, ist das, was ihn seine Denk- und Verhaltensmuster sozusagen „anziehen“ lassen – gleich, was er anderes von sich zu geben meint.

Zudem geht es nicht um ein „von jetzt auf gleich wäre alles anders“, wie dies in der Regel – jene darauf angesprochen – von ihnen selbst als „utopisch“ bezeichnet wird. Die Entscheidung ist hingegen schon ein „von jetzt auf gleich“. Das „Anders“ ist dann ein Akt des Tuns.
Dabei ist es von Bedeutung, zwischen Wunschdenken und zunächst Machbarem zu unterscheiden, was zunächst den Blick auf die eigenen Denk- und Verhaltensmuster erfordert, da man mit den gewohnten nur das bekommt, was man bereits kennt.

So wie der Mensch unter der Fuchtel seiner gewohnten Denk- und Verhaltensmuster eine Welt wie wir sie heute kennen schuf, ist er auch in der Lage, in kleinen Schritten etwas anderes zu erschaffen, was sich aus dem gewohnten System der alten Ordnung – eben durch dessen Infragestellung heraus ergibt.
Dabei treten auch die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu Tage, die das System erzeugen und aufrechterhalten.

„Manchmal geht es darum einen Baum zu pflanzen, unter dessen Schatten man selbst sich nicht mehr legen kann.“

Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass arbeiten gehen, Geld verdienen und wieder ausgeben ein winziger, jedoch handlungswesentlicher Teil eines globalen Mechanismus des Menschen an der Natur und sich selbst ist. Genauer sind es seine Denk- und Verhaltensmuster, die am Ende dafür verantwortlich sind.
Schwer zu akzeptieren, „wenn es doch schon immer so gewesen sein soll“. Damals waren es noch wenige. Heute sind es hingegen acht Milliarden und überall, wo die Organisationsstruktur eine hierarchische Ordnung angenommen hat, wirken die gleichen Denk- und Verhaltensmuster – egal mit was man die Struktur „etikettiert“ haben mag.

Die übliche Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft im Rahmen gewohnter Fremdbestimmung, üblicher Konventionen, Wertvorstellungen, Glaubenssätze, Denk- und Verhaltensmuster, ist an ihre Grenzen gestoßen. Ein mehr des Selben führt nur weiter in die Sackgasse und erhöht die damit verbundenen Spannungen.

„Krise ist dann, wenn die üblichen Denk- und Verhaltensmuster zu keinem gewohnt erwarteten Ergebnis mehr führen.“

Umkehren ist also angesagt, was nicht einfach bedeutet, dass man sich dann im Mittelalter wiederfindet. Denn es ist noch Mittelalter – besser: Im Grunde ist es noch einige tausend Jahre vor zwölf in der Vergangenheit, blickt man dabei auf die menschliche Entwicklung.

„Seit Anbeginn der Menschheit, streben wir nach Dingen, die außerhalb unserer Fähigkeiten liegen. Wir haben die Vögel beobachtet und Flugzeuge gebaut, um zu fliegen. Wir haben den Mond beobachtet und Raketen gebaut, um ihn zu erreichen. Im Verlauf der Geschichte, haben wir unsere eigene Evolution überholt – durch Technologie.“ Immer noch unbekannt

Und dies unter anderem, weil man – mich wiederholend – an den Wert von Geld (unter anderem mit Zahlen bedrucktes Papier und was damit kaufen/tauschen kann) und Arbeit zu glauben gelernt hat und dass einem etwas oder jemand gehören würde.

Das gewohnte „Ich“ sieht sich an diesem Punkt in seiner strukturellen Existenz bedroht, während der Mensch denkt, er sei es und sich dabei fragt, wie er etwas daran ändern soll. Schließlich könne er ja nicht anders.

Hinweisend: Der Mensch hat ein „Ich“. Er ist nicht sein „Ich“. Dies zu erkennen, darin steckt die wesentliche Aufgabe. Er ist durch sein „Ich“ unterworfen, die vermeintlichen Gegner spiegeln ihm dies lediglich.

Eine solche Herangehensweise ist weitaus interessanter, weil man a) dadurch auch ein Bild vom System bekommt und dass sich b) die „Feinde“, die Kollaborateure, die Profiteure und die sich gegenseitig bemäkelnden Zuschauer, doch um einiges ähnlicher sind, als sie es zu glauben meinen.

Wenn ich mir aus dem Ukraine-Szenario „das Beste herauspicke“, gefällt mir der Ausdruck „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ sehr gut.
Eine Aufgabe, die hier „IN Deutschland“ recht kurz gekommen ist und „das Braune“ weiter sein Unwesen treibt, siehe. das „Dreher-Gesetz“ (Dazu: „Der Fall Collini“). So am Rande.

„Das Braune“ lässt sich auch nicht einfach auf ein paar vom Verfassungsschutz „gesponsorte“ Nazis (als Scheinfeinde und Projektionsfläche, inszeniert für den aufrechten Bürger) oder den mit „Reichsbürgern“ und „Querdenkern“ bezeichneten „abladen“ und dann habe sich der Fall. Für den einfachen Denker in der gewohnten „Feindbildprojektion“ vielleicht schon. Mal klassisch provokant ausgedrückt.

Um es so zu formulieren: Die sogenannte „Grundordnung“ heißt positiv etikettiert nur „freiheitlich-demokratisch“, jedoch ist sie mehr eine „faschistisch-wohlwollend-diktatorische“, macht man sich die Mühe, die Grundlagen von Herrschaftssystemen herauszufinden.

Und wenn es um die EU (Anmerkung: Sie ist nicht Europa. Der Boden hat im Grunde genommen auch keinen Namen.) geht, dann… fallen mir dazu nur die beiden Namen August Kowalczyk und Walter Hallstein ein.

Ich kann mich – so nebenbei – noch daran erinnern, wie ein Politiker damals im Fernsehen sagte, dass man aus der EU nicht austreten könne. Doch im Artikel 50 des Lissabon-Vertrages steht in Absatz 1: „Jeder Mitgliedstaat kann im Einklang mit seinen verfassungsrechtlichen Vorschriften beschließen, aus der Union auszutreten.“

Der Bevölkerung ging es damals mehr um den Kauf von Waren aus anderen Ländern, ohne gewohnte Zollgebühren. Es ging ihnen im Wesentlichen ums Geld, weil es ja etwas wert sein soll.

Die EU sieht sich als „Wirtschaftsgemeinschaft“, wo sich jedoch die gleichen Grundlagen für ihr Funktionieren wiederfinden: Bezahlte Arbeit und Geldmittel durch Kreditaufnahme… plus nicht mitgeschaffenen Zinsen, vereinfacht ausgedrückt.

Anmerkung: Derartige Verträge (Lissabon-Vertrag) sind jedoch nur geduldiges Papier mit künstlichen Beziehungsvereinbarungen, die in der Regel unter dem Deckmantel „wohlgeformter Worte“, die Fortsetzung der Betreuung der gesellschaftlichen „Selbstversklavung“ und damit verbundener Herrschaftssysteme legitimieren und legalisieren sollen.

Selbstversklavung deswegen, weil anerzogen an den Wert von Arbeit und mit Zahlen bedrucktem Papier geglaubt wird.

„Der belohnte Sklave, ist der Feind der Freiheit.“

Anmerkung: Freiheiten und Freizügigkeiten haben nichts mit Freiheit zu tun.

Darüber wird in einem Konflikt auf der gegnerischen Seite natürlich nicht gesprochen, weil die gleiche „Nummer“ bei sich zu Hause läuft und weitergehen soll, weshalb nicht wirklich aufgeklärt, sondern meist nur „rumgeeiert“ wird.

So am Rande: „Das ist die alte Nahrungskette, Rainer. Die ganze 68er-Scheiße, die hätte uns beinahe in den Ruin getrieben. Es können nicht immer alle oben stehen, auf dem Siegertreppchen. Der Rest muss beschäftigt werden. Das geht nicht einfach so.
Mit dem Fernsehen haben wir das stabilste System aller Zeiten ermöglicht. Die Leute sind weg von der Straße, sie kommen auf keine dummen Gedanken mehr. Wir machen die Welt nicht kaputt, Rainer. Wir sind die Guten, wir bewahren sie.“
„Du Scheiß-Faschist.“
„Das ist dumm. Schwachsinn, Rainer. So doof. Es gibt gar keinen Unterschied mehr zwischen Staat, Medien, Religion, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft.
Ein einziger Apparat dient jetzt dem Wohle der Menschheit. Die Leute gehen zur Arbeit und der Rest spielt sich in dieser Kiste ab.“ Dialog zwischen „Maiwald“ und „Rainer“, Free Rainer, 2007

Hinweisend: Die Grundlage für einen gut funktionierenden Faschismus fußt auf der gewohnten Erziehung zur Gehorsamsbereitschaft.

Lassen Sie sich bitte nicht bei dem Gedanken erwischen, ich würde auf irgendeiner gewohnten Seite stehen, wenn die Frage lautet: „Bist du für oder gegen uns?“

Bei mir ist das recht einfach: Der Mensch „Alexander“ ist positiv rechtlich nicht mehr in der Rolle des „Staatsangehörigen“ vorhanden und ich auf diese Weise keiner „Nation“ mehr angehöre. So einfach ist das. Und ich habe auch keine Absicht, diesen Zustand zu ändern.

Ich schreibe deswegen „Nation“, weil Helmut Schmitt in seiner Rede zur Verleihung des westfälischen Friedens in 2012 bereits darauf aufmerksam gemacht hat, dass die „Nationen“ alles Unternehmen sind. So nebenbei.

Den Fokus ändern
Hat man jedoch erst einmal den Fokus auf das System der alten Ordnung gelegt, IN dem das alles – gleich einem Schauspiel – stattfindet, verblasst das gewohnte Beobachten des üblichen Ränkespiels, aus „Gut“ und „Böse“, während jeder der Gegner vom anderen behauptet, er sei „der Böse“, während die staatlichen Medien ihr „bezahltes Bestes geben“ und mit „Tatsachen“ um sich werfen, wie mit Kamelle beim Faschingszug.

Wenn einem das Gewohnte nicht mehr zu beeindrucken vermag, ist dies der geeignete Moment, um damit zu beginnen, sich ein Bild über das System der alten Ordnung zu machen und in welcher Weise man selbst daran angekoppelt ist, statt sich nur üblichem Lamentieren und „Besserwisserungen“ hinzugeben.
Alles was beobachtet werden kann, einschließlich man selbst, dient dazu sich selbst zu entwickeln. Es geht nicht einfach darum nur „dagegen“ oder „dafür“ zu sein – es geht darüber hinaus.

Hinweisend: Es ist sinnvoll, sich nicht einfach an irgendwelchen vom System präsentierten „bösen Wichten“ und „Ablenkungsdarstellern“ auszulassen, um diesen gewohnt die „Schuld“ für alles geben zu können, da „Schuldzuweisung“ nur ein Verdrängungskonzept ist, was den „Beschuldiger“ sich weiter selbst von seinem Entwicklungsprozess abhalten lässt, sich dadurch selbst entmachtet, während er weiter ein wirksamer Teil der alten Ordnung ist, aus der er so nicht aussteigen kann.

„Die meisten Menschen gehen den Weg, den wir für sie vorsehen – zu ängstlich, einen anderen zu erkunden. Aber von Zeit zu Zeit gibt es Menschen wie sie, die alle Hürden überwinden, die wir ihnen in den Weg stellen. Menschen die erkennen, dass freier Wille eine Gabe ist, die man erst nutzen kann, wenn man auch dafür kämpft. Ich glaube, dass ist der wahre Plan des „Vorsitzenden“, dass eines Tages nicht mehr wir den Plan schreiben, sondern ihr.“ Der Plan, 2011

Musikalische Einstimmung: