inszenierend
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Der „Feind“ liest mit

Lesezeit: ca. 12 Minuten

(V1.2) Wer Gewohntes gewohnt annimmt, wird sich kaum mit jenen Themen beschäftigen, die seine eigene Sichtweisen in Frage stellen.
Hat man sich jedoch erst einmal dazu entschieden, „die eigene Nummer“ zu hinterfragen, dann tut man sich zunehmend schwer, auch weiterhin einen wahrgenommenen „Feind“ als solchen anzunehmen.
Das ist auch der Grund, warum ich mich dem üblichen Darstellungen in ihrer Form nicht anschließen mag, die sich nicht selten nur als „emotionalisierte Unterhaltung“ darstellen.

Im Kern wurden die bekannten TV-Größen nur gegen andere Darsteller ausgetauscht, während die ihrem Publikum das erzählen, was es gerne hört.

Unterhaltung ist eine Form gesteuerter Verdrängung, mit der vereinbarten Absicht sich vom Denkprozess, der Infragestellung und dem nach vorne Denken abhalten zu lassen.

Unterhaltung findet dann statt, wenn nur jenes betrachtet wird, was geschieht oder als Geschehen vorgegeben wird, ohne dass ein Weiterdenken hin zu einer möglichen Lösung stattfindet – Denken, was hinter gewohnter Verdrängung und vor üblichen Klagemauern stattfindet.
Und nur allzu gern wird die Sehnsucht nach dem Frieden herbeigekarrt und damit habe sich der Fall bereits, wenn man nur lange genug dem Fehlenden hinterhertrauert – natürlich nicht, ohne vorher die schuldigen Bösen eindeutig ausgemacht zu haben, die das ja verhindern und die am Ende zu bestrafen sind.

Ich kann da jeden beunruhigen: Das sind keine Meinungen. Es sind nur Feststellungen von sichtbaren Auswirkungen(!) des Systems und deren gewohnte Vorstellung einer ordinären Symptombehandlung.

Sicher kann man ein Ei auf tausende Arten betrachten: seine Geschichte, seine Bedeutung in Politik und Religion, in der Ernährung, als Symbol des Lebens oder als erfolgreiches Legeergebnis des Osterhasen. Am Ende ist es nur ein Ei. Was soll also eine derartige Beschäftigung bewirken? Ablenkung!

Denn die Frage lautet bei allem: Welche Denk- und Handlungsmuster kann man aus derartigen Betrachtungen ableiten? Es ist etwas müßig, hier die richtigen Worte zu finden, läuft ja jeder gern in der Gegend herum, wo das, was ihn ausmacht, ihm auch als „richtig“ erscheint. Mir geht es da nicht anders.

„Im Kern geht es nicht einfach um den „Menschen“, sondern um sein „Ich“, was ihn ausmacht!“

Mich wundert manchmal die Sammelwut, mit der Informationen zusammengetragen werden, während die Sammler scheinbar keine Anstalten eines Entwickelns an den Tag legen.
In weiteren Beobachtungen von Engagements fiel auf, dass prinzipiell gleiche Themen an unterschiedlichen Orten isoliert beharkt wurden, wo das „übliche“ Ergebnis des Tuns schon lange vorher gemacht worden war.
Das kann man niemandem in dem Moment sagen, wenn er engagiert unterwegs ist. Erfahrungen haben sogar gezeigt, dass jene es noch nicht einmal hören wollten, ja sogar ablehnten.

Erfahrungen mag also jeder selbst machen. Am einfachsten – besser: schneller entwickelt man sich, wenn man die gemachten Erfahrungen von anderen mit in den eigenen Entwicklungsprozess integriert – selbst wenn keine direkte Zusammenarbeit stattfindet.

Das wiederum kam mir zugute, als ich mich mit den vielen Themen der Szene beschäftigt habe. So mancher konnte deshalb nicht verstehen, wie man denn ein Thema „durch“ haben könne.
Das ist im Kern ganz einfach: Wenn man den Sinn, das Prinzip der Existenz eines Themas erkannt hat, sind Inhalte nur noch ein Ergebnis, des sie erzeugende Prinzips, was bei erkennen zudem zu einer erheblichen Zeiteinsparung führt.
Das funktioniert dann am besten, wenn man sich stets den eigenen Entwicklungsprozess, eingebettet in einem größeren, vor Augen führt.

In der Schule wurde nur gelernt, Inhalte wiederzugeben, abzuspulen und aufzureihen. Geschichte zum Beispiel, kann man zwar 10.000 Jahre herunterbeten, jedoch ist die Frage nach den sich wiederholenden Mustern von wesentlicher Natur.
Denn führt sie zur Erkenntnis, dass sich der Mensch in seinen Denk- und Verhaltensmustern die letzten paar Jahrtausende so gut wie nicht entwickelt hat und es an der Zeit ist, einen neuen Weg zu gehen.

Das geht natürlich nicht, wenn er sich weiter aus dem Entwicklungsgeschehen zurückzieht – besser: geistig heraushält, was ein Verhalten seines „Ichs“ ist, was ihm vorgaukelt, er sei es. Erkannt, wo die eigentliche „Nummer“ abläuft?

An dieser Stelle trennt sich signifikant die „Spreu vom Weizen“ und nicht bereits durch einen Hamsterradtausch von BRD nach DR oder zu was auch immer, während fleißig an den Denk- und Verhaltensmustern und am Gestern festgehalten wird.
Sichtbare Verhaltensmuster sind bspw. Schuldzuweisung, Feindbildprojektion und mehrheitlich als immanent(!) angenommene(!) und belohnte(!) Obrigkeitshörigkeit. Es sind Muster, die unabhängig von staatlichen und klerikalen Ideologien existieren!

Als ich in 2012 in der RFD tätig war, fiel mir das erste Mal auf, dass eine eigene Meinung stets in einer angedrohten Ausgrenzung mündet.

„Wer nicht meiner Meinung ist, der ist beim Bundesnachrichtendienst.“

Ich habe dann immer gesagt, dass ich nicht beim Bundesnachrichtendienst bin, sondern beim Mossad, der bezahlt mehr.

Je mehr ich mich mit den Menschlichungen beschäftigte, desto mehr rückte das übliche Rechts-, Reichs- und Staatstamtam in den Hintergrund – ja, verlor zunehmend an Bedeutung.

Eine mir damals wirklich sehr nahe stehende liebe Bekannte legte einen Baustein, der unter anderem dazu beitrug, die Dinge weit tiefgründiger zu betrachten, als vordringliche(!) Aufzählung nicht geltender Rechtsgrundlagen.

Denn, wenn nicht durch den Menschen selbst, wurden all diese Dinge geschaffen, die ihm immer näher rückten und auch noch rücken.

Der Mensch kämpft, geht in den Widerstand, flüchtet, beschuldigt, feindet an, lügt usw., ohne auch nur einen Schimmer davon zu haben, dass er nur nach seinem „Ich“ funktioniert und dies sich gegen Veränderung schützt, es dem Menschen glauben macht, er sei es.

Das zu erkennen und für sich als wesentliche Aufgabe individuell-menschlicher Entwicklung anzunehmen, ist die eigentliche Nummer um Esau und Jakob.

Heute ist klar zu erkennen, dass sich der klassische Mensch aus seiner Beziehung zu seinem „Ich“ ein System schuf, wo er sich all jener Disziplinen durch Schaffung von spezialisierten Institutionen entledigt hat, um sich so seiner Entwicklung entziehen zu wollen – ohne dass er das selbst merkte.

Verdrängung ist das wesentliche Verhaltensmuster, was das klassische System zum Ausdruck bringt. Verdrängung, die durch eine auferlegte Bestrafung für eigenständiges Weiterdenken in der Kindheit ihren Verhaltensanfang nahm.

Das „Ich“ ist in seiner aktuellen Programmierung dem natürlichen Lebensprozess abgewandt – um es stark vereinfacht auf den Punkt zu bringen.
Das „Ich“ hat Angst vor seiner Veränderung. Eine Angst, deren Umgang ebenfalls verdreht gelernt wurde. Das „Ich“, Behälter der Persönlichkeit, der Person des Menschen, die ihn ausmacht.
Eine Persönlichkeit, die in ihrer „Erstprogrammierung“ diese „Realität“ schuf und noch schafft und ihrer Betreuung bedarf. Einer Betreuung, die ihre Existenz nur aus der im „Ich“ enthaltenen Unvernunft herleitet!
Einer weitergelebten Unvernunft, die sich heimlich aus einem sorgenden Behüten hin zu einer künstlich verlängerten Fremdbestimmung entwickelt hat: „Du bist solange gut, solange mir das gefällt.“

„Die individuell-gesellschaftliche Täuschung findet unter anderem im Verkauf der gesellschaftlich tolerierten Unvernunft unter dem Etikett der Vernunft statt.“

Aus oben genannter Bestrafung für eigenständiges Denken (und damit verbundener Verdrängung und Abgrenzung) i. V. m. vorgenannter Bedingung („Du bist solange…) entstand das Rechtssystem, das Gesundheitssystem, die Gewerkschaften, das Geldsystem, die Politik (als Gestaltungselement), die Wissenschaft, die Form der Wirtschaft, das Thema der Theologie, die Philosophie, die Ideologien, die Staaten, das Kino, die Hierarchie (als Widersacher der natürlichen Ordnung) als „gewohnte Organisationsstruktur, der Vorgesetzten und Untergebenen, Freund und Feind usw.

Das Kino zeigt, das „so tun, als ob“, als Form der Unterhaltung, als überzeichneter Spiegel der Gesellschaft und als Showbühne, mal genauer hinzuschauen. Jedoch…

„Watson, Sie sehen, jedoch erkennen sie nicht.“ Sherlock, 2010

Die Strukturen und Institutionen sind entstanden aus der Beziehung des Menschen zu seinem „Ich“, was solange über ihn herrscht, solange er der Illusion hinterherläuft, er sei es, es sich so hinter ihm versteckt, während er in seinem „Auftrag“ all die Dinge tut, als ob die all „gut“ seien.

„Der Mensch erwacht, wenn er erkennt, dass er sich ändern kann, weil er ein „Ich“ hat!“

„Jakob, ick hör’ dir trapsen!“

Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch den Prozess der Selbstreflektion, die es ihm ermöglicht, seine eigene Entwicklung voranzutreiben, indem er sich in die Lage versetzt, sein „Ich“ umzuschreiben. Das System, was er sich schuf, ist lediglich der Versuch, weiter ein Tier bleiben zu wollen oder sich neu zu entscheiden.

„Deshalb gibt bleibt ihm nur die Entscheidung und solange gibt es auch keinen Frieden.“

Von da an, wird es den gewohnten Betreuern zunehmend schwerfallen, ihn „beherrschen“ zu können, da sie sich hierbei gegen den Lebensprozess, das Leben selbst stellen. Deshalb verbleibt ihnen noch mit der Angst zu spielen, deren Umgang in den Betroffenen nur verdreht gelernt wurde, siehe: weiter oben.

Das „Ich“ schuf sich durch den Menschen ein System, um sich gegen den Lebensprozess und damit verbundene Veränderung und Anpassung seiner selbst schützen zu wollen, weil es einmal für eigenständiges Denken, Erkenntnis und Entwicklung bestraft wurde!

So führt die Erkenntnis, dass der Mensch über sich selbst hinauszuwachsen im Stande ist, was zu einem anderem Fühlen, Denken und Handeln und somit auch zu einem vollkommen anderen Verständnis über die Bedeutung des Menschen in der Schöpfung führt.

Das ist doch mal ein richtiges Abenteuer und ein „echt fettes Brett“.

P.S. Es ist zum Greifen nahe, wenn der Mensch erkennt, dass alles um ihn herum nur ein Spiegel seines „Ichs“ ist. Die Täuschung dient durch ihre Infragestellung dazu, das Wesentliche zu erkennen, um sich aus der Erkenntnis heraus selbst zu entwickeln und nicht nur als wahrgenommene „Unsäglichkeiten“ zu verdrängen.