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Der rote Faden – Teil 10: Lernen und Entwicklung

Lesezeit: ca. 10 Minuten

Dass das „Ich“ einem nicht selten einen Streich spielt, wenn es darum geht „Probleme“ lösen zu wollen oder einem den Umgang mit seinen „selbstgemachten“ Feindbildern aufhalst, hat es sich auch daran gemacht, vordringlich „äußeres“ Wissen zu schaffen, was mit dem Umgang der materiellen Umwelt und Beherrschung von Strukturen und Artgenossen eng in Verbindung steht – stark vereinfacht.

Jedoch alles, was das „Ich“ (Meta-Ich) selbst angeht und ausmacht, wie Demokratie (gesellschaftliche Ordnung), Freiheit, Selbstbestimmung, Liebe, Frieden, Souveränität, Gerechtigkeit, Verantwortung, Werte, Würde, Vernunft &c., stellen sich diese bei näherer Betrachtung nur als Worthülsen heraus.

Das liegt daran, dass damit verbundene Beschäftigung und entsprechende Bedeutungserlangung durch den Menschen, sein „Ich“ dadurch transformiert werden würde. Selbiges gilt auch für die viel beklagten, verfallenden Werte.

Da der Mensch jedoch glaubt, er sei sein „Ich“, tut er sich damit recht schwer. Es sei denn, er hat sich zu einer grundsätzlichen Veränderung seiner „natürlichen Person“ entschlossen.

Die „natürliche Person“ ist dabei gar nicht so natürlich, da sie von Verhaltensmustern durchzogen ist, welche die alte Ordnung erzeugen. Während sich so alles zeigt, neigt der Mensch dazu, das im Außen wahrgenommene zunehmend ablehnen und gleichzeitig (durch sein „Ich“) wiederum daran festzuhalten zu wollen. Der Mensch, als Opfer seines „Ichs.“

Man kann hier echt von künstlicher Intelligenz sprechen, die man nicht erst im Außen zu erfinden braucht, wobei diese ja dann nur seinem Spiegelbild gleichkommt. Das hat alles jedoch auch seinen Sinn, hat jeder einen anderen Weg der Erkenntnis.

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“ Hinweis in Artikel 20 Grundgesetz

Das man durch die Wahl natürlich seinen eigenen Entwicklungsprozess „abtritt“ und andere darüber befinden, was „Gut und Richtig“ sein soll, klappt auch nur solange, wie das „finanzielle Feedback“, die Belohung gegeben ist. Aus diesem Grund kann man  Geld als den „Fensterkitt der alten Weltordnung“ bezeichnen.

Als ich noch den Tisch voller Rechtsfälle hatte, die andere gern „gelöst“ haben, sich selbst jedoch die Zeit dafür nicht nehmen wollten, war das für mich natürlich gut, da mir die bloße Beschäftigung damit, nie weit genug ging und das Gefühl hatte, dass da noch eine ganz „andere Nummer darin am Laufen“ sei.

Und so gelangte ich irgendwann an einen Punkt, wo ich mich entscheiden konnte, ob ich mich weiterentwickeln oder ob ich weiter in der gewohnten(!) „Kampf- und Widerstandmustern“ trotten wollte. Das war jener Moment, mit dem Thema „Verantwortung“.

Ich entschied mich für meine Weiterentwicklung und da Zusammenarbeit mit den anderen nicht nur so hieß, ging ich her und berichtete über das Erkannte. Anstatt einen Denkprozess mit „Aha-Effekt“ beim anderen zu erleben, wurde das Ganze mehr oder weniger unter den Tisch gekehrt – förmlich verdrängt.

Was danach folgte, ist klar.

In der alten Ordnung, wird der natürliche Lernprozess nahezu aufgegeben und es entsteht der kollektive Eindruck, dass äußere Arbeit zu Freiheit führe, die sich durch Besitzanreicherung und -sicherung und Geldmittelanhäufung auf dem Konto auch schon erschöpft zu haben glaubt. Trügerisch.

Wenn man sich unter diesem Aspekt umschaut, ist klar erkennbar, dass kaum jemand wirklich etwas ändern mag, weil dies ein Umdenken von ihm selbst erfordert, was grundsätzlich auch seine Ich-Programmierungen betrifft.

Widerstand ist dabei nur ein Zeichen, weiter an den Ich-Programmierungen festhalten zu wollen. Aus diesem Grunde, ist von diesen gewohnten Herangehensweisen, wenn man wirklich eine Veränderung vorhat, abzuraten.

Da man mehrheitlich zuhause unter der anfänglich natürlichen und später künstlich (über die bekannte Bedingung) fortgeführten Fremdbestimmung aufwuchs, war es nicht selten, dass man für „neue Informationen“, die nicht in das gewohnte „Familiensystem“ passten, man einen gewissen Liebeentzug oder Ausgrenzung erfuhr.

So sagte ich mir irgendwann, dass es Sinn macht, lieber nichts zu sagen und sich der „herrschenden Meinung“ anzupassen.

Das geht eine Weile gut und es ist alsbald erkennbar, dass es nichts Natürliches auf sich hat, da man sich so gegen den natürlichen Entwicklungsprozess (des Lebens und des Individuums) wendet, wohl irgendwann den Denkprozess auch nahezu abstellt und „Unbekanntes“ verdrängt, was über das Gewohnte und Bekannte hinausgeht.

„Ignorieren, stigmatisieren, ausgrenzen, verfolgen, vernichten.“

Man unterdrückt sozusagen den eigenen, natürlichen „Forscherdrang“ oder den des anderen, damit man sich nicht plötzlich selbst in die Lage versetzt sieht, etwas tun zu müssen. Der Grund, warum Vertreter der alten Denkmuster fernbleiben und Andersdenkende wie „von selbst“ erscheinen.

Der Um-, Weiterdenk- und Erkenntnisprozess entwickelt sich am Besten in einer sich bedingungslos gebenden Umgebung. Und wenn dies nicht machbar ist, in der selbst auferlegten Einsamkeit.

Wenn Hass, Rache, Vergletung und sonstige Vertreter des sich wehrenden Ichs auftauchen, kommt in der Regel nur die gewohnte Soße heraus.

Da das Ergebnis eines Erkenntnisprozesses nicht nur eine Aneinanderreihung von im Außen bereits vorliegenden Informationen und Tatsachen darstellt, sondern aus dem Inneren des Einzelnen heraus sich zunehmend als zusammenhängendes Netz präsentiert.
Es reicht für eine Lösung nicht aus, sich nur auf die gewohnte Problemorientierung mit „schnellen Lösungswegen“ zu konzentrieren.
Wenn es sich eindeutig um „Aktionismus“ oder das Zurückgreifen auf „ewig Gestriges“ handelt, führt dies zu keiner tragfähigen Richtung. Es sei denn, man nutzt es zu seiner Infragestellung.

Denken innerhalb der Systemkonventionen, beschäftigt sich gewöhnlich mit der Kaschierung (Bekämpfung) auftretender Symptome und damit verbundener Verursacher und Schuldigen. Spätestens an dieser Stelle, ist man seinem „Ich“ und seiner „Feindbildprojektion“ erlegen.

Damit grundsätzlich über wirksame Lösungsansätze gesprochen werden kann, gilt es die geistigen Barrieren gewohnter Denk- und Verhaltensmuster hinter sich zu lassen, was dahin führt, dass man sich wie auf einer „grünen Wiese“ trifft.

Auf der anderen Seite kann man jemandem, der sich alleine mit seiner Frage: „Was für Lösungen?“ schon kampfeslustig auf die Hinterbeine stellt, jeglichen Dialog ersparen.

Das ist auch der Grund, warum es aus meiner eigenen Sicht mehr Sinn macht, wenn auf der anderen Seite die Erkenntnis von selbst fruchtet, dass Bisheriges so „für die Füße“ war.
Das ist auch der Grund, warum man niemanden von etwas „überzeugen“ kann oder braucht. Wenn er fragt, gibt man eine Antwort. Ob er den Gedanken aufnimmt, unterliegt seiner Entscheidung.

Lösungen, wo bspw. ein Etikett (BRD) gegen ein anderes (DR) ausgetauscht werden soll oder die Schaffung neuer (alter) Organisationsstrukturen, wie „Königreiche“, wo alle drei vom Prinzip her auf traditionell-konventionellen Denk- und Verhaltensmustern beruhen, sind lediglich „Lernumfelder“.

Die alte Ordnung lehrt, wie es NICHT funktioniert.

Das ist jetzt – klassisch ausgedrückt – nichts Negatives, da jeder seinen eigenen Entwicklungsprozess hat und somit jeder irgendwann automatisch „sein Ding macht“ und weiterdenkt – über das traditionell-konventionelle hinaus.

Die Frage, die sich dabei stellt: Hat man vor „sein Ding“ nach den alten Mustern der Gewohnheit zu machen oder vor, „sein Ding“ zu machen, um sich selbst zu neu zu „konfigurieren“?

Denn wenn man erst einmal den Mechanismus der Projektion und Stigmatisierung als Verhalten der Verdrängung erkannt hat, dann macht es einem nichts mehr aus, wenn jemand „daherkommt“ und meint, man sei ja ein Egoist. Das ist der erste Schritt aus der Gewohnheit eines gesellschaftlichen Umfeldes heraus.

So gilt ebenfalls, dass das „Ich“ des Individuums selbst den Druck in sich erzeugt und versucht, ihn anderen zuschieben zu wollen. Das ist auch der Grund, warum erst eine Extremsituation entstehen muss, damit fundamental wirkende Veränderungen (im Individuum) stattfinden können, wenn das „Ich“ an seiner Programmierung festzuhalten gedenkt.