An die Gesellschaft – von repetitiven Verhalten, Verfall und von Werten und Sitten

Lesezeit: ca. 8 Minuten

Heute einige Zeilen über das System, seine Konditionierungen, den unbewussten Gewohnheitsverursachern bei der Schaffung künftiger System-Opfer/Täter und eigener Erfahrungen. Ich bin ja auch von hier.

Während der Entwicklung meines Vortrages passte sich ein Phänomen hervorragend in das Gesamtbild ein, was interessanterweise in vielen Gesprächen bestätigt wurde. Und es ist nur so unscheinbar geblieben, weil es in der Kindheit „entstand“ und von den „Erlebten“ über die Jahre hinweg durch Verdrängung, Überlagerung und Konditionierung in unserem System „aus den Augen verloren“ wurde.

Ich spreche von einer der über Generationen gelernten und weitergegebenen Kernursachen, die unsere Gesellschaft hat so werden lassen. Und wie man sieht mit zunehmendem Erfolg.

Eine scheinbar alltägliche Situation: Der junge Mensch in Betreuung seiner Eltern bekommt eines Tages von seinem Elternteil gesagt: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, machst Du was ich will.“ Subtiler geschieht es auch durch Ignorieren und Ausschließen aus der Kommunikation etc.

Der Junge Mensch wird fortan – auf Basis des Belohnungs- und Bestrafungsprinzips – alle dazu notwendigen Verhaltensmuster (selbst) erlernen und verinnerlichen, um unter anderem Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten.
Er wird – um Bestrafung zu vermeiden – die Verantwortung bewusst an die Eltern oder in Gruppen an ihre „Führer“ abgeben, da diese dann entscheiden sollen, was für ihn „richtig“ sein soll. Dies schließt ab diesem Zeitpunkt bewusst auch so manche Information mit ein, die das System Familie oder Gruppe verändern würde oder ihn. Denn das würde ja wiederum Konsequenzen haben. Man sieht, die Unterdrückung nimmt ihren Lauf.

Man bekommt ja gerne Geld, wenn man die Oma für mal drückt. Das nennt sich auch Liebe erkaufen, aufgrund einer Bedingung und hat nichts mit Bedingungslosigkeit zu tun und ist nur eine Täuschung.

Und Das ist das, was unsere Welt ausmacht: die verschobene Verantwortung aus der Bedingung heraus und die geschaffene Täuschung.

Man erkennt nun, worum es im Leben geht: die Entscheidungen selbst in die Hand zu nehmen und so in das Tragen von Verantwortung hineinzuwachsen und zu erkennen, dass alles hier auf einem Geschäftsmodell basiert, in dem man immer „genutzt“ wird oder sich aufgrund einer möglichen Belohnung nutzen lässt. Denn das System ist die Hierarchie. Und um „aufzusteigen, muss man in der Tat eines tun: Kämpfen. Kämpfen ist im Handeln der Versuch über etwas drüber steigen zu wollen. Erringen, erobern.

Die Verantwortung wird nach wie vor im aktuellen System (Anmerkung: Okay, es verfällt unter dem stattfindenden Paradigmenwechsel, was die Systemteilnehmer mehr und mehr in Bedrängnis bringt.) strukturell durch entstandene Hierarchien unterbunden, weil diejenigen, die es propagieren, sich ebenfalls im System aus Belohnung und Bestrafung bewegen, aus dem sie ohne ihr Haben aufgeben zu wollen nach wie vor nicht aussteigen werden.

Man sieht hier ebenfalls, dass eine Lösung nie auf der Ebene des Gegeneinanders geben wird. Denn unterliegen alle den gleichen Grundbedürfnissen (Und dort existiert die Lösung.)

Menschen, die keine Verantwortung tragen oder durch ständiges Klagen und Vorwürfe abgeben, sind im Kern nie erwachsen geworden. Sie „funktionieren“ solange, wie es eine Belohnung gibt und jemand für ihr angeordnetes Handeln die Verantwortung trägt (siehe Milgram-Experiment).
Irgendwann weiß man auch die Menschen für seine Zwecke zu nutzen, wenn man das Prinzip erkennt und jene nicht: Dass sie sich nach Anerkennung und Aufmerksamkeit sehnen. Die ersten Grundlagen werden unter anderem beim zu frühen Abstillen gelegt – so am Rande.

Da verwundert es nicht, wenn man jene unter Betreuung stellt, weil sie ja unverantwortlich denken und Handeln. Und wenn diese dann immer noch nach Verantwortlichen schreien, haben sie es offensichtlich immer noch nicht verstanden, worum es im Kern geht.

Zu gut, dass es den Zinseszins gibt, der alle 60-70 Jahre hier den Stöpsel zieht und die Systemfrage stellt: Wollen wir endlich mal Verantwortung tragen?
Wie der Eltern-Kind-Vertrag weitergeführt wird
In der Schule lernt der Mensch, was „richtig“ ist und erhält dafür „gute“ Noten und im Beruf erhält er für „gute“ Arbeit einen Lohn – von Belohnung. Wissen, was für den Erhalt des Systems notwendig ist. Im Extremfall werden auch Lügen gelehrt. Jedoch hat Information nur eine begrenzte Lebensdauer und Wirksamkeit.

Alles was mit Veränderung zu tun hat, also bereits bei der Information beginnt, lehnt der „Belohnte“ unter unterschiedlich zu bewertenden Widerständen ab. Den Abschluß bildet meist ein Ekel und Widerstand vor dem Lernen.

Längst hat der eine oder andere Mensch im Sinne von „Belohnung“ resigniert und gibt sich dem System hin. Doch nicht alle, wie man vermehrt erkennen kann. Hier ein herzliches Hallo in die Runde.

Wenn der Einzelne also etwas tun mag, so beschäftige er sich mit der Verantwortung, was die Verschiebung ihrer bedeutet und was daraus ersteht. Sicher kommt ihm dabei auch die Erkenntnis, dass er ungewollt an Dingen mitwirkt oder dies mit angeschoben hat, weil ihm plötzlich bewusst wird, wie das Ganze sich so zusammensetzt.

Und auf der Ebene der Verantwortung ist dies alles auch nicht mehr kompliziert, als wenn er sich ständig im Sumpf der System-Symptome und dem beherzten Widerstand dagegen beschäftigt.

Denn die Verantwortung hängt mit dem eigenen Anpassungsprozess an die stattfindende Veränderung ab, eng verknüpft mit dem Bewusstwerdungsprozess. Und so mancher Prophet versucht die Menschen noch im Sumpf der Symptome halten zu wollen, weil er sich dem Wandel im eigentlichen Sinne nicht stellen mag.

Konkret rufe ich hier alle Menschen auf, sich darüber im Klaren zu sein, dass ein Verhalten, was sich auf Bedingungen basiert, ein Teil jenes Systems darstellt, von dem man mehrheitlich bereits „die Schnauze voll hat“ und zu verlassen gedenkt.

Denn das Verhalten der Ablehnung, Stigmatisierung, Isolation und Ignoranz ist ein Verhalten aus der selbst konditionierten Ablehnung gegen Informationen und ihren Trägern. Willst Du nicht mein Bruder sein… der bedingte Umgang miteinander, der meist zur Abhängigkeit führt. Und dies führt automatisch zu Spannungen auf allen Ebenen und seinen unterschiedlichen Ausblühungen.

Und an der Stelle, wo viele System-Symptome auftreten, macht man ein Geschäft daraus.

So einfach ist das.