erheiternd
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Wir dulden kein(en) Extremismus in Hessen!

Lesezeit: ca. 12 Minuten

Ich mag einen aktuellen Newsletter aufgreifen, den ich gelegentlich von einer Partei erhalte, in der ich bis 2009 Mitglied war – bis ich mir alle Parteiprogramme zur Bundestagswahl angeschaute, keine prinzipiellen Unterschiede feststellen konnte und austrat.

Im Newsletter lautet es dieses Mal:

„Wir … dulden keinen Extremismus, Rassismus und auch keine Hetze, Ausgrenzung oder Gewalt in Hessen. Wir möchten jede Form des Extremismus bekämpfen. Mir ist es besonders wichtig, dass wir unsere Bürgerinnen und Bürger sowie deren Freiheit und Demokratie schützen. Wir Investieren dieses Jahr 5,7 Mio. Euro in die Bekämpfung des Extremismus. Ein erster Schritt ist die Stärkung der Sicherheitsbehörden in Hessen. Wir machen uns stark für unser Land!“

Sehr lobenswert formuliert, geht man von klassischer Politik aus.

Bei näherer Betrachtung entpuppt sich das ganze Geschriebene jedoch als bedenklich, da Begriffe wie „Kampf“ und „Sicherheit“ nur auf gewohnte Verdrängungskonzepte hinweisen.

Die Feindbildprojektion sorgt im Leser für ein Schreckensbild und man projiziert im Kern den eigenen, inneren Zustand auf den Leser. Dabei sollen Handlungsmuster (Bekämpfung) nebenbei gerechtfertigt werden („Wir möchten jede Form des Extremismus bekämpfen.“).

Gleichzeitig wird davon gesprochen, dass jene selbst gegen Ausgrenzung sind, jedoch die Denk- und Verhaltensmuster auf eine beabsichtigte Ausgrenzung abzielen, nämlich der Bekämpfung(!) von Andersdenkenden.

Wenn es sich wirklich um eine Demokratie handeln würde, so zögen jene nicht nur den Dialog vor, sondern würden sinnvoller Weise die Findung der Ursachen für die Existenz derartiger Verhalten wie Rassismus, Hetze und Extremismus in einem offenen und vor allem übergreifenden Dialog des Erkennens fördern.

Dabei würden dann zu Tage gefördert, dass nicht nur die Politik, so wie sie (weltweit) bekannt ist, an ihrer Bedeutung verliert. Denn beruht die Existenz von Politik, Rassismus, Hetze und Extremismus auf derselben Ursache.
Aus diesem Grunde wird gewohnt nur an Symptomen herumlaboriert und sich deshalb „kämpferisch“ gegeben.

„Ein Drittel mehr Personal für das Landesamt für Verfassungsschutz und über 1000 zusätzliche Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamte bis zum Jahr 2020 zeigen unsere Entschlossenheit.“

Anmerkungen: Personen mit Eigenschaften(!) von Beamten. Beamten hätten ja auch Amts- und nicht nur Dienstausweise.

Dass die Realität der „Kämpfernaturen“ in der Tat eine andere ist erkannten ich, als wir in 2012 am Tag der offenen Tür direkt in der „hessischen Landeszentrale“ zu viert(!) auftauchten und sich ein gewaltiger Polizei- und Bewachungsapparat „aus unrasierten Scheinjugendlichen“ in Bewegung setzte, während wir im Kern nach einem „betreuten“ Rundgang nur ein Bratwürstchen essen wollten – nach der persönlichen Frage an den Hauptverantwortlichen nach den Rechtsgrundlagen zur Erhebung von Steuern – die jedoch „irgendwie“ ausblieb.

Freiheit und Demokratie werden – wie sollte es auch anders sein, man hofft es ja nicht anders kennen zu wollen – aus gewohntem Blickwinkel dargestellt.
Doch weder Freiheit noch Demokratie bedürfen einer gewählten Fremdbestimmung oder gar einer Exekutive und allem anderen, was sonst als „normal“ erachtet wird.
Somit kann nur von Freizügigkeit (bedingte Freiheit unter dem Fokus der kontrollierenden Autorität) und repräsentativer Demokratie (also zum Schein) gesprochen werden.

Aus dem obigen kurzen Text geht auch das gewohnte Innenverhältnis zwischen erkorenen Betreuern und ihren „Schutzbefohlenen“ hervor, was sich auch durch unsere Bürgerinnen und Bürger“ zum Ausdruck bringt „deren Freiheit und Demokratie“ es zu schützen gilt. Was im Kern „Schutz der vorhandenen Vorstellung(!)  über Freiheit und Demokratie“ bedeutet.

Sollte der „Bürger“ erst einmal verstehen, dass beide Begriffe in ihrem täglichen Gebrauch lediglich als Worthülsen gehandhabt werden und jeder selbst das Zepter in der Hand hält…

Die Aussage „die Stärkung der Sicherheitsbehörden in Hessen“ zielt im Kern auf die besagten Geldmittel ab – Geld als „Fensterkitt“, um die alte Ordnung aufrecht zu erhalten. Nicht umsonst heißt es „Gehalt“ und „Dienst“. Das eine kommt von „halten“ und das andere von „dienen“.

Wir machen uns stark für unser Land“, ist dabei das politische Bekenntnis des Zusammenhaltes zum „Großen Bruder“. Jene, die sie gewählt haben, kommen darin nicht vor, höchstens bei ihrer Betreuung (Schutz und Sicherheit (im Kern vor geistiger Entwicklung und damit verbundener Veränderung)) – also alles andere, als den Bürger zu stärken, dass er sich wirklich(!) entwickelt.

Klassische Politik lebt von der Schaffung von Feindbildern, um die eigene Existenz der selbigen Verhalten rechtfertigen zu wollen.
Dieses Verhalten ist ihr nicht allein zu Eigen, sondern ein Verhaltensmuster, des „Ichs“ an sich, was sich gegen Veränderung zur Wehr setzt, weil es sich daran erinnert, dass es für die eigenständige Entwicklung bestraft wurde.

„Neues = Bestrafung -> Gestern war alles besser = Sicherheit.“

Hieraus entwickelte sich eine dem Leben selbst abgewandte Haltung, die sich durch Verdrängung (Schuldzuweisung, Kampf, Widerstand, Lügen, Ignorieren mit eingebauter Feindbildprojektion &c.) zum Ausdruck bringt – einschließlich der Selbstentmachtung und Selbstveropferung.

Die Existenz der „Politik“, wie auch ihrer Institutionen, basieren auf einer Verdrängung: Der „Bürger“ erkiert durch die Wahl zum einen seine Betreuer und auf der anderen Seite sorgt er selbst dafür, dass er sich nicht mit „Problemen“ beschäftigen muss – die Wahl als symbolische Handlung der Abgabe der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung.
Mit dem Kreuz gibt er zwar seine Stimme an der „Wahlurne“ wie auch seinen eigenen Entwicklungsprozess ab, ein „Kreuz“, was er am Ende doch wieder zu tragen hat.

Auf der anderen Seite wird immer noch traktiert, die Macht- und Führungsebenen weiter aufrecht zu erhalten und auszubauen, während man dem Bürger eine ständig entgleisende Situation vor Augen hält, der ja punktuell „wirksam begegnet“ werden müsse.

Aus diesem Grunde wird gewöhnliche Gewalt ins Licht und in den Fokus „Extremismus und Terrorismus“ gerückt. „Komisch, ich habe keine Angst vor den anderen.“ Also zielt Terrorismus in der Regel wohl darauf ab, die eigenen Reihen der Betreuten in Angst und schrecken zu halten.

„Schmidt: Ich habe den Verdacht, dass alle Terrorismen, egal, ob die deutsche „RAF“, die italienische „Brigate Rosse“, die Franzosen, Iren, Spanier oder Araber, in ihrer Menschenverachtung wenig nehmen. Sie werden übertroffen von bestimmten Formen von Staatsterrorismus.
Zeit: Ist das Ihr ernst? Wen meinen Sie?
Schmidt: Belassen wir es dabei. Aber ich meine wirklich, was ich sage.“
Helmut Schmidt, Bundeskanzler der BRD in einem Interview mit der Zeit, 2007

Im Grunde genommen ist diese Angst, deren Umgang durch oben beschriebene Bestrafung nur verdreht gelernt wurde, die verschlossene Tür des mehrheitlichen Kopfknastes.

„Mögen Sie lieber ein (Schein)Leben in Angst und Abgrenzung oder eines, was mit dem Leben selbst fließt?“

So lege ich an dieser Stelle nochmals den Schlüssel zum Öffnen des Kopfknastes dar:

„Das Sinnesorgan Angst, zuständig für die Signalisierung noch unklarer Bedrohungen, ist zwar unangenehm, jedoch vital notwendig und daher kerngesund; nur am falschen Umgang mit Angst (zum Beispiel Abwehr, Verdrängung) kann man erkranken…“ Deutsches Ärzteblatt, PP, Heft 10, Oktober 2002, Seite 451, 11. a)

„Angst ist nur ein Signal der Verhaltensmuster, dass zu einer gegebenen Situation nur Informationen fehlen. Durch Verdrängen der Situation oder des notwendigen Schrittes, sich entsprechend zu entwickeln, verstärkt sich das Signal (Feedback) bis zur Panik und darüber hinaus.“

Klassisch mögen jene mich als „Extremisten“ und „Staatsfeind“ sehen, was ich sehr gern als Lob und Bestätigung für meine Aufklärungsarbeit annehme, während ich auch lieber das Fundament in Frage stelle, statt mich mit Symptomen und der Suchen nach Schuldigen auseinanderzusetzen. Und so spare ich mir jegliches Kämpfen: Es ist ja alles nur eine reine Kopfsache!

„Umdenken ist der Schlüssel!“

Der Mensch „funktioniert“ nach seinen konditionierten Denk- und Verhaltensmustern, die in seinem „Ich“ abgespeichert sind, während er glaubt, er sei sein „Ich“.
Auf diese Weise schützt sich das „Ich“ vor seiner eigenen Veränderung – ein Verhalten, entstanden aus oben beschriebener Bestrafung.

„Der ganze Mensch“ selbst unterwirft sich keinem anderen Menschen, auch keinem positiven Recht und somit auch keinem „Großen Bruder“, also keinem Staatsgebilde – letztlich auch keiner Hierarchie. Alles Fiktionen, um sich über die Schöpfung erheben zu wollen. So am Rande.

Was „der ganze Mensch“ bedeutet, ist recht einfach erklärt. Er ist jener, der sich nicht mehr durch seine Unvernunft zum Ausdruck bringt, sondern Vernunft, Gewissen und so auch Mitgefühl entwickelt hat und dies durch sein Tun offen zum Ausdruck bringt.

„Der ganze Mensch“ hat erkannt, wo die „wahre“ Gerechtigkeit, der Frieden und die Freiheit zuhause sind. Dinge, die er nicht einfach „woanders fordern“ kann, während er selbst diesem Zustand fernzubleiben versucht.

Der Moment, der ihn befreit, ist jener, wenn er seinem „Ich“ auf Augenhöhe begegnet.

Das ist auch ein Hinweis an alle, die noch in der irrigen Vorstellung unterwegs sind, es bedürfte eines Staates, worin(!) der Mensch lebt.

Was die Mehrheit noch von ihrer Veränderung abhält, ist der Glaube (Festhalten) an jener gesellschaftlich tolerierten Unvernunft, die im Außen als „Vernunft“ angepriesen und „materiell zur Schau gestellt“ wird, jedoch auch für die wahrgenommenen Unsäglichkeiten hauptverantwortlich zeichnet, während im Inneren tönerne Leere herrscht – so ganz grob.

Die „Nummer“ mit dem Staat ist ja bereits Geschichte, wenn man Eintragungen von Gerichten, Ministerien, Behörden, Verwaltungen, Städten und Gemeinden in Firmenportale intensiv nachrecherchiert. Der Bundestag hat sogar eine USt-IdNr. (DE 122119035).
Hinzu kommt u. a. auch die Aussage von Sigmar Gabriel in 2010 sowie die von Reden von Papst Benedikt im Bundestag in 2011 und Helmut Schmidt zum westfälischen Frieden in 2012.

Es lohnt sich über die Konventionen hinauszudenken, die sich auch nicht einfach im Gedanken einer globalen Versklavung erschöpfen und bedanke mich an dieser Stelle sehr für den zugesandten Newsletter.