risefall
risefall

Von der Illusion klassischer Mehrheit

Lesezeit: ca. 14 Minuten

(V1.1) Haben Sie schon mal überlegt, warum man für einige Dinge irgendwie immer eine Mehrheit benötigt? Ein Beitrag mit Einstreuungen, zum Nach-, Vor- und Sommer’schem darauf Herumdenken.

Liegen mehrere Lösungen zu einem Sachverhalt vor wird für gewöhnlich abgestimmt. Die Stimmenmehrheit bestimmt, welche der Lösungen die „geeignete“ ist. Jene, die eine andere Lösung favorisiert haben, müssen sich nach der Wahl der Meinung der Mehrheit beugen.

„Mehrheit ist kein Garant für Richtigkeit, sondern nur für Mehrheit.“

Es geht bei Mehrheiten darum, diese Mehrheiten aufrechterhalten und damit verbundene Aufmerksamkeit bewahren zu wollen, weniger um die Lösung der wahrgenommenen „Probleme“ (Symptome), denn sonst hätten wir – vereinfacht ausgedrückt – schon lange keine mehr.
Die in der Regel geschaffenen Scheinlösungen kaschieren die wahrgenommenen „Probleme“ nur und führen über eine Verzögerung zu einer weiteren Zuspitzung einer Situation.
Das System schafft sich so strukturell selbst ab und mit ihm auch seine Anhänger.

Die Ursache der Beschäftigung mit Symptomen findet sich für die Gesellschaft und der von ihr geschaffenen Institution „Politik“ in der Bestrafung des jungen Menschen durch eine Autorität für eigenständiges sich entwickeln und gestalten wollen.
Aus diesem Akt entwickelt sich das Verhaltensmuster der Verdrängung, da Neues oder selbstständiges Denken und Handeln bestraft wird.

An dieser Stelle vergeht sich die Gesellschaft an ihrer Nachkommenschaft, entmenschlicht sich mit jedem Schritt mehr und mehr, vergeht sich gegen den ersten und einzig notwendigen Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Darf sich die Gesellschaft also wundern, dass sie keine Menschenrechte erfährt?

„Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“ Artikel 1, Abs. 2 Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland

Da steht nichts von einer Menschen gerechten Regierung! Bei wem liegt also die Aufgabe? Das mal an all diejenigen, die immer nur fordern. Der Mensch lebt grundsätzlich nicht in einem Staat und unterwirft sich auch nicht dem positiven Recht, sondern orientier sich am überpositiven Recht, auch genannt Naturrecht oder auch Vernunftsrecht.

Dass die Mehrheit – einschließlich ihrer Betreuer nach etwas funktioniert, was sie nicht gerne hinterfragt, weil dieses „Etwas“ ein mitunter „angenehmes Leben“ beschert oder auf der anderen Seite der Betreuungsmedaille, jene für das tägliche Brot zu kämpfen haben und „ja sowieso nicht ändern kann“, übt man sich lieber gemeinsamen in geflissentlichem Ignorieren.

Es macht also Sinn darüber vorzudenken, was denn im Wesentlichen unter „richtig“ zu verstehen ist.

Wäre dies ein Ansatz? „Richtig“ ist das, was im Sinne des Lebensprozesses und somit auch im Sinne des Menschen nützlich ist, nicht nur im Sinne einzelner oder weniger oder einer Mehrheit, deren Denk- und Verhaltensmuster dem Leben selbst abgewandt sind.

So nebenbei wird „Lösung“ gern mit „Ziel“ verwechselt. Man kommt dabei auch nicht drum herum, auch die Werkzeuge der Gestaltung zu hinterfragen.

Reklame: Wem das hier etwas zu abstrakt erscheint: Abstrakt ist nichts anderes, als eine aus der Anwendung des „Kategorischen Imperatives“ hervorgehenden Ebene. Praxis des Kategorischen Imperatives: Was haben Rechtsaufklärer, Reichsbürger, Richter und Polizeibedienstete gemeinsamen? Die Menschen hinter diesen Fiktionen wollen Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf.
Was haben Gegner und Befürworter des Holocaust gemeinsam? Sie stellen die falschen Fragen, um selbst nicht über die Ursachen menschlicher Konditionierungen, die grundsätzlich(!) zu solchen Unsäglichkeiten führen nachdenken zu müssen.

Zudem sei gesagt: Es sind dabei immer nur Menschen gestorben. Alles andere sind nur künstlich geschaffene Hüllen, Täuschungen und Fiktionen, hinter denen sich versteckt wird, weil man sich vom Lebensprozess abgewandt hat und so ein Scheinleben aus Fiktionen, Opfern und Tätern, Vorgesetzten und Untergebenen, Eroberern und Unterworfenen, die „weisen Alten“ und die „dumme Jugend“, Vernichtern und Vernichteten &c. schuf.

Warum das alles eine Fiktion ist, hinter der in der Regel das zu beschützende Opfer und seine Betreuer hinterherrennen, damit es einen Täter gibt, dem man stets die Schuld geben kann, wahrscheinlich nicht wissend, dass Schuldzuweisung nur ein gesellschaftlich toleriertes Verdrängungskonzept ist.

Der Akt der Schuldzuweisung, dem sich in der Regel auch widersetzt wird, ist der ständige Hinweis über Dinge hinauszudenken und so hinauszuwachsen.

„Papa? Sind Väter immer klüger, als ihre Söhne? „In der Regel schon, mein Sohn.“ „Papa? Wer hat die Dampfmaschine erfunden?“ „Das war James Watt, mein Sohn.“ „Papa? Warum hat der Papa von James Watt nicht die Dampfmaschine erfunden?“

Erst neulich äußerte jemand, Naturrecht sei Faustrecht und das Recht des Stärkeren:

„Der Begriff Naturrecht (lateinisch ius naturae oder jus naturae, aus ius ‚Recht‘ und natura ‚Natur‘; bzw. natürliches Recht, lat. ius naturale oder jus naturale, aus naturalis ‚natürlich‘, „von Natur entstanden“) oder überpositives Recht ist eine Bezeichnung für universell gültiges Recht, das rechtsphilosophisch, moralphilosophisch oder theologisch begründet wird.
Von diesen Vorstellungen abgeleitet dient es dem gesetzten (manchmal auch gesatzten) oder positiven Recht als höchstrangige Rechtsquelle zur Legitimierung. Die historische Schule des Rechtspositivismus hat das Naturrecht weitgehend abgelöst.
Der Rechtspositivismus vertritt die Auffassung, dass verfassungsmäßig zustande gekommenes Recht keine höhere Begründung braucht: Die säkularen rechtsphilosophischen Ausprägungen des Naturrechts, die nicht aus religiösen Grundwerten hergeleitet sind, sondern von der Erkennbarkeit durch menschliche Vernunft, werden als Vernunftrecht bezeichnet.“ Wikipedia

So heißt es: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“. Diese hat jetzt nichts mit Gewalt in ihrem gewohnten Sinne zu tun, sondern ist eine Überzeichnung der in einer Gesellschaft ruhenden Kraft, die Dinge ändern zu können.

Einige haben sich ja bereits auf den Weg gemacht. Andere sind zurückgefallen, weil das Fundament ihres Handelns sich auf Sand aufbaute.

Hinweisend: Klassische Handhabung von Gewalt ist lediglich der sicht- und spürbare Ausdruck gesellschaftlich tolerierter Unwissenheit. Denn ist es nur allzu bequem, den Kopf nicht selbst anstrengen zu müssen, zumal man ja dafür auch noch belohnt wird. Und wer schlau ist, gehört nicht zum Spiel.

„Sie werden hier fürs Arbeiten bezahlt und nicht fürs Denken.“

So lässt sich der gewohnte Denker von seinen erkorenen, süß flüsternden Betreuer gern vorgaukeln, es müssen ja alles auch so sein, was wiederum dessen „Nerven“ beruhigt, dass alles im Grunde genommen „gut“ ist – solange er nur weiter Geld verdient, um damit Besitz, Hab und Gut zu erhalten und notfalls genug für eine Verteidigung übrig zu haben.

„Die Zahl des Tieres ist eines Menschen Zahl, weil der Mensch die Zahlen schuf, um das Unbegreifliche verstehen zu wollen und es dabei vergessen hat.
Der Mensch unterscheidet sich dann nicht vom Tier, wenn er die ihm von Natur her gegebene Selbstreflektion nicht nutzt.“

Hüllenvielfalt: Der Amerikaner Chris Evans, in der Rolle als „Steve Rogers“, alias „Captain America“. Kein Wunder, dass Schauspielerei so gut bezahlt wird.

Um es für das System an sich mal so auszudrücken: Die Gottlosigkeit der Masse (entstanden in dem Moment, als Jakob mit Gott stritt und fortan der „Gottesstreiter“ (Hebräisch: „Israel“) hieß) und der aus ihren Reihen gewählten Betreuer, ist nicht nur im Gleichnis von Esau und Jakob beschrieben.

Die Überwindung der vom Leben abgewandten Haltung macht es erforderlich,  über die gewohnte Fiktion aus Pöstchen, Machtpositionen, Eigentum, Besitz, Hab und Gut und deren Mehrung, Erhaltung und Verteidigung hinaus zu denken und zu handeln und somit nicht mehr nur an Symptomen des Systems zu laborieren.

„So tun, als ob“ man „Probleme“ löst, nennt man Beschäftigung.“

„Die Zahl der Beschäftigten ist in diesem Monat…“

„Sie werden hier fürs Arbeiten bezahlt und nicht fürs Denken.“

Symptome sind nur sicht- und spürbare Auswirkungen eines betrachteten Systems. Dass die Mehrheit sich in der Regel nur mit diesen Symptomen – nicht selten hoch motiviert – auseinandersetzt oder gar nicht erst auseinandersetzen mag sorgt dafür, dass andere dazu bestimmt werden, diese es dann lösen zu sollen.
Jedoch laufen auch diese in der Regel mit derselben Denke herum, was sie in den Augen ihrer Wählerschaft sympathisch erscheinen lässt. Jene fühlen sich in ihrem klassischen „Ich“ bestätigt und re-gieren fortan über jene, die selbst für die Symptome kollektiv verantwortlich zeichnen.

Hartnäckige, sicht- und spürbare Symptome sorgen dabei, dass der Auftrag noch lange nicht zu Ende ist, einfach nicht zu Ende geht.
Und damit das nach Möglichkeit immer so weitergeht, muss man dem Wähler ab und zu zumindest von den Erfolgen berichten.

„Nicht der Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.“

So wie man Kindern früher Märchen erzählte, damit diese beruhigt waren und gut einschlafen konnten.

Damit die Notwendigkeit derartiger Verwaltungs- und Betreuungsstrukturen (dem Bürger wird natürlich nicht erzählt, dass er nur aus Gewohnheit seine Betreuer wählt und die ganze Nummer auf seiner künstlich fortgeführten Betreuung und Fremdbestimmung basiert) erhalten bleibt, werden ab und zu „Feinde des gemeinsamen Kuschelns“ benötigt, um dieses „eingespielte Intimverhältnis“ zwischen Betreuer und Betreuten „schützen“ zu wollen.

Damit das auch gut funktioniert, werden nahezu alle Systemteilnehmer instrumentalisiert, in der Regel unter Anwendung von dem als „Wert“ vereinbarten Mittel namens „Geld„. Und was nicht gekauft werden kann, wird auf andere Art und Weise „entsorgt“.

„Fritzchen, ich geb’ dir jetzt mal zwei Mark. Dann drückst du die Oma mal ganz lieb. Sag’ aber nichts deinem Bruder.“ „Oma, das kostet aber extra.“ Jürgen von der Lippe

Je mehr sich der Aufklärer mit den auftretenden Unsäglichkeiten auseinandersetzt, desto mehr gewinnt er den Eindruck, dass der Käse Löcher, bis dieser nur noch aus Löchern besteht.

 „Wie bekommt man ein Loch?“ „Keine Ahnung.“ „Man nimmt ein Ofenrohr und macht das Blech weg.“

 Um es zusammenfassend zu sagen: Das gesamte System beruht auf Betrug – auf gesellschaftlichem Selbstbetrug und es war nie zu etwas anderem gedacht, siehe: das Gleichnis von Esau und Jakob.

Der Mensch schuf sich unter seiner – nenne ich es mal „Erstkonditionierung“ – ein System, welches sich im Wesentlichen durch die Abkehr vom Leben selbst zum Ausdruck bringt. Die größte Täuschung des Menschen ist dabei, dass er denkt, er sei sein „Ich“, seine „Person“, seine „Persönlichkeit“. Auf diese Weise „schützt“ sich das „Ich“ vor Veränderung.

Weil das Kino ebenfalls auf die Notwendigkeit des Umdenkens hinweist und um es mal richtig dramatisch darzustellen, ein Zitat:

„Kinder verschwinden zu lassen, ist unser persönlicher Krieg, den wir gegen Gott führen. So verlieren die Menschen ihren Glauben und dann werden sie zu Dämonen…“ Prisoners, 2013

Um die Gegenreaktion zu dieser Aussage, ebenfalls mit einem Zitat zu interpretieren:

„Menschen verteidigen notwendigerweise ihr eigenes „ich“. Wir nennen das: „ohne Grenzen“. Sie werden lügen, betrügen, stehlen, morden. Sie werden alles tun, was notwendig ist, um das aufrechtzuerhalten, was wir „die Grenzen des Ichs“ nennen.“ Andrew Samuels, Ph. D.

Die Aufgabe des Menschen, sich im Geiste zu entwickeln:

„Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.“ 1. Mose, 39,40

Warum das alles eine Fiktion ist und Betrug sein muss? Sonst gäbe es ja keine Entwicklung. Denn die findet zwischen der Täuschung und dem „Wahren“ statt.

Mal eine echte Herausforderung, nach so vielen Problemen, oder?

Musikalische Untermalung: